Das komplette Buch (22 MB) - Volksbund Deutsche ...
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1944<br />
Der alliierte Vormarsch in Italien<br />
stockt bei Cassino. Stadt und<br />
Kloster werden bei den schweren<br />
Kämpfen im Winter und Frühjahr<br />
1944 völlig zerstört. Der Abt des<br />
Klosters bedankt sich bei dem deutschen<br />
Oberstleutnant Julius Schlegel<br />
für die Rettung der unersetzlichen<br />
Kunst- und Kulturschätze.<br />
60<br />
Am 6. Juni beginnt in Frankreich die<br />
lang erwartete Landung der Alliierten;<br />
binnen weniger Tage ist sie erfolgreich.<br />
Bis zum 30. Juli haben die Westmächte<br />
850 000 Mann und rund 150 000<br />
Fahrzeuge gelandet. Ihnen gelingt der<br />
Durchbruch bei Avranches. Doch Hitler<br />
und seine Generale lassen das Inferno<br />
noch über neun Monate weiter auf die<br />
Menschen niedergehen. ❑ Hoffnung, den<br />
Kriegsausgang durch weiteren Widerstand<br />
günstiger zu gestalten, besteht nicht<br />
mehr, so wenig wie im August 1918. Zumindest<br />
die Generalität weiß das, zumal<br />
drei Wochen nach der Landung die Sommer<br />
offensive der Roten Armee beginnt,<br />
die sie bis zur Weichsel und auf den Balkan<br />
führt. Die größten Zerstörungen und<br />
Verluste, die Deutschland erleidet, sind<br />
nach dem Sommer 1944 einge treten. ❑<br />
Der letzte und aussichtsreichste Versuch,<br />
das Verderben abzuwenden, den Krieg zu<br />
beenden und Deutschland vor dem tota -<br />
len Untergang zu bewahren, scheitert am<br />
20. Juli 1944. <strong>Das</strong> Bombenattentat des<br />
Obersten Graf Stauffenberg auf Hitler<br />
missglückt. Im Zusammenhang damit<br />
werden über 700 deutsche Offi zie re, da -<br />
runter Generalfeldmarschall Erwin von<br />
Witzleben, sowie zahlreiche Zivilper sonen<br />
umgebracht. Generaloberst Ludwig<br />
Beck erschießt sich. ❑ <strong>Das</strong> Inter nationale<br />
Komitee vom Roten Kreuz erhält den<br />
Friedensnobelpreis. ■<br />
Am 15. Februar zerstören Bomben<br />
die Bundesgeschäftsstelle des <strong>Volksbund</strong>es<br />
in Berlin. Viele Arbeitsunterlagen<br />
gehen verloren, darunter auch solche, die<br />
für einen historischen Rückblick wie in<br />
die sem <strong>Buch</strong> sehr wichtig gewesen wä -<br />
ren. ❑ Die Zeitschrift des <strong>Volksbund</strong>es<br />
kann nur noch vierteljährlich erscheinen.<br />
❑ Am 9. Juni verhindert Staatsrat Wilhelm<br />
Ahlhorn in Verbindung mit dem<br />
Leiter der Abteilung Wehrmachtsverlustwesen<br />
im OKW die Unterstellung des<br />
<strong>Volksbund</strong>es unter den Generalbaurat.<br />
Er droht, diese Maßnahme mit der Selbstauflösung<br />
des <strong>Volksbund</strong>es zu beantworten.<br />
❑ Aufgrund der Anordnung über<br />
den totalen Kriegseinsatz vom 29. August<br />
führt der <strong>Volksbund</strong> die 60-Stunden-<br />
Woche für seine Mitarbeiter ein und baut<br />
sein Personal um 20 Prozent ab. ❑ Im teilzerstörten<br />
Erdgeschoss der Bundesgeschäftsstelle<br />
gedenkt der <strong>Volksbund</strong> in<br />
Anwesenheit von nur noch 57 Mitarbeitern<br />
seines 25-jährigen Bestehens. ❑ In<br />
einem Rundbrief „An die im Feld stehenden<br />
Mitarbeiter“ zu Weihnachten heißt<br />
es, dass der <strong>Volksbund</strong> rund zwei Millionen<br />
Mitglieder habe. Diese Zahl ist heute<br />
nicht mehr belegbar. ■<br />
Die letzte deutsche Offensive im<br />
Westen („Ardennen offen sive“)<br />
überrascht die Alliierten, scheitert<br />
aber nach wenigen Tagen.<br />
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