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2011-11 - beim LSO

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Schulblatt AG/SO | <strong>11</strong>/<strong>20<strong>11</strong></strong><br />

10<br />

AARGAU<br />

«Schule und Familie» steht hinter neuem Vorschlag<br />

bereits 2004 reichte das Komitee «Schule und Familie» seine Initiative zur<br />

Einführung von tagesstrukturen ein. 2009 wurde der regierungsrätliche<br />

Vorschlag vom Volk knapp abgelehnt. Das Initiativkomitee unterstützt<br />

nun den neuen Vorschlag der Regierung, hat aber einige Verbesserungs­<br />

vorschläge.<br />

Das Komitee «Schule und Familie» propagierte<br />

von Anfang an die inzwischen breit<br />

anerkannte Formel: Angebotspflicht der<br />

KinDERBEtREUUnG<br />

öffentlichen Hand, Nutzungsfreiwilligkeit<br />

der Eltern oder Kinder, Kostenbeteiligung<br />

der Eltern gemäss ihrer Finanzkraft. Im<br />

Hinblick auf das Bildungskleeblatt sistierte<br />

das Komitee seine Initiative. Mit Bedauern<br />

musste es im Mai 2009 das Volks-Nein zum<br />

gesamten Bildungskleeblatt und somit auch<br />

zur Einführung von Tagesstrukturen zur<br />

Kenntnis nehmen. Die sehr knappe Ablehnung<br />

der Tagesstrukturen rechtfertigte aber<br />

eine Weiterverfolgung des Themas.<br />

nun soll es gelingen!<br />

Das Komitee unterstützt grundsätzlich den<br />

von der Regierung vorgeschlagenen Weg,<br />

mit einer Revision des Sozialhilfe- und Präventionsgesetzes<br />

die Tagesstrukturen, nun<br />

familienergänzende Kinderbetreuung genannt,<br />

zu verwirklichen. Es legt insbesondere<br />

Wert auf folgende Punkte:<br />

Y Der Zweckartikel mit dem Doppelziel<br />

der Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

und der Förderung der Chancengerechtigkeit<br />

der Kinder ist richtig. Er zeigt das<br />

grosse gesellschaftliche, wirtschaftliche und<br />

pädagogische Potential der Betreuungsstrukturen<br />

auf.<br />

Y Der Vorschlag setzt die angesprochene<br />

Formel Angebotspflicht – Nutzungsfreiwilligkeit<br />

– Kostenbeteiligung der Eltern um.<br />

Y Die Ausweitung des Angebots auf die<br />

Kinder im Vorschulalter entspricht einem<br />

grossen Bedürfnis. Dieses Angebot ist vor<br />

allem auch im Hinblick auf die dringend<br />

notwendige Förderung von Kindern aus<br />

benachteiligten Familien sinnvoll.<br />

Y Der Kanton beteiligt sich an den Kosten<br />

aller Alterskategorien. Der Antrag der<br />

Eine grosse Portion Spaghetti ist an jedem Mittagstisch ein Renner.<br />

Foto: Shutterstock.<br />

grossrätlichen Kommission Gesundheit<br />

und Sozialwesen, den Kantonsanteil von 20<br />

Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen, fördert<br />

die rasche Einführung von Betreuungsstrukturen.<br />

Y Die Subjektfinanzierung erhöht den<br />

Freiraum für die Eltern und fördert die<br />

Effizienz der Angebote.<br />

mittagstische auch für<br />

Oberstufenkids<br />

Das Komitee empfiehlt dem Grossen Rat,<br />

auf die Vorlage einzutreten und die folgenden<br />

Verbesserungen vorzunehmen:<br />

Y Die von der Regierung vorgesehene<br />

Streichung der Angebotspflicht für die<br />

Oberstufe ist verständlich, soweit sie sich<br />

auf die Betreuung bezieht. Anbieter mit<br />

längerer Erfahrung bestätigen, dass<br />

Jugendliche im Oberstufenalter das<br />

Betreuungsangebot kaum mehr nutzen,<br />

sehr wohl aber den Mittagstisch. Das<br />

Komitee empfiehlt deshalb, den Mittagstisch<br />

auch für Oberstufenschüler und<br />

-schülerinnen im Angebot zu belassen.<br />

Y Damit Eltern mit kleinem Einkommen<br />

ihre Kinder für die Tagesstrukturen<br />

anmelden, dürfen die Kosten nicht<br />

abschreckend wirken. Der Besuch der<br />

Tagesstrukturen ist ein sehr wirksames<br />

Mittel für die Förderung von Kindern aus<br />

sozioökonomisch benachteiligten Familien.<br />

Diese Förderung muss dringend erfolgen,<br />

wie verschiedene Untersuchungen belegen.<br />

Das Komitee empfiehlt einen Sockelbeitrag<br />

von höchstens zehn Franken (erfahrungsgemäss<br />

sollte er sogar bei acht Franken<br />

liegen), einen Geschwisterrabatt und eine<br />

Vollkostenbeteiligung nur für wirklich<br />

vermögende Eltern.<br />

Y Das Komitee hat Verständnis dafür, dass<br />

nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann.<br />

Wichtig ist aber, dass das Betreuungsangebot<br />

von Montag bis Freitag von 7 Uhr bis<br />

18 Uhr besteht.<br />

Y Um ungenügende Qualität wirksam zu<br />

bekämpfen und so die Rechte der Eltern<br />

und Kinder zu schützen, empfiehlt das<br />

Komitee eine Oberaufsicht durch den<br />

Kanton.<br />

Das Komitee freut sich darauf, dass rund<br />

zehn Jahre nach Start seiner Initiative die<br />

Anliegen verwirklicht sind. Dank der Einführung<br />

von Betreuungsstrukturen wird<br />

sich unser Kanton als ein wirtschaftsfreundlicher,<br />

gesellschaftlich offener und pädagogisch<br />

wirksamer Kanton präsentieren.<br />

niklaus Stöckli, Präsident alv

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