Patenkindberichte 2008 von Romakindern aus Roşia/Rumänien

Nach der Schule geht Alin nach Hause zu seiner Familie im Un-
terdorf. Ihre Zwei-Zimmer-Wohnung ist verhältnismäßig nett ein-
gerichtet und gut aufgeräumt. Aber auch in der Familie von Alin
läuft nicht alles glatt: Sein Vater ist Alkoholiker, schlägt die Kin-
der oft und ist von morgens bis abends betrunken.
Seine Mutter arbeitet den ganzen Tag bis abends um 8 Uhr in
Hermannstadt und kommt erst spät nachhause. Er hat 3 Ge-
schwister: zwei Brüder- einen älteren und einen jüngeren- und
eine ältere Schwester. Der älteste Bruder geht auf die Staats-
schule von Roşia und seine Schwester in die 5. Klasse der Wal-
dorfschule, sein jüngere Bruder kommt nächstes Jahr in die dor-
tige 1. Klasse.
Als wir kurz vor unserer Abreise noch mal einen Ausflug mit den
Klassen
1 bis 4 machten, freute er sich sehr, mit mir an der Hand zu ge-
hen. Es machte ihm auch immer riesig Spaß, wenn ich ihn trug,
was aber für mich schlecht war, weil er nicht mehr herunter
wollte. Er zeigte mir den Wald und suchte mit mir Walderdbeeren.
Zum Abschluss spielten wir alle Fußball, Federball oder Volley-
ball.
Ich habe Alin in der Zeit, die ich in Roşia war, sehr ins Herz ge-
schlossen und mir vorgenommen, ihn dort noch einmal zu besu-
chen, wenn ich mit der Schule fertig bin, denn es hat mir in sei-
ner Heimat sehr gut gefallen.
Patenkindbericht von Amelie Nabih
Rebeca Ursu, 8 Jahre, Waldorfschule Roşia
18