Das Physikalische Praktikum
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21.4 Grundlagen 181<br />
Bild 21.1 zeigt ein Foto des Versuches mit Zubehör: Optische Bank mit Helium-Neon-Laser<br />
(λ =632,8 nm), Zerstreuungslinse, Sammellinse, Objekte: Spalt, Steg, Lochblende, Doppellochblende<br />
mit 3 verschiedenen Lochabständen, Gitter; Schrittmotor, Mattscheibe mit Fotodiode,<br />
Gleichspannungsverstärker (0,5 mV bis 10 V), Analog-Digital-Wandler (ADC), Computer.<br />
21.4 Grundlagen<br />
21.4.1 Laser<br />
Die Bezeichnung LASER steht für »Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation«.<br />
Vom praktischen Standpunkt aus gesehen, ist der Laser einfach eine Lichtquelle, die einen eng<br />
gebündelten, intensiven Lichtstrahl aussendet. <strong>Das</strong> Licht des Lasers ist monochromatisch und<br />
kohärent, hat eine geringe Divergenz und ist meist polarisiert. Durch die Entstehungsgeschichte<br />
der Laserstrahlung hat sie meist auch noch ein spezielles Intensitätsprofil (TEM - Transversal<br />
Electromagnetic Modes). Laser gibt es in großer Vielfalt. Die Wellenlängen reichen vom infraroten<br />
bis zum ultravioletten Bereich 1 , die Leistungen variieren von Milliwatt bis zu Peta- und<br />
Exawatt. Bei den »klassischen« Lasern kommt der Lichtstrahl immer auf die gleiche Art und<br />
Weise zustande: Man benutzt ein Medium (z.B. Gase, Rubinkristalle, Neodymglas, Farbstoffe),<br />
das man mit Energie »vollpumpt«. Anschließend bringt man das Medium dazu, die gespeicherte<br />
Energie »stimuliert« in Form von Licht wieder abzugeben. <strong>Das</strong> Licht wird dann in einem<br />
Resonator aus Spiegeln zu einem Strahl gebündelt. Die Lichtquanten entstehen dadurch, dass<br />
ein Atom oder Molekül von einem angeregten Zustand in einen energieärmeren Zustand »fällt«.<br />
Die Anregungszustände können unterschiedliche Ursachen haben wie Elektronenanregung in der<br />
Hülle, Schwingungen oder Rotationen von Molekülen. Der <strong>Praktikum</strong>sversuch verwendet einen<br />
Helium-Neon-Gaslaser (He-Ne-Laser), um Beugungs- und Interferenzerscheinungen an einfachen<br />
geometrischen Objekten zu erzeugen und Intensitätsverteilungen quantitativ auszumessen,<br />
d.h. die Kohärenz und Monochromasie der Laser-Strahlung wird direkt ausgenutzt.<br />
Absorption, spontane und induzierte Emission<br />
Betrachtet man schematisch ein Atom mit zwei Energiezuständen E1 und E2, so kann man verschiedene<br />
Wechselwirkungen dieses Atoms mit elektromagnetischer Strahlung (in Form von<br />
Lichtquanten) betrachten.<br />
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h<br />
h<br />
h<br />
h<br />
Bild 21.2: Absorption, spontane und induzierte Emission.<br />
1. Die Absorption eines Lichtquants der Energie E = hν = E2 − E1 regt das System aus dem<br />
tieferen Energiezustand E1 in den höheren Zustand E2 an (optischer Übergang).<br />
1 Mittlerweile auch bis in den EUV (extended ultraviolet) und XUV (x-ray ultraviolet) und sogar den Röntgenbereich<br />
(FEL - Free Electron Laser)