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n.h. 276<br />

The Ass Sniffers<br />

2006<br />

Detail<br />

The Ass<br />

Sniffers<br />

272<br />

Detail<br />

The Ass<br />

Sniffers<br />

274<br />

Auf den ersten Blick scheint dieses Bild<br />

wie durch eine rosarote Brille gemalt und<br />

tatsächlich sieht hier alles ein bisschen<br />

nach einer Las-Vegas-Hochzeit aus. Wie<br />

Stufen zu einem Altar öffnet sich der<br />

Eingang eines Hexagons, in dem ein mit<br />

Luftballontieren ausgestatteter Master<br />

of Ceremony schon für die nächste Vor-<br />

stellung bereitsteht. Eingenommen von<br />

seinem eigenen Auftritt, schaut er allerdings<br />

an dem (zu vermählenden?) Hasenpaar<br />

vorbei, welches auf einem Spieluhrenpodest<br />

steht. Im Bildvordergrund<br />

befinden sich weitere Darsteller: links ein<br />

zusammengekauertes Mädchen und<br />

rechts ein Kätzchen, das an ihrem Hinterteil<br />

riecht. Doch die gekrümmte, wie<br />

vor einem Opferblock kniende Haltung<br />

der jungen Frau sowie ihr abwesender<br />

Blick vermitteln eher den Eindruck eines<br />

erduldeten Annäherungsversuchs. Die<br />

ge staffelt angeordneten Figurengruppen<br />

verkörpern sehr unterschiedliche Be-<br />

ziehungs verhältnisse – einerseits die zum<br />

Showevent banalisierte Zweisamkeit,<br />

andererseits die aus dem Erdulden eines<br />

Partners resultierende Einsamkeit. Das<br />

Ideal des Paares steht als seichte Kitschromanze<br />

über dem Missverhältnis, das<br />

sich auf diesem ‚Boden der Tatsachen‘<br />

abspielt. Im Grunde degradieren sich<br />

alle Figuren in diesem Bild zu Ass Sniffers,<br />

denn jeder von ihnen scheint sich willig<br />

oder unwillig anzubiedern. Eder zeigt<br />

in diesem Bild höchst konträre Szenarien<br />

und stellt sie einander vieldeutig gegenüber.<br />

Öl auf Leinwand<br />

180 × 240 cm<br />

Oil on canvas<br />

70 M × 94 H in<br />

At first glance, this picture seems to have<br />

been painted by someone wearing rosetinted<br />

spectacles – everything looks a bit<br />

like a Las Vegas wedding. The entrance<br />

to a hexagon opens up like the steps<br />

to an altar; there, a master of ceremonies,<br />

equipped with animals made out of bal-<br />

loons, is ready for the next performance.<br />

However, preoccupied with his own<br />

appearance, he looks past the couple of<br />

hares standing on top of the musical box,<br />

perhaps waiting to get married? Other<br />

performers are found in the foreground<br />

of the picture: on the left, a girl curled<br />

up into a ball; on the right, a cat smelling<br />

her bottom. Both the hunched girl’s<br />

kneeling position – as if she is about to<br />

put her head on the block – and her<br />

vacant stare suggest that the advance is<br />

more to be endured than welcomed. The<br />

progressively arranged groups of figures<br />

embody very different relationships – on<br />

the one hand togetherness as a corny<br />

showbiz event, and on the other loneliness<br />

resulting from the suffering of one partner.<br />

The ideal of the ‘couple’ hangs like a<br />

trivial kitsch novel above the incongruity<br />

played out in reality. All the figures in this<br />

picture sink to the level of Ass Sniffers –<br />

each of them seems to be trying to curry<br />

favour with someone, whether or not<br />

they want to. Here Eder is presenting several<br />

totally opposed scenarios, using<br />

the contrasts between them to highlight<br />

the ambiguities in their relationships.

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