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Kulturwirtschaft in der Auslandsförderung von Kultur (PDF) - Unesco

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Wirtschaftswissenschaftliche E<strong>in</strong>führung zu <strong>Kultur</strong>gütern I<br />

<strong>Kultur</strong>produzenten seit Jahren die Ausschließbarkeit des Konsums und lässt <strong>Kultur</strong>güter<br />

vom Typ „Klubgut“ weg zum Typ re<strong>in</strong>er öffentlicher Güter tendieren.<br />

Nicht zuletzt ist es auch politischer Wille und gesellschaftliche Tradition <strong>in</strong> Europa,<br />

dass die Gesellschaft, genauer je<strong>der</strong> (Nachfrager) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft, freien Zugang<br />

zu <strong>Kultur</strong> haben solle.<br />

Wenn <strong>Kultur</strong>produkte aus Deutschland im europäischen und nicht-europäischen<br />

Ausland vermittelt und verkauft werden, bef<strong>in</strong>den diese sich auf <strong>der</strong> Skala zwischen<br />

privaten Gütern und öffentlichen Gütern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er speziellen Lage.<br />

<strong>Kultur</strong>güter <strong>in</strong> Auslandsmärkten<br />

Wenn <strong>Kultur</strong>güter – ob aus Deutschland o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Staat - <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Auslandsmarkt<br />

vermittelt o<strong>der</strong> auch verkauft werden sollen, müssen diese <strong>Kultur</strong>güter<br />

dort zunächst bekannt gemacht und <strong>in</strong>haltlich verstanden werden, denn: <strong>Kultur</strong>rezipienten<br />

im Auslandsmarkt haben zuerst ger<strong>in</strong>ge Kenntnisse über <strong>Kultur</strong>angebote aus<br />

Deutschland. Dies gilt umso mehr für <strong>Kultur</strong>angebote, die nicht schon <strong>in</strong> Deutschland<br />

bekannt s<strong>in</strong>d, wie zum Beispiel Beethoven o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>rocker BAP, son<strong>der</strong>n<br />

jung, unbekannt, wenn auch <strong>in</strong>novativ s<strong>in</strong>d.<br />

Daher ist <strong>Kultur</strong>vermittlung im Ausland grundsätzlich bemüht, Zugangsschwellen<br />

zu <strong>Kultur</strong>angeboten so stark wie möglich zu senken. Es soll bewusst im Ausland ke<strong>in</strong><br />

potenzieller Nachfrager nach <strong>Kultur</strong>angeboten – <strong>in</strong> unserem Falle – aus Deutschland<br />

ausgeschlossen werden. Das politische Ziel <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>för<strong>der</strong>ung im Ausland begünstigt<br />

geradezu das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Nicht-Ausschließbarkeit des Konsums <strong>von</strong> <strong>Kultur</strong> und<br />

damit den Charakter <strong>von</strong> <strong>Kultur</strong> als e<strong>in</strong>em öffentlichen Gut. Dies gilt für die deutsche<br />

Auslandsför<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Kultur</strong> wie für jede an<strong>der</strong>e Nation auch.<br />

Die Auslandsför<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Kultur</strong> kann daher wie e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Fall <strong>von</strong> öffentlichen<br />

Gütern o<strong>der</strong> Klubgütern betrachtet werden.<br />

Im Folgenden verwenden wir e<strong>in</strong>e Methodik <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaft, die sogenannte<br />

Spieltheorie, um Entscheidungen und strategische Handlungssituationen <strong>von</strong><br />

Akteuren zu untersuchen, die beson<strong>der</strong>s auf unsere vorliegende Situation <strong>der</strong> Auslandsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>von</strong> <strong>Kultur</strong> zutreffen: Sowohl <strong>der</strong> privatwirtschaftliche <strong>Kultur</strong>akteur<br />

als auch das öffentliche <strong>Kultur</strong><strong>in</strong>stitut stehen vor <strong>der</strong> Frage, welche Schritte und Strategien<br />

nötig s<strong>in</strong>d, um e<strong>in</strong> <strong>Kultur</strong>angebot im Ausland bekannt zu machen – ökonomisch<br />

gesprochen: wie e<strong>in</strong> <strong>Kultur</strong>produkt <strong>in</strong> den Auslandsmarkt E<strong>in</strong>tritt erhält.

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