Kulturwirtschaft in der Auslandsförderung von Kultur (PDF) - Unesco
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Wirtschaftswissenschaftliche E<strong>in</strong>führung zu <strong>Kultur</strong>gütern I<br />
landsmarkt kann er unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen wirtschaftlich erfolgreich kooperieren?<br />
Für diese Fragestellung gibt auch die Spieltheorie e<strong>in</strong>e Antwort: Sie zeigt, dass<br />
Entscheidungssituationen und Aktionen zwischen zwei Akteuren erfolgreich s<strong>in</strong>d,<br />
wenn beide Akteure sich an ihre Entscheidungen verb<strong>in</strong>dlich halten.<br />
Fazit: E<strong>in</strong>e Voraussetzung für erfolgreiche Kooperation ist Zuverlässigkeit.<br />
Doch ist dies e<strong>in</strong>e realistische Situation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auslandsför<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Kultur</strong>? Wie<br />
können e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ländischer Anbieter und ausländischer Agent glauben, dass sie beide<br />
zuverlässig se<strong>in</strong> werden, wenn man aufgrund <strong>von</strong> Hun<strong>der</strong>ten o<strong>der</strong> Tausenden Kilometer<br />
Abstand nicht über technische Kontrollmöglichkeiten und nicht über genügend<br />
Marktkenntnisse zur Kontrolle verfügt?<br />
In <strong>der</strong> Spieltheorie unterscheidet man dabei zwei Formen <strong>von</strong> Zuverlässigkeit bzw.<br />
b<strong>in</strong>denden Situationen:<br />
1.) Es ist im besten eigenen Interesse, dass sich je<strong>der</strong> an se<strong>in</strong>e Strategie hält – „freiwillig“<br />
aufgrund e<strong>in</strong>er Selbstb<strong>in</strong>dung. Externe Kontrolle wäre <strong>in</strong> diesem Fall<br />
nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Beispiel: Der ausländische Agent hat erhebliche Ausgaben für das Projekt des<br />
<strong>Kultur</strong>anbieters aus Deutschland getätigt, so dass letzterer zu Recht annimmt,<br />
dass <strong>der</strong> ausländische Agent im eigenen wirtschaftlichen Interesse das Projekt<br />
erfolgreich verfolgen will.<br />
2.) Es liegt nicht im eigenen Interesse, sich an e<strong>in</strong>e Zusage zu halten – Stichwort:<br />
Moral Hazard. Aber es gibt Verträge, die e<strong>in</strong>gehalten werden müssen, denn es<br />
existiert e<strong>in</strong>e dritte, <strong>von</strong> beiden Vertragsparteien unabhängige Institution, die die<br />
E<strong>in</strong>haltung des Vertrages durchsetzen kann – sogar gegen den Willen <strong>der</strong> beiden<br />
Vertragspartner. Beispiele dafür könnte das Urheberrecht liefern.<br />
Ökonomischer Erfolg <strong>in</strong> Auslandsmärkten bedarf e<strong>in</strong>er dieser beiden Kooperationsbed<strong>in</strong>gungen,<br />
die e<strong>in</strong>e Firma kaum alle<strong>in</strong>e, wohl aber Messen, Verbände o<strong>der</strong> Institute<br />
wie das Goethe Institut o<strong>der</strong> Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) schaffen können.<br />
Bevor solche Bed<strong>in</strong>gungen nicht existieren, werden privatwirtschaftliche Akteure <strong>in</strong><br />
Auslandsmärkte rationalerweise nicht <strong>in</strong>vestieren – o<strong>der</strong> die Risiken abwägen, etwa<br />
die aktuellen Verluste aus Raubkopien gegen die künftigen Gew<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es hohen<br />
Marktanteils. Die Möglichkeit verb<strong>in</strong>dlicher Absprachen – hier <strong>in</strong> Auslandsmärkten<br />
– ist nach <strong>der</strong> Spieltheorie e<strong>in</strong> entscheiden<strong>der</strong> Faktor für den Erfolg e<strong>in</strong>er Marktstra-