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UB II Englisch<br />
einem Ziel des handlungsorientierten Englischunterrichts, der Vermittlung von Diskurskom-<br />
petenz 1 , statt.<br />
Zunächst steht die Beherrschung geeigneter Redemittel und die Realisierung bestimmter<br />
Sprechabsichten als kommunikatives Grundgerüst im Vordergrund des Unterrichts 2 . Übungs-<br />
phasen und die Einbeziehung schülerrelevanter Themen sollten zur Weiterentwicklung der<br />
sprachlichen Handlungskompetenz führen. Die Methode des Rollenspiels bietet sich an, diese<br />
Kompetenz durch die Interaktion der Schüler zu fördern.<br />
Die Feedbackphase hat einen höheren Abstraktionsgrad, da die Schüler Sprechabsichten reali-<br />
sieren und Kommunikation aufmerksamer wahrnehmen müssen. Dies kann ihnen Rück-<br />
schlüsse auf ihre eigenen verbalen Fähigkeiten in der Zielsprache ermöglichen.<br />
2.1.3 Auswahl- und Reduktionsentscheidungen<br />
Die heutige Doppelstunde wird stark geprägt durch die Erfahrungen der Jugendlichen, denn<br />
aufgrund eines Bildes sollen sie sich eine entsprechende Situation vorstellen und diese in ei-<br />
nem Rollenspiel darstellen. Das Bild könnte als Streit zwischen Vater und Sohn interpretiert<br />
werden. Eine Auseinandersetzung ist ein spezieller Sprechanlass, der sich zur Interaktion an-<br />
bietet, so dass die Schüler sowohl agieren als auch reagieren müssen. Da die Schüler noch<br />
keine Erfahrung in zielsprachigen Streitgesprächen gesammelt haben, liegt der Schwerpunkt<br />
des Unterrichts auf der Verdeutlichung und Realisierung von Sprechabsichten: Welche Rolle<br />
vertrete ich auf welche Art und Weise? Konfliktlösungen und -strategien werden in dieser<br />
Stunde noch nicht behandelt, sondern werden den Abschluss der Sequenz bilden.<br />
Mithilfe eines Reflexionsbogens sollen sowohl die Sprechabsichten als auch sprachliche Fä-<br />
higkeiten beobachtet werden. Während der Rollenspiele und des Feedbacks gilt eine ausge-<br />
prägte Fehlertoleranz meinerseits, um die zielsprachige Kommunikation nicht zu stören. In<br />
der Reflexionsphase sollte auf wichtige Aspekte während des Rollenspiels eingegangen wer-<br />
den. Eine schriftliche Erfassung erscheint sinnvoll, um in nachfolgenden Stunden systema-<br />
tisch auch auf Fehler und ihre Behebung einzugehen.<br />
Das Rollenspiel erscheint gerade angesichts der spezifischen Thematik als angemessene Mög-<br />
lichkeit, dass Schüler – quasi im Schutz einer Rolle – auch persönliche Eindrücke und Erfah-<br />
rungen artikulieren, ohne sie als solche offen zu legen.<br />
1 Vgl. Gehring (1999) S. 116<br />
2 Vgl. Timm (1998) S. 237<br />
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