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Die SWOT-Analyse auf dem Prüfstand! - Org-Portal.org

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<strong>Die</strong> <strong>SWOT</strong>-<strong>Analyse</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Prüfstand</strong> 4<br />

1 Einführung<br />

„Einer Änderung unseres Denkens und Handeln (…) steht weniger der Mangel an geistigen<br />

und technischen Möglichkeiten entgegen als vielmehr ein ungeheurer Ballast an Traditionen<br />

und Tabus, an Lehrmeinungen und Dogmen. Obwohl keineswegs genetisch verankert, wurden<br />

sie doch von Generation zu Generation als unverrückbare ‚Wahrheiten’ weitergegeben. Eine<br />

der wichtigsten Aufgaben in Richtung eines neuen Denkens wird es daher sein, die eigentliche<br />

Natur jener Normen zu analysieren. Es gilt, die Scheinkonstanten unter ihnen zu erkennen,<br />

die – abgesehen von der Tatsache, daß sie unsere festgefahrene Situation zum Teil<br />

mitverschuldet haben – mit unserer heutigen Realität nicht mehr das geringste zu tun haben.“<br />

(Frederic Vester 1 )<br />

<strong>Die</strong> <strong>SWOT</strong>-<strong>Analyse</strong> zählt zu den beliebtesten und in der Praxis am meisten<br />

verwendeten <strong>Analyse</strong>tools. 2 Weiterhin stellt die <strong>SWOT</strong>-<strong>Analyse</strong> das Standardeinstiegstool für<br />

die Umweltanalyse in der Unternehmensberatungspraxis dar. 3 Sie ist ein Werkzeug zur<br />

<strong>Analyse</strong> der internen Unternehmensfaktoren sowie der externen Umweltfaktoren. <strong>SWOT</strong><br />

steht dabei als Abkürzung für „Strengths“ (Stärken), „Weaknesses“(Schwächen), „Opportu-<br />

nities“(Chancen) und „Threats“(Risiken). <strong>Die</strong> Wirkungsweise der <strong>SWOT</strong>-<strong>Analyse</strong> basiert <strong>auf</strong><br />

der im westlichen Kulturkreis dominierenden analytischen Denkweise in monokausalen<br />

Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen (Wenn…, dann…!). 4 Damit wird mit der <strong>SWOT</strong>-<br />

Matrix versucht, die nichtlineare, dynamische Unternehmungsumwelt durch einen<br />

linearisierenden Wirkungsmechanismus statisch abzubilden. <strong>Die</strong>ses V<strong>org</strong>ehen führt zu<br />

blinden Flecken 5 in der strategischen Umweltanalyse. CAPRA formuliert diese Prägung des<br />

westlichen Kulturkreises in Bezug <strong>auf</strong> die Wirtschaftswissenschaften wie folgt:<br />

1 Vester (1980: 456) zitiert nach Ulrich (1988: 125).<br />

2 In einer internationalen Studie der Financial Times Deutschland wurden 21.342 MBA Absolventen nach ihren<br />

bevorzugten Management-Tools befragt. Im Ergebnis kam die <strong>SWOT</strong>-<strong>Analyse</strong> <strong>auf</strong> Platz 2 aller Nennungen. Vgl.<br />

Bahra (2002: http://www.ftd.de/pw/in/13962565.html) [Stand: 06.06.2002]; ebenso kommt die <strong>SWOT</strong> in einer<br />

weltweiten Studie der Unternehmensberatung Bain Company „Management Tools 2001“ in die vorderen<br />

Positionen. Vgl. Rigby (2001: 143ff.).<br />

3 Eine selbst durchgeführte, schriftliche Befragung im April 2002 von drei international tätigen Beratungsfirmen<br />

(Accenture, Roland Berger und PricewaterhouseCoopers ) bestätigte diese Aussage.<br />

4 Vgl. Ulrich/Probst (1990: 15).<br />

5 Blinde Flecken bezeichnen die Wahrnehmungsdefizite bei der Beschreibung der Unternehmungsumwelt im<br />

Rahmen der <strong>SWOT</strong>-<strong>Analyse</strong>.

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