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.b.<br />

50<br />

Vernunft<br />

2004<br />

Ein Gesicht, in dem sich die melancholischen<br />

Madonnen-Antlitze des Sandro<br />

Botticelli in ein eingefrorenes Lächeln verweltlicht<br />

haben; ein Lächeln, in dem alles<br />

Ersehnte und die unerfüllten Versprechen<br />

aufgehoben sind: entsprechend Hegels<br />

Dialektik, die einerseits aufbewahrt und<br />

anderseits erledigt meint.<br />

… ein Schmerz, der begehrenswert schön<br />

macht. Es könnte ja sein, dass die Müt ter<br />

diesen Schmerz als ihren eigenen den<br />

Söhnen mit auf den Weg ins Leben geben<br />

und diese sich deswegen so sehr zu solchen<br />

sich ankündigenden Unglücken hingezogen<br />

fühlen …<br />

Natürlich greifen hier alle Klischees von<br />

Jungfrau bis Hure, von Abgrund bis<br />

abso luter Reinheit. Für Lebensdramen<br />

dieser Art hatte Heinrich Heine den so<br />

ein leuch tenden Vers gedichtet: „Ein Tor<br />

ist immer willig, wenn eine Törin will.“<br />

Öl auf Leinwand<br />

60 × 50 cm<br />

Oil on canvas<br />

23 ⅝ × 19 ⅝ in<br />

A face in which Sandro Botticelli’s melancholic<br />

Madonna faces have made themselves<br />

worldly, in a frozen smile, a smile in<br />

which everything yearned for and all<br />

unfulfilled promises are ‘aufgehoben’, or<br />

sus pended – in accordance with Hegel’s<br />

dialectic, where the word means both ‘preserved’<br />

and ‘disposed of’.<br />

… a pain that makes one desirably beautiful.<br />

It could be that mothers pass on this<br />

pain to their sons as their own, and that<br />

this is why the sons feel so drawn to such<br />

heralded unhappinesses …<br />

Here, of course, all the clichés, from virgin<br />

to whore, from abyss to absolute purity,<br />

are present. Heinrich Heine composed convincing<br />

verses describing life dramas of<br />

this kind: “A fool is always willing, when a<br />

female fool wants.”

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