Patenkindberichte 2008 von Romakindern aus Roşia/Rumänien

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stand. Nächstes Jahr soll Maria auf ein Gymnasium in Sibiu ge- hen. Patenkindbericht von Laura Schwellensattl Benni ist 7 Jahre alt und besucht die 1. Klasse der Waldorf- schule in Roşia. Er ist der jüngste von vier Brüdern; der Vater ist allein erziehend, da seine Frau vor 4 Jahren an Brustkrebs starb. Benni ist ein zarter Junge, und wirkte auf mich teilweise sehr verängstigt und schüchtern, manchmal aber auch sehr unbeschwert und fröhlich. In der Gruppe erschien er mir gut akzeptiert, doch zurückgezogen, er ist vorsichtig, geht Räube- reien und Auseinandersetzungen aus dem Weg. Dadurch steht er, denke ich, leicht als „Verlierer" da. Ich beobachtete ihn zum 14
Beispiel, als er allein mit einem Ball spielte. Als andere Schüler hinzukamen, ihm den Ball wegnahmen und gingen, stand er einfach da und fing an zu weinen. Seine Lehrerin achtet vielleicht deshalb bei ihm besonders dar- auf, dass er nicht zu kurz kommt, da er oft nichts sagt oder nicht auf sich aufmerksam macht, wenn er etwas braucht oder möchte. Als wir mit den Kindern einen Ausflug machten, bei dem wir grillten, stand er längere Zeit abseits und schaute zu, wie die anderen Kinder sich Essen holten; erst als seine Lehre- rin ihn rief und ihm eine Wurstsemmel machte, kam er. In der Schule sah ich Benni ziemlich regelmäßig. Als ich in seiner Klasse hospitierte, stellte ich fest, dass er sich mit dem Schrei- ben sehr schwer tut; bei einem Diktat hatte er nur 2 Wörter - es war das schlechteste der Klasse. Insgesamt ist er im Unterricht schnell abgelenkt, konzentriert sich höchstens 10 Minuten, dann ist er überhaupt nicht mehr bei der Sache, schaut in der Gegend herum oder träumt vor sich hin. Wenn ich da war, drehte er sich immer zu mir und lachte. Benni und seine Familie wohnen in einem recht großen, sehr unordentlichen Haus mitten im Unterdorf. Während meiner Anwesenheit reparierte der Vater Nelu mit seinen älteren Söh- nen gerade ein Pferdezaumzeug vor dem Haus. Die Menschen und ihre Beschäftigung boten ein sehr harmonisches Bild, und ich denke, Nelu versucht wirklich, seine Aufgabe als Vater so gut wie möglich zu erfüllen - was man seinen Kindern ansieht: Sie sind alle vier sehr sauber und ordentlich angezogen. Doch die Belastung von Nelu ist sicherlich sehr hoch; im Haus sah ich mehrere leere Bierdosen herumliegen, und Frau Wiecken erzählte mir, dass er regelmäßig Alkohol trinke und dann auch 15
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