Patenkindberichte 2008 von Romakindern aus Roşia/Rumänien

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er anfangs noch öfters versuchte, mich zum Basketballspiel her- auszufordern, wohl um seine Überlegenheit zu beweisen, hörte er bald auf, verbissen um den Sieg zu kämpfen und betrachtete es eher als Unterhaltung anstatt als eine Situation, in der er seine Überlegenheit beweisen muss. Nachdem er das erkannt hatte, wurde er sehr viel freundlicher zu mir. Dies wurde mir vor allem deutlich, als er damit anfing, mich freudig zu grüßen wann immer er mich sah und mich zu Basketballspielen einzuladen, bei denen er vorher lieber nur mit seinen Freunden allein gespielt hatte. Ovidiu verhielt sich, im Gegensatz zu Anderen, beim Spielen und auch sonst im Umgang mit anderen Kindern sehr sozial. Fühlte er sich allerdings ungerecht behandelt, so wurde er sofort wütend und versuchte seine Position, soweit möglich, nur verbal zu ver- teidigen. Dies tat er allerdings auch, wenn sein Gegenüber älter war als er, weshalb er des öfteren von anderen, älteren Jugendli- chen zurechtgewiesen wurde. Leider konnte ich Ovidiu aufgrund seines Widerwillens nicht zu- hause besuchen, trotzdem erzählte er mir einiges über sein Leben in Roşia: Ovidiu wohnt in einem soliden und verhältnismäßig gut gepflegten Steinhaus im Unterdorf. Seine Eltern arbeiten in Sibiu, des- halb sind sie meist tagsüber außer Haus. Aus diesem Grund bleibt Ovidiu gewöhnlich allein mit seiner Großmutter daheim - wenn er denn zu Hause bleibt; denn nachmittags ist er meist mit Spielkameraden gleichen Alters, ebenfalls Waldorfschüler, im Dorf unterwegs. Er hat zwar eine zwanzigjährige Schwester, diese ist allerdings verheiratet. Sie lebt zwar noch im Dorf, jedoch au- ßerhalb des Hauses. Trotzdem ist ein großes Glück für Ovidiu, dass seine Eltern in Sibiu arbeiten; denn obwohl sie oft nicht da 6
sind, kann er aufgrund ihres verhältnismäßig hohen Einkom- mens einen hohen Lebensstandard genießen. Er ist immer gewa- schen und gepflegt, besitzt relativ viele Spielsachen sowie mehre- re Sätze Textilien, alle in einem sehr gepflegten Zustand. Er scheint zudem auch in einen gewaltfreiem Haushalt zu leben. Alles in Allem kann ich wohl sagen, dass Ovidiu, trotz des Um- stands, dass er mit seiner Familie im Unterdorf wohnt, ein sehr gutes Leben dort führt, und ich glaube, er wird, falls er weiterhin so regelmäßig wie bisher die Schule besucht, vor allem auch we- gen der Arbeitskontakte seiner Eltern und seines Engagements, die Möglichkeit haben, ein gutes Leben in Wohlstand zu führen. Patenkindbericht von Magdalena Balog Eli, 7 Jahre, 1.Klasse Waldorfschule Roşia Wir arbeiteten die erste Woche ausschließlich an einem Haus im Unterdorf. Gegenüber wohnt Eli mit ihrer Familie. Sie hat, soweit ich das beurteilen und sehen konnte, zwei Geschwister: eine älte- re Schwester und eine jüngere. Als Eli uns an dem Haus arbeiten sah, brachte sie uns Hundebabys. Da sie sah, wie süß wir die Tiere fanden, brachte sie uns noch drei weitere. Sie selber macht einen sehr gepflegten Eindruck: Sie hat kurze schwarze Haare, braune Augen und sieht leicht knabenhaft aus. Von ihren Klassenkameraden wird sie gut aufgenommen, obwohl sie sich nicht in den Mittelpunkt drängt, eher ruhig ist. Haupt- sächlich sieht man sie aber mit ihrer älteren Schwester und einem Mädchen namens Juli. 7
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