peb peb im „step by step“ - Vamv-nrw.de

erarbeiteten Seminarunterlagen können Inhalte und Fragen im Ehrenamt genauso effektiv
erarbeitet werden, wie das im Rahmen von hauptamtlichen Weiterbildungen geschieht.
Auch hier wird die Notwendigkeit einer erweiterten Definition des bürgerschaftlichen
Engagements sichtbar: Qualifizierungen in Ehrenamt und Selbsthilfe können derart
gestaltet werden, dass sie auch sinnvoll für den ersten Arbeitsmarkt sind. In einer
Tätigkeitsgesellschaft, in der die verschiedenen Tätigkeiten des Einzelnen nebeneinander
stehen (Erwerbsarbeit, Bürgerschaftliches Engagement, Versorgungsarbeit,
Familienarbeit, Eigenarbeit), können Qualifizierungen - und somit Wissen und Bildung
- in allen Bereichen vermittelt werden. Unter dem Stichwort „Lebenslanges Lernen“
kann dahingehend darüber nachgedacht werden, dass einer „Bewertung“ des Erwerbs
von Wissen entgegengewirkt wird. Wissen, das auf freiwilliger Basis im bürgerschaftlichen
Engagement erworben wird, erweist sich in allen anderen Tätigkeitsgebieten als
sinnvoll.
Auch die Wahl der Qualifizierungsthemen sollte „tätigkeitsübergreifend“ sein. So wie
der Erwerb von sozialen Schlüsselkompetenzen für Arbeitnehmer des ersten Arbeitsmarktes
wichtig ist, ist der Erwerb von Fachkenntnissen aus dem ersten Arbeitsmarkt
für in Ehrenamt und Selbsthilfe Aktive wichtig und sinnvoll.
Als Beispiel für eine methodische neue Herangehensweise sei hier das Seminar „Typen
im Team“ angeführt, das eine peb-Mitarbeiterin für die Gruppen erarbeitet und dort
durchgeführt hat. Das Thema „TeamManagement“ stammt ursprünglich aus Zusammenhängen
des ersten Arbeitsmarkts und wird seit Anfang der 90er Jahre auf Managerebene
bearbeitet. Eine vertiefende Beschäftigung mit diesem Thema erfolgt in der
BRD erst seit Mitte der 90er Jahre.
Das peb-Seminar „Typen im Team“ kann als eine erste Übertragung des Themas auf
den sozialen Bereich gesehen werden. Das Erarbeiten der individuellen Stärken und
Schwächen, der Zusammenhänge zwischen Typ und Arbeitsgebiet, das Einordnen des
eigenen Typs in die spezifischen Arbeitsgebiete wurden erstmals im Kontext von Ehrenamt
und Selbsthilfe, konkret von Gruppenarbeit, durchgeführt.
Durch eine Zertifizierung „Qualifizierung in Ehrenamt und Selbsthilfe“, in der das bearbeitete
Thema sowie die Unterthemen im Einzelnen aufgeführt werden, wurde eine
Rückwirkung auf den ersten Arbeitsmarkt ermöglicht.
4. „Themenfremdheit“ als Chance
Die von peb geleistete Vernetzungsarbeit stieß nach einer Anlaufphase auf großes
Interesse. Von Vorteil hierbei war die „Themenfremdheit“, womit der verlagerte Fokus
auf die „Alltagssituation der Frauen“ mit behinderten Kindern gemeint ist.
Dadurch war die Möglichkeit gegeben, unterschiedliche Konzeptionen zu erläutern,
mit eigenen Kompetenzen und Fachwissen zu unterstützen und mögliche Anknüpfungspunkte
zu suchen, um den gemeinsamen Dialog über Problemfelder zu eröffnen und
diese gemeinsam zu bearbeiten.
Da die Elternseite in diesem Dialog „institutionalisiert“ von peb auftrat, wurde recht
schnell nach einer Phase der Motivationsarbeit konkret an diversen Themen gearbeitet.
Durch diese gemeinsame Arbeit erfolgte ein „Aufbrechen von Sackgassen“, wie
z.B.: die von den Eltern benannte fehlende Transparenz des Hilfs- und Unterstützungsangebots
gegenüber Überlastung, Informationsmangel oder Zuständigkeitsirritationen
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