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f.g. 140 Die Vorstellung<br />

2008<br />

Gäste<br />

218<br />

In einem abgedunkelten Kabinett treffen<br />

eine Frau und eine weit überlebensgroße<br />

Schlange aufeinander, doch es geschieht<br />

nichts. In der lähmenden Handlungsunfähigkeit<br />

eines Albtraums gefangen, sitzt<br />

sie mit herabhängenden Armen auf ihrem<br />

zerwühlten Bett und blickt an dem Unge-<br />

tüm vorbei. Die Schlange hingegen beobachtet<br />

ihre nur mit Rock und Kniestrümp-<br />

fen bekleidete Zimmergenossin genau<br />

und ist mit erhobenem Kopf immer zur<br />

Reaktion bereit.<br />

Anders als in Franz von Stucks Sünde aus<br />

dem Jahr 1912, in dem die riesige Schlange<br />

und der sinnliche Akt gemeinsam aus<br />

dem Bild blicken und zu einer Einheit verschmelzen,<br />

zeigt Die Vorstellung zwei<br />

sepa rierte Figuren, die dennoch nicht recht<br />

ohne einander auskommen. Die Überkreuzungen<br />

der weiblichen Gliedmaße und<br />

des Schlangenkörpers sowie die gemeinsame<br />

diagonale Blickachse machen die<br />

Zusammengehörigkeit der Individuen<br />

deut lich. Die Schlange als ständige Beglei-<br />

terin der Frau, die unsichtbar auf den<br />

passenden Moment des Angriffs wartet.<br />

A woman and a larger-than-life snake meet<br />

in a darkened room, yet nothing happens.<br />

Caught in the crippling immobility of a<br />

nightmare, the woman sits on her sleeprumpled<br />

bed with her arms hanging down,<br />

looking past the monster. But the snake<br />

is watching the woman, who is clad only in<br />

a skirt and socks, very closely. Its head is<br />

raised, ever ready to react.<br />

Unlike in Franz von Stuck’s The Sin, created<br />

in 1912, where the giant serpent<br />

and the sensual nude look out of the paint-<br />

ing together while merging into one, Die<br />

Vorstellung shows two separate figures,<br />

which cannot, however, manage without<br />

each other. The intersections of the woman’s<br />

limbs and the snake’s body, as well<br />

as their shared diagonal line of sight, make<br />

it clear that these two individuals belong<br />

together. The snake is the woman’s constant<br />

companion, waiting invisibly for the right<br />

moment to strike.<br />

Öl auf Leinwand<br />

200 × 150 cm<br />

Oil on canvas<br />

78 I × 59 ¹⁄₁₆ in

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