Das komplette Buch (22 MB) - Volksbund Deutsche ...
Das komplette Buch (22 MB) - Volksbund Deutsche ...
Das komplette Buch (22 MB) - Volksbund Deutsche ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Einleitung<br />
6<br />
Am 1. August 1914<br />
beginnt der Erste Weltkrieg.<br />
Die Geschichte der Menschheit ist<br />
auch die Geschichte ständiger Krie -<br />
ge: Immer starben Menschen, weil Waffen<br />
eingesetzt wurden, Gewalt angewendet,<br />
Krieg geführt wurde. Opfer von Krieg<br />
und Gewaltherrschaft nennen wir sie mit<br />
den Worten unseres Gräbergesetzes in der<br />
Fassung des Jahres 2007. Und noch immer<br />
entstehen neue Gräber für neue Opfer.<br />
Wie die Völker mit den Opfern und deren<br />
Gräbern umgingen, war im Laufe der Geschichte<br />
sehr unterschiedlich. Dies darzustellen<br />
ist nicht Aufgabe dieses <strong>Buch</strong>es.<br />
Da aber das Entstehen des <strong>Volksbund</strong>es<br />
im Dezember 1919 unter dem Einfluss des<br />
Geschehens in den fünf Jahren davor<br />
stand, ist es wichtig, diese Jahre in die Betrachtung<br />
einzubeziehen. Nur so werden<br />
Hintergründe deutlich.<br />
Im Ersten Weltkrieg spielt der Gedanke<br />
der Kriegsgräberfürsorge im militärischen<br />
und zivilen Bereich eine stärkere<br />
Rol le als je zuvor. Grundsätzlich will man<br />
alle Gefallenen bestatten und ihre Gräber<br />
erhalten. <strong>Das</strong> war bis dahin, auch noch im<br />
deutsch-französischen Krieg 1870/71,<br />
durchaus nicht selbstverständlich. Erstmals<br />
gibt es eine Kriegsgräberfürsorge der<br />
deutschen Heeresverwaltung, deren Aufgabe<br />
in einer zeitgenössischen Schrift so<br />
beschrieben ist: „Bald nach Beginn des<br />
Krieges erkannte deshalb die Heeresverwaltung,<br />
dass es zur dauernden und<br />
würdigen Erhaltung der Gräber einer<br />
planmäßigen Nacharbeit bedarf.“ Eine<br />
besondere Stelle wird im preußischen<br />
Kriegsministerium eingerichtet. Ihre<br />
Aufgaben:<br />
- Aufsuchen und Feststellen der Gräber,<br />
- ihre Festlegung in Verzeichnissen,<br />
- die Erforschung der Namen von<br />
Unbekannten,<br />
- die Erhaltung der Gräber durch feste<br />
Gestaltung und Umwehrung und dazu<br />
vielfach vorherige Verlegung,<br />
- ihre würdige Ausschmückung und<br />
Ausstattung mit dauerhaften<br />
Grabzeichen,<br />
- ihre fotografische Aufnahme.<br />
Am 17./18. März 1916 werden Ver treter<br />
aller in Betracht kommenden Behörden<br />
zu einer gemeinsamen Besprechung<br />
nach Berlin berufen. Mitten im Krieg wird<br />
auch ein Abkommen mit Österreich-Ungarn<br />
getroffen, wonach „die Fürsorge für<br />
die Gräber gleich, ob eigene, verbündete<br />
oder feindliche Heeresangehörige in Fra -<br />
ge kommen, von dem Staat übernommen<br />
wird, in dessen Verwaltungsgebiet die<br />
Gräber liegen.“ Ähnliches wird mit Bulgarien<br />
vereinbart. Und schließlich heißt es<br />
im Jahre 1917: „Mit den feindlichen Regie-<br />
7