weiterlesen - Wohnungsbau G.m.b.H. Neumünster
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Ein neues Konzept für die Stadttöpferei<br />
26<br />
von links: Danijela Pivasevic-Temmer, Urte Steinberg, Uwe Honsberg, Johanna Göb, Günter Humpe-Waßmuth, Dr. Olaf Tauras<br />
Die Stadt <strong>Neumünster</strong> will die<br />
Stadttöpferei am Fürsthof wieder<br />
verstärkt in den Fokus rücken und<br />
künftig mit einem neuen Konzept<br />
noch mehr kunstinteressierte Besucher<br />
in die Innenstadt locken.<br />
Statt einem Stipendiaten, der sich<br />
bislang auf zwei bis drei Jahre befristet<br />
in der kleinen Werkstatt am<br />
Fürsthof einrichten und künstlerisch<br />
verwirklichen konnte, sollen künftig<br />
im monatlichen Wechsel internationale<br />
Keramiker zu einem Gastaufenthalt<br />
in <strong>Neumünster</strong> eingeladen<br />
werden. Die jungen Künstler können<br />
über der Werkstatt kostenfrei wohnen<br />
und sollen mit ihren Besuchern<br />
stärker als bislang kommunizieren –<br />
so die Idee.<br />
„Die Zeiten, in denen Besucher<br />
schweigend durch die Galerie liefen<br />
und ab und an ein Stück kauften,<br />
sind vorbei“, erklärte gestern Danijela<br />
Pivasevic-Temmer den neuen Ansatz:<br />
„Die Besucher fordern heute mehr<br />
Erklärung und Einsicht in Arbeitsweisen<br />
und Ideen der Künstler. Und die<br />
Künstler suchen Inspiration durch<br />
das Publikum.“ Die 32-jährige Keramikerin,<br />
deren Stipendium als (letzte)<br />
Stadttöpferin Ende Oktober 2012<br />
ausgelaufen ist, bleibt <strong>Neumünster</strong><br />
erhalten. Sie wird sich künftig als<br />
künstlerische Leiterin der Stadttöpferei<br />
um die Gäste, deren Einleben<br />
und Wirken in der Stadt kümmern.<br />
Das Konzept kommt nicht aus dem<br />
hohlen Bauch, sondern hat sich international<br />
in ähnlicher Form bewährt,<br />
ergänzte Johanna Göb vom<br />
Kulturbüro der Stadt. Gute Erfahrungen<br />
hat man außerdem bei einem<br />
Keramik-Symposium im Rahmen<br />
des Kunstfleckens vor zwei Jahren<br />
gesammelt. Vier Keramikerinnen<br />
aus Deutschland, Holland, Serbien<br />
und Israel verwandelten die Töpferei<br />
am Fürsthof damals für drei Wochen<br />
in ein Arbeitsatelier und ließen<br />
sich beim Arbeiten über die Schulter<br />
schauen.<br />
400 Gäste besuchten das Quartett<br />
in nur drei Wochen, Dutzende neuer<br />
Kontakte zwischen den Keramikerinnen<br />
und der regionalen Kunstszene<br />
entwickelten sich. An solche Erfolge<br />
möchte man anknüpfen.<br />
Die Stadttöpferei, die im letzten Jahr<br />
25 Jahre alt wurde, soll auch weiter<br />
von der Dr.-Hans-Hoch-Stiftung getragen<br />
werden. Ihr Kulturbeirat - er<br />
ist identisch mit dem städtischen<br />
Kulturausschuss – hat das neue Konzept<br />
genehmigt. Neben den 27.000<br />
Euro Stiftungsgeldern, die jährlich<br />
in die Töpferei fließen, gibt es mit<br />
dem neuen Konzept erstmalig einen<br />
1000-Euro-Zuschuss von der Kulturstiftung<br />
des Landes, der auch für die<br />
beiden Folgejahre zugesagt ist. Die<br />
Stiftung der Sparkasse fördert das<br />
Projekt mit 9000 Euro; die Wobau<br />
als Eigner des Hauses am Fürsthof<br />
stellt die Wohnung für die Künstler<br />
zur Verfügung.<br />
Quelle Bluhm