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Herausforderungen einer alternden Gesellschaft – Was kann ... - VfA

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Abbildung 6: Arzneimittelkosten der über 60-jährigen BKK-Versicherten 2000<br />

Durchschnittliche Arzneimittelkosten in<br />

Euro<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

462<br />

Quelle: Kuhlmey et al. 2003<br />

572<br />

647<br />

711 702 700<br />

60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90-94 95-99<br />

Altersklassen<br />

Wie die Grafik (vgl. Abb. 6) zeigt, steigen die durchschnittlichen Kosten zunächst mit dem<br />

Alter an, fallen dann aber bei den Hochaltrigen ab. Die höchsten Durchschnittskosten wur-<br />

den für die 75- bis 79-Jährigen ermittelt, deren durchschnittlicher Verbrauch jedoch nur Rang<br />

vier im Altersgruppenvergleich ausmacht. Die 85- bis 89-Jährigen hatten hingegen zwar den<br />

höchsten Arzneimittelverbrauch, jedoch lagen ihre durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben an<br />

dritter Stelle. An vierter Stelle der durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben folgte die Gruppe<br />

der 90- bis 94-Jährigen, obwohl deren durchschnittlicher Arzneiverbrauch relativ hoch war<br />

(zweiter Rang im Altersgruppenvergleich). Den Befunden zufolge erhalten sehr alte Men-<br />

schen zwar die meisten Verordnungen, aber offensichtlich nicht die teuersten Medikamente<br />

(Kuhlmey et al. 2003). Auch Coca et al. (2008) zeigen anhand <strong>einer</strong> altersgruppendifferen-<br />

zierten Berechung des Arzneiverbrauchs der GKV-Versicherten, dass der Verbrauch zwar<br />

mit zunehmendem Alter steigt, aber zwischen der Gruppe der 75-bis 79-Jährigen und der 80-<br />

bis 84-Jährigen eher stagniert und ab dem 85. Lebensjahr sinkt. Bei den 90-Jährigen und<br />

Älteren liegt der Arzneiverbrauch schon deutlich unter dem Niveau der 70- bis 74-Jährigen.<br />

Diese Ergebnisse widerlegen das Argument eines mit dem Alter einhergehenden kontinuier-<br />

lichen Anstiegs des Arzneimittelverbrauchs bzw. der Arzneimittelkosten.<br />

3.3 Ausgaben und Gesundheitsentwicklung<br />

Es ist evident, dass für ältere Menschen im Durchschnitt höhere Kosten anfallen als für jün-<br />

gere. Die mit dem demografischen Wandel prognostizierte Alterung der Bevölkerung müsste<br />

somit zu einem explosionsartigen Anstieg der Gesundheitsausgaben führen.<br />

Prognosen eines starken Anstiegs der Gesundheitsausgaben im Zuge des demografischen<br />

Wandels unterstellen jedoch dasselbe altersspezifische Ausgabenprofil des Zeitpunktes der<br />

Prognosestellung (Querschnittsanalysen werden auf eine Längsschnittbetrachtung übertra-<br />

gen). Dementsprechend würden sich die „Alten“ von 2050 in demselben Gesundheitszustand<br />

666<br />

541<br />

30

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