und osteuropäischen Ländern - Wirtschaftskammer Österreich
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WORKSHOP<br />
FLEISCH<br />
Im Rahmen der Initiative "EXPORT 1-24" für die<br />
Exportländer<br />
Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn <strong>und</strong> Slowenien<br />
Wien, am 25. Februar 2003<br />
IM AUFTRAG VON<br />
BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT,<br />
UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT (BMLFUW)<br />
WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH (WKÖ)<br />
AGRARMARKT AUSTRIA MARKETING GmbH (AMA)<br />
DURCHGEFÜHRT VON
"INFORMATIONSPAKET FLEISCH“ Das vorliegende INFORMATIONSPAKET zum<br />
Fleischworkshop wird in einer Reihe von<br />
Brancheninformationen für die Unternehmen der<br />
österreichischen Lebensmittelwirtschaft publiziert, die in die<br />
Märkte POLEN, TSCHECHIEN, SLOWAKEI, UNGARN <strong>und</strong><br />
SLOWENIEN exportieren oder ein zukünftiges Engagement<br />
planen. Inhaltlich ist diese Arbeit abgestimmt mit der Erstellung<br />
der "EXPORT MANUALS MOEL 5" des BMWA.<br />
IMPRESSUM<br />
Erstellt im Auftrag: BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND<br />
FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND<br />
WASSERWIRTSCHAFT (BMLFUW)<br />
Redaktionsschluss: Februar 2003<br />
WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH (WKÖ)<br />
AGRARMARKT AUSTRIA MARKETING GmbH (AMA)<br />
Hergestellt: KASTNER INTERNATIONAL<br />
Karlsgasse 7/6<br />
A-1040 Wien, <strong>Österreich</strong><br />
Die Daten wurden aus zahlreichen Quellen erhoben <strong>und</strong><br />
geprüft. Das BMLFUW, die WKÖ, die AMA <strong>und</strong> das<br />
durchführende Unternehmen KI übernehmen für die<br />
Anwendung <strong>und</strong> Interpretation der Daten keinerlei Gewähr.
Einleitung<br />
Die bevorstehende EU-Erweiterung bringt dramatische Neuigkeiten für die Agrar- <strong>und</strong><br />
Lebensmittelwirtschaft in den Beitrittskandidatenländern. Die Übernahme der Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik der Europäischen Union mit den Spielregeln des EU-Binnenmarktes zieht einen<br />
raschen strukturellen Wandel aller wesentlichen Wirtschaftsparameter nach sich. Durch die<br />
laufenden Förderprogramme in der Vorbeitrittsphase, PHARE <strong>und</strong> SAPARD, wird die<br />
Anpassung sowohl der landwirtschaftlichen Betriebe als auch der Verarbeitungsbetriebe an<br />
die EU-Produktionsstandards (Hygiene, Umwelt, Tier- <strong>und</strong> Pflanzenges<strong>und</strong>heit) unterstützt.<br />
Das wird die Konkurrenzsituation auf den Zielmärkten der MOEL 5 für die österreichischen<br />
Exporteure <strong>und</strong> Importeure wesentlich bestimmen.<br />
Nach dem EU-Beitritt <strong>Österreich</strong>s hat die heimische Agrar- <strong>und</strong> Lebensmittelwirtschaft ihre<br />
Exportchancen wahrgenommen. Erfolge wurden am EU-Binnenmarkt <strong>und</strong> besonders auf<br />
den benachbarten Märkten der Mittel- <strong>und</strong> Osteuropäischen Länder (MOEL) erzielt. Nun gilt<br />
es sowohl die Exporte für die Produkte der ersten Verarbeitungsstufe <strong>und</strong> für die NA I-Waren<br />
als auch die Direktinvestitionen nachhaltig zu stärken.<br />
Die Exportmärkte der MOEL eröffnen Chancen, die es noch stärker zu nutzen gilt.<br />
Diese Exportbemühungen der Agrar- <strong>und</strong> Lebensmittelwirtschaft werden nun durch<br />
das BMLFUW, die WKÖ <strong>und</strong> durch die AMA im Projekt "EXPORT 1-24" unterstützt.<br />
Das Ziel des Projektes "EXPORT 1-24" ist die fortgesetzte Internationalisierung der<br />
österreichischen Agrar- <strong>und</strong> Lebensmittelwirtschaft auf den Märkten Polen, Tschechien,<br />
Slowakei, Ungarn <strong>und</strong> Slowenien. Die Unternehmen sollen zusätzlich angeregt werden, die<br />
jeweiligen Risken auf den Zielmärkten zu bestimmen <strong>und</strong> ihre Chancen zu nutzen.<br />
Die Resultate aus dem Fleischworkshop werden gemeinsam mit den Ergebnissen der<br />
anderen Branchen-Workshops (Getreide, Milch, Obst <strong>und</strong> Gemüse sowie höher verarbeitete<br />
Produkte) dokumentiert <strong>und</strong> von den Auftraggebern der Initiative "EXPORT 1-24" bearbeitet.<br />
Damit sollen zusätzliche Wege gef<strong>und</strong>en werden, die unternehmerischen Aktivitäten <strong>und</strong> die<br />
Internationalisierung in Mitteleuropa nachhaltig zu unterstützen.<br />
Wien, im Februar 2003
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. FLEISCHMÄRKTE IN DEN MOEL 10 ............................................................................................................ 1<br />
1.1. SITUATION UND PERSPEKTIVEN DER FLEISCHMÄRKTE IN DEN MOEL 10 ............................................................ 1<br />
1.2. AUSLÄNDISCHE INVESTITIONEN ...................................................................................................................... 6<br />
1.3. QUALITÄT UND HYGIENESTANDARD ................................................................................................................ 6<br />
1.4. PROTEKTIONSGRAD ...................................................................................................................................... 6<br />
1.5. FLEISCHKONSUM IN DEN MOEL 10 ................................................................................................................ 7<br />
1.6. ERZEUGERPREISE IN DEN MOEL 10 .............................................................................................................. 7<br />
1.7. BIOMARKT IN DEN MOEL .............................................................................................................................. 8<br />
1.8. SITUATION UND PERSPEKTIVEN DER FLEISCHMÄRKTE IN DEN MOEL 5 ............................................................ 11<br />
1.9. FLEISCHKONSUM UND SELBSTVERSORGUNGSGRAD IN DEN MOEL 5 ............................................................... 13<br />
1.10. FLEISCHVERKAUF IN DEN MOEL 5 .......................................................................................................... 15<br />
1.11. FLEISCHEXPORTE UND –IMPORTE DER MOEL 5........................................................................................ 16<br />
2. POLEN .......................................................................................................................................................... 16<br />
2.1. FLEISCHKONSUM ........................................................................................................................................ 16<br />
2.2. PREISE...................................................................................................................................................... 17<br />
2.3. VERKAUF VON FLEISCH UND FLEISCHWAREN................................................................................................. 18<br />
2.4. FLEISCHWAREN.......................................................................................................................................... 18<br />
2.5. FLEISCHWIRTSCHAFT .................................................................................................................................. 18<br />
2.6. LANDWIRTSCHAFTLICHE PRODUKTION .......................................................................................................... 19<br />
3. TSCHECHIEN ............................................................................................................................................... 21<br />
3.1. FLEISCHKONSUM ........................................................................................................................................ 21<br />
3.2. PREISE...................................................................................................................................................... 22<br />
3.3. VERKAUF VON FLEISCH UND FLEISCHWAREN................................................................................................. 22<br />
3.4. FLEISCHWIRTSCHAFT .................................................................................................................................. 23<br />
3.5. LANDWIRTSCHAFTLICHE PRODUKTION .......................................................................................................... 24<br />
4. UNGARN....................................................................................................................................................... 26<br />
4.1. FLEISCHKONSUM ........................................................................................................................................ 26<br />
4.2. PREISE...................................................................................................................................................... 27<br />
4.3. VERKAUF VON FLEISCH UND FLEISCHWAREN................................................................................................. 27<br />
4.4. FLEISCHWIRTSCHAFT .................................................................................................................................. 27<br />
4.5. LANDWIRTSCHAFTLICHE PRODUKTION .......................................................................................................... 29<br />
5. SLOWAKEI ................................................................................................................................................... 30<br />
5.1. FLEISCHKONSUM ........................................................................................................................................ 30<br />
5.2. PREISE...................................................................................................................................................... 31<br />
5.3. VERKAUF VON FLEISCH UND FLEISCHWAREN................................................................................................. 31<br />
5.4. FLEISCHWIRTSCHAFT .................................................................................................................................. 31<br />
5.5. LANDWIRTSCHAFTLICHE PRODUKTION .......................................................................................................... 32<br />
6. SLOWENIEN................................................................................................................................................. 33<br />
6.1. FLEISCHKONSUM ........................................................................................................................................ 33<br />
6.2. PREISE...................................................................................................................................................... 34<br />
6.3. LANDWIRTSCHAFTLICHE PRODUKTION .......................................................................................................... 35<br />
7. HANDELSPOLITIK....................................................................................................................................... 36<br />
8. INVESTITIONSFÖRDERUNGEN (SAPARD) ............................................................................................... 40<br />
9. DEMOGRAPHISCHE DATEN DER MITTEL- UND OSTEUROPÄISCHEN LÄNDER (MOEL).................... 43<br />
10. WIRTSCHAFTSDATEN DER MITTEL- UND OSTEUROPÄISCHEN LÄNDER (MOEL) ........................... 45<br />
10.1. DIREKTINVESTITIONEN............................................................................................................................ 48<br />
10.2. WECHSELKURSENTWICKLUNG IM JAHR 2002 IN DEN MOEL 5.................................................................... 50
1. Fleischmärkte in den MOEL 10<br />
1.1. Situation <strong>und</strong> Perspektiven der Fleischmärkte in den MOEL 10<br />
RIND- UND KALBFLEISCH<br />
Im Rindfleischsektor sind seit der Wende große Produktionsrückgänge<br />
zu beobachten. Von 1989 bis 2001 ging die Produktion um mehr als<br />
40 % auf unter 1 Mio. t zurück. Die drei führenden mittel- <strong>und</strong><br />
<strong>osteuropäischen</strong> Länder bei der Rindfleischproduktion sind Polen mit<br />
0,35 Mio. t (37 %), Rumänien mit 0,15 Mio. t (16 %) <strong>und</strong> Tschechien mit<br />
0,12 Mio. t (12 %).<br />
DIE WICHTIGSTEN RIND- UND KALBFLEISCHPRODUZENTEN 2002 <strong>und</strong> 2009<br />
in %<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
37<br />
35<br />
16<br />
18<br />
Polen Rumänien Tschechien Andere<br />
2002 2009<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)<br />
Bis 2009 wird nach der Vorausschau der EU-Kommission die Anzahl<br />
der Schlachttiere weiter zurückgehen. Nur bei der spezialisierten<br />
Rinderzucht, welche aber nur einen unerheblichen Produktionsanteil<br />
hat, wird ein Anstieg erwartet. Dieser Anstieg wird aber keinen<br />
ersichtlichen Einfluss auf die Gesamtbilanz haben.<br />
Der Rückgang der Milchkuhherden wird bis 2009 auch zu einer weiteren<br />
Reduktion in der Rind- <strong>und</strong> Kalbfleischproduktion führen. Lag 2001 die<br />
Produktion noch bei 1 Mio. t, so rechnet man bis 2009 mit einer<br />
12<br />
12<br />
35<br />
35<br />
Abb. 1.1
Abnahme von 0,23 Mio. t auf 0,77 Mio. t.<br />
AKTUELLE SITUATION UND PERSPEKTIVEN DES RIND- UND KALB-<br />
FLEISCHMARKTES IN DEN MOEL 10<br />
Tab. 1.1<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2009<br />
Schlachttiere (Mio.) 5,52 5,24 5,09 4,75 4,64 4,26<br />
Schlachtgewicht (kg/Tier) 206 209 209 213 213 213<br />
Produktion (Mio. t) 1,02 0,98 0,96 0,86 0,84 0,77<br />
Gesamter Eigenverbrauch (Mio. t) 0,98 0,98 0,97 0,98 1,00 0,98<br />
Bilanz (Mio. t) 0,04 0,00 -0,01 -0,13 -0,16 -0,21<br />
Pro-Kopf-Verbrauch (kg/Person) 9,4 9,3 9,2 9,4 9,5 9,3<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)<br />
Der Pro-Kopf-Verbrauch ging im Jahr 2002 auf 9,2 kg zurück. Bis 2009<br />
wird sich der Pro-Kopf-Verbrauch bei Rind- <strong>und</strong> Kalbfleisch durch<br />
sinkende Inlandspreise, steigende Einkommen <strong>und</strong> ansteigende<br />
Schweine- <strong>und</strong> Geflügelfleischpreise auf 9,3 - 9,5 kg einpendeln.<br />
Der gesamte Eigenverbrauch war in den letzten Jahren sehr stabil<br />
(0,97 Mio. t 2002). Dies wird sich nach den Schätzungen der EU-<br />
Kommission auch nicht ändern (0,98 Mio. t 2009). Aufgr<strong>und</strong> des stabilen<br />
Eigenverbrauchs <strong>und</strong> der sinkenden Inlandsproduktion wird erwartet,<br />
dass die Nettoimporte bis 2009 auf 214.000 t ansteigen werden. Die<br />
größten Importeure werden Polen, Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien sein.<br />
Slowenien <strong>und</strong> die Slowakei werden weiterhin kleine Mengen<br />
exportieren.<br />
SCHWEINEFLEISCH<br />
Schweinefleisch stellt das wichtigste produzierte <strong>und</strong> konsumierte<br />
Fleisch in den MOEL dar. Die Schweinefleischproduktion stieg von<br />
3,97 Mio. t (2001) auf 4,07 Mio. t (2002) an. Es wird erwartet, dass<br />
dieser Aufwärtstrend weiter anhält. 2009 soll die Produktion trotz relativ<br />
hoher Getreidepreise, welche Einfluss auf die Produktionskosten haben,<br />
bei 4,65 Mio. t. liegen.<br />
Polen, Rumänien<br />
<strong>und</strong> Bulgarien<br />
werden Nettoimporteure
DIE WICHTIGSTEN SCHWEINEFLEISCHPRODUZENTEN 2002 <strong>und</strong> 2009<br />
in %<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
46<br />
50<br />
16<br />
14<br />
11 10 10 10<br />
Polen Ungarn Rumänien Tschechien Andere<br />
2002 2009<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)<br />
Der bedeutendste Schweinefleischproduzent <strong>und</strong> -konsument unter den<br />
MOEL ist <strong>und</strong> bleibt Polen. Polen wird die Produktion unter den<br />
gegebenen Bedingungen bis 2009 auf 2,3 Mio. t (50 %) weiter<br />
ausdehnen. Weitere wichtige Produzenten sind Rumänien, Ungarn <strong>und</strong><br />
Tschechien.<br />
Steigende Einkommen werden zu einem höheren Konsum führen. Der<br />
Pro-Kopf-Verbrauch wird von 39,7 kg (2002) auf 45,2 kg (2009)<br />
ansteigen. In Ungarn, Polen <strong>und</strong> Slowenien liegt der Pro-Kopf-<br />
Verbrauch bei 50 kg <strong>und</strong> wird bis 2009 noch weiter ansteigen.<br />
AKTUELLE SITUATION UND PERSPEKTIVEN DES SCHWEINE-<br />
FLEISCHMARKTES IN DEN MOEL 10<br />
17<br />
16<br />
Abb. 1.2<br />
Steigender<br />
Konsum <strong>und</strong><br />
bessere Qualität<br />
Tab. 1.2<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2009<br />
Schlachttiere (Mio.) 49,9 46,9 47,5 50,3 51,0 54,9<br />
Schlachtgewicht (kg/Tier) 81 81 83 83 83 83<br />
Produktion (Mio. t) 4,15 3,97 4,07 4,25 4,32 4,65<br />
Gesamter Eigenverbrauch (Mio. t) 4,09 4,07 4,15 4,35 4,41 4,76<br />
Bilanz (Mio. t) 0,07 -0,10 -0,09 -0,09 -0,09 -0,11<br />
Pro-Kopf-Verbrauch (kg/Person) 39,1 38,9 39,7 41,5 42,1 45,2<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)
Der gesamte Eigenverbrauch wird von 4,15 Mio. t (2002) um 610.000 t<br />
auf 4,76 Mio. t (2009) steigen. Das Defizit der MOEL-Bilanz wird sich<br />
nur geringfügig von 0,09 Mio. t (2002) auf 0,11 Mio. t (2009) verändern.<br />
GEFLÜGELFLEISCH<br />
Den größten Teil der Geflügelproduktion nehmen Hühner ein. Die<br />
Truthahnproduktion wird aber in einigen MOEL immer wichtiger. Andere<br />
Geflügel im speziellen Enten <strong>und</strong> Gänse spielen nur beim Export eine<br />
Rolle.<br />
In der Geflügelproduktion sind ausländische Direktinvestitionen<br />
bedeutend, was die expandierende Produktion der letzten Jahre erklärt.<br />
Die Geflügelproduktion wird von drei <strong>Ländern</strong> nämlich Polen, Ungarn<br />
<strong>und</strong> Rumänien dominiert.<br />
DIE WICHTIGSTEN GEFLÜGELFLEISCHPRODUZENTEN 2002 <strong>und</strong> 2009<br />
in %<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
33<br />
35<br />
23<br />
22<br />
15<br />
Polen Ungarn Rumänien Tschechien Andere<br />
15<br />
2002 2009<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)<br />
Die größte Nachfragesteigerung am Fleischsektor liegt bei Geflügel,<br />
was mit ansteigenden Einkommen sowie dem Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein<br />
der Konsumenten in Verbindung gebracht werden kann. Der gesamte<br />
Eigenverbrauch wird voraussichtlich von 1,72 Mio. t (2002) auf<br />
1,87 Mio. t (2009) steigen. Der Pro-Kopf-Verbrauch wird um 8,5 % auf<br />
geschätzte 17,8 kg im Jahr 2009 steigen.<br />
12<br />
11<br />
17<br />
17<br />
Abb. 1.3<br />
Starkes<br />
Wachstum von<br />
Konsum <strong>und</strong><br />
Produktion
AKTUELLE SITUATION UND PERSPEKTIVEN DES GEFLÜGEL-<br />
FLEISCHMARKTES IN DEN MOEL 10<br />
Tab. 1.3<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2009<br />
Produktion (Mio. t) 1,69 1,80 1,85 1,91 1,93 2,03<br />
Gesamter Eigenverbrauch (Mio. t) 1,65 1,69 1,72 1,76 1,78 1,87<br />
Bilanz (Mio. t) 0,05 0,11 0,13 0,15 0,15 0,16<br />
Pro-Kopf-Verbrauch (kg/Person) 15,75 16,17 16,43 16,82 16,97 17,82<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)<br />
Die Geflügelproduktion wird von 1,85 Mio. t (2002) auf 2,03 Mio. t<br />
(2009) ansteigen. Dies bedeutet, dass die Produktion den gesamten<br />
Eigenverbrauch übersteigen wird. So werden die Exportüberschüsse<br />
von 130.000 t (2002) auf 160.000 t (2009) wachsen. Ungarn ist derzeit<br />
der wichtigste Geflügelexporteur unten den MOEL.<br />
SCHAF- UND ZIEGENFLEISCH<br />
Die Schaf- <strong>und</strong> Ziegenfleischproduktion hat sich seit 1992 von<br />
0,23 Mio. t auf 0,12 Mio. t 2002 halbiert. Der Hautgr<strong>und</strong> für diesen<br />
starken Rückgang ist der fehlende Markt für Schaffleisch auf den<br />
Märkten der MOEL. Bis 2009 wird die Produktion auf 0,11 Mio. t weiter<br />
sinken.<br />
AKTUELLE SITUATION UND PERSPEKTIVEN DES SCHAF- UND<br />
ZIEGENFLEISCHMARKTES IN DEN MOEL 10<br />
Tab. 1.4<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2009<br />
Produktion (Mio. t) 0,13 0,13 0,12 0,12 0,12 0,11<br />
Gesamter Eigenverbrauch (Mio. t) 0,12 0,11 0,11 0,11 0,11 0,10<br />
Bilanz (Mio. t) 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01<br />
Pro-Kopf-Verbrauch (kg/Person) 1,12 1,09 1,06 1,04 1,02 0,94<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)<br />
Die beiden größten Produzenten im Bereich Schaf- <strong>und</strong> Ziegenfleisch<br />
sind Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien. Neben diesen beiden <strong>Ländern</strong> spielt die<br />
Produktion <strong>und</strong> der Konsum von Schaf- <strong>und</strong> Ziegenfleisch in den MOEL<br />
nur eine untergeordnete Rolle. Alle MOEL zusammen weisen einen<br />
Kleines Segment<br />
verliert<br />
Bedeutung
geringen Exportüberschuss auf.<br />
1.2. Ausländische Investitionen<br />
Auslandskapital wurde bisher nur in wenigen Fällen in die<br />
Schweineproduktion Ost- <strong>und</strong> Mitteleuropas investiert. Beispiele sind<br />
insbesondere aus Ungarn <strong>und</strong> Polen bekannt. Vereinzelt haben auch<br />
<strong>Österreich</strong>er in Ungarn investiert (Reeh, 2000). Die Fleischindustrie hat<br />
mehr ausländisches Kapital angezogen (ZMP, 1998)<br />
1.3. Qualität <strong>und</strong> Hygienestandard<br />
Die von der EU geforderten Ansprüche im Bereich Hygiene können<br />
kaum eingehalten werden. Daher besitzen nur eine geringe Anzahl von<br />
Unternehmen eine Lizenz für den Export ihrer Erzeugnisse in die EU.<br />
Ausländische Investoren könnten die Modernisierung der<br />
<strong>osteuropäischen</strong> Schweinewirtschaft beschleunigen <strong>und</strong> den Zugang zu<br />
den EU-Märkten erleichtern. (Wifo, Schneider 2001)<br />
Landwirtschaftliche Erzeugnisse <strong>und</strong> verarbeitete Lebensmittel aus<br />
Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa haben in der EU zumeist ein schlechtes<br />
Qualitätsimage. Dies trifft auch für Fleisch <strong>und</strong> Fleischwaren zu <strong>und</strong> ist<br />
ein Wettbewerbsnachteil der mittel- <strong>und</strong> <strong>osteuropäischen</strong> Produzenten.<br />
Die Märkte haben einen erheblichen Nachholbedarf in der<br />
Veterinärkontrolle, im Tierschutz, in den Hygienestandards <strong>und</strong> im<br />
Umweltschutz. Von Land zu Land ist dieser Nachholbedarf<br />
unterschiedlich groß. (Wifo, Schneider 2001)<br />
1.4. Protektionsgrad<br />
Das Schutz- <strong>und</strong> Stützniveau für die Landwirtschaft - gemessen z. B.<br />
am PSE (Producer Support Estimate) der OECD - ist in Mittel- <strong>und</strong><br />
Osteuropa derzeit viel niedriger als in der EU. Die Ausnahme ist<br />
Slowenien. Im krassen Gegensatz zur EU (dort ist Rindfleisch das mit<br />
Abstand am höchsten gestützte Agrarprodukt) ist in Mittel- <strong>und</strong><br />
Osteuropa die Rinderhaltung die am wenigstens subventionierte<br />
Produktionssparte. In den Beitrittsländern (ausgenommen Slowenien<br />
Mittel- <strong>und</strong><br />
Osteuropa
<strong>und</strong> Tschechien) ist das PSE in Prozent der gesamten Erträge aus der<br />
Rinderhaltung sogar negativ. D. h., die dortigen Erlöse der Erzeuger für<br />
Rindfleisch liegen unter den vergleichbaren Weltmarktpreisen.<br />
In Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa wird die Erzeugung von Futtergetreide<br />
unterdurchschnittlich gestützt, insbesondere in den <strong>Ländern</strong> Ungarn,<br />
Tschechien <strong>und</strong> Slowakei. Schweinefleisch zählt hingegen dort<br />
(ausgenommen Ungarn <strong>und</strong> Balkanstaaten) zu den überdurchschnittlich<br />
subventionierten Erzeugnissen. (Wifo, Schneider 2001)<br />
1.5. Fleischkonsum in den MOEL 10<br />
Der gesamte Fleischkonsum wird von 66,4 kg/Person (2002) auf<br />
73,3 kg/Person (2009) ansteigen. Dieser Wert liegt aber noch weit hinter<br />
dem Konsum von Anfang der 90er Jahre (80 kg/Person) zurück. Der<br />
höhere Gesamtfleischkonsum kommt aufgr<strong>und</strong> der steigenden<br />
Verbrauchsmengen bei Schweine- <strong>und</strong> Geflügelfleisch zustande. Bei<br />
Schweinefleisch wird der Konsum bis 2009 um 5,5 kg/Person <strong>und</strong> bei<br />
Geflügelfleisch um 1,4 kg/Person ansteigen.<br />
FLEISCHKONSUM PRO KOPF IN DEN MOEL<br />
Tab. 1.5<br />
in kg/Person 2000 2001 2002 2003 2004 2009<br />
Rind <strong>und</strong> Kalb 9,4 9,3 9,2 9,4 9,5 9,3<br />
Schwein 39,1 38,9 39,7 41,5 42,1 45,2<br />
Geflügel 15,8 16,2 16,4 16,8 17,0 17,8<br />
Schaf <strong>und</strong> Ziege 1,1 1,1 1,1 1,0 1,0 0,9<br />
Pro-Kopf-Konsum gesamt 65,3 65,5 66,4 68,7 69,6 73,3<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)<br />
1.6. Erzeugerpreise in den MOEL 10<br />
Die durchschnittlichen Erzeugerpreise für tierische Produkte sind in<br />
Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa z. T. deutlich niedriger als in der EU. Bei<br />
Rindfleisch sind die Differenzen besonders ausgeprägt. Es gibt jedoch<br />
auch Länder, in denen die Landwirte bereits höhere Erzeugerpreise für<br />
Schweine- <strong>und</strong> Geflügelfleisch erzielen als in der EU (z. B. Ungarn,<br />
Slowakei). Insgesamt konnte man den letzten Jahren eine Annäherung
an das EU-Preisniveau beobachten.<br />
ERZEUGERPREISE<br />
in EUR*<br />
Schweine<br />
pro 100 kg LG<br />
Jungbullen<br />
pro 100 kg LG<br />
Schlachtkühe<br />
pro 100 kg LG<br />
Tab. 1.6<br />
Masthühner<br />
pro kg LG<br />
Tschechien 93,55 112,41 65,18 0,66<br />
Ungarn 118,93 115,32 77,29 --<br />
Slowakei 112,86** 115,46** 69,87** 0,73**<br />
<strong>Österreich</strong> 99,19 159,22 81,86 0,77**<br />
Quelle: ZMP (2002)<br />
*48. Kalenderwoche 2002<br />
**46. Kalenderwoche 2002<br />
Steigende Einkommen werden in den MOEL die Nachfrage nach<br />
landwirtschaftlichen Verarbeitungsprodukten anheben sowie den<br />
Verbrauch von bestimmten Produktgruppen wie z. B.<br />
Frischmilchprodukte, Käse, Schweine- <strong>und</strong> Geflügelprodukte steigern.<br />
1.7. Biomarkt in den MOEL<br />
LANDWIRTSCHAFTLICHE ERZEUGUNG<br />
Die Anzahl der Biobetriebe in den MOEL übersteigt derzeit in keinem<br />
der Länder vom Anteil an den landwirtschaftlichen Betrieben <strong>und</strong> der LN<br />
(Landwirtschaftlichen Nutzfläche) eine Höhe von 2 %. Anzumerken ist<br />
der hohe Anteil der pflanzlichen Produktion in den <strong>Ländern</strong> mit<br />
Ausnahme Tschechiens, wo die tierische Produktion einen wesentlichen<br />
Bestandteil an der Produktion aufweist.<br />
In Tschechien wird die größte ökologische Fläche unter den MOEL<br />
bewirtschaftet. Die größte Anzahl der Biobauern ist allerdings in Polen<br />
zu finden. Die Anzahl der Biobetriebe oder der in Umstellung<br />
befindlichen Betriebe ist rasch ansteigend. Wobei sehr oft nur Teile des<br />
Betriebes umgestellt werden, für dessen Produktion Absatzchancen<br />
bestehen.<br />
Biobetriebe<br />
Steigende Zahl<br />
an Biobetrieben
PRODUKTION-BIOPRODUKTE 2000<br />
Tab. 1.7<br />
Polen Tschechien Ungarn Slowakei Slowenien<br />
Fläche ha 22.000 165.000 80.000 58.000 400<br />
Anzahl ökologischer Betriebe 1400 563 900 88 40<br />
Quelle: ZMP, Osteuropa Agrarmärkte (2002)<br />
Die Länder haben staatliche Richtlinien erlassen, die sich entsprechend<br />
der EU-Verordnung zum ökologischen Landbau orientieren.<br />
Produktions- <strong>und</strong> Zulassungsprozeduren sind in Übereinstimmung mit<br />
den EU-Gesetzesvorgaben. So müssen z. B. in Polen Produkte des<br />
ökologischen Landbaus Namen des Herstellers, Nummer des<br />
Übereinstimmungszertifikats, Namen der zuständigen<br />
Zertifizierungsstelle <strong>und</strong> Identifikationsnummer auf Etikett oder<br />
Verpackung aufweisen. Bei den aus der EU stammenden Produkten<br />
muss die Aufschrift "Erfasst vom Kontrollsystem der EU" angeführt sein.<br />
In Tschechien gibt es ein staatliches Label Programm, in Ungarn <strong>und</strong><br />
Polen sind private Bio-Labelprogramme zu finden während in Slowenien<br />
derzeit kein Bio-Labelprogramm existiert.<br />
PRODUKTION<br />
In Tschechien wurden im Jahr 2001 r<strong>und</strong> 1.000 t Rindfleisch <strong>und</strong> 1.200 t<br />
Schweinefleisch erzeugt. Das Hauptproduktionsgebiet für tierische "Bio-<br />
Produkte" liegt in Nord-Mähren.<br />
Ungarns Biomarkt wies ein Volumen von ca. 25 Mio. EUR im Jahr 2001<br />
auf, wobei Fleisch einen geringen Anteil daran hat.<br />
Das Hauptangebot in Polen liegt bei Frischobst <strong>und</strong> -gemüse,<br />
Kartoffeln, sowie deren Verarbeitungsprodukte <strong>und</strong> Getreide. Bio-<br />
Fleisch hat einen unbedeutenden Produktionsanteil.<br />
In Slowenien zählen Fleisch <strong>und</strong> Milch neben Obst <strong>und</strong> Gemüse zu den<br />
wichtigsten Bioprodukten. Die Produkte kommen zumeist unverarbeitet<br />
oder im geringeren Anteil auf erster Verarbeitungsstufe verarbeitet mit<br />
EU konforme<br />
Richtlinien<br />
Tschechien<br />
Ungarn<br />
Polen<br />
Slowenien
guter Qualität auf den Markt. Bezeichnend für Slowenien ist, dass im<br />
Gegensatz zu den anderen <strong>Ländern</strong> ein geringer Exportanteil von<br />
Bioprodukten zu verzeichnen ist.<br />
VERARBEITUNG UND VERMARKTUNG<br />
Die Produktion von Bioprodukten umfasst in Ungarn, Polen <strong>und</strong> der<br />
Slowakei in erster Linie pflanzliche Produkte, die zum Großteil exportiert<br />
werden (Exportquote im Durchschnitt 90 %). Der Export der Produkte<br />
erfolgt zumeist als Rohstoffe, da es keine entsprechenden<br />
Verarbeitungskapazitäten in den <strong>Ländern</strong> selbst gibt.<br />
In Ungarn steigt die Produktion von Rindfleisch <strong>und</strong> Legehennen, die<br />
den Kriterien des biologischen Landbaues entsprechen. Die<br />
slowakischen Bioprodukte gehen zu 98 % in den Export in die EU. Zu<br />
den bedeutendsten tierischen Produkte zählen dabei Milchprodukte,<br />
Eier <strong>und</strong> Lämmer.<br />
Die meisten Bioprodukte werden in Tschechien unter der Handelsmarke<br />
"Bio-Produkt Ekologickeho Zemeldelstvi" oder direkt von den Erzeugern<br />
vermarktet. Im geringen Umfang wird Rindfleisch aus biologischer<br />
Produktion in den Supermärkten internationaler Handelsketten<br />
angeboten. Das Preisniveau liegt dabei um ca. 25 % höher als jenes<br />
von konventionellem Rindfleisch. Aufgr<strong>und</strong> des schlechten Angebotes<br />
organisieren tschechische Konsumenten die Hauszustellung von<br />
Bioprodukten <strong>und</strong> auch von Bio-Rindfleisch gemeinsam mit den<br />
landwirtschaftlichen Erzeugern.<br />
TRENDS BEI BIOPRODUKTEN<br />
Allgemein lässt sich ein Trend zur verstärkten Produktion von<br />
Bioprodukten in den fünf <strong>Ländern</strong> feststellen. Die Verarbeitung ist nach<br />
wie vor aufgr<strong>und</strong> mangelnder oder schlecht ausgestatteter Kapazitäten<br />
ein Schwachpunkt. In erster Linie werden Rohstoffe vor allem in die EU<br />
(Deutschland, <strong>Österreich</strong>, Niederlande, Italien) <strong>und</strong> in die Schweiz<br />
exportiert, wobei der Exportanteil an der Produktion bei r<strong>und</strong> 90 % liegt.<br />
In den <strong>Ländern</strong> selbst wird sowohl mit Förderprogrammen die<br />
Produktion als auch Vermarktung gefördert, um die Chancen des<br />
Hoher<br />
Exportanteil<br />
Tschechien<br />
Verstärkte<br />
Produktion<br />
Hoher<br />
Exportanteil
wachsenden Biomarktes in der EU wahr zu nehmen.<br />
Fleisch wird mit Ausnahme Tschechiens derzeit in den anderen <strong>Ländern</strong><br />
nur im geringeren Umfang produziert, wobei in Ungarn <strong>und</strong> Slowenien<br />
die Fleischproduktion nach den biologischen Richtlinien zunehmend ist.<br />
Der Konsum von Bioprodukten wächst in den MOEL 5 nur langsam.<br />
Eine Konsumentenbefragung in Ungarn unter Bioprodukt-Käufern hat<br />
ergeben, dass zwar signifikante Preisunterschiede zu den<br />
konventionellen Produkten in Kauf genommen werden, die<br />
Käuferschicht ist aber klein <strong>und</strong> stellt in erster Linie Konsumenten mit<br />
einem hohen Bildungsgrad <strong>und</strong> überdurchschnittlichem Einkommen dar.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich kann festgestellt werden, dass vor allem der Preis für die<br />
Kaufentscheidung ausschlaggebend ist. In Slowenien ist der Konsum<br />
von Bioprodukten, aufgr<strong>und</strong> des hohen Pro-Kopf-Einkommens, sehr<br />
hoch <strong>und</strong> es wird ein steigendes Wachstum prognostiziert. Zudem<br />
finden sich in Slowenien qualitativ hochwertige Produkte. Der Konsum<br />
von Bioprodukten in der Slowakei ist sehr gering, was den hohen<br />
Exportanteil von 98 % erklärt.<br />
1.8. Situation <strong>und</strong> Perspektiven der Fleischmärkte in den MOEL 5<br />
SITUATION UND PERSPEKTIVEN DER RIND- UND KALBFLEISCHMÄRKTE<br />
Spezielle<br />
Käuferschicht<br />
In Ungarn<br />
Chancen in<br />
Slowenien<br />
Tab. 1.8<br />
Produktion<br />
Eigenverbrauch<br />
Bilanz<br />
(1.000 t)<br />
(1.000 t)<br />
(1.000 t)<br />
2002 2003 2004 2009 2002 2003 2004 2009 2002 2003 2004 2009<br />
Tschechien 116 102 100 91 116 117 117 113 0 -15 -17 -21<br />
Ungarn 56 51 49 44 66 66 66 63 -10 -15 -16 -19<br />
Polen 353 318 307 270 348 351 352 347 5 -33 -45 -78<br />
Slowakei 55 50 49 48 46 46 46 45 9 3 3 1<br />
Slowenien 53 53 54 56 48 54 53 48 5 0 1 8<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)
SITUATION UND PERSPEKTIVEN DER SCHWEINEFLEISCHMÄRKTE<br />
Tab. 1.9<br />
Produktion<br />
Eigenverbrauch<br />
Bilanz<br />
(1.000 t)<br />
(1.000 t)<br />
(1.000 t)<br />
2002 2003 2004 2009 2002 2003 2004 2009 2002 2003 2004 2009<br />
Tschechien 399 418 424 454 432 452 459 491 -33 -34 -35 -38<br />
Ungarn 636 646 648 657 591 600 603 612 46 46 46 45<br />
Polen 1.916 2.049 2.095 2.330 1.853 1.994 2.042 2.285 63 55 54 45<br />
Slowakei 198 201 205 222 191 196 199 214 6 6 6 117<br />
Slowenien 72 80 81 88 89 96 98 104 -17 -17 -17 -17<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)<br />
SITUATION UND PERSPEKTIVEN DER GEFLÜGELFLEISCHMÄRKTE<br />
Tab. 1.10<br />
Produktion<br />
Eigenverbrauch<br />
Bilanz<br />
(1.000 t)<br />
(1.000 t)<br />
(1.000 t)<br />
2002 2003 2004 2009 2002 2003 2004 2009 2002 2003 2004 2009<br />
Tschechien 215 216 218 226 216 218 219 227 -1 -1 -1 -1<br />
Ungarn 430 436 438 450 270 275 277 290 160 161 161 161<br />
Polen 616 634 642 687 587 605 613 657 30 29 29 30<br />
Slowakei 102 103 104 109 95 95 96 100 8 8 8 55<br />
Slowenien 54 57 59 69 50 54 54 54 4 4 6 15<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)<br />
SITUATION UND PERSPEKTIVEN DER SCHAF- UND ZIEGENFLEISCHMÄRKTE<br />
Tab. 1.11<br />
Produktion<br />
Eigenverbrauch<br />
Bilanz<br />
(1.000 t)<br />
(1.000 t)<br />
(1.000 t)<br />
2002 2003 2004 2009 2002 2003 2004 2009 2002 2003 2004 2009<br />
Tschechien 1 1 1 2 1 1 1 2 0 0 0 0<br />
Ungarn 10 10 10 11 7 7 7 8 3 3 3 3<br />
Polen 3 3 3 4 1 1 1 2 2 2 2 2<br />
Slowakei 3 3 3 3 1 1 1 1 2 2 2 2<br />
Slowenien 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“ (2002)
1.9. Fleischkonsum <strong>und</strong> Selbstversorgungsgrad in den MOEL 5<br />
PRO-KOPF-VERBRAUCH VON FLEISCH IN DEN MOEL 5 2001<br />
in kg Rind-/Kalbfleisch Schweinefleisch Geflügelfleisch<br />
Tschechien 11,4 41,5 20,8<br />
Ungarn 6,4 57,7 26,2<br />
Polen 9,0 46,8 15,0<br />
Slowakei 7,5 30,8 17,1<br />
Slowenien 24,1 43,6 24,9<br />
MOEL 10 (ф) 9,3 38,9 16,2<br />
EU 15 (ф) 17,7 43,7 23,7<br />
Tab. 1.12<br />
Quelle: Europäische Kommission, ZMP (2002)<br />
*teilweise abweichende Angaben im Vergleich mit der Europäische Kommission "Agricultural Situation and Prospects in the<br />
CEEC" (2001)<br />
SELBSTVERSORGUNGSGRAD BEI FLEISCH IN DEN MOEL 2001<br />
in % Rind-/Kalbfleisch Schweinefleisch Geflügelfleisch<br />
Tschechien 100 95 99<br />
Ungarn 92 109 159<br />
Polen 105 103 103<br />
Slowakei 105 94 108<br />
Slowenien 115 83 110<br />
MOEL 10 (ф) 100 97 107<br />
EU 15 (ф) 112 106 104<br />
Tab. 1.13<br />
Quelle: Europäische Kommission, ZMP (2002)<br />
*teilweise abweichende Angaben im Vergleich mit der Europäische Kommission "Agricultural Situation and Prospects in the<br />
CEEC" (2001)<br />
SITUATION UND PERSPEKTIVEN DES<br />
PRO-KOPF-KONSUM BEI KALB UND RIND<br />
Tab. 1.14<br />
Pro-Kopf-Konsum<br />
in kg 2002 2003 2004 2009<br />
Tschechien 11,3 11,3 11,4 11,0<br />
Ungarn 6,6 6,5 6,5 6,2<br />
Polen 8,9 9,0 8,9 8,7<br />
Slowakei 8,4 8,5 8,5 8,3<br />
Slowenien 24,3 27,0 26,6 23,9<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“<br />
(2002)
SITUATION UND PERSPEKTIVEN DES<br />
PRO-KOPF-KONSUM BEI SCHWEIN<br />
Tab. 1.15<br />
Pro-Kopf-Konsum<br />
in kg 2002 2003 2004 2009<br />
Tschechien 42,0 44,0 44,7 47,8<br />
Ungarn 58,3 59,2 59,5 60,4<br />
Polen 47,4 50,8 51,9 57,2<br />
Slowakei 35,3 36,1 36,7 39,6<br />
Slowenien 44,6 48,5 49,1 52,4<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“<br />
(2002)<br />
SITUATION UND PERSPEKTIVEN DES<br />
PRO-KOPF-KONSUM BEI GEFLÜGEL<br />
Tab. 1.16<br />
Pro-Kopf-Konsum<br />
in kg 2002 2003 2004 2009<br />
Tschechien 21,0 21,2 21,3 22,1<br />
Ungarn 26,7 27,1 27,3 28,6<br />
Polen 15,0 15,4 15,6 16,5<br />
Slowakei 17,5 17,5 17,6 18,5<br />
Slowenien 25,4 27,0 27,0 27,2<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“<br />
(2002)<br />
SITUATION UND PERSPEKTIVEN DES<br />
PRO-KOPF-KONSUM BEI SCHAF UND ZIEGE<br />
Tab. 1.17<br />
Pro-Kopf-Konsum<br />
in kg 2002 2003 2004 2009<br />
Tschechien 0,1 0,1 0,1 0,2<br />
Ungarn 0,7 0,7 0,7 0,7<br />
Polen 0,0 0,0 0,0 0,1<br />
Slowakei 0,2 0,2 0,2 0,2<br />
Slowenien 0,0 0,0 0,0 0,0<br />
Quelle: EU-Kommission „Prospects for agricultural markets in the CEECs“<br />
(2002)
1.10. Fleischverkauf in den MOEL 5<br />
FLEISCHVERKAUF GESAMT<br />
Menge 1997<br />
in 1.000 t<br />
Menge 2001<br />
in 1.000 t<br />
Pro-Kopf 2001<br />
in kg<br />
Wert 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 1.18<br />
Wert Pro-Kopf 2001<br />
in EUR<br />
Polen 2.486 2.773 72 9.078 235<br />
Slowakei 176 183 34 468 87<br />
Tschechien 639 620 60 1.960 191<br />
Ungarn 616 629 63 1.159 115<br />
Quelle: Nationale Statistik, Industrie, Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
RIND- UND KALBFLEISCHVERKAUF<br />
Menge 1997<br />
in 1.000 t<br />
Menge 2001<br />
in 1.000 t<br />
Pro-Kopf 2001<br />
in kg<br />
Wert 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 1.19<br />
Wert Pro-Kopf 2001<br />
in EUR<br />
Polen 330 285 7,4 845 22<br />
Slowakei 32 35 6,5 106 20<br />
Tschechien 95 89 8,6 322 31<br />
Ungarn 51 39 3,9 89 9<br />
Quelle: Nationale Statistik, Industrie, Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
SCHWEINEFLEISCHVERKAUF<br />
Menge 1997<br />
in 1.000 t<br />
Menge 2001<br />
in 1.000 t<br />
Pro-Kopf 2001<br />
in kg<br />
Wert 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 1.20<br />
Wert Pro-Kopf 2001<br />
in EUR<br />
Polen 1.570 1.891 49 7.293 189<br />
Slowakei 100 105 19 277 51<br />
Tschechien 263 241 23 940 92<br />
Ungarn 265 265 26 496 49<br />
Quelle: Nationale Statistik, Industrie, Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
GEFLÜGELFLEISCHVERKAUF<br />
Menge 1997<br />
in 1.000 t<br />
Menge 2001<br />
in 1.000 t<br />
Pro-Kopf 2001<br />
in kg<br />
Wert 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 1.21<br />
Wert Pro-Kopf 2001<br />
in EUR<br />
Polen 406 452 11,7 597 15,4<br />
Slowakei 42 41 7,6 81 15,0<br />
Tschechien 74 92 9,0 162 15,8<br />
Ungarn 244 278 27,6 451 44,8<br />
Quelle: Nationale Statistik, Industrie, Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et
WURST-, SCHINKEN-, FLEISCHPASTETENVERKAUF etc.<br />
Menge 1997<br />
in 1.000 t<br />
Menge 2001<br />
in 1.000 t<br />
Pro-Kopf 2001<br />
in kg<br />
Wert 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 1.22<br />
Wert Pro-Kopf 2001<br />
in EUR<br />
Polen 175 141 3,6 335 8,7<br />
Slowakei 2,3 2,6 0,5 4,4 1,0<br />
Tschechien 205 196 19 522 51<br />
Ungarn 42 43 4 112 11<br />
Quelle: Nationale Statistik, Industrie, Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
1.11. Fleischexporte <strong>und</strong> –importe der MOEL 5<br />
Siehe Vortrag von Frau Eva Scheiflinger (AMA)<br />
2. Polen<br />
2.1. Fleischkonsum<br />
PRO-KOPF-VERBRAUCH FLEISCH 2001<br />
in kg/Jahr Polen EU 15 <strong>Österreich</strong><br />
Rind, Kalb 9,0 17,7 18,4<br />
Schwein 46,8 43,7 56,8<br />
Geflügel 15,0 23,7 18,4<br />
Quelle: Europäische Kommission, ZMP, AMA, GBI (2002)<br />
Generell kann der Trend vom „roten Fleisch“ hin zum „weißen Fleisch“<br />
beobachtet werden, der sich auch in den Verarbeitungsprodukten<br />
wiederspiegelt.<br />
Am auffälligsten ist die Veränderung im Geflügelfleischkonsum, der sich<br />
über einen Zeitraum von 10 Jahren verdoppelt hat (r<strong>und</strong> 7 kg/Kopf <strong>und</strong><br />
Jahr 1990 im Vergleich zu 14 kg/Kopf <strong>und</strong> Jahr 2000). Der<br />
Schweinefleischkonsum ist über die Jahre leicht angestiegen <strong>und</strong> auch<br />
die Voraussagen für die kommenden Jahre weisen eine leichte<br />
Zunahme des Schweinefleischverbrauches auf. Rindfleisch wird immer<br />
weniger von den polnischen Konsumenten gegessen, dies wird durch<br />
die niedrige am Markt erhältliche Rindfleischqualität (oftmals stammt<br />
das angebotene Rindfleisch aus Milchkuhhaltung) als durch den<br />
Tab. 2.1<br />
Geflügel<br />
hebt ab
höheren Preis im Vergleich zu Schweinefleisch <strong>und</strong> Geflügel verursacht.<br />
PRO-KOPF-VERBRAUCH <strong>und</strong> SELBSTVERSORGUNGSGRAD<br />
Polen<br />
EU 15 Selbstversorgungsgrad<br />
in kg<br />
in kg<br />
in %**<br />
2000 2008* 2000 2008* 2000 2008*<br />
Rind, Kalb 9,0 8,3 19,3 19,7 115 105<br />
Schwein 47,2 51,6 43,4 46,1 105 110<br />
Geflügel 14,3 17,5 21,4 24,8 105 106<br />
Quelle: Europäische Kommission "Agricultural Situation and Prospects in the CEEC" (2001)<br />
*Prognose<br />
**Selbstversorgung: Erzeugung in % Verbrauch<br />
Seit Sommer 2002 ist ein Überangebot an Schweinefleisch aufgr<strong>und</strong> der<br />
hohen Bestände <strong>und</strong> der sinkenden Exporte zu registrieren. Der erste<br />
BSE Fall in Polen hat den Konsum sowie die Preise von Rindfleisch um<br />
weitere 15 % sinken lassen. Der Verbrauch von Geflügelfleisch ist<br />
erwartungsgemäß weiter angestiegen (im Jahr 2001 auf 16 kg/Kopf).<br />
Für Verarbeitungsprodukte sind aufgr<strong>und</strong> der sich ändernden<br />
Verzehrgewohnheiten der polnischen Konsumenten folgende Chancen<br />
gegeben:<br />
• Fleischwaren<br />
gekühlt, gefroren, Mikrowellen geeignet<br />
• Convenienceprodukte<br />
hoher Verarbeitungsgrad, sofort zum Verzehr geeignet<br />
2.2. Preise<br />
KONSUMENTENPREISE<br />
in EUR/kg 1999 2000 2001<br />
Schweineschlögel mit Knochen 3,31 3,66 4,25<br />
Rindfleisch, mit Knochen 2,39 2,79 --<br />
Rindfleisch, ohne Knochen 3,36 3,92 --<br />
Rinderlende ausgelöst 3,62 3,28 3,09<br />
Huhn 1,22 1,30 1,49<br />
Schweineschinken gekocht 4,69 5,11 5,79<br />
Würstchen "Mysliwska" 1 kg 5,28 5,85<br />
Würstchen "Torunska" 1 kg 2,94 3,24<br />
Quelle: Euromonitor (2002), Zentralamt für Statistik/GUS (2000)<br />
Tab. 2.2<br />
Veränderte<br />
Konsumgewohnheiten<br />
Tab. 2.3
2.3. Verkauf von Fleisch <strong>und</strong> Fleischwaren<br />
VERKAUFSMENGE UND –WERT VON FLEISCH UND FLEISCHWAREN<br />
Menge 1997<br />
in 1.000 t<br />
Menge 2001<br />
in 1.000 t<br />
Pro-Kopf 2001<br />
in kg<br />
Wert 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 2.4<br />
Wert Pro-Kopf 2001<br />
in EUR<br />
Fleisch gesamt 2.486 2.773 72 9.078 235<br />
Rind <strong>und</strong> Kalb 330 285 7,4 845 22<br />
Schwein 1.570 1.891 49 7.293 189<br />
Geflügel 406 452 11,7 597 15,4<br />
Wurst, Schinken,<br />
Fleischpasteten<br />
175 141 3,6 335 8,7<br />
Quelle: Nationale Statistik, Industrie, Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
2.4. Fleischwaren<br />
Das Angebot der Verarbeitungsprodukte ist in erster Linie im<br />
Trockenwurstbereich zu finden. Dem Segment der Räucherwaren,<br />
geräucherter Schinken, geräucherte Würste, kommt eine besondere<br />
Bedeutung zu. Die Produktion von Salami hat in Polen nicht jene<br />
Tradition wie in anderen Mittel- <strong>und</strong> Osteuropäischen <strong>Ländern</strong>. Sehr<br />
auffallend ist dabei die Betonung intensiver Geschmackskomponenten,<br />
wie sie bei Räucherwaren <strong>und</strong> Knoblauchzusätzen in Würsten zu finden<br />
sind.<br />
2.5. Fleischwirtschaft<br />
Die polnische Fleischwirtschaft ist von Konzentration <strong>und</strong><br />
Marktbereinigung gekennzeichnet. Besonders die kleinen Schlacht- <strong>und</strong><br />
Verarbeitungsbetriebe werden die notwendigen Investitionen zur<br />
Anpassung an die EU Hygienevorschriften aufgr<strong>und</strong> der schlechten<br />
Kapitalausstattung nicht erfüllen können. Schätzungen zufolge werden in<br />
den kommenden Jahren von den derzeit 5.500 Schlacht- <strong>und</strong><br />
Fleischverarbeitungsbetrieben nur ein Drittel auf dem Markt weiter<br />
verbleiben.<br />
In der polnischen Fleischwirtschaft haben sich sogenannte<br />
"Kapitalgruppen" gebildet, deren Ziel die Modernisierung der Schlacht<strong>und</strong><br />
Verarbeitungsbetriebe ist sowie die Neuorganisation von Erzeugung<br />
<strong>und</strong> Verarbeitung. R<strong>und</strong> 40 % des polnischen Fleischmarktes werden von<br />
Intensiver<br />
Geschmack<br />
Kapitalgruppen<br />
modernisieren<br />
Schlachtbetriebe
diesen Gruppen gehalten (B<strong>und</strong>esagentur für Außenwirtschaft, 2002).<br />
Folgende große Fleischbetriebe spielen dabei eine Rolle:<br />
Sokolow S.A. mit 15 % Marktanteil hat sich aus einer Reihe von<br />
Einzelbetrieben gebildet. Animex (Fleisch <strong>und</strong> Geflügel) ist als größte<br />
Kapitalgruppe am polnischen Fleischmarkt tätig. Daneben arbeitet der<br />
Familienbetrieb Zaklady Miesne Duda (ZM Duda) speziell im Bereich<br />
Schlachtung <strong>und</strong> Lagerung von Schweinen.<br />
PRODUKTQUALITÄT<br />
Im Zuge der EU-Anpassung ist mit 1.1.2003 eine neue<br />
Qualitätsverordnung für Fleisch <strong>und</strong> Fleischprodukte zu erwarten, die<br />
sich den Bestimmungen der EU annähern wird. Die gesamten<br />
Maßnahmen im Zuge der BSE Bekämpfung erweisen sich in Polen<br />
aufgr<strong>und</strong> der sogenannten Grauzone (Straßenverkäufe etc.) im<br />
Fleischverkauf als schwierig. Die Polnische Vereinigung der<br />
Produzenten, Exporteure <strong>und</strong> Importeure (PZPEilM) von Fleisch schätzt,<br />
dass r<strong>und</strong> 30 % des Verkaufes von Fleisch <strong>und</strong> Fleischprodukten in<br />
dieser Grauzone erfolgt. Nur 100 Betriebe der Fleischbranche erfüllen<br />
derzeit die erforderlichen Qualitätsnormen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich kann festgestellt werden, dass die polnischen<br />
Fleischprodukte in bezug auf Verpackung, Haltbarkeit <strong>und</strong> Qualität die<br />
EU-Standards noch nicht erreichen.<br />
2.6. Landwirtschaftliche Produktion<br />
Die Rindfleischproduktion ist abgesunken, die Schweinefleischproduktion<br />
<strong>und</strong> vor allem die Geflügelproduktion ist kontinuierlich<br />
angestiegen. So zählt Polen neben Ungarn zu den<br />
Schweinefleischexporteuren (Exporte vor allem nach Russland) der<br />
MOEL. Die Geflügelfleischproduktion entwickelte sich signifikant nach<br />
oben.<br />
Neue Qualitätsverordnung<br />
Qualität unter<br />
EU Niveau<br />
Schwein,<br />
Geflügel steigen<br />
Rind sinkt
TIERPRODUKTION<br />
in 1.000 Stück<br />
2000 2001<br />
Tab. 2.5<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder 6.082,5 5.734,3 -6,2<br />
davon Milchkühe 2.785,0 2.757,7 -4,9<br />
Schweine 17.122,0 17.105,5 -3,7<br />
Schafe 361,6 343,4 -8,8<br />
Hühner 49.526,0 48.274,0 -1,9<br />
Puten 0,7 0,8 +17,0<br />
Enten 3.551,0 4.000,0 +15,7<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
SCHLACHTUNGEN UND SCHLACHTERTRÄGE<br />
in 1.000 Stück/kg pro Tier<br />
2000 2001<br />
Tab. 2.6<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder, Kälber 2.026/172 1.760/175 -11,8/+1,6<br />
Schweine 21.600/89 19.600/92 -5,5/+1,9<br />
Schafe, Lämmer 106/12 106/12 +11,2/-11,0<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
FLEISCHPRODUKTION<br />
in 1.000 t<br />
2000 2001<br />
Tab. 2.7<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Fleisch gesamt 2.924,0 2.754,1 -2,8<br />
Rind, Kalb 348,5 308,0 -10,5<br />
Schwein 1.923,0 1.800,0 -3,9<br />
Geflügel 626,4 620,0 +5,9<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
Die Erzeugerpreise für alle Fleischsorten zeigen eine Annäherung an<br />
die EU-Preise.<br />
Kurs auf EU-<br />
Preis-Niveau
ERZEUGERPREIS AB HOF IN RELATION ZUM EU 15 DURCH-<br />
SCHNITTSPREIS<br />
EU = 100<br />
180,0<br />
160,0<br />
140,0<br />
120,0<br />
100,0<br />
80,0<br />
60,0<br />
40,0<br />
20,0<br />
0,0<br />
*vorläufige Werte<br />
Quelle: Wifo, GBI (2001)<br />
3. Tschechien<br />
3.1. Fleischkonsum<br />
1998 1999* 2000*<br />
EU Rindfleisch Schweinefleisch Geflügelfleisch<br />
Von den 10 Millionen tschechischen Konsumenten sind 2 %<br />
bekennende Vegetarier. Ein Großteil der verbleibenden potentiellen<br />
Fleischk<strong>und</strong>en gibt bei Umfragen an ges<strong>und</strong> zu leben <strong>und</strong> beim Einkauf<br />
von Fleisch auf Qualitäten wie geringen Fettanteil <strong>und</strong> Frische zu<br />
achten.<br />
2000 war der Fleischverbrauch bei Schweinefleisch leicht rückläufig. Bei<br />
Rindfleisch gab es Einbrüche (bedingt durch das Auftreten von BSE) bis<br />
zu 70 %. Der Konsum hat sich nun auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der<br />
Geflügelfleischkonsum ist in den vergangenen Jahren um jeweils 10 %<br />
gewachsen <strong>und</strong> scheint nun zu stagnieren.<br />
In Zukunft wird der Verbrauch von Fleisch kaum steigen (außer<br />
Geflügelfleisch). Das bereits vorhandene Interesse an fettarmen BIO-<br />
Fleisch wird sich weiter verstärken. Steigerungsraten in der<br />
Fleischproduktion werden nach 2004 durch "Exporte" in andere EU-<br />
Länder <strong>und</strong> Russland sowie die GUS Nachfolgestaaten erhofft.<br />
Abb. 2.1<br />
Qualität <strong>und</strong><br />
Frische<br />
Geflügelfleischkonsum<br />
steigt<br />
Vorbereitung auf<br />
Exportmärkte
PRO-KOPF-VERBRAUCH FLEISCH 2001<br />
in kg/Jahr Tschechien EU 15 <strong>Österreich</strong><br />
Rind, Kalb 11,4 17,7 18,4<br />
Schwein 41,5 43,7 56,8<br />
Geflügel 20,8 23,7 18,4<br />
Quelle: Europäische Kommission, ZMP, AMA, GBI (2002)<br />
PRO-KOPF-VERBRAUCH <strong>und</strong> SELBSTVERSORGUNGSGRAD<br />
Tschechien<br />
EU 15 Selbstversorgungsgrad<br />
in kg<br />
in kg<br />
in %**<br />
2000 2008* 2000 2008* 2000 2008*<br />
Rind, Kalb 11,6 11,3 19,3 19,7 97 85<br />
Schwein 41,2 43,6 43,4 46,1 99 99<br />
Geflügel 20,6 22,2 21,4 24,8 99 101<br />
Quelle: Europäische Kommission "Agricultural Situation and Prospects in the CEEC" (2001)<br />
*Prognose<br />
**Selbstversorgung: Erzeugung in % Verbrauch<br />
3.2. Preise<br />
KONSUMENTENPREISE<br />
in EUR/kg 1999 2000 2001<br />
Qualitätsrindfleisch 4,52 4,99 4,64<br />
Schweineschlögel 3,61 4,02 4,39<br />
Huhn 1,54 2,00 1,97<br />
Schinken 5,07 5,28 5,32<br />
Quelle: Euromonitor (2002)<br />
3.3. Verkauf von Fleisch <strong>und</strong> Fleischwaren<br />
VERKAUFSMENGE UND –WERT VON FLEISCH UND FLEISCHWAREN<br />
Menge 1997<br />
in 1.000 t<br />
Menge 2001<br />
in 1.000 t<br />
Pro-Kopf 2001<br />
in kg<br />
Wert 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 3.1<br />
Tab. 3.2<br />
Tab. 3.3<br />
Tab. 3.4<br />
Wert Pro-Kopf 2001<br />
in EUR<br />
Fleisch gesamt 639 620 60 1.960 191<br />
Rind <strong>und</strong> Kalb 95 89 8,6 322 31<br />
Schwein 263 241 23 940 92<br />
Geflügel 74 92 9,0 162 15,8<br />
Wurst, Schinken,<br />
Fleischpasteten<br />
205 196 19 522 51<br />
Quelle: Nationale Statistik, Industrie, Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et
3.4. Fleischwirtschaft<br />
Bis 1990 gab es in der tschechischen Planwirtschaft 35 Großbetriebe,<br />
die in Kombinaten organisiert waren. Zucht- <strong>und</strong> Mastbetriebe,<br />
Schlachthöfe sowie Zerlege- <strong>und</strong> Verarbeitungsbetriebe waren vertikal<br />
integriert. Nach der Wende 1989/90 entstanden mit Hilfe von staatlichen<br />
Subventionen zahlreiche kleine Unternehmen (500 Schlachtbetriebe,<br />
3.000 Zerlegebetriebe, 2.000 Verarbeitungsbetriebe). Die<br />
Überkapazitäten stiegen damit auf das Doppelte der Nachfrage. Meist<br />
fehlte in diesen Unternehmen das Know how <strong>und</strong> ein Großteil der<br />
Unternehmen musste schließen.<br />
Auch in Tschechien ist die Fleischwirtschaft die größte Branche der<br />
Lebensmittelwirtschaft. Zahlreiche Betriebe arbeiten mit Verlusten. Nur<br />
die besten Unternehmen erreichen eine Spanne von 1 %. Im Jahre<br />
2002 setzten 1.920 Unternehmen der Fleischverarbeitungsindustrie,<br />
3.010 Gewerbebetriebe <strong>und</strong> 455 Schlachthöfe etwa 1,4 Mrd. EUR um.<br />
23.000 MitarbeiterInnen arbeiten in dieser Branche. Es bestehen nach<br />
wie vor Überkapazitäten <strong>und</strong> ein Defizit in der Professionalität bei<br />
technischem Know how, Logistik <strong>und</strong> Marketing.<br />
Die Fleischpreise fluktuieren stark, ausgelöst durch die rasche<br />
Privatisierung des tschechischen Binnenmarktes, den Überangeboten<br />
(zumindest bei Rind) sowie durch die bedeutenden Importmengen aus<br />
der EU. Dazu kommt der Preisdruck vom Lebensmittelhandel. Für die<br />
lokalen Verarbeiter bleiben geringe Spannen <strong>und</strong> damit wenig<br />
Eigenkapital für notwendige Investitionen. Diese geringen<br />
Verdienstmöglichkeiten in der tschechischen Fleischwirtschaft sind mit<br />
ein Gr<strong>und</strong> für das bisherige Ausbleiben der ausländischen<br />
Direktinvestitionen.<br />
Im Positionspapier des Tschechischen Verbandes der Lebensmittel<strong>und</strong><br />
Getränkeindustrie (2001) zur Vorbereitung auf den EU-Beitritt<br />
werden die Unternehmen der Fleischwirtschaft in drei Kategorien<br />
(A,B,C) eingeteilt. Dabei haben Unternehmen der Kategorie A gute<br />
Chancen im EU-Wettbewerbsumfeld zu bestehen, Unternehmen unter B<br />
werden nur mit großem Investitionsaufwand den EU-Marktbedingungen<br />
standhalten können <strong>und</strong> Unternehmen der Kategorie C werden<br />
Betriebe<br />
schreiben<br />
Verluste<br />
Wenige bleiben<br />
am Markt
voraussichtlich ihre Produktion einstellen.<br />
KATEGORIENEINTEILUNG DER UNTERNEHMEN<br />
Unternehmensart<br />
A<br />
(AZ Unternehmen)<br />
Kategorie<br />
B<br />
(AZ Unternehmen)<br />
C<br />
(AZ Unternehmen)<br />
Schlachthöfe 19 110 75<br />
Standorte Schlachthöfe 5 102 135<br />
Zerlegung 475 1.480 1.050<br />
Fleischverarbeitung 370 890 630<br />
Quelle: Federation of the Food and Drink Industries of the Czech Republic (2001)<br />
Die vorausschauenden fleischverarbeitenden Unternehmen sehen ihre<br />
Chancen in der Spezialisierung. Das Sortiment bei Wurstwaren <strong>und</strong><br />
Fleischpasteten wird erweitert. Es wird in moderne<br />
Verarbeitungstechnologie investiert, mit dem Ziel die Haltbarkeit zu<br />
verlängern, <strong>und</strong> die Produktpräsentation zu verbessern. Weitere<br />
Investitionen betreffen die Hygiene um EU-Standards zu erreichen<br />
sowie die Produktions- <strong>und</strong> Transportlogistik um die Kosten<br />
abzusenken. Im Jahre 2002 haben 5 Betriebe die EU-Exportlizenz. 107<br />
Betriebe werden diese mit geringem <strong>und</strong> 79 mit sehr großem<br />
Investitionsaufwand erreichen.<br />
3.5. Landwirtschaftliche Produktion<br />
TIERPRODUKTION<br />
in 1.000 Stück<br />
2000 2001<br />
Tab. 3.5<br />
Chancen in<br />
Spezialisierung<br />
Tab. 3.6<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder 1.573,5 1.582,0 -2,4<br />
davon Milchkühe 547,5 547,5 -0,8<br />
Schweine 3.688,0 3.593,7 -3,6<br />
Schafe 84,1 90,2 -1,2<br />
Hühner 29.500,0 29.500,0 +1,9<br />
Puten 0,7 0,7 +5,3<br />
Enten 0,4 0,4 0,0<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)
SCHLACHTUNGEN UND SCHLACHTERTRÄGE<br />
in 1.000 Stück/kg pro Tier<br />
2000 2001<br />
Tab. 3.7<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder, Kälber 400/276 350/309 -17,2/+12,3<br />
Schweine 4.863/94 4.350/84 -9,2/0,8<br />
Schafe, Lämmer 87/34 87/35 -2,5/3,0<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
FLEISCHPRODUKTION<br />
in 1.000 t<br />
2000 2001<br />
Tab. 3.8<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Fleisch gesamt 811,1 716,9 -5,5<br />
Rind, Kalb 110,3 108,2 -7,0<br />
Schwein 457,1 365,0 -8,5<br />
Geflügel 201,6 201,6 +0,7<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
ERZEUGERPREIS AB HOF IN RELATION ZUM EU 15 DURCH-<br />
SCHNITTSPREIS<br />
EU = 100<br />
140,0<br />
120,0<br />
100,0<br />
80,0<br />
60,0<br />
40,0<br />
20,0<br />
0,0<br />
*vorläufige Werte<br />
Quelle: Wifo, GBI (2001)<br />
1998 1999* 2000*<br />
EU Rindfleisch Schweinefleisch Geflügelfleisch<br />
Abb. 3.1
4. Ungarn<br />
4.1. Fleischkonsum<br />
Die Verbrauchergewohnheiten gleichen sich in Ungarn, wie in allen<br />
anderen MOEL auch, rasch an die Konsumstandards in der EU an. Die<br />
Nachfrage nach ges<strong>und</strong>en, frischen <strong>und</strong> schnell zubereiteten Mahlzeiten<br />
steigt. Das bestimmt wesentlich den ungarischen Fleischkonsum.<br />
Der Konsum von Rindfleisch war in Ungarn nie sehr hoch <strong>und</strong> ist von<br />
1989 an bis 2002 zudem stark gefallen. Obschon für den ungarischen<br />
Konsumenten bisher "Fleisch" gleichbedeutend mit "Schweinefleisch"<br />
war <strong>und</strong> den Fleischkonsum nach wie vor dominiert, gab es auch eine<br />
Reduktion der Nachfrage bei Schweinefleisch. Allein der<br />
Geflügelfleischkonsum hat stark <strong>und</strong> beständig zugenommen.<br />
PRO-KOPF-VERBRAUCH FLEISCH 2001<br />
in kg/Jahr Ungarn EU 15 <strong>Österreich</strong><br />
Rind, Kalb 6,4 17,7 18,4<br />
Schwein 57,7* 43,7 56,8<br />
Geflügel 26,2* 23,7 18,4<br />
Quelle: Europäische Kommission, ZMP, AMA, GBI (2002)<br />
*laut Statistical Yearbook Hungary (2000) Schweinefleisch 28,8 kg/Jahr, Geflügelfleisch 24,6 kg/Jahr<br />
PRO-KOPF-VERBRAUCH <strong>und</strong> SELBSTVERSORGUNGSGRAD<br />
Anpassung an<br />
EU-Konsum<br />
Schweinefleisch<br />
dominiert<br />
Ungarn<br />
EU 15 Selbstversorgungsgrad<br />
in kg<br />
in kg<br />
in %**<br />
2000 2008* 2000 2008* 2000 2008*<br />
Rind, Kalb 6,2 7,8 19,3 19,7 98 67<br />
Schwein 59,8 63,8 43,4 46,1 116 112<br />
Geflügel 25,7 29,7 21,4 24,8 158 161<br />
Quelle: Europäische Kommission "Agricultural Situation and Prospects in the CEEC" (2001)<br />
*Prognose<br />
**Selbstversorgung: Erzeugung in % Verbrauch<br />
Fleisch ist für die ungarischen Konsumenten relativ teuer. Die Gruppe<br />
mit hohem Einkommen <strong>und</strong> somit starker Kaufkraft ist klein. Ihr<br />
gegenüber steht die große Anzahl armer <strong>und</strong> verarmter Konsumenten,<br />
deren Kaufkraft in den kommenden Jahren nur äußerst langsam<br />
Tab. 4.1<br />
Tab. 4.2
ansteigen wird. Damit wir der Fleischkonsum nur sehr langsam steigen.<br />
Die Hoffnungen der ungarischen Fleischwirtschaft liegen in den<br />
Exportsteigerungen.<br />
4.2. Preise<br />
KONSUMENTENPREISE<br />
in EUR/kg 2000 2001 2002<br />
Schweinskotelett 2,70 3,81 4,16<br />
Huhn fertig zum Kochen 1,76 1,94 2,08<br />
Quelle: Euromonitor (2002)<br />
4.3. Verkauf von Fleisch <strong>und</strong> Fleischwaren<br />
VERKAUFSMENGE UND –WERT VON FLEISCH UND FLEISCHWAREN<br />
Menge 1997<br />
in 1.000 t<br />
Menge 2001<br />
in 1.000 t<br />
Pro-Kopf 2001<br />
in kg<br />
Wert 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 4.3<br />
Tab. 4.4<br />
Wert Pro-Kopf 2001<br />
in EUR<br />
Fleisch gesamt 616 629 63 1.159 115<br />
Rind <strong>und</strong> Kalb 51 39 3,9 89 9<br />
Schwein 265 265 26 496 49<br />
Geflügel 244 278 27,6 451 44,8<br />
Wurst, Schinken,<br />
Fleischpasteten<br />
42 43 4 112 11<br />
Quelle: Nationale Statistik, Industrie, Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
4.4. Fleischwirtschaft<br />
Die Fleischbranche ist mit einem Produktionswert von etwa<br />
920 Mio. EUR im Jahre 2000 der weitaus bedeutendste Sektor der<br />
ungarischen Lebensmittelwirtschaft. Vor der Wende 1989/90 war<br />
Ungarn ein wichtiges Fleisch-Exportland <strong>und</strong> versorgte gemeinsam mit<br />
Polen die Märkte der übrigen "Brüderländer". Auf diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
sind die drastischen Rückgänge der Tierbestände <strong>und</strong> der<br />
Fleischproduktion zu beurteilen. Die Tierbestände wurden halbiert. Die<br />
Fleischproduktion wurde um 60 % reduziert. Die Exporte verloren<br />
zunehmend an Bedeutung. Die Importe steigen an <strong>und</strong> der<br />
Inlandskonsum lässt stark nach.
Die Situation wurde bei der Rind- <strong>und</strong> Schweinefleischproduktion erst<br />
2001 stabilisiert. Die Ausnahme ist die Geflügelproduktion, die generell<br />
in den MOEL in den vergangenen 3 Jahren um 20 % gewachsen ist. In<br />
Ungarn beträgt die vergleichbare Produktionssteigerung 50 %. Diese<br />
erfolgreiche Entwicklung wird durch Steigerungen im heimischen<br />
Konsum (ges<strong>und</strong>es, kostengünstiges weißes Fleisch) <strong>und</strong> durch<br />
steigende Exportmengen gestützt.<br />
Es wurden 2001 laut Nationalem Marktamt in der ungarischen<br />
Fleischbranche die besten finanziellen Resultate seit 10 Jahren erzielt.<br />
Zu beachten ist, dass die statistischen Angaben verschiedener Quellen<br />
zu Produktion <strong>und</strong> Verkauf deutlich divergieren. Ausschlaggebend dafür<br />
sind die vorhandene Schattenwirtschaft <strong>und</strong> die für Schätzungen<br />
schwierig zugängliche Selbstversorgung. Die Hausschlachtungen in<br />
Ungarn werden auf 180.000 t geschätzt <strong>und</strong> machen 23 % der<br />
Gesamtproduktion aus. Bei Geflügel sind es vergleichbare 88.000 t <strong>und</strong><br />
14 % der Gesamtproduktion.<br />
Die ausländischen Direktinvestitionen haben in der ungarischen<br />
Lebensmittelwirtschaft mit dem Durchschnitt von 62 % (in manchen<br />
Branchen bis zu 95 %) einen besonders hohen Anteil erreicht. Die<br />
ungarische Fleischverarbeitung wird zu 37 % <strong>und</strong> die Geflügelindustrie<br />
zu 28 % von ausländischen Unternehmen kontrolliert. Durch diese<br />
Investitionen ist die ungarische Fleischbranche besser als in anderen<br />
Kandidatenländern auf den EU-Beitritt vorbereitet, bei denen das<br />
Engagement des ausländischen Kapitals bisher ausgeblieben ist.<br />
Bis zum EU-Beitritt im Mai 2004 sind dennoch weitere strukturelle<br />
Änderungen notwendig. Die Unternehmen in der Fleischverarbeitung<br />
sind im EU-Vergleich sehr klein <strong>und</strong> bedürfen weiteren intensiven<br />
Investitionen in Produktion, Verpackung <strong>und</strong> Logistik sowie zu<br />
Anhebung der Qualitäts- <strong>und</strong> Hygienestandards.<br />
Markt hat sich<br />
stabilisier<br />
Hoher Anteil an<br />
Hausschlachtungen
4.5. Landwirtschaftliche Produktion<br />
TIERPRODUKTION<br />
in 1.000 Stück<br />
2000 2001<br />
Tab. 4.5<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder 857 805 -2,6<br />
davon Milchkühe 376 355 -2,2<br />
Schweine 5.335 4.834 -0,7<br />
Schafe 934 1.129 +9,6<br />
Hühner 25.890 30.716 -0,3<br />
Puten 1.859 3.300 +18,3<br />
Enten 2.269 2.600 +18,8<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
SCHLACHTUNGEN UND SCHLACHTERTRÄGE<br />
in 1.000 Stück/kg pro Tier<br />
2000 2001<br />
Tab. 4.6<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder, Kälber 173/293 180/224 +2,9/-7,7<br />
Schweine 6.412/69 5.600/108 -2,3/+4,4<br />
Schafe, Lämmer 245/11 318/8 +13,6/-12,6<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
FLEISCHPRODUKTION<br />
in 1.000 t<br />
2000 2001<br />
Tab. 4.7<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Fleisch gesamt 1.127,0 1.179,0 +2,6<br />
Rind, Kalb 50,7 40,4 -4,9<br />
Schwein 640,0 605,0 +2,0<br />
Geflügel 414,2 512,0 +4,3<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)
ERZEUGERPREIS AB HOF IN RELATION ZUM EU 15 DURCH-<br />
SCHNITTSPREIS<br />
EU = 100<br />
180,0<br />
160,0<br />
140,0<br />
120,0<br />
100,0<br />
80,0<br />
60,0<br />
40,0<br />
20,0<br />
0,0<br />
*vorläufige Werte<br />
Quelle: Wifo, GBI (2001)<br />
5. Slowakei<br />
5.1. Fleischkonsum<br />
1998 1999* 2000*<br />
EU Rindfleisch Schweinefleisch Geflügelfleisch<br />
PRO-KOPF-VERBRAUCH FLEISCH 2001<br />
in kg/Jahr Slowakei EU 15 <strong>Österreich</strong><br />
Rind, Kalb 7,5 17,7 18,4<br />
Schwein 30,8 43,7 56,8<br />
Geflügel 17,1 23,7 18,4<br />
Quelle: Europäische Kommission, ZMP, AMA, GBI (2002)<br />
Bei Rindfleisch ist die Slowakei in der Lage den heimischen Markt<br />
100%ig zu decken. Anders verhält es sich bei Schweinefleisch. In<br />
diesem Bereich war sie noch bis vor vier Jahren Selbstversorger. Heute<br />
muss Schweinefleisch aus Ungarn <strong>und</strong> Tschechien importiert werden.<br />
Abb. 4.1<br />
Tab. 5.1
PRO-KOPF-VERBRAUCH <strong>und</strong> SELBSTVERSORGUNGSGRAD<br />
Slowakei<br />
EU 15 Selbstversorgungsgrad<br />
in kg<br />
in kg<br />
in %**<br />
2000 2008* 2000 2008* 2000 2008*<br />
Rind, Kalb 8,6 7,7 19,3 19,7 102 107<br />
Schwein 32,5 32,8 43,4 46,1 93 94<br />
Geflügel 17,1 20,5 21,4 24,8 92 104<br />
Quelle: Europäische Kommission "Agricultural Situation and Prospects in the CEEC" (2001)<br />
*Prognose<br />
**Selbstversorgung: Erzeugung in % Verbrauch<br />
5.2. Preise<br />
KONSUMENTENPREISE<br />
in EUR/kg 1998 1999 2000<br />
Schweinefaschiertes 3,43 3,27 3,50<br />
Frankfurter 2,01 1,92 2,06<br />
Quelle: Euromonitor (2002)<br />
5.3. Verkauf von Fleisch <strong>und</strong> Fleischwaren<br />
VERKAUFSMENGE UND –WERT VON FLEISCH UND FLEISCHWAREN<br />
Menge 1997<br />
in 1.000 t<br />
Menge 2001<br />
in 1.000 t<br />
Pro-Kopf 2001<br />
in kg<br />
Wert 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 5.2<br />
Tab. 5.3<br />
Tab. 5.4<br />
Wert Pro-Kopf 2001<br />
in EUR<br />
Fleisch gesamt 176 183 34 468 87<br />
Rind <strong>und</strong> Kalb 32 35 6,5 106 20<br />
Schwein 100 105 19 277 51<br />
Geflügel 42 41 7,6 81 15,0<br />
Wurst, Schinken,<br />
Fleischpasteten<br />
2,3 2,6 0,5 4,4 1,0<br />
Quelle: Nationale Statistik, Industrie, Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
5.4. Fleischwirtschaft<br />
Die Vereinigung der slowakischen Schlacht- <strong>und</strong> Verarbeitungsbetriebe<br />
für Vieh <strong>und</strong> Fleisch ist der Interessensvertreter der Unternehmen dieser<br />
Branche. Vor 2001 waren von den 46 Mitgliedern 37 aus dem Bereich<br />
Schlacht- <strong>und</strong> Verarbeitungsbetriebe. Von den vielen Schlacht- <strong>und</strong><br />
Verarbeitungsunternehmen haben nur wenige eine Lizenz für die
Lieferung ihrer Erzeugnisse in die EU. Ein wesentliches Hindernis für<br />
Investoren in dieser Branche stellt der Einfluss des slowakischen<br />
Staates in die Preisbildung dar, wie bei der Festlegung von<br />
Preisuntergrenzen bei den Aufkaufpreisen für Schlachttiere.<br />
Laut einer Studie des slowakischen Institutes für Land –<strong>und</strong><br />
Ernährungswirtschaft müssen die slowakischen Schlachthöfe <strong>und</strong><br />
Fleischverarbeiter in Modernisierungsmaßnahmen investieren, um nach<br />
dem EU-Beitritt weiter wettbewerbsfähig zu sein.<br />
Siehe auch Annex: Referat von Frau Karin Ohrablova<br />
5.5. Landwirtschaftliche Produktion<br />
TIERPRODUKTION<br />
in 1.000 Stück<br />
2000 2001<br />
Fehlende<br />
Lizenzen für<br />
den Export<br />
Tab. 5.5<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder 665,1 646,1 -7,0<br />
davon Milchkühe 246,1 237,0 -6,2<br />
Schweine 1.562,1 1.488,4 -6,3<br />
Schafe 340,3 348,0 -5,9<br />
Hühner 12.247,0 13.580,0 -1,5<br />
Puten 390,0 390,0 0,0<br />
Enten 75,0 75,0 0,0<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
Von 2000 auf 2001 nahm die Zahl der Rinder <strong>und</strong> Schweine ab, wobei<br />
die Abnahme bei Schweinen stärker ausfiel. Die Bestände bei Schafen<br />
<strong>und</strong> Hühner stiegen hingegen.<br />
Anfang 2002 ist die Anzahl der Schweine in der Slowakei wieder<br />
gestiegen. Der Absatz von Schweinen <strong>und</strong> Schweinefleisch wird aber<br />
durch festgesetzte Mindestpreise für Schlachtschweine <strong>und</strong> die niedrige<br />
Kaufkraft der Slowaken erschwert. Durch Subventionen für die<br />
Verarbeitung von Schlachtschweinen versucht die Regierung dem<br />
entgegen zu wirken.<br />
Ende 2001 befanden sich 87,9 % der Rinder <strong>und</strong> 85,6 % der Kühe,<br />
79,5 % der Schweine <strong>und</strong> 74,9 % der Sauen sowie 59,6 % der Schafe<br />
in Besitz von juristischen Personen, worunter insbesondere solche
Betriebsformen wie Aktiengesellschaften, Gesellschaften mit<br />
beschränkter Haftung <strong>und</strong> eingetragene Genossenschaften fallen.<br />
SCHLACHTUNGEN UND SCHLACHTERTRÄGE<br />
in 1.000 Stück/kg pro Tier<br />
2000 2001<br />
Tab. 5.6<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder, Kälber 176/243 174/219 -15,8/+2,7<br />
Schweine 2.238/73 2.045/77 -2,0/-9,5<br />
Schafe, Lämmer 174/9 179/8 -2,1/-3,9<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
FLEISCHPRODUKTION<br />
in 1.000 t<br />
2000 2001<br />
Tab. 5.7<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Fleisch gesamt 303,0 292,8 -8,0<br />
Rind, Kalb 42,9 38,3 -13,3<br />
Schwein 163,6 156,9 -11,6<br />
Geflügel 90,1 91,6 +3,0<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
BSE- <strong>und</strong> MKS-Fälle in der EU <strong>und</strong> der Slowakei sowie anhaltende<br />
Kaufkraftschwäche haben zu einem beträchtlichen Nachfragerückgang<br />
<strong>und</strong> zu einem sinkenden Verbrauch bei Fleisch geführt. Dadurch ist die<br />
Fleischerzeugung zurückgegangen. Dieser Trend hält nun schon seit<br />
einigen Jahren an. Es gibt Produktionsrückgänge bei Rind, Kalb <strong>und</strong><br />
Schwein. Insgesamt gesehen hat die Geflügelproduktion am stärksten<br />
von den Verbraucherrückgängen bei Rind- <strong>und</strong> Schweinefleisch<br />
profitiert <strong>und</strong> konnte einen Zuwachs verbuchen.<br />
6. Slowenien<br />
6.1. Fleischkonsum<br />
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch ist mit ca. 95 kg sehr hoch. Fast<br />
die Hälfte davon entfallen auf Schweinefleisch. An zweiter Stelle liegt<br />
Geflügel <strong>und</strong> an dritter Stelle Rind <strong>und</strong> Kalb.<br />
Zuwächse bei<br />
Geflügel auf<br />
Kosten von Rind,<br />
Kalb <strong>und</strong><br />
Schwein
PRO-KOPF-VERBRAUCH FLEISCH 2001<br />
in kg/Jahr Slowenien EU 15 <strong>Österreich</strong><br />
Rind, Kalb 24,1 17,7 18,4<br />
Schwein 43,6 43,7 56,8<br />
Geflügel 24,9 23,7 18,4<br />
Quelle: Europäische Kommission, ZMP, AMA, GBI (2002)<br />
Der Verbrauch an Schweinefleisch ist in den letzten Jahren gestiegen,<br />
was zu einer leichten Unterversorgung führte. Die Hausschlachtungen<br />
sowie der Abhofverkauf in ländlichen Regionen ist bei Fleisch <strong>und</strong><br />
Fleischerzeugnissen sehr hoch. Haushalte in Ljubljana <strong>und</strong> Maribor<br />
kaufen verständlicherweise mehr Fleisch <strong>und</strong> Fleischerzeugnisse auf<br />
dem Markt <strong>und</strong> in Supermärkten.<br />
PRO-KOPF-VERBRAUCH <strong>und</strong> SELBSTVERSORGUNGSGRAD<br />
Tab. 6.1<br />
Mehr Verbrauch<br />
an Schweinefleisch<br />
Slowenien<br />
EU 15 Selbstversorgungsgrad<br />
in kg<br />
in kg<br />
in %**<br />
2000 2008* 2000 2008* 2000 2008*<br />
Rind, Kalb 23,2 23,2 19,3 19,7 109 104<br />
Schwein 42,6 50,6 43,4 46,1 78 69<br />
Geflügel 24,4 28,4 21,4 24,8 113 95<br />
Quelle: Europäische Kommission "Agricultural Situation and Prospects in the CEEC" (2001)<br />
*Prognose<br />
**Selbstversorgung: Erzeugung in % Verbrauch<br />
6.2. Preise<br />
DURCHSCHNITTLICHE EINZELHANDELSVERKAUFSPREISE<br />
in EUR/kg 1998 1999 2000<br />
Rindfleisch ausgelöst 4,65 4,93 5,09<br />
Kalbfleisch ausgelöst 6,71 6,81 6,92<br />
Schweinefleisch ausgelöst 3,92 4,01 4,82<br />
Huhn 2,46 2,54 2,60<br />
Getrocknete Schweinerippen 5,17 5,24 5,55<br />
Schinken 6,72 7,16 7,67<br />
Geräucherter Speck 6,89 6,70 7,08<br />
Rollschinken 7,50 7,70 8,38<br />
Frankfurter 5,45 5,62 5,55<br />
Getrocknete Salami 15,76 15,27 16,24<br />
Quelle: Statistical office of the Republik of Slovenia (2001)<br />
Tab. 6.2<br />
Tab. 6.3
6.3. Landwirtschaftliche Produktion<br />
Mehr als 90 % der Tierproduktion wird in kleinen Privatwirtschaften<br />
(65 % aller Betriebe < 5 ha Landfläche) produziert. Diese verfügen über<br />
einen hohen Viehbesatz. Aufgr<strong>und</strong> der Betriebsstruktur gibt es einen<br />
hohen Anteil an Hausschlachtungen. Es werden hauptsächlich<br />
Schinken, geräucherter Speck, Rollschinken, Frankfurter <strong>und</strong><br />
getrocknete Salami erzeugt.<br />
TIERPRODUKTION<br />
in 1.000 Stück<br />
2000 2001<br />
Tab. 6.4<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder 471,4 493,7 +3,5<br />
davon Milchkühe 213,4 213,4 +1,8<br />
Schweine 558,5 603,6 +1,5<br />
Schafe 72,5 96,2 +9,9<br />
Hühner 7.150,0 7.150,0 0,0<br />
Puten 380,0 380,0 0,0<br />
Enten 200,0 200,0 0,0<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
SCHLACHTUNGEN UND SCHLACHTERTRÄGE<br />
in 1.000 Stück/kg pro Tier<br />
2000 2001<br />
Tab. 6.5<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Rinder, Kälber 174/243 174/243 -0,9/-1,0<br />
Schweine 732/80 732/80 +0,6/-0,8<br />
Schafe, Lämmer 71/13 78/12 +12,4/-2,6<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)<br />
FLEISCHPRODUKTION<br />
in 1.000 t<br />
2000 2001<br />
Tab. 6.6<br />
Durchschnittliche Veränderung<br />
in % 1998 - 2001<br />
Fleisch gesamt 169,5 171,0 -1,3<br />
Rind, Kalb 42,2 42,2 -1,8<br />
Schwein 58,5 60,0 -0,3<br />
Geflügel 67,5 67,5 -2,0<br />
Quelle: FAO, ZMP, GBI (2002)
ERZEUGERPREIS AB HOF IN RELATION ZUM EU 15 DURCH-<br />
SCHNITTSPREIS<br />
EU = 100<br />
180,0<br />
160,0<br />
140,0<br />
120,0<br />
100,0<br />
80,0<br />
60,0<br />
40,0<br />
20,0<br />
0,0<br />
*vorläufige Werte<br />
Quelle: Wifo, GBI (2001)<br />
1998 1999* 2000*<br />
EU Rindfleisch Schweinefleisch Geflügelfleisch<br />
Der Erzeugerpreis bei Rindfleisch ist mit dem in der EU vergleichbar.<br />
Währenddessen die für Schweine- <strong>und</strong> Geflügelfleisch über denen der<br />
EU liegen. Bei Schweinefleisch lässt sich das nicht durch hohe<br />
Futterpreise erklären, da diese gleich hoch oder niedriger als in der EU<br />
sind. Die höheren Erzeugerpreise sind das Ergebnis eines<br />
Ungleichgewichts zwischen Angebot <strong>und</strong> Nachfrage, der<br />
Oligopolstellung der acht größten Erzeuger <strong>und</strong> hoher Schutzzölle.<br />
7. Handelspolitik<br />
WARENVERKEHR ÖSTERREICH - MOEL 5<br />
Zollpräferenzen haben sowohl für die importierende als auch für die<br />
exportierende Wirtschaft einen hohen Stellenwert. Sie gewähren<br />
Importeuren bei der Einfuhr von bestimmten Produkten<br />
Zollvergünstigungen bis hin zur Zollfreiheit. Exporteure haben einen<br />
kostengünstigeren Marktzugang in Drittstaaten <strong>und</strong> genießen damit<br />
Wettbewerbsvorteile. Voraussetzung einer präferentiellen<br />
Vorzugsbehandlung ist der „richtige“ Ursprung einer Ware. Die meisten<br />
Präferenzmaßnahmen, die die Europäische Union eingegangen ist,<br />
beruhen auf dem Ursprungsprinzip. Daher ist es mit der richtigen<br />
Abb. 6.1<br />
Hochpreisland<br />
Slowenien<br />
Kostengünstiger<br />
Marktzugang
Gestaltung des Ursprungsrechts möglich, Zollvorteile im internationalen<br />
Handel auszunutzen.<br />
Eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Erzeugnissen <strong>und</strong><br />
Verarbeitungsprodukten genießt im Rahmen von internationalen<br />
Abkommen, die die EU eingegangen ist, Zollbegünstigungen im<br />
gegenseitigen Außenhandel. Diese Vergünstigungen können<br />
importseitig so beschaffen sein, dass der Zollsatz im Verhältnis zum<br />
normalen Drittlandszollsatz reduziert ist oder sogar Null beträgt. Im<br />
Gegenzug werden im Rahmen dieser Abkommen mit einer Reihe von<br />
Drittstaaten - so auch in den MOEL 5 - landwirtschaftlichen<br />
Erzeugnissen <strong>und</strong> Verarbeitungsprodukten mit EU-Ursprung bei der<br />
dortigen Einfuhr ebenfalls Zugeständnisse in Form von reduzierten<br />
Zollsätzen eingeräumt.<br />
EUROPAABKOMMEN MIT DEN LÄNDERN MITTEL- UND OSTEUROPAS<br />
Die EU hat mit den <strong>Ländern</strong> Mittel- <strong>und</strong> Osteuropas, so auch mit den<br />
MOEL 5, Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei <strong>und</strong> Slowenien,<br />
Europaabkommen abgeschlossen. Diese Abkommen bilden allgemeine<br />
handels- <strong>und</strong> zollpolitische Bestimmungen. Für den Handel mit<br />
landwirtschaftlichen Verarbeitungserzeugnissen (Nicht Anhang I-Waren)<br />
<strong>und</strong> mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen (Anhang I-Waren – dazu<br />
zählen Fleisch <strong>und</strong> Fleischzubereitungen der Zollkapitel 2 <strong>und</strong> 16) sind<br />
entsprechende Listen jener Produkte enthalten, die von den jeweiligen<br />
Europaabkommen erfasst sind <strong>und</strong> – sofern die vereinbarten<br />
Ursprungsregeln eingehalten werden - einer Zollbegünstigung<br />
unterliegen.<br />
Im Zuge der Vorbeitrittsphase führt die Europäische Union<br />
Verhandlungen über eine weitere gegenseitige Liberalisierung des<br />
Agrarhandels mit den MOEL. Die wichtigsten<br />
Verhandlungsschwerpunkte sind:<br />
• Weiterer gegenseitiger Abbau der bisherigen Handelspräferenzen<br />
(Abschaffung bzw. Ermäßigung von Einfuhrzöllen)<br />
• Doppelnull Konzessionen bei bestimmten Erzeugnissen der<br />
Sektoren Getreide, Obst- <strong>und</strong> Gemüse, Rind- <strong>und</strong> Schweinefleisch,<br />
sowie Milch <strong>und</strong> Milcherzeugnisse.<br />
Drittlandszollsatz<br />
Europaabkommen<br />
Neue Abkommen<br />
der EU mit den<br />
MOEL
"Doppelnull" bedeutet die Aussetzung gegenseitiger Zollsätze <strong>und</strong><br />
Exportsubventionen.<br />
Verhandlungsstand der 2. Liberalisierungsr<strong>und</strong>e bei den<br />
landwirtschaftlichen Erzeugnissen:<br />
Abgeschlossen <strong>und</strong> in Kraft sind seit 1. Juli 2002:<br />
• Ungarn – VO (EG) Nr. 1408/2002 vom 29.7.2002<br />
• Estland – VO (EG) Nr. 1151/2002 vom 27.6.2002<br />
• Litauen – VO (EG) Nr. 1361/2002 vom 22.7.2002<br />
• Lettland – VO (EG) Nr. 1362/2002 vom 22.7.2002<br />
Für die Umsetzung der Doppelnull Abkommen im Sektor Fleisch <strong>und</strong><br />
Fleischerzeugnisse sind entsprechende Anpassungen in den<br />
Festsetzungsverordnungen für Ausfuhrerstattungen in den Sektoren<br />
Rind-, Schweine- <strong>und</strong> Geflügelfleisch vorgenommen worden. So enthält<br />
z. B. die Festsetzungsverordnung im Rindfleischsektor den Passus,<br />
dass die Nichtfestsetzung einer Ausfuhrerstattung für Estland, Litauen,<br />
Lettland, Ungarn <strong>und</strong> - seit 1.2.2003 – Rumänien nicht als differenzierte<br />
Erstattung anzusehen ist.<br />
ABKOMMEN MIT DEN EINZELNEN LÄNDERN<br />
Entsprechend des mit Ungarn am 1. Juli 2002 abgeschlossenen<br />
Abkommens über weitere Handelszugeständnisse im Agrarbereich sind<br />
für den Sektor Fleisch <strong>und</strong> Fleischerzeugnisse die angeführten<br />
Zugeständnisse Ungarns gegenüber bestimmten Fleischerzeugnissen<br />
mit Ursprung in der Gemeinschaft für den Einfuhrzeitraum 1.7.2002 –<br />
30.6.2003 festgehalten.<br />
Die vorläufigen Ergebnisse über die Gewährung von Zugeständnissen<br />
der einzelnen Länder für bestimmte Fleisch <strong>und</strong><br />
Fleischverarbeitungsprodukte mit Ursprung in der Gemeinschaft sind im<br />
Annex 1 dieser Unterlage angeführt.<br />
Die Verhandlungen im Agrarbereich sind bereits im Sommer 2002<br />
abgeschlossen worden, sind aber im Bereich der<br />
Doppelnullkonzessionen geringer ausgefallen. Die<br />
Verhandlungsergebnisse sollten sehr bald im Amtsblatt der<br />
Europäischen Gemeinschaft veröffentlicht werden.<br />
"Doppelnull"<br />
EU Fleisch nach<br />
Ungarn<br />
Vorläufige<br />
Ergebnisse<br />
Tschechien
Die Veröffentlichung der abgeschlossenen Verhandlungsergebnisse im<br />
Agrarbereich mit der Slowakei wird ebenfalls im Amtsblatt erwartet.<br />
Die Verhandlungen mit Polen im Agrarbereich gestalteten sich sehr<br />
langwierig. Die Verhandlungen sind mittlerweile abgeschlossen, wobei<br />
die angestrebten Handelsliberalisierungen nur im geringen Umfang zu<br />
erwarten sind.<br />
Das Verhandlungsergebnis mit Slowenien liegt ohne Berücksichtigung<br />
von "Doppelnull-Konzessionen" vor. Die Veröffentlichung der<br />
Ergebnisse wird ebenfalls demnächst erwartet.<br />
Das Verhandlungsergebnis wurde im Jänner 2003 publiziert. Das<br />
Verhandlungsergebnis ist mit 1. Februar 2003 in Kraft getreten.<br />
ERLÄUTERUNGEN ZU WICHTIGEN BEGRIFFEN<br />
Die Inanspruchnahme der mit den jeweiligen Abkommen verknüpften<br />
Zollvorteile setzt voraus, dass es sich bei den betreffenden Waren stets<br />
um Ursprungswaren der Vertragsparteien, die gemeinsam eine<br />
Präferenzzone bilden, handeln muss.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich kann davon ausgegangen werden, dass eine Ware dann<br />
vom Abkommen begünstigt ist, wenn in den jeweiligen Zolltarifen eine<br />
besondere Zollregelung für ihre Einfuhr vorgesehen ist.<br />
Bei der Ausfuhr von Waren mit Präferenzbegünstigung gegenüber<br />
einem Drittstaat wird ein entsprechender Nachweis verlangt.<br />
Präferenznachweise werden in der EU gr<strong>und</strong>sätzlich von den<br />
Zollbehörden ausgestellt, in bestimmten Fällen dürfen Ausführer die<br />
Präferenznachweise selbst ausstellen. Erforderlich für die Ausstellung<br />
durch die Zollbehörden ist ein Antrag des Ausführers, die Verwendung<br />
eines Formblattes <strong>und</strong> die Vorlage aller für die Prüfung der Angaben<br />
notwendigen Unterlagen.<br />
Die Präferenznachweise, die den Ursprung beweisen, dürfen nicht mit<br />
den Ursprungszeugnissen verwechselt werden, die von den<br />
Landeskammern der <strong>Wirtschaftskammer</strong> <strong>Österreich</strong> ausgestellt werden.<br />
Bei diesen handelt es sich um außenwirtschaftsrechtliche Zeugnisse,<br />
Slowakei<br />
Polen<br />
Slowenien<br />
Rumänien<br />
Ursprungsregelung<br />
Präferenznachweis<br />
Achtung!
die nicht der Präferenzgewährung dienen, sondern aufgr<strong>und</strong><br />
handelspolitischer Maßnahmen von Drittstaaten bei der Einfuhr in diese<br />
Staaten verlangt werden.<br />
Vor Durchführung einer Warenlieferung mit Zollpräferenz im Rahmen<br />
eines Europaabkommens sollten durch entsprechende Kontaktnahme<br />
mit den für Ihr Unternehmen zuständigen Zollstellen sowie<br />
Interessenvertretungen die rechtlichen Voraussetzungen abgeklärt<br />
werden.<br />
Die Gewährung eines Präferenzzollsatzes ist nicht nur von der<br />
ordnungsgemäßen Überführung der Waren in den zollrechtlich freien<br />
Verkehr abhängig, sondern auch davon, dass die für bestimmte Waren<br />
im Rahmen dieser Abkommen festgesetzten Kontingentmengen nicht<br />
überschritten werden.<br />
Zollkontingente sind aufgr<strong>und</strong> besonderer Rechtsvorschriften<br />
vorgesehene zolltarifliche Abgabenbegünstigungen durch Ermäßigung<br />
des Zollsatzes bis hin zum Null-Satz, die innerhalb eines bestimmten<br />
Zeitraumes gewährt werden, bis die vorgesehene Einfuhrmenge erreicht<br />
ist.<br />
8. Investitionsförderungen (SAPARD)<br />
Die Europäische Union stellt den zehn Beitrittsländern Mittel- <strong>und</strong><br />
Osteuropas in Form des SAPARD-Programms ein Förderinstrument für<br />
die Anpassung der Landwirtschaft <strong>und</strong> Verarbeitungsindustrie an die<br />
EU-Anforderungen zur Verfügung. SAPARD sieht in allen 10<br />
Empfängerländern Maßnahmen zur Investitionsförderung für die<br />
Verarbeitungsindustrie vor. Insgesamt stehen pro Jahr von der EU<br />
520 Mio. EUR zur Verfügung, die mit nationalen Mitteln ergänzt werden.<br />
Ein Schwerpunkt der Förderung liegt bei den Schlacht- <strong>und</strong><br />
Fleischverarbeitungsbetrieben.<br />
Empfehlung<br />
Zollkontingente<br />
EU Standards<br />
520 Mio. EUR<br />
jährlich
SAPARD MITTELVERTEILUNG<br />
Tab. 8.1<br />
Polen Tschechien Ungarn Slowakei Slowenien<br />
Jährliches EU-Budget in Mio. EUR 171 22 38 18 6<br />
Förderintensität in % 35-50 50 40 50 35<br />
Mittel für Verarbeitungsindustrie<br />
jährlich in Mio. EUR<br />
85,3 7,44 10,3 6,4 3,8<br />
Quelle: SAPARD Pläne PL, CR, H, SK, SLO (2000)<br />
SAPARD IN DEN EINZELNEN LÄNDERN<br />
In Polen werden Investitionstätigkeiten für die Einführung von<br />
Qualitätssicherungssystemen, das SEUROP Klassifizierungssystem für<br />
Schweinehälften, Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltstandards<br />
(Abwasserreinigung) sowie die Verwertung der Schlachtabfälle aus<br />
SAPARD Mitteln gefördert. Weiters erhalten Projekte, die die Erzeugung<br />
von Produkten, die den wachsenden Markterfordernissen entsprechen<br />
(speziell höher verarbeitete Produkte) Fördermittel. Die Förderintensität<br />
liegt in Polen je nach Projektschwerpunkt zwischen 30 - 40 % der<br />
Investitionskosten.<br />
In Tschechien werden Investitionen zur Modernisierung der<br />
Fleischverarbeitungstechnologie (Verarbeitung, Verpackung,<br />
Kennzeichnung), Verbesserung der Hygienestandards <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
zur Erhöhung der Wertschöpfung gefördert. Weiters werden Projekte, die<br />
die Produktion von regionalen Spezialitäten oder die Bioprodukten<br />
vorsehen, aus SAPARD Mitteln unterstützt. Einen weiteren Schwerpunkt<br />
bildet die Förderung von Investitionen für die Implementierung von<br />
Qualitätssicherungssystemen als auch in die Ausstattung zur<br />
Klassifizierung von Schweinehälften. Tschechien fördert Projekte der<br />
Fleischindustrie im Ausmaß von 50 % der anerkannten Projektkosten.<br />
In der Slowakei sind r<strong>und</strong> 30 % der Finanzmittel, die für die<br />
Verarbeitungsindustrie reserviert sind, für den Fleischsektor vorgesehen.<br />
Projekte, die die Einführung der EU-Hygienestandards, neue<br />
Kühlsysteme für Schweinehälften <strong>und</strong> Rinderviertel umfassen, sowie die<br />
Anschaffung von Abpackanlagen, Kuttern <strong>und</strong> Laborausstattungen<br />
beinhalten, sind Ziel der SAPARD Förderung. Die Förderintensität für<br />
anerkannte Projektkosten beträgt in der Slowakei für Investitionen im<br />
Polen<br />
Tschechien<br />
Slowakei
Fleischsektor bis zu 50 %.<br />
Ungarn fördert im Rahmen von SAPARD Projekte der Fleischindustrie mit<br />
40 % Direktzuschuss. Dabei werden vor allem Projekte, die Investitionen<br />
in Kühlkapazitäten, Hygieneverbesserungen sowie Verarbeitung <strong>und</strong><br />
Verpackung vorsehen, gefördert. Im Schlachtbereich werden<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der Tierges<strong>und</strong>heit, Sammlung von Blut<strong>und</strong><br />
Schlachtabfällen gefördert. Weiters unterstützt das Förderprogramm<br />
Investitionen zur Verbesserung der Umwelt (z. B. Abwasserreinigung).<br />
Das slowenische SAPARD Programm fördert folgende Investitionen:<br />
Umsetzung der Veterinärstandards, Tierges<strong>und</strong>heit, <strong>und</strong><br />
Hygienerichtlinien der EU. Weiters die Renovierung bestehender<br />
Gebäude sowie die Investition in neue Technologien zur Erhöhung der<br />
Wertschöpfung durch die Fleischprodukte, die den Markterfordernissen<br />
entsprechen (Lebensmittelsicherheit, Verpackung, Haltbarkeit etc.)<br />
Die Förderanträge sind jeweils bei den regionale SAPARD Agenturen<br />
einzureichen, nur in Slowenien werden alle Anträge zentral in der Agentur<br />
in Ljubljana gesammelt. Diese Investitionsförderung steht allen im<br />
jeweiligen Land registrierten Unternehmen, auch die sich im<br />
ausländischen Eigentum befinden zur Verfügung. Die Förderintensitäten<br />
sind variabel zwischen 35 - 50 % der förderbaren Kosten <strong>und</strong> werden in<br />
Form eines Direktzuschusses vergeben. Die praktischen Erfahrungen aus<br />
den Einreichungen zeigen, dass bis jetzt zu wenig förderbare Projekte<br />
von den Firmen eingereicht werden.<br />
Ungarn<br />
Slowenien<br />
Ausländische<br />
Betriebe<br />
Hohe<br />
Förderintensität
9. Demographische Daten der mittel- <strong>und</strong> <strong>osteuropäischen</strong><br />
Länder (MOEL)<br />
BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG<br />
in 1.000 2001 2010 2025<br />
Polen 38.687 39.190 39.069<br />
Tschechien 10.270 10.066 9.512<br />
Slowakei 5.406 5.456 5.393<br />
Ungarn 10.055 9.907 9.275<br />
Slowenien 2.000 -- 1.760*<br />
Quelle: UNO, Euromonitor, CEE Report BA-CA (2002)<br />
*FAO-Prognose 2030 ZMP (2000)<br />
ALTERSSTRUKTUR 2001<br />
Tab. 9.1<br />
Tab. 9.2<br />
in % 0-9 10-19 20-29 30-39 40-49 50-64 65+ Total<br />
Polen 11,2 17,1 15,3 12,4 18,0 13,5 12,4 100<br />
Tschechien 10,0 12,9 16,8 13,5 14,4 18,7 13,8 100<br />
Slowakei 11,8 15,6 17,0 13,8 15,5 14,8 11,5 100<br />
Ungarn 10,8 12,1 16,3 12,6 15,3 17,6 15,2 100<br />
in % 0-14 15-29 30-59 60+ Total<br />
Slowenien* 16,4 21,9 42,8 18,9 100<br />
Quelle: Nationale Statistiken (2001)<br />
*ZMP (1999)<br />
BEVÖLKERUNGSVERTEILUNG 2001<br />
in 1.000 Stadt Land Gesamt<br />
Polen 25.477 (66 %) 13.239 (34 %) 38.687<br />
Tschechien 6.829 (67 %) 3.441 (33 %) 10.270<br />
Slowakei 3.311 (61 %) 2.095 (39 %) 5.406<br />
Ungarn 6.752 (67 %) 3.303 (33 %) 10.055<br />
Slowenien 1.040 (52 %) 960 (48 %) 2.000<br />
Quelle: Nationale Statistiken, ZMP (2001)<br />
Tab. 9.3
ZAHL DER HAUSHALTE<br />
1997 2000 2001<br />
Polen 12.838 13.432 13.621<br />
Tschechien 3.793 3.689 3.672<br />
Slowakei 1.877 2.009 2.026<br />
Ungarn 3.792 3.754 3.748<br />
Quelle: Nationale Statistiken (2001)<br />
HAUSHALTSGRÖSSEN<br />
Personen pro Haushalt 1997 2000 2001<br />
Polen 3,01 2,88 2,84<br />
Tschechien 2,72 2,79 2,80<br />
Slowakei 2,87 2,69 2,67<br />
Ungarn 2,68 2,68 2,68<br />
Quelle: Nationale Statistiken (2001)<br />
HAUSHALTSAUSSTATTUNG<br />
Tab. 9.4<br />
Tab. 9.5<br />
Tab. 9.6<br />
pro 100 Haushalte Kühlschrank Gefrierschrank Mikrowelle Geschirrspüler<br />
Polen 99,2 40,5 16,4 1,8<br />
Tschechien 91,7 21,3 35,0 6,0<br />
Slowakei 89,9 49,3 4,1 4,4<br />
Ungarn 98,5 20,5 46,0 2,0<br />
Quelle: Nationale Statistiken (2001)<br />
VERTEILUNG DES HAUSHALTSBUDGETS<br />
Tab. 9.7<br />
in % Ungarn Polen Tschechien Slowakei Slowenien <strong>Österreich</strong><br />
Nahrung <strong>und</strong> Getränke 31 31 24 31 26 16<br />
Bekleidung, Schuhe 5 6 6 9 9 7<br />
Miete, Erhaltungskosten,<br />
Heizung, Kosten für Wohnen<br />
19 18 16 16 12 24<br />
Möbel, Innenausstattung <strong>und</strong><br />
HH-Ausstattung<br />
7 6 7 6 7 7<br />
Transport <strong>und</strong><br />
Kommunikation<br />
18 14 13 10 22 18<br />
Medizinische Versorgung 4 4 1 1 4 2<br />
Freizeitaktivitäten 11 7 11 8 9 12<br />
Sonstiges/anderes,<br />
Ausgaben für Persönliches<br />
5 15 21 19 12 14<br />
Quelle: Statistisches Zentralamt (Juni 2002)<br />
*Daten von Einkommenssteuer <strong>und</strong> Versicherungen nicht enthalten
ANZAHL DER GESCHÄFTE<br />
in 1.000* 1999 2000 2001<br />
Tschechien 126 141 152<br />
Ungarn 139 143 149<br />
Polen 436 417 402<br />
Slowakei 66 64 64<br />
Quelle: National Statistical Offices/Euromonitor (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
PRO-KOPF-VERBRAUCH AN LEBENSMITTELN IM LÄNDERVERGLEICH<br />
(1999-2002)<br />
Tab. 9.8<br />
Tab. 9.9<br />
in kg/Jahr <strong>Österreich</strong> EU 15 Polen Tschechien Slowakei Ungarn Slowenien<br />
Getreide 80,3 114,8 151,5 105,5 131,7 125,3 136,4<br />
Gemüse 100,5 122,6 126,4 76,2 80,6 106,7 89,4<br />
Obst 92,8 116,2 53,3 68,8 62,9 86,1 128,1<br />
Feldfrüchte -- 78,8 137,3 79,6 77,5 67,6 63,0<br />
Hülsenfrüchte -- 3,5 2,5 1,4 2,6 2,5 2,6<br />
Rind-/Kalbfleisch 18,4 19,1 9,0 11,4 7,5 6,4 24,1<br />
Schweinefleisch 56,8 44,2 46,8 41,5 30,8 57,7* 43,6<br />
Geflügelfleisch 18,4 20,6 15,0 20,8 17,1 26,2* 24,9<br />
Milch -- 243,5 189,3 203,6 123,2 176,7 222,2<br />
Konsummilch 76,3 >100 83,0 70,0 -- 90,0 80,0<br />
Frischmilchprodukte -- 17,0 4,5 10,0 -- 11,0 6,0<br />
Joghurt 16,6 -- 4,5 9,9 6,4 10,9 --<br />
Butter 4,9 4,0 3,0 4,0 2,7 1,0 3,0<br />
Rahm 7,5 4,0 3,5 1,3 3,6 8,7 10,7<br />
Käse 17,3 19,0 17,4 12,0 8,1 8,6 8,0<br />
Quelle: FAO, ZMP, Statistik <strong>Österreich</strong>/AMA Marketing, Europäische Kommission, GBI (2002)<br />
*laut Statistical Yearbook Hungary (2000) Schweinefleisch 28,8 kg/Jahr, Geflügelfleisch 24,6 kg/Jahr<br />
10. Wirtschaftsdaten der mittel- <strong>und</strong> <strong>osteuropäischen</strong><br />
Länder (MOEL)<br />
BIP 2001 UND VORSCHAU BIP-WACHSTUM BIS 2003<br />
2001** 2002* 2003*<br />
Polen 128,1 1,4 3,2<br />
Tschechien 102,2 3,3 3,7<br />
Slowakei 106,2 3,7 3,9<br />
Ungarn 108,3 3,5 4,0<br />
Quelle: ECE, IMF <strong>und</strong> Euromonitor (2002)<br />
* Wachstum pro Jahr in %<br />
** 1990 = 100<br />
Tab. 10.1
ARBEITSLOSENRATE VORSCHAU 2003<br />
in % 2000 2001 2002 2003<br />
Polen 16,1 18,2 19,6 19,5<br />
Tschechien 8,9 8,2 8,6 8,6<br />
Slowakei 18,8 19,3 19,1 18,6<br />
Ungarn 6,5 5,7 5,8 5,7<br />
Quelle: IMF, OECD (2002)<br />
BESCHÄFTIGTE IN DER LANDWIRTSCHAFT 2000<br />
Slowenien<br />
Tschechien<br />
Slowakei, Ungarn<br />
Polen<br />
EU 15<br />
Deutschland<br />
2,5<br />
2,6<br />
4,3<br />
5,0<br />
7,0<br />
0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 16,0 18,0 20,0<br />
Quelle: ZMP Bonn, Dr. Erhart Richarts (2002)<br />
VORSCHAU INFLATIONSRATE<br />
in % aller Erwerbstätigen<br />
in % 2000 2001 2002 2003<br />
Polen 10,1 5,5 3,2 3,2<br />
Tschechien 3,9 4,7 4,0 3,7<br />
Slowakei 12,0 7,3 4,3 7,0<br />
Ungarn 9,8 9,2 5,4 4,0<br />
Quelle: IMF (2002)<br />
19,0<br />
Tab. 10.2<br />
Abb. 10.1<br />
Tab. 10.3
KONSUMENTENPREISINDEX<br />
1990 = 100 2000 2001<br />
Tab. 10.4<br />
Tschechien 349 353<br />
Slowakei 249 148<br />
Polen 1.021 1.077<br />
Ungarn 613 656<br />
Quelle: Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
LEBENSMITTELPREISINDEX<br />
1990 = 100 2000 2001<br />
Tschechien 260 268<br />
Slowakei 193 136<br />
Polen 111 115<br />
Ungarn 523 570<br />
Quelle: Euromonitor, GBI (2002)<br />
*Angaben ger<strong>und</strong>et<br />
WIRTSCHAFTDATEN SLOWENIEN<br />
Tab. 10.5<br />
Veränderung zum Vorjahr in % 2000 2001 2002* 2003*<br />
BIP (real) 4,6 3,0 2,8 3,3<br />
Verbraucherpreis (Jahres-Ø) 8,9 8,4 7,3 5,1<br />
Arbeitslosenquote (Jahres-Ø) 7,0 6,5 6,4 6,4<br />
Budgetsaldo (in % des BIP) -1,4 -1,1 -2,8 -0,9<br />
Quelle: CEE Report BA-CA (2002)<br />
*Prognose<br />
Tab. 10.6
DIE KAUFKRAFT IN OST- UND MITTELEUROPA<br />
Deutschland<br />
<strong>Österreich</strong><br />
Slowenien<br />
Tschechien<br />
Ungarn<br />
Slowakei<br />
Polen<br />
Kroatien<br />
Rumänien<br />
Bulgarien<br />
Rußland<br />
Ukraine<br />
15<br />
19<br />
22<br />
25<br />
32<br />
40<br />
39<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Quelle: Agrar Export Aktuell, ZMP (2002)<br />
10.1. Direktinvestitionen<br />
50<br />
in %<br />
GESAMTES INVESTIERTE KAPITAL IN DEN MOEL 5<br />
Bestand<br />
Ende 2001<br />
Mio. EUR<br />
54<br />
67<br />
Neuinvestitionen<br />
2001<br />
Mio. EUR<br />
95<br />
100<br />
Veränderungen<br />
zum Vorjahr<br />
%<br />
Abb. 10.2<br />
Tab. 10.7<br />
Bestand/Kopf<br />
Ende 2001<br />
EUR<br />
Polen 61.084 7.980 -30 1.600<br />
Ungarn 25.898 2.715 +85 2.540<br />
Tschechien 30.346 5.487 +2 2.949<br />
Slowakei 5.299 1.324 -40 1.000<br />
Slowenien 3.641 493 +152 1.828<br />
Quelle: BMWA (2002)<br />
INVESTIERTES KAPITAL AUS ÖSTERREICH<br />
Bestand Ende 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Neuinvestitionen 2001<br />
in Mio. EUR<br />
Tab. 10.8<br />
Veränderungen zum<br />
Vorjahr<br />
in %<br />
Polen 1.415 155 -62<br />
Ungarn 2.418 220 +968<br />
Tschechien 3.248 329 -59<br />
Slowakei 930 342 +64<br />
Slowenien 1.732 232 +38<br />
Quelle: BMWA (2002)
AUSLÄNDISCHER DIREKTINVESTITIONSZUFLUSS<br />
in Mio. EUR 2001 2002 2003 2004<br />
Polen 4.299 2.500 3.500 4.000<br />
Ungarn 727 900 1.500 1.250<br />
Tschechien 4.824 8.275 3.971 6.228<br />
Slowakei 1.500 3.800 1.500 2.000<br />
Slowenien 338 1.700 770 825<br />
Quelle: BA-CA (2003)<br />
DIREKTINVESTITIONSBESTÄNDE IN DEN MOEL 5<br />
nach Herkunftsländer, per Ende 2001<br />
Tab. 10.9<br />
Tab. 10.10<br />
in Mio. EUR Polen Ungarn Tschechien Slowakei Slowenien<br />
USA 8.857 -- 1.780 320 109<br />
Deutschland 8.099 10.321 8.003 1.207 402<br />
Niederlande 5.203 -- 8.181 1.107 130<br />
Frankreich 11.598 3.525 2.628 110 438<br />
<strong>Österreich</strong> 1.415 2.549 3.417 929 1.733<br />
Hochrechnung Nur Großinvestitionen (>EUR 1 Mio.)<br />
Quelle: BMWA (2002)<br />
ÖSTERREICHISCHE MARKTANTEILE AN DIREKTINVESTITIONS-<br />
FLÜSSEN IN DEN MOEL 5, 1999-2001<br />
1999 2000 2001<br />
Polen 0,5 % 3,5 % 1,9 %<br />
Ungarn 4,1 % 1,4 % 8,1 %<br />
Tschechien 13,2 % 14,8 % 6,0 %<br />
Slowakei 11,2 % 9,5 % 25,8 %<br />
Slowenien 17,7 % 86,2 % 47,1 %<br />
Quelle: BMWA (2002)<br />
Tab. 10.11
10.2. Wechselkursentwicklung im Jahr 2002 in den MOEL 5<br />
POLNISCHE ZLOTY (PLN)-REFERENZKURS ZUM EURO<br />
4,4<br />
4,2<br />
4<br />
3,8<br />
3,6<br />
3,4<br />
3,2<br />
3<br />
1.1.02<br />
1.2.02<br />
1.3.02<br />
1.4.02<br />
Quelle: Erste Bank Research (2003)<br />
*1 EUR = ca. 3,8546 PLN<br />
1.5.02<br />
UNGARISCHE FORINT (HUF)-REFERENZKURS ZUM EURO<br />
255<br />
250<br />
245<br />
240<br />
235<br />
230<br />
225<br />
1.1.02<br />
1.2.02<br />
1.3.02<br />
1.4.02<br />
Quelle: Erste Bank Research (2003)<br />
* 1 EUR = ca. 242,8953 HUF<br />
1.5.02<br />
1.6.02<br />
1.6.02<br />
1.7.02<br />
1.7.02<br />
1.8.02<br />
1.8.02<br />
1.9.02<br />
1.9.02<br />
1.10.02<br />
1.10.02<br />
1.11.02<br />
1.11.02<br />
1.12.02<br />
1.12.02<br />
1.1.03<br />
1.1.03<br />
Abb. 10.3<br />
Abb. 10.4
TSCHECHISCHE KRONEN (CZK)-REFERENZKURS ZUM EURO<br />
33<br />
32<br />
31<br />
30<br />
29<br />
28<br />
27<br />
1.1.02<br />
1.2.02<br />
1.3.02<br />
1.4.02<br />
Quelle: Erste Bank Research (2003)<br />
*1 EUR = ca. 30,8154 CZK<br />
1.5.02<br />
1.6.02<br />
SLOWAKSICHE KRONEN (SKK)-REFERENZKURS ZUM EURO<br />
46<br />
45<br />
44<br />
43<br />
42<br />
41<br />
40<br />
39<br />
1.1.02<br />
1.2.02<br />
1.3.02<br />
1.4.02<br />
Quelle: Erste Bank Research (2003)<br />
*1 EUR = ca. 42,6740 SKK<br />
1.5.02<br />
1.6.02<br />
1.7.02<br />
1.7.02<br />
1.8.02<br />
1.8.02<br />
1.9.02<br />
1.9.02<br />
1.10.02<br />
1.10.02<br />
1.11.02<br />
1.11.02<br />
1.12.02<br />
1.12.02<br />
1.1.03<br />
1.1.03<br />
Abb. 10.5<br />
Abb. 10.6
SLOWENISCHE TOLAR (SIT)-REFERENZKURS ZUM EURO<br />
235<br />
230<br />
225<br />
220<br />
215<br />
210<br />
1.1.02<br />
1.2.02<br />
1.3.02<br />
1.4.02<br />
Quelle: Erste Bank Research (2003)<br />
*1 EUR = 225,8761 SIT<br />
1.5.02<br />
1.6.02<br />
1.7.02<br />
1.8.02<br />
1.9.02<br />
1.10.02<br />
1.11.02<br />
1.12.02<br />
1.1.03<br />
Abb. 10.7