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NIKOLAUSGEMEINDE 26 Die Sonne hatte schon eine Auszeit geplant, an diesem zweiten Oktoberwochenende, wo sie doch in den Wochen zuvor so viele Überstunden geleistet hatte. Aber als sie sah, dass die Geisinger am Sonntag ihr Erntedank- und Gemeindefest feiern wollten und wieviel Mühe sich Pfarrer und HelferInnen bei den Vorbereitungen gaben und wie die Vorschulkinder des Beethovenkinder- Gemeindefest und Erntedank MIT SONNENBLUMEN UND FRÖHLICHEN LIEDERN gartens diesem Tag entgegen fieberten, wie sie sich darauf freuten, mit ihren Blumenkränzchen im Haar und ihren Kastanienketten in eine prächtig geschmückte Kirche einzuziehen, da konnte sie nicht anders und beschloss in letzter Minute doch noch, mit ihrem Strahlen das Ihre dazu beizutragen, dass es ein schönes Fest würde. Und so kam es dann auch. Erntedank in Geisingen, das bedeutet traditionell zwei Vormittagsgottesdienste hintereinander. Beim ersten trat der Kirchenchor auf und Konfirmanden wirkten mit Lesungen mit. Mit Hinweis auf den runden Brotlaib, der neben Wein und Sonnenblumen den Altar schmückte, ging Pfarrer Wirsching in seiner Predigt auf den Lebenshunger ein, der sich nicht mit Kon-
sum stillen lasse. Brot bedeute Leben, sei der Inbegriff für alles, was wir brauchen, nämlich Arbeit, Freunde, gelingende Beziehungen und Begegnungen untereinander, wie sie beispielsweise am Gemeindefest stattfinden könnten. „Ich, die Sonnenblume, sing ein kleines Lied, sing zum Erntedankfest, was im Jahr geschieht.“ Ausgestattet mit langstieligen Sonnenblumen und Orff’schen Instrumenten trugen die Vorschulkinder des Beethovenkindergartens im zweiten Gottesdienst fröhliche Lieder und Gedichte vor und beteiligten sich lebhaft an den anschaulichen Ausführungen des Pfarrers zur „Botschaft der Sonnenblume“. Die mitfeiernde Gemeinde durfte ihre Sangesfreude mit einem Kanon unter Beweis stellen, den die Organistin Eva Hopfmüller kurzerhand mit ihr einstudierte und schließlich mit einem anerkennenden „Geht doch wunderbar!“ kommentierte. Das Motiv der Sonnenblume tauchte auch beim anschließendenGemeindefest immer wieder auf. So waren die zum Mittagessen – es gab Schnitzel, Hamburger und Salate - voll besetzten Tische im Gemeindehaus liebevoll mit den tellergroßen, gelben Blüten de- koriert. Auf der von Konfirmanden und Trainee-Mitarbeitern betreuten Spielstraße konnten sich die Kinder u.a. beim Backen von Hefeteigsonnenblumen vergnügen oder ein Puzzle zusammenfügen, das ebenfalls diese imposante Blume als Motiv hatte. Mit Schleifpapier, Hammer, Bohrer, Pinsel und meist väterlicher Mithilfe ging es beim Vogelhäuschenbau ans Werk. Und wer vom vielen Spielen und Werkeln etwas Ruhe suchte, konnte sie je nach Geschmack beim Kasperletheater des Kinderkirchteams oder an der Kaffeebar der evangelischen Jugend finden. Dies alles ließ das Fest zu einem Erlebnis für Jung und Alt werden – nicht zuletzt dank der zahlreichen Helfer und Helferinnen, aber auch dank der einsichtigen Sonne. Die machte dann eben am Montag blau. Birgit Kuhnle NIKOLAUSGEMEINDE 27
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