elektronik-magazin für chip-, board- & system-design - ITwelzel.biz
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SCHWERPUNKT Elektromechanik <strong>für</strong> Embedded-Systeme<br />
Aufgabe der richtigen Kontaktierung<br />
dem Systemlieferanten zu überlassen.<br />
Schroff passt alle Systemkomponenten,<br />
wie Backplane, Pinlänge der<br />
Steckverbinder und die Systemmechanik<br />
(Baugruppenträger), aneinander<br />
an und gewährleistet somit, dass<br />
alle Rear-I/O-Boards Hot-Swap-<br />
Funktionität bieten und auch die Kontaktreihen<br />
f und z tatsächlich zur<br />
Rückstromleitung und Verbesserung<br />
der Signalintegrität herangezogen<br />
werden. Damit ist der Systemintegrator<br />
von der zeit- und kostenintensiven<br />
Aufgabe entlastet, Systemzusammenhänge<br />
im Detail zu analysieren und<br />
die passenden Komponenten zusammenstellen<br />
zu müssen.<br />
Die Schroff-Lösung basiert auf dem<br />
Vorschlag, das Tiefenmaß des Baugruppenträgers<br />
um besagte 2,5 mm zu<br />
verkürzen (Bild 3). Dies ist dank des<br />
modularen Konzepts des Schroff-Baugruppenträgers<br />
europac PRO ohne<br />
größere Schwierigkeiten möglich. Die<br />
Leiterplattenstärke von typisch 3,2 mm<br />
mit der intern entwickelten mechanischen<br />
Versteifung der Backplane ist<br />
genau auf den Steckverbinder und den<br />
rückwärtigen Übergaberahmen, den<br />
sogenannten Rear-Shroud, abgestimmt.<br />
Beim Einsatz anderer Leiterplattenstärken<br />
kann die Höhe des Rear-<br />
Shrouds ebenfalls entsprechend angepasst<br />
werden.<br />
Auch bei der Auswahl der Rear-<br />
Shrouds gibt es einiges zu beachten.<br />
Sie können dabei helfen, ein fehlerhaftes<br />
Einstecken des Steckverbinders,<br />
zum Beispiel um 180 Grad verdreht<br />
oder um eine oder mehrere Reihen verschoben,<br />
zu verhindern. Dies muss gerade<br />
unter Hot-Swap-Gesichtspunkten<br />
unbedingt sichergestellt werden.<br />
Bild 6. AB-Shrouds bieten eine sichere Führung der<br />
Steckverbinder und unterbinden ein fehlerhaftes Einstecken<br />
an den Rear-I/Os<br />
Für die Frontseite kommen üblicherweise<br />
im 2-mm-Steckverbinder<strong>system</strong><br />
die A- und B-Module (Bild 4) zum<br />
Einsatz. Das A-Modul bietet bei einem<br />
Verlust von drei Kontaktreihen (Reihe<br />
12, 13, 14) einen sogenannten Multifunktionsblock,<br />
der eine Führung und<br />
Zentrierung des Gegensteckverbinders<br />
sicherstellt sowie eine Kodierung ermöglicht.<br />
Das B-Modul lässt sich hingegen<br />
in jeder beliebigen Position, sogar<br />
um 180 Grad verdreht, einstecken.<br />
Je Steckplatz wird daher mindestens<br />
ein A-Modul verwendet, beim CompactPCI-Bus<br />
sind die Positionen P1<br />
und P4 damit bestückt (Bild 5).<br />
Der Steckverbinder auf P1, der dieses<br />
Führungsteil aufweist, hat keine rückseitige<br />
Übergabe, er kontaktiert die ersten<br />
32-Bit des PCI-Busses sowie Statussignale.<br />
Wird <strong>für</strong> Rear-I/O der Steckplatz<br />
P4 mitbenutzt, treten keine Probleme<br />
auf, da dort ein Übergaberahmen mit<br />
Führung vorhanden ist.<br />
Seit einiger Zeit existieren aber auch<br />
Rear-I/O-Karten <strong>für</strong> den CompactPCI,<br />
die die rückwärtigen Signale nur auf P3<br />
und/oder P5 abgeben, wie es bei der<br />
H110-Computer-Telefonie-Backplane<br />
der Fall ist. Hier gibt es keinerlei<br />
Führung <strong>für</strong> das rückseitige Board im<br />
Steckmoment. Die Kartenführungsschienen<br />
schließen zwar ein um 180<br />
Grad verdrehtes Stecken aus, sie können<br />
jedoch nicht pingenau führen. Ein vertikaler<br />
Versatz beim schrägen Einführen<br />
des Boards um eine oder zwei Reihen<br />
kann durchaus auftreten, was vom<br />
Steckverbinder mechanisch, vom System<br />
jedoch nicht elektrisch toleriert<br />
wird.<br />
Lösen lässt sich das Problem mit den<br />
sogenannten AB-Shrouds (Bild 6). Hier<br />
sind in der Seitenwand zu Lasten von jeweils<br />
drei Ground-<br />
Pins Führungen eingelassen,<br />
wie sie<br />
vom A-Modul her<br />
bekannt sind. Als<br />
frontseitiger Steckverbinder<br />
kommt<br />
ein sogenanntes<br />
AB-friendly-Modul<br />
zum Einsatz, das<br />
jeweils im Bereich<br />
der Führung kurze<br />
Ground-Pins aufweist.<br />
Diese sind im<br />
vorderen Steckbe-<br />
reich vorhanden und<br />
auch mit Ground<br />
kontaktiert, so dass<br />
dort keine Ände-<br />
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rung zum reinen B-Modul auffällt – weder<br />
mechanisch noch elektrisch. Dabei<br />
ist das Paar AB-Shroud und AB-friendly-Steckverbinder<br />
in vollem Umfang<br />
rückwärts kompatibel, das heißt B-Module<br />
können in AB-Shrouds eingesetzt<br />
werden. Umgekehrt funktioniert es<br />
nicht, so kann eine neue Rear-I/O-Karte<br />
mit AB-Steckverbindern auf der Position<br />
P3 oder P5 nicht in eine Backplane<br />
eingesetzt werden, die noch nach altem<br />
Prinzip mit B-Shrouds auf diesen Positionen<br />
bestückt ist. Daher werden alle<br />
künftigen Schroff-Backplanes mit den<br />
neuen AB-Shrouds auf den Positionen<br />
P3 und P5 ausgerüstet. Dies entlastet<br />
Beispiel <strong>für</strong> ein komplettes<br />
Gehäuse<strong>system</strong><br />
wiederum den Systemintegrator davon,<br />
<strong>für</strong> sein Rear-I/O-Board den Shroud auf<br />
der richtigen Position zu bestellen.<br />
Detailliertes Know-how nicht nur in<br />
der 19-Zoll-Technik, sondern auch in<br />
der Backplane-Technik versetzt Pentair<br />
Enclosures mit seinen Schroff-Produkten<br />
in die Lage, CompactPCI-Lösungen<br />
anbieten zu können, die auch<br />
die Rear-I/O-Potentiale voll ausschöpfen.<br />
Im Rahmen des flexiblen Mikrocomputer-Packaging-Angebots<br />
stehen<br />
komplette Systeme zur Verfügung, die<br />
sich zum Beispiel aus 19-Zoll-Baugruppenträger<br />
und Backplanes sowie<br />
integrierten Netzgeräten, geeigneten<br />
EMV-Maßnahmen und applikationsspezifischem<br />
thermischen Management<br />
zusammensetzen. Der Anwender<br />
braucht nichts weiter zu tun, als seine<br />
CompactPCI-Boards einzuschieben<br />
und das System einzuschalten. (rk)<br />
(Dietmar Mann und Andreas Lenkisch,<br />
Schroff)<br />
Schroff<br />
Tel: 0 70 82/79 44 43<br />
Kennziffer 300<br />
Systeme 9/2000