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s.m.<br />

164<br />

Konferenz der Echos<br />

2004<br />

Detail<br />

Konferenz<br />

der Echos<br />

162<br />

Stille<br />

wohnt in<br />

blauen<br />

Räumen<br />

48<br />

Der<br />

Gläserne<br />

Tag<br />

76<br />

Das Morgengebet<br />

–<br />

The Morning<br />

Prayer<br />

168<br />

The<br />

Beginners<br />

184<br />

Auf<br />

dünnem Eis<br />

224<br />

Der Schein<br />

228<br />

Die böse<br />

Schlafhexe<br />

238<br />

Appendix<br />

300<br />

Das Panorama gleicht einer gesteigerten Übertragung<br />

der Realität, die man als Nachhall von Ereignissen<br />

in paralleler Laufzeit wahrnimmt – hervorgerufen<br />

durch die diffuse Aneinanderkopplung<br />

von Figuren und Umgebung. Eine Bestimmung<br />

des Ortes, des abtrünnigen Paradieses mit Palmen,<br />

gewittrigem Himmel und scharfem Horizont,<br />

bleibt unmöglich. Unterzieht man die Teilobjekte<br />

einer näheren Betrachtung, verschärft sich die<br />

Verwirrung der Sinneseindrücke, sind sie doch einer<br />

gestörten Größenordnung unterworfen: Ein<br />

monströs gewachsenes Kaninchen steht im Zentrum<br />

und zieht den beäugten Betrachter in das<br />

Geschehen hinein. Links davon erblickt man eine<br />

Frau, in sich verschränkt und in unerwartet kleiner<br />

Statur, eine melancholische Figur als Widerpart<br />

zu den zwei verschwimmenden Gestalten rechts,<br />

die den Versuch zu unternehmen scheinen,<br />

eine unmögliche Lattenkiste zu konstruieren. Und<br />

alles überragend hat sich Martin Eder selbst in<br />

diesem Gefilde verortet. Als Zwitterwesen mit grell<br />

gelbem Kanarienvogelkörper und Porträtkopf<br />

hat er sich auf dem Palmzweig niedergelassen.<br />

Vergleichbar mit dem Sabattier-Effekt in der Foto-<br />

grafie tritt seine Gestalt doppelt in Erscheinung,<br />

gleichförmig, aber in positiver und negativer Ver-<br />

kehrung – eine Nachbelichtung der eigenen<br />

Person, die eine Gleichzeitigkeit verschiedener<br />

Zustände andeutet. Grenzverwischungen in<br />

einer Überdosis, die dem Empfänger die Dialektik<br />

der Realität vor Augen führt.<br />

Das Gemälde knüpft in vielen Elementen an<br />

andere 2004 entstandene Arbeiten an. Wie Rückkopplungen<br />

der Wirklichkeit bestimmt Eder die<br />

Malerei als ein Medium, das von Wechselspielen<br />

zwischen altmeisterlichem und expressivem<br />

Realismus, verengenden Perspektiven und irritierenden<br />

Proportionen, zwischen der Bezugnahme<br />

auf kunsthistorische Tradition und mediale<br />

Bilderflut geprägt ist. Daraus resultieren ‚Konferenzen<br />

der Echos‘, die den Kompositionen<br />

als Subtexte von Erlebtem, Übermitteltem, Abgespeichertem<br />

unterlegt sind.<br />

Öl auf Leinwand<br />

180 × 240 cm<br />

Oil on canvas<br />

70 M × 94 H in<br />

This panorama is like an intensified rendering<br />

of the reality that one perceives as an echo of<br />

events in a parallel time – called up by the diffuse<br />

linking of figures and places. It is not possible<br />

to determine the exact location of this breakaway<br />

paradise, with its palm trees, stormy skies, and<br />

sharply defined horizon. If one looks more closely<br />

at the individual elements, there is an even greater<br />

confusion of the senses, as they take in the distorted<br />

dimensions of the painting. A giant rabbit<br />

stands at the centre of the canvas, watching the<br />

observer and drawing him or her into the scene.<br />

To the left is a woman of unexpectedly small stature,<br />

curled in on herself. She is a melancholy<br />

figure, an adversary to the two out-of-focus figures<br />

on the right, which appear to be attempting to<br />

construct a dimensionally impossible framework.<br />

And Martin Eder has placed himself above everything<br />

in this picture – he is perched on a palm<br />

branch as a composite creature, with a bright yellow<br />

canary body and a portrait head. Comparable<br />

with the Sabattier effect in photography, this<br />

figure appears twice in the same form, once in<br />

the positive and once in the negative: a double exposure<br />

of his own person, suggesting different cond-<br />

ions existing simultaneously. This is the obfuscation<br />

of borders in overdose – giving the observer<br />

a clear view of the dialectics of reality.<br />

The painting takes up many of the elements in<br />

other Eder works also created in 2004. Just as he<br />

does with this recreation of links, Eder defines<br />

painting as a medium dominated by the interplay<br />

of old-masterly and expressive Realism, narrowing<br />

perspectives and disturbing proportions,<br />

between reference to art history traditions and the<br />

flood of media images. The result of that are<br />

these ‘conferences of echoes’, which underlie the<br />

compositions as subtexts of what has been experienced,<br />

communicated, and remembered.

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