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elektronik-magazin für chip-, board- & system-design - ITwelzel.biz

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Elektromechanik <strong>für</strong> Embedded-Systeme SCHWERPUNKT<br />

Elektromechanik nach DIN EN 60297<br />

Alte Norm in<br />

neuem Outfit<br />

Vor etwas mehr als 35 Jahren wurde ein Standard aus der Taufe gehoben,<br />

der die mechanischen Bauweisen auf der ganzen Erde wesentlich<br />

verändert hat. Es handelt sich hierbei um das sogenannte 19-<br />

Zoll-Aufbau<strong>system</strong>. Ursprünglich aus den USA nach Europa importiert<br />

und mit deutscher Gründlichkeit verbessert, ist es zunächst <strong>für</strong><br />

mechanische Anforderungen zugeschnitten. Im Laufe der Jahre wurde<br />

diese Basisnorm immer mehr an die steigenden elektromechanischen<br />

Bedürfnisse angepasst. Heute ist mit der DIN EN 60297 ein<br />

umfassendes Nachschlagewerk entstanden, welches mit allen mitgeltenden<br />

Unterlagen allen mechanischen und elektromechanischen<br />

Anforderungen gerecht wird. Die Norm basiert auf den Ebenen 1 bis<br />

4, vom elektrischen Bauteil auf der Leiterkarte über den Baugruppenträger<br />

bis zum Gehäuse oder Schrank.<br />

Was nutzt jedoch die beste Mechanik,<br />

wenn es keine Schnittstelle<br />

zur elektrischen Seite gibt (Bild 1)? So<br />

oder ähnlich sagten sich wohl die Entwickler<br />

der zum 19-Zoll-System passenden<br />

Steckverbinder. Die mittlerweile<br />

in der IEC 603 aufgegangene<br />

DIN 41612 stellt dem Anwender verschiedenste<br />

Steckverbindertypen zur<br />

Verfügung. Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale<br />

der einzelnen<br />

Bauformen sind die verschiedenen<br />

Stromstärken, welche die Einzelkontakte<br />

ertragen können. Bei annähernd<br />

gleicher Baugröße reicht das Spektrum<br />

hier von 1A bis 12A. Dies wird durch<br />

eine streng gegliederte Anzahl der<br />

Kontakte erreicht. Nur dadurch wird<br />

gewährleistet, dass die vorgeschriebenen<br />

Luft- und Kriechstrecken erreicht<br />

werden.<br />

Bei der Klassifizierung dieser Steckverbinderfamilie<br />

spielt die Anschlusstechnik<br />

eine wesentliche Rolle. Klassische<br />

Lötverfahren, zum Beispiel<br />

Schwall- oder Reflowlöten, werden<br />

auch heute noch <strong>für</strong> die Fertigung von<br />

Leiterkarten mit bedrahteten Bauteilen<br />

verwendet. Für die Befestigung von<br />

Litzen bieten die Steckverbinder-Hersteller<br />

spezielle Kontakte mit ausgeformten<br />

Lötkelchen an.<br />

Parallel hierzu haben sich lötfreie<br />

Verbindungstechniken durchgesetzt.<br />

Hierbei wird die gewünschte gasdichte<br />

Verbindung zwischen Leiter und Kontaktpfosten<br />

durch Verformung beider<br />

Komponenten herbeigeführt. Noch vor<br />

15 Jahren ist die Wickeltechnik, auch<br />

Wire-Wrap genannt, durchaus üblich<br />

gewesen. Bei diesem Verfahren wird<br />

ein feiner, isolierter Draht mit speziellen<br />

Werkzeugen fest um den langen<br />

Anschlusspin gewickelt. Crimp-Snap-<br />

In-Kontakte werden verwendet, um<br />

Bestückungsvarianten und geringe<br />

Kontaktzahlen mit einem Gehäuse zu<br />

vereinigen.<br />

Moderne Einpressautomaten sind in<br />

der Lage, jeden Steckverbinder in<br />

Backplanes oder sogar in normale Leiterkarten<br />

einzupressen. Dadurch ist es<br />

möglich, schnell große Stückzahlen<br />

von Verdrahtungsplatinen zu günstigen<br />

Kosten herzustellen. Voraussetzung<br />

sind allerdings, genau abge-<br />

stimmte Bohrungen und ein genauer<br />

definierter Lochaufbau der Platine. Einer<br />

der Vorzugstypen dieser Norm ist<br />

sicherlich die Steckerleiste Bauform C,<br />

vielfach auch als VG-Leiste bekannt.<br />

Der bekannteste Einsatzfall dieses<br />

Steckverbinders wurde 1985 durch eine<br />

Entwicklung von Motorola geschaffen:<br />

dem VMEBus.<br />

Die technische Weiterentwicklung<br />

der frühen Rückwandverdrahtung aus<br />

gebohrten Metallplatten spiegelt sich<br />

in den mittlerweile viellagigen Backplanes<br />

moderner Bauweise wieder.<br />

Aus einem stabilen Trägermaterial,<br />

Bild 1. Schrank mit 19-Zolleinschüben<br />

Kupferfolie und Isolationsschicht wird<br />

unter Druck und Temperatur eine solche<br />

Backplane »zusammengebacken«.<br />

Nach dem Bohren und diversen anderen<br />

Bearbeitungsschritten, wird die<br />

Platine mit den notwendigen Steckverbindern<br />

und weiteren Bauelementen<br />

bestückt und getestet. Ihrer Verwendung<br />

in einem Bus<strong>system</strong> von Knürr<br />

steht dann nichts mehr im Weg.<br />

Von den unzähligen Angeboten des<br />

Markts sind im wesentlichen nur zwei<br />

Systeme 9/2000 Infos zu Anzeigen/Redaktions-Kennziffern via www.<strong>system</strong>e-online.de/direkt<br />

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