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Band - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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echte durch Beiträge zur Überwindung von Armut und Hunger, sozialer Ungerechtigkeit,<br />

ungleicher Verteilung des Wohlstands, rassistischer Diskriminierung,<br />

Verletzung der Menschenrechte und Militarismus unterstützen.<br />

Feminismus<br />

Die Links-Grüne Bewegung ist eine feministische Partei. Ebenso wie die Partei<br />

gegen die Macht der Finanzeigentümer und des Kapitals kämpft, lehnt sie auch<br />

die Unterdrückung von Frauen durch Männer ab und richtet sich gegen patriarchalische<br />

Strukturen in der isländischen Gesellschaft.<br />

2009 – Wahlen nach der Krise<br />

Am 6. Oktober 2008 wandte sich der damalige Premierminister, Geir H. Haarde,<br />

im nationalen Fernsehen an die isländische Nation. Gegenstand waren die außerordentlichen<br />

finanziellen Schwierigkeiten, denen sich das Land gegenüber sah. In<br />

seiner Ansprache verwies Haarde auf die reale Gefahr, dass die isländische Wirtschaft<br />

im schlimmsten Fall gemeinsam mit den Banken ins Trudeln geraten und<br />

so einen Staatsbankrott heraufbeschwören könne.<br />

Jeder Folgetag brachte den Isländern neue Schreckensmeldungen. Die finanzielle<br />

Situation erwies sich als weitaus schlechter als von den meisten angenommen,<br />

und die Regierung aus Unabhängigkeitspartei und Sozialdemokratischer<br />

Allianz kämpfte um die Rettung des isländischen Bankensystems, allerdings ohne<br />

Erfolg. Alle drei großen Banken des Landes waren vom Kollaps betroffen und<br />

mussten vom Staat übernommen werden.<br />

Ab dem 11. Oktober versammelten sich die Menschen jeden Samstag vor dem<br />

isländischen Parlament, um auf Zusammenkünften, Kundgebungen und Demonstrationen<br />

den Rücktritt derjenigen zu fordern, die für die eingetretene Situation<br />

verantwortlich waren. Dies war der Beginn einer Bewegung, die heute wegen des<br />

von den Demonstranten mit Küchengeräten verursachten Lärms als Küchengeräterevolution<br />

bezeichnet wird. Hauptsächlich richtete sich die Kritik gegen die Unabhängigkeitspartei,<br />

die 18 Jahre lang ununterbrochen an der Regierung gewesen<br />

war, davon zwölf Jahre zusammen mit der Fortschrittspartei und danach zwei<br />

Jahre mit der Sozialdemokratischen Allianz.<br />

Am 20. Januar 2009 verschärften sich die Proteste. Es kam zu Zusammenstößen<br />

zwischen den Demonstranten vor dem Parlament und der mit Pfefferspray<br />

und Knüppeln bewaffneten Bereitschaftspolizei. Die Proteste setzten sich am<br />

nächsten Tag fort, als die Regierungsgebäude von lärmenden, mit Eiern und anderen<br />

Lebensmitteln bewaffneten Demonstranten umzingelt wurden. Am 22. Januar<br />

setzte die Polizei erstmals seit den Demonstrationen gegen den isländischen<br />

NATO-Beitritt 1949 Tränengas ein, um die Menge aufzulösen. Am darauffolgenden<br />

Tag wurden vorgezogene Parlamentswahlen verkündet, ohne dass dies die<br />

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