Kulturwirtschaft in der Auslandsförderung von Kultur (PDF) - Unesco
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<strong><strong>Kultur</strong>wirtschaft</strong>liche Instrumente und Best Practice I<br />
REGEL :<br />
Nur wenn e<strong>in</strong> Netzwerk <strong>in</strong>ternational tätiger Architekten entsteht, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Akquise<br />
<strong>von</strong> Aufträgen kooperieren, kann es gel<strong>in</strong>gen, Bauherren im Ausland zu f<strong>in</strong>den.<br />
Hier entstehen nicht nur Suchkosten, son<strong>der</strong>n Kosten bzw. Risiken <strong>der</strong> Kooperation<br />
– umso mehr mit ausländischen Partnern im <strong>in</strong>ternationalen Recht. Die Senkung <strong>von</strong><br />
Kooperationskosten ist entscheidend.<br />
2. Alternativ zum Personennetzwerk kann die Teilnahme an Wettbewerben und<br />
Ausschreibungen im Ausland den Marktzutritt im jeweiligen Auslandsmarkt<br />
erleichtern. Dies gilt auch dann, wenn man den Wettbewerb nicht gew<strong>in</strong>nt. Diese<br />
Option steht jedoch oft nur personal- und kapitalstarken Firmen offen, da die<br />
Erfolgsquote extrem schwer e<strong>in</strong>zuschätzen ist. Versteht man die Kosten e<strong>in</strong>es<br />
Wettbewerbs als Kosten für die Suche nach e<strong>in</strong>em Bauherrn, s<strong>in</strong>d die Suchkosten<br />
im <strong>in</strong>ternationalen Markt prohibitiv für die Mehrzahl <strong>der</strong> Architekten.7<br />
REGEL 2:<br />
Nur wenn die Suchkosten bzw. Wettbewerbskosten für e<strong>in</strong>en Markte<strong>in</strong>tritt drastisch<br />
s<strong>in</strong>ken, kann sich <strong>der</strong> Architekturexport mit Hilfe <strong>von</strong> Ausschreibungen noch erfolgreicher<br />
entwickeln.<br />
Der Erfolg e<strong>in</strong>er kulturwirtschaftlichen Wertschöpfung im Ausland zäumt sich – wie<br />
e<strong>in</strong>gangs vorgestellt – auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Architektur <strong>von</strong> h<strong>in</strong>ten auf: Im Direktvertrieb<br />
ist jedoch das Image <strong>der</strong> Branche nicht so entscheidend wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur- o<strong>der</strong><br />
Musik-Branche, entscheidend s<strong>in</strong>d vielmehr die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt<br />
und die fachliche Glaubwürdigkeit.<br />
Der Markt für Architekten ist ke<strong>in</strong> Markt, <strong>in</strong> dem Serienprodukte verkauft werden,<br />
wie etwa <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur o<strong>der</strong> Musik. Vielmehr ist es e<strong>in</strong> Markt <strong>von</strong> Unikaten, das<br />
heißt E<strong>in</strong>zelgebäuden. An<strong>der</strong>s formuliert ist mit je<strong>der</strong> neuen Akquise, jedem neuen<br />
Bauherrn und jedem neuen Kunden e<strong>in</strong> neues Produkt verbunden. In <strong>der</strong> Musikbranche<br />
will e<strong>in</strong> neuer Kunde dagegen für e<strong>in</strong>e gewisse Zeit erst e<strong>in</strong>mal die aktuelle<br />
S<strong>in</strong>gle, sprich, das Produkt unverän<strong>der</strong>t <strong>in</strong> Wie<strong>der</strong>holung bzw. Serienfertigung. Nach<br />
e<strong>in</strong>er gewissen Zeit kommt dann die Neuersche<strong>in</strong>ung, bzw. die neue S<strong>in</strong>gle. Damit<br />
Dieser Umstand könnte erklären, warum <strong>in</strong> <strong>der</strong> NAX-Datenbank nicht Hun<strong>der</strong>te <strong>von</strong><br />
Architekten geführt werden.