Patenkindberichte 2008 von Romakindern aus Roşia/Rumänien

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In der Schule ist David erstaunlich aufmerksam für seine Leb- haftigkeit. Er kann sehr gut malen und ist auch sonst ein guter Schüler. Allgemein ist die 1. Klasse schon sehr fortgeschritten im Vergleich zu den anderen, und man könnte sie fast mit einer deutschen gleichsetzen. In Rumänien nehmen viele Eltern die 10
Schulpflicht nicht ernst und lassen ihre Kinder oft zu Hause. Doch David ist häufig anwesend. Davids Eltern sind selten zu Hause, weil sie beide arbeiten. Die Mutter in einer Parkettfabrik und der Vater als Bauarbeiter in Si- biu. Dadurch hat die Familie einen gewissen Wohlstand, den man im Haus auch sehen kann. Dies ist zwar ein bisschen traurig für David, aber als Vorbildfunktion sind die Eltern sehr gut, weil sie fleißig sind und dadurch die Vorurteile über Zigeuner aufheben. David hat noch zwei große Schwestern, von denen eine schon ein kleines Baby hat, und einen großen Bruder. Als ich die Familie besucht habe, waren immer nur die Geschwister da, die sich um den Haushalt gekümmert haben. Sie waren sehr nett zueinander und auch zu mir. Das Haus ist wie alle in dem Dorf bunt und klein. Doch es hat richtige Isolationsfenster und -türen. Innen ist es für meinen Ge- schmack zu kitschig, aber nett eingerichtet. Die Familie besitzt sogar gute Möbel, einen Linoleumboden und funktionierende E- lektrogeräte. Ich glaube, dass es David für die dortigen Verhältnisse sehr gut geht und er Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft hat. Und ich hoffe, dass ihn seine Fröhlichkeit durch das ganze Leben beglei- tet. Es war sehr spannend, einen Einblick in Davids Leben zu be- kommen und seine Lebensverhältnisse kennen zu lernen. Bei all den erschütternden Erlebnissen in Rumänien haben mir diese Erfahrungen Hoffnung für die zukünftigen Generationen ge- bracht. 11
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