Landschaftspflegerischer Begleitplan zum B-Plan ... - Haltern am See
Landschaftspflegerischer Begleitplan zum B-Plan ... - Haltern am See
Landschaftspflegerischer Begleitplan zum B-Plan ... - Haltern am See
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
öKon GmbH, Münster Seite 18<br />
Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) und Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeschna cynea) im Gebiet<br />
zu erwarten.<br />
5 Bewertung des Ist - Zustands<br />
5.1 Abiotische Faktoren<br />
5.1.1 Boden<br />
Die Böden des Untersuchungsgebietes bilden in Bezug auf ihre Eigenschaften zwei Großeinheiten:<br />
die gut durchlüfteten Braunerden westlich des Röhrkesweges und die staunässe- bzw. grundwasserbeeinflussten<br />
Podsolgleye und Gleye im östlichen Teil des Untersuchungsgebietes. Die<br />
Braunerden begünstigen durch gute bis mittlere Versickerungsraten die Grundwasserneubildung.<br />
Der Grundwasserflurabstand von mehr als 2 m (BÖRDING 1995) führt nach BASTIAN & SCHREIBER<br />
(1994) zu hohen mechanischen Filtereigenschaften des Bodentyps. Die Stauwasserböden besitzen<br />
bedingt durch geringe Perkolationsraten nur geringe Filterleistungen. Der geringe Flurabstand<br />
<strong>zum</strong> Grundwasserspiegel in den Gley-Standorten verhindert eine effektive Reinigung des versickernden<br />
Wassers.<br />
Sie sind überwiegend als stark überprägte Naturböden (wertvoll) anzusehen. Aufgrund ihres vergleichsweise<br />
geringen Ertrags werden die terrestrischen Böden westlich des Röhrkesweges nur<br />
als bedingt gute Böden für die Landwirtschaft angesehen. Bei der Nutzung als Ackerland sind Bodenprofile<br />
und Bodeneigenschaften durch kulturtechnische oder bewirtschaftungsbedingte Maßnahmen<br />
bis in den Untergrund zerstört bzw. verändert, d.h. ihr Potential als Lebensraum für Bodenorganismen<br />
ist bereits stark eingeschränkt. Die Grünlandbereiche östlich des Röhrkesweges<br />
können als schwach überprägt und d<strong>am</strong>it als besonders wertvoll eingestuft werden, wenn sie über<br />
einen längeren Zeitraum lediglich extensiv genutzt werden. Es ist allerdings unklar, wann die Nutzung<br />
extensiviert wurde, und ob nicht zwischenzeitlich Umnutzungen (als Acker) stattgefunden<br />
haben, wie es in Sommer 1995 mit zwei Grünlandparzellen im Bereich Seuchengarten der Fall<br />
war.<br />
Die versiegelten Flächen (Verkehrswege) sind als wenig bedeutend anzusehen.<br />
Durch die geplante Bebauung werden Bodenaufbau und -gefüge weiter verändert. Neben Bodenauftrag<br />
und -abtrag kommt es zu Verdichtungen und Versiegelung, was wiederum das Bodenleben<br />
und den Wasserhaushalt beeinträchtigt.<br />
5.1.2 Grundwasser<br />
In den Grünlandbereichen ist das Schutzgut Wasser/Grundwasser als besonders wertvoll einzuschätzen,<br />
da die Grundwassersituation aufgrund des geringen Stoffeintragsrisikos und der geringen<br />
Beeinflussungen des Grundwasserstandes wenig beeinträchtigt ist. In den Ackerflächen ist<br />
das Stoffeintragsrisiko erhöht durch die potentiell hohe bis sehr hohe Nitratauswaschung, wodurch<br />
die Grundwassersituation als beeinträchtigt anzusehen ist. Der Anteil an versiegelten Flächen im<br />
<strong>Plan</strong>gebiet ist so gering, dass die vorhandenen Beeinträchtigungen zu vernachlässigen sind.<br />
Beim Bau der Wohnhäuser werden durch die Beseitigung von Bodenmaterial Filter- und Speicherkapazitäten<br />
reduziert. Die Versiegelung durch die Wohnbebauung führt zur Verringerung der<br />
Grundwasserneubildung, zu einem erhöhten Abfluss des Niederschlagswassers und d<strong>am</strong>it zu Beeinträchtigungen<br />
des Grundwasserstandes. Ein teilweiser Ausgleich dieses Effekts ist durch eine<br />
möglichst weitgehende Versickerung von Niederschlagswasser im Gebiet zu erreichen