Das komplette Buch (22 MB) - Volksbund Deutsche ...
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1953<br />
Der spontane Aufstand gegen das<br />
SED-Regime beginnt in Berlin und<br />
weitet sich schnell auf weite Teile der<br />
DDR aus. Aber gegen die sowje tischen<br />
Panzer und die Volks polizei<br />
haben die unorga nisierten Bürger<br />
keine Chance. Am 19. Juni ist<br />
der Aufstand niedergeschlagen.<br />
Der Friedhofsbau im Ausland hat<br />
begonnen: In Tobruk (Libyen) ruhen<br />
deutsche Gefallene der Kämpfe in<br />
Nordafrika 1941 – 1943.<br />
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17. Juni: Aufstand der Arbeiter in der<br />
DDR gegen das SED-Regime. Er<br />
wird durch sowjetische Truppen niedergeschlagen.<br />
❑ <strong>Das</strong> <strong>Deutsche</strong> Rote Kreuz<br />
erklärt, von den etwa zwei Millionen im<br />
Osten vermissten deutschen Soldaten<br />
lebe die Mehrzahl nicht mehr. ■<br />
Beim Vertretertag im Mai in Berlin<br />
wird berichtet: 1 828 Listen mit<br />
Grablagen sind ausgewertet (1950 waren<br />
es 1 027), die positiven Bescheide auf Anfragen<br />
erreichen 50 Prozent. ❑ An 51<br />
Kriegsgräberfahrten im Jahre 1952 haben<br />
4 500 Angehörige teilgenommen. ❑ Seit<br />
der Wäh rungs reform hat der <strong>Volksbund</strong><br />
9 140 000 DM für die Gräberfürsorge aufgewandt.<br />
❑ Im September besucht Olav<br />
Brunvand, Staatssekretär des norwegischen<br />
Verteidigungsministeriums, die<br />
Bundesgeschäftsstelle. Der Besuch führt<br />
zu einer Vereinbarung mit Norwegen<br />
über die deutschen Kriegsgräber. ❑ Der<br />
ägyptische Staatspräsident General<br />
Naguib stellt im September der Arbeitsgruppe<br />
Afrika einen Fieseler Storch (ein<br />
leichtes Aufklärungsflugzeug) für die<br />
Gräbersuche in der Wüste zur Verfügung.<br />
❑ Die Einsatzgruppe Nordafrika, die im<br />
Dezember nach Kassel zurückkehrt, hat<br />
über 6 000 Tote aus Wüsten gräbern geborgen.<br />
❑ 4 400 Angehörige nehmen an<br />
77 Kriegsgräberreisen des <strong>Volksbund</strong>es<br />
teil. ❑ Dem Posteingang in diesem Jahr<br />
von 114 356 steht ein Ausgang von<br />
162 737 Schreiben gegenüber. ❑ In Italien<br />
sind Grablagen von 102 420 deutschen<br />
Toten an über 3 000 Orten erfasst. ❑ Der<br />
<strong>Volksbund</strong> beginnt mit dem Aufbau seines<br />
Umbettungsdienstes. ■<br />
Jugendliche des CVJM (Christlicher<br />
Verein Junger Männer) und des<br />
Kolpingwerkes arbeiten zusammen<br />
mit flämischen Jugendlichen auf dem<br />
deutschen Soldatenfriedhof Lommel/<br />
Belgien. Pater Rieth organisiert<br />
dieses erste Jugendlager nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg. Hier entsteht das<br />
Motto „Versöhnung über den<br />
Gräbern,“ das später durch „Arbeit<br />
für den Frieden“ ergänzt wird.<br />
1950 kommt Pater Rieth zum ersten<br />
Mal auf den Soldatenfriedhof:<br />
„Höhnend tanzen die elenden <strong>Buch</strong>staben<br />
auf dem amtlichen Weg weiser<br />
am Eingang: <strong>Deutsche</strong>r Soldaten -<br />
friedhof. Betreten streng verboten!<br />
Seuchengefahr! – Seuche? Da keiner<br />
Antwort gab, blieb nur die Tat. Ein<br />
amerikanischer Mit bruder segnete<br />
unter polizeilicher Aufsicht den<br />
Acker. In den nächsten Semester -<br />
ferien kamen junge <strong>Deutsche</strong> und<br />
Belgier. Auf den Totenacker durften<br />
sie nicht. Polizei stand davor. Ein<br />
Jahr verging. Lommel blieb unzugänglich.<br />
Dann gelang es. Die persönliche<br />
Initiative wurde auf gegriffen,<br />
organisiert, einem grö ßeren<br />
Rahmen eingefügt.“<br />
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