Hab' die Ehre... - Münze Österreich AG - Münzprägestätte der ...
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Bereits 1946 kam es zur Schaffung <strong>der</strong> <strong>Österreich</strong>ischen Befreiungsmedaille,<br />
<strong>die</strong> an Angehörige <strong>der</strong> auf österreichischem Gebiete eingesetzten Streitkräfte<br />
<strong>der</strong> Alliierten Mächte, <strong>Österreich</strong>er und an<strong>der</strong>e Personen verliehen hätte werden<br />
sollen. 41 Doch wurde <strong>die</strong>se Medaille als <strong>Ehre</strong>nzeichen - ein wenig erfreuliches<br />
österreichisches Kuriosum - erst 1976 tatsächlich ins Leben gerufen. 42<br />
Was <strong>die</strong> Stiftung eines österreichischen <strong>Ehre</strong>nzeichens anbelangte, kam es Ende<br />
<strong>der</strong> 40er Jahre zwischen <strong>der</strong> Präsidentschaftskanzlei und dem Bundeskanzleramt<br />
zu Gesprächen, doch scheiterte alles an <strong>der</strong> Ablehnung des Bundespräsidenten<br />
Dr. Karl Renner (1870-1950). Auch dessen Nachfolger im Amte, General a. D.<br />
DDr. h. c. Theodor Körner (1873-1957), war für seine Ablehnung von Orden und<br />
<strong>Ehre</strong>nzeichen bekannt. 43 Doch auch er musste schließlich seine Meinung än<strong>der</strong>n. In<br />
einer von ihm am 17. Juli 1951 handschriftlich verfassten Notiz fand er dazu <strong>die</strong><br />
folgenden Worte:<br />
„Obwohl selbst kein Anhänger von sichtbaren Auszeichnungen und <strong>Ehre</strong>nzeichen,<br />
weil <strong>die</strong>s dem demokratischen und republikanischen Wesen wi<strong>der</strong>spricht, ist <strong>die</strong><br />
massenhafte Verleihung von Titeln bei Anerkennungen schon so arg, dass durch<br />
Verleihung von Orden und <strong>Ehre</strong>nzeichen vielleicht eine Än<strong>der</strong>ung möglich ist.<br />
Deshalb werde ich, wenn ein einstimmiger<br />
Beschluss <strong>der</strong> Regierung vorliegt, keinen ablehnenden Standpunkt einnehmen.“ 44<br />
So wurde durch den Nationalrat mit Bundesgesetz vom 2. April 1952, drei Jahre<br />
vor Abschluß des Staatsvertrages, <strong>die</strong> Schaffung eines <strong>Ehre</strong>nzeichens für Ver<strong>die</strong>nste<br />
um <strong>die</strong> Republik beschlossen und im Bundesgesetzblatt verlautbart. 45 Zwischen <strong>der</strong><br />
Beschlussfassung durch den Nationalrat, <strong>der</strong> Erlassung des Statuts und den ersten<br />
Verleihungen sollte jedoch noch einige Zeit vergehen, denn man war sich bezüglich<br />
<strong>der</strong> endgültigen Form des <strong>Ehre</strong>nzeichens noch nicht im klaren.<br />
Die Grundlage für das Aussehen des Kleinodes bildete <strong>der</strong> Entwurf des bekannten<br />
Wiener Architekten und Professors an <strong>der</strong> Akademie für Angewandte Kunst Oswald<br />
Haerdtl (1899-1959).<br />
41<br />
Vgl. BGBl. Nr. 118 (Schaffung) und 121/1946 (Statut).<br />
42<br />
Vgl. BGBl. Nr. 79/1976. Weiters auch Ferdinand Manndorf, Politisch Verfolgte for<strong>der</strong>n 1,5 Milliarden.<br />
In: Die Presse v. 21. September 1958, 4 und Vier „zum Spaß“ an <strong>die</strong> Wand gestellt. In: Wiener Kurier v.<br />
30. Oktober 1964, 24.<br />
43<br />
Vgl. Ludwig Jedlicka, Dr. h.c. Theodor Körner. In: Die österreichischen Bundespräsidenten. In: <strong>Österreich</strong>-<br />
Reihe Bd. 198/200 (Wien 1963), 91-133.<br />
44 1 Vgl. Günter E. Schmidt, Orden und <strong>Ehre</strong>nzeichen <strong>Österreich</strong>s 1945-1999 (Wien 1999 ), 16, im folg. zit. als<br />
Schmidt, Orden 45-99.<br />
45<br />
Vgl. BGBl. Nr. 89/1952. Zur Entstehungsgeschichte des österreichischen <strong>Ehre</strong>nzeichens vgl. Schmidt, Orden<br />
45-99, 13-23.