2011-11 - beim LSO

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Schulblatt AG/SO | 11/2011 38 FORUm neues zeugnis behindert pädagogische Arbeit «individuelle Bewertung fördert die motivation – summative Bewertung fördert nur die Selektion.» Das unterstufenkollegium der Schule untersiggenthal machte sich nach dem Zwischenbericht erneut Gedanken zur neuen Promotionsverord nung: Sie betrachtet das neue Zeugnis als Rückschritt. Seit August 2010 sind wir eine integrative Schule und unterrichten in unseren Klassen mit viel Engagement neben der lernstands- und entwicklungsheterogenen Vielfalt an Schülerinnen und Schülern auch Kinder mit heilpädagogischem Förderbedarf. Schon lange ist die Schule Untersiggenthal am Suchen und Entwickeln von neuen förderorientierten Unterrichtsformen und Evaluationsinstrumenten. Das neue Zeugnis bietet keine Unterstützung in dieser Entwicklungsarbeit. Im Gegenteil bedeutet es für uns einen Rückschritt und behindert uns in unserer pädagogischen Arbeit mit Kindern und Eltern. Das neue Zeugnis lässt nur eine summative Bewertung zu. Wir sind davon überzeugt, dass nur eine Lernstandserfassung auf individueller Ebene alle Kinder unabhängig von ihrem Leistungsvermögen zum aktiven und nachhaltigen Lernen motivieren kann. Unterstufenkinder sind neugierig und motiviert, die nächsten Lernschritte anzugehen. Unsere pädagogische Aufgabe ist es, sie ihrem Lernweg entsprechend zu unterstützen und diese Motivation aufrecht zu erhalten. Individuelle Bewertung fördert die Motivation – summative Bewertung fördert nur die Selektion. Mit dem Kulturwandel zur integrativen Schule benötigen wir neue Arbeitsformen, neue Arbeitsmittel und auch ein entsprechendes Evaluationsinstrument. Das neue Zeugnis widerspricht dem integrativen Gedanken genauso, wie es das alte schon tat. Unsere Unzufriedenheit über die neue Promotionsverordnung ist grundsätzlicher Art. Wir wollen deshalb bewusst nicht auf Detail-Aspekte des Zeugnisses eingehen. Unterstufenkollegium der Schule Untersiggenthal KORRiGEnDA Endspurt bei der lehrstellensuche In Heft 10/2011 schrieb die Redaktion, dass im Januar noch dreissig Prozent der letztjährigen Schulabgängerinnen und Schulabgänger auf der Suche nach einer Lehrstelle waren. Korrekterweise beziehen sich die dreissig Prozent auf die rund 6500 Jugendlichen, die im Sommer die obligatorische Schule beenden. iW
BKS AARGAU PRAXiS Für eine Schweiz mit kompetenten lehrpersonen beat W. Zemp ist Zentralpräsident des Dachverbands Schweizer lehrerinnen und lehrer. Foto: zVg. beat W. Zemp vom Dachverband Schweizer lehrerinnen und lehrer erklärt im anschluss an die tagung «Zukunft bildung Schweiz», worauf Politik und Verwaltung nebst der «bildungsmessung» auch fokussieren sollten. Kompetenzorientierung, Bildungsstandards und Systemmonitoring sind zurzeit die prioritären bildungspolitischen Begriffe sowohl in der Schweiz als auch im benachbarten Ausland. Bei Lichte betrachtet gibt es ja auch keine vernünftige Alternative zu einer datengestützten Steuerung des Bildungswesens. Dies gilt für die Ebene des Klassenunterrichts bis hin zur Steuerung eines ganzen Schulsystems. Doch damit ist es nicht getan. Wer wie die Akademien der Wissenschaften Schweiz (welche die Tagung durchführten) den Anspruch erhebt, einen nachhaltigen Beitrag zur Entwick- lung des Schweizer Bildungswesens für die nächsten zwanzig Jahre zu leisten, darf sich nicht nur auf die momentan aktuelle «Bildungsmessung» verlassen, sondern muss auch andere Schlüsselthemen einbeziehen. Aus Praxissicht der Lehrenden und ihrer Verbände sind die folgenden drei Bereiche für die Zukunft des Schweizer Bildungswesens ebenso wichtig wie die eingangs erwähnten Themen: Qualität und Quantität der künftigen Lehrpersonen, Qualität und Quantität künftiger Bildungsreformen und die Qualität und Quantität der Ressourcierung des Schweizer Bildungswesens. Attraktivität der lehrberufe erhöhen Niemand bestreitet ernsthaft, dass die Qualität der Lehrpersonen ein wichtiger Erfolgsfaktor eines Schulsystems darstellt. Problematisch wird es daher, wenn Schulbehörden wegen fehlender Auswahl praktisch jeden Bewerber oder jede Bewerberin anstellen müssen, weil sonst Notmassnahmen wie die Zusammenlegung von Klassen oder der Abbau von Unterricht drohen. « Die investitionen in die Weiterbildung sind zu gering.» Auch Schnellbleichen von Quereinsteigenden, die in wenigen Monaten zu Lehrpersonen getrimmt werden, sind kein nachhaltiger Beitrag zur Qualitätsverbesserung des Lehrpersonals. Um dem sich verschärfenden strukturellen Lehrermangel in den nächsten Jahren zu begegnen, muss der Beruf vielmehr attraktiver gemacht werden, damit er im Konkurrenzkampf zu anderen akademischen Ausbildungen be- stehen kann. Dazu gehören ein Masterabschluss für alle Lehrberufe und eine deutliche Verbesserung der Anstellungs- und Unterrichtsbedingungen. Nur so kann der altersbedingten Nachfragesteigerung in den kommenden Jahren wirksam begegnet werden. Die Akademien der Wissenschaften haben dies erkannt und verlangen in ihrem Weissbuch «Zukunft Bildung Schweiz» eine bessere Aus- und Weiterbil- « Eine masterplanung fehlt.» dung der Lehrpersonen, die Spitzenleistungen ermöglichen, und eine höhere soziale Wertschätzung sowie eine wettbewerbsfähigere Entlöhnung von Lehrpersonen. Korrekturen sind dringend nötig: Insbesondere sind die Einstiegslöhne nicht mehr konkurrenzfähig im Vergleich mit der Privatindustrie, und die viel zu hohen Pflichtpensen müssen endlich reduziert werden, damit die Arbeitszeit der neu hinzugekommenen Berufsaufträge kompensiert werden kann. Reformen sind nötig aber nicht immer erfolgreich Das Schweizer Bildungswesen gleicht momentan einer Grossbaustelle. Auf allen Stufen und Stockwerken laufen Reformen. Rückblickend muss man allerdings sagen, dass die meisten Reformen der letzten zwanzig Jahre nicht wirklich erfolgreich waren. Zwar verlaufen in der Regel Schulpilotversuche mit freiwilligen Lehrpersonen meistens zur Zufriedenheit aller. In der breiten Umsetzung, der Generalisierungsphase, hapert es dann aber meistens. Die Gründe sind bekannt: Schulblatt AG/SO | 11/2011 39
Seite 1 und 2: SCHULBLATT Aargau und Solothurn, 3.
Seite 3 und 4: Im Kalender dick rot anstreichen! P
Seite 5 und 6: «Präsenzstudium als Fachvertiefun
Seite 7 und 8: Frida bünzli über das innere Feue
Seite 9 und 10: Bildungsraum nordwestschweiz plant
Seite 11: Unterrichtsfreiheit und ihre Grenze
Seite 14 und 15: Schulblatt AG/SO | 11/2011 14 BKS A
Seite 16 und 17: Schulblatt AG/SO | 11/2011 16 BKS A
Seite 18 und 19: Schulblatt AG/SO | 11/2011 18 PORtR
Seite 20 und 21: Schulblatt AG/SO | 11/2011 20 SOlOt
Seite 28 und 29: Schulblatt AG/SO | 11/2011 28 DBK S
Seite 31 und 32: Im Rahmen von Medienwochen oder Med
Seite 33 und 34: lehrpersonen testen ihre selber kon
Seite 35 und 36: Audiovisuelle Geräte & Einrichtung
Seite 37: Der verlässliche IT-Partner für S
Seite 42 und 43: Schulblatt AG/SO | 11/2011 42 PRAXi
Seite 44 und 45: Schulblatt AG/SO | 11/2011 44 PRAXi
Seite 46 und 47: Schulblatt AG/SO | 11/2011 46 GlOSS
Seite 48 und 49: Schulblatt AG/SO | 11/2011 48 Offen
Seite 54: Schulblatt AG/SO | 11/2011 54 Offen

2011-11 - beim LSO

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?