Kulturwirtschaft in der Auslandsförderung von Kultur (PDF) - Unesco
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E<strong>in</strong>leitung I<br />
1. E<strong>in</strong>leitung<br />
Diese Handreichung zu den kulturwirtschaftlichen Instrumenten <strong>der</strong> Auslandsför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>von</strong> <strong>Kultur</strong> widmet sich ausschließlich den ökonomischen Bed<strong>in</strong>gungen und<br />
Strategien, unter denen e<strong>in</strong>e Auslandsför<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Kultur</strong> stattf<strong>in</strong>det. Dazu werden<br />
Best-Practice-Projekte aus <strong>der</strong> weltweiten Praxis <strong>der</strong> verschiedensten <strong>Kultur</strong>sparten<br />
vorgestellt und <strong>der</strong>en Weiterentwicklung diskutiert.<br />
Der Fokus auf die Auslandsför<strong>der</strong>ung impliziert e<strong>in</strong>e Auslassung, <strong>der</strong> man sich<br />
bewusst se<strong>in</strong> muss: Der Frage, wie hochwertige <strong>Kultur</strong> <strong>in</strong> Deutschland überhaupt<br />
entsteht, die im Ausland geför<strong>der</strong>t werden könnte, wird hier nicht nachgegangen.<br />
Doch damit soll sie we<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrer Aktualität noch <strong>in</strong> ihrer pr<strong>in</strong>zipiellen Bedeutung<br />
geschmälert werden. Der Konnex zwischen <strong>der</strong> <strong>in</strong>ländischen För<strong>der</strong>ung kultureller<br />
Innovation und <strong>der</strong> Rezeption <strong>der</strong>selben im Ausland ist offensichtlich, doch würde<br />
dessen E<strong>in</strong>beziehung die hier vorgelegte Handreichung zur Auslandsför<strong>der</strong>ung <strong>von</strong><br />
<strong>Kultur</strong> sprengen.<br />
<strong><strong>Kultur</strong>wirtschaft</strong>liche Instrumente <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auslandsför<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Kultur</strong> werden alltäglich<br />
vom Goethe-Institut o<strong>der</strong> vom Institut für Auslandsbeziehungen IfA sowie<br />
<strong>von</strong> Verbänden, den beteiligen Künstlern und <strong>der</strong>en Promotoren e<strong>in</strong>gesetzt. Dennoch<br />
führt <strong>der</strong> Begriff „<strong><strong>Kultur</strong>wirtschaft</strong>“ bei <strong>Kultur</strong>schaffenden wie <strong>Kultur</strong><strong>in</strong>stitutionen<br />
oft zu reflexartigem Misstrauen o<strong>der</strong> Unverständnis. Sie befürchten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel,<br />
dass kulturwirtschaftliche Analysen auf e<strong>in</strong>e Ökonomisierung und auf e<strong>in</strong>e durch<br />
Gew<strong>in</strong>nmaximierung geprägte Fremdbestimmung ihrer Tätigkeiten zielen. Die <strong>Kultur</strong>szene<br />
<strong>in</strong> Deutschland lehnt – je nach Branche unterschiedlich stark – die Anwendung<br />
<strong>von</strong> wirtschaftlichen Betrachtungen ab. Dies tut sie mit gutem Grund, wenn<br />
Wirtschaftstheorien und –maßstäbe an <strong>Kultur</strong> angelegt werden, die für Industrie-<br />
o<strong>der</strong> Konsumgüter geschaffen wurden.<br />
Die vorliegende Handreichung zieht ausdrücklich solche wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Überlegungen aus <strong>der</strong> Theorie öffentlicher Güter sowie <strong>der</strong> Spieltheorie heran,<br />
die Wirtschaftsprozesse erklären, die <strong>Kultur</strong>schaffende selbst <strong>in</strong>itiieren, ausführen<br />
und tragen. Dank dieses wirtschaftswissenschaftlichen Ansatzes kann man <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
Identität „<strong>Kultur</strong>“ ausgehen und <strong>Kultur</strong> nicht nur als privates Konsumgut verstehen,<br />
son<strong>der</strong>n auch als e<strong>in</strong> öffentliches Gut. Solche öffentlichen Güter bzw. Klubgüter, wie<br />
<strong>Kultur</strong>güter nach allgeme<strong>in</strong>er wirtschaftswissenschaftlicher Auffassung def<strong>in</strong>iert<br />
werden, s<strong>in</strong>d zwar auch Gegenstand <strong>von</strong> Märkten, das heißt schlicht <strong>von</strong> Verkauf