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Das Physikalische Praktikum

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16 E Fehlerrechnung und Auswertungen im <strong>Praktikum</strong><br />

runden. <strong>Das</strong> Ergebnis und der Fehler werden an der gleichen Stelle gerundet. Der Fehler wird<br />

immer aufgerundet.<br />

E.4 Systematische Fehler<br />

Systematische Fehler bei Messungen im <strong>Praktikum</strong> rühren hauptsächlich von Ungenauigkeiten<br />

der Messgeräte oder der Messverfahren her. Abweichungen der Messbedingungen, wie z.B. der<br />

Temperatur, spielen in der Regel eine untergeordnete Rolle. Beispiele für systematische Fehler<br />

sind:<br />

• Eine Stoppuhr geht stets vor oder nach<br />

• Ein Voltmeter zeigt wegen eines Kalibrierfehlers einen stets zu großen (oder zu kleinen)<br />

Wert an<br />

• Der Ohmsche Widerstand in einer Schaltung weicht vom angegebenen Nominalwert ab.<br />

• Eine Beeinflussung der Messung durch Messgeräte (z.B. Innenwiderstände) wird nicht berücksichtigt.<br />

Systematische Fehler haben stets einen festen Betrag und ein eindeutiges Vorzeichen. Sie ändern<br />

sich auch nicht, wenn die Messung mit der gleichen Anordnung und den gleichen Geräten wiederholt<br />

wird. Da das Vorzeichen nicht bekannt ist, muss man sie auch mit dem unbestimmten<br />

Vorzeichen ± angeben. Für die Abschätzung des Betrages gelten die folgenden Hinweise.<br />

Für Messgeräte sind die maximal erlaubten Abweichungen Δxsyst. einer Anzeige x vom wahren<br />

Wert in der Regel durch Herstellungsnormen festgelegt (Güte des Gerätes, siehe Beschreibung<br />

bei »Messgeräten«). Für elektrische Messgeräte ist der Begriff »Güteklasse« eingeführt<br />

worden. Diese gibt den erlaubten systematischen Fehler als Prozentwert vom Vollausschlag an.<br />

Diesen Fehler setzt man dann für alle Messungen in diesem Messbereich an.<br />

Bei Längenmessgeräten beträgt der mögliche systematische Fehler selten mehr als wenige<br />

Promille vom Messwert und kann daher gegenüber den Streufehlern in den meisten Fällen vernachlässigt<br />

werden. Für eine quantitative Abschätzung kann die folgende Formel verwendet werden:<br />

Δxsyst<br />

x =<br />

1 Skalenteil der Skala<br />

Skalenteile bei Vollausschlag.<br />

(E.4)<br />

Stoppuhren sind noch genauer und Ihr Fehler kann zu Δxsyst = kleinster Skalenwert+ 0,005 ·<br />

Messwert abgeschätzt werden.<br />

Bei der Messung von Temperaturen mit einem Flüssigkeitsthermometer beträgt der Gerätefehler<br />

etwa 1 Strichabstand.<br />

E.5 Statistische, zufällige Fehler<br />

Ursachen für zufällige Fehler sind z.B. Schwankungen der Messbedingungen während der Messung<br />

oder auch Ungenauigkeiten bei der Ablesung von Messinstrumenten (z.B. Parallaxe). Um<br />

den Betrag des Streufehlers abschätzen zu können, wiederholt man die Messung mehrfach. Ein<br />

Maß für die Streuung kann dann aus den Abweichungen xi − ¯x der einzelnen Messwerte vom Mittelwert<br />

gewonnen werden, die von Gauß als Standardabweichung s für n Messungen xi definiert

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