Das komplette Buch (22 MB) - Volksbund Deutsche ...
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Die meisten <strong>Deutsche</strong>n er fahren erst<br />
nach Kriegsende vom Ausmaß<br />
der Ver brechen in den Konzentra tionslagern.<br />
Die Einwohner Bergens<br />
werden von den britischen Besatzungstruppen<br />
gezwungen, das<br />
KZ Bergen-Belsen zu betreten und<br />
sich von den schrecklichen Zuständen<br />
im Lager zu überzeugen.<br />
68<br />
Der Krieg in Europa endet am<br />
8. Mai. Deutschland steht unter<br />
Besatzungsrecht.<br />
Am 12. Januar tritt die Rote Armee<br />
an der Weichsel zur Offensive an.<br />
❑ Die Massenflucht und die Vertreibung<br />
von <strong>Deutsche</strong>n aus den deutschen Ostprovinzen,<br />
der Tschechoslowakei und anderen<br />
Ländern beginnen. Von 16,6 Millio -<br />
nen <strong>Deutsche</strong>n, die dort gelebt haben,<br />
sterben dabei über zwei Millionen. Bis<br />
1950 finden rund zwölf Millionen Menschen<br />
Aufnahme im Gebiet westlich der<br />
Oder-Neiße-Linie. Zwei Millionen von<br />
ihnen werden kurz vor Kriegsende über<br />
See gerettet. ❑ In der Nacht vom 13. auf<br />
den 14. Februar wird Dresden durch ei -<br />
nen militärisch absolut sinnlosen Luftangriff<br />
nahezu völlig zerstört. Über 35 000<br />
Menschen (die genaue Zahl steht nicht<br />
fest) kommen dabei ums Leben. ❑ Am<br />
2. Mai erobert die Rote Armee Berlin. ❑<br />
Hitler begeht am 30. April Selbstmord. ❑<br />
Am 9. Ma (um 00.01 Uhr) tritt die bedingungslose<br />
Kapitulation der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Wehrmacht in Kraft. ❑ Auf der Potsdamer<br />
Konferenz wird Ostdeutschland bis<br />
zur Oder-Neiße-Linie unter polnische,<br />
der Nordteil Ostpreußens unter sowjetische<br />
Verwaltung gestellt. ❑ Nach dem<br />
Abwurf amerikanischer Atombomben<br />
über Hiroshima und Nagasaki kapituliert<br />
Japan am 2. September. ❑ Der Zweite<br />
Weltkrieg ist zu Ende. Er hat über 55 Millionen<br />
Tote, darunter fast 7,8 Millionen<br />
<strong>Deutsche</strong>, gefordert. Aber nicht nur die<br />
Zahl der Opfer hat sich im Zweiten Weltkrieg<br />
ins Ungeheure gesteigert. Nun sind<br />
neben gefallenen Soldaten auch die Opfer<br />
der Gewaltherrschaft und des Unrechtsstaates<br />
zu beklagen. Nun liegen in den<br />
Gräbern nicht nur Soldaten, sondern<br />
auch Frauen, Kinder und Greise: Zu den<br />
4 300 000 Toten und Vermissten der Wehrmacht<br />
kommen über 3 500 000 Opfer der<br />
Zivilbevölkerung allein in Deutschland.<br />
Und: Jetzt gibt es im Unterschied zu 1918<br />
neben den Millionen gefallenen und vermissten<br />
Soldaten die Toten des Bombenkrieges<br />
in den Städten, die auf der Flucht<br />
und bei der Vertreibung Umgekommenen,<br />
die von einem verbrecherischen Regime<br />
Gemordeten. Sie alle sind – unbeschadet<br />
der unter anderem Blickwinkel nötigen<br />
Erwägung von Schuld, Scham und Verantwortung<br />
– Opfer derselben unheilvollen<br />
Entwicklung. Von Millionen gibt es<br />
nicht einmal mehr Überreste! Sie haben<br />
„ihr Grab in den Lüften, ihr Grab in den<br />
Wolken“ (Paul Celan, Todesfuge, mit Be -<br />
zug auf die ermordeten Juden). Über alle<br />
Unterschiede hinweg haben sie Anspruch<br />
darauf, nicht vergessen zu werden. ❑ In<br />
Deutsch land herrschen bei völliger Zerstörung<br />
fast aller größeren Städte wirt-<br />
schaftliches Chaos, Hunger, Elend und<br />
Verzweiflung. ❑ Am 20. November beginnt<br />
der Nürnberger Kriegsverbrecher-<br />
Prozess. ■<br />
Am 2. September ist der Zweite<br />
Weltkrieg zu Ende. Nach dem Ab-<br />
wurf zweier Atom bomben durch die<br />
Amerikaner auf Hiroshima (6. August<br />
1945) und Nagasaki (9. August<br />
1945) kapituliert Japan. In Hiroshima<br />
sterben fast 100 000 Menschen,<br />
10 000 sind schwer verwun -<br />
det, 14 000 vermisst. In Nagasaki<br />
kommen 36 000 Menschen um,<br />
40 000 werden verletzt. Wie viele<br />
Menschen an den Spätfolgen gestorben<br />
sind, ist unbekannt.<br />
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