Rundbrief 1/2012 - Evangelische Akademikerschaft in Deutschland
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AUS DEN HAUSKREISEN<br />
Kölner Hauskreis ist gerade mal 51 Jahre alt<br />
Hans-Mart<strong>in</strong> Schmidt<br />
Bei der Entrümpelung des Kellers kam es an den Tag: Ausweislich des endlich wiedergefundenen,<br />
von me<strong>in</strong>er Frau über 14 Abende akribisch geführten „Hauskreis-Buchs“<br />
(danach kamen drei K<strong>in</strong>der) fand unser 1. Hauskreisabend am 11.10.1960 <strong>in</strong> Köln-<br />
L<strong>in</strong>denthal mit 15 Teilnehmer<strong>in</strong>nen statt. Die nächsten Themen lauteten: „Was erwartet<br />
der Akademiker von der Kirche? - Was erwartet die Kirche vom Akademiker?“,<br />
„Weihnachtsbilder aus Köln“, „Christliche Verkündigung im Rundfunk“, „Die Offenbarung<br />
bei Karl Barth und Emil Brunner“ usw. Beim 10. Abend hieß es „Sich spielend<br />
kennen lernen“ und vor der Bundestags-Wahl 1961 machten alle damals existierenden<br />
vier Kölner Hauskreise e<strong>in</strong>en Vorwahl-Abend mit drei evangelischen Bundestags-<br />
Kandidatlnnen. (E<strong>in</strong>e Zeitung titelte damals: „An dem parteilichen „C“ schieden sich<br />
die Geister“). Der damalige Generalsekretär der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Akademikerschaft</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> Horst Bannach selbst hatte uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Teestunde am L<strong>in</strong>denthaler<br />
Kr<strong>in</strong>gsweg 11 se<strong>in</strong>en ermutigenden Segen gegeben. Und dann haben wir - o Wunder! -<br />
mit diesem offenen Hauskreis, ab 1963 <strong>in</strong> Sülz <strong>in</strong> der Morbacher Str. 53, e<strong>in</strong>fach immer<br />
weitergemacht, mit fremden und eigenen Referenten, mit e<strong>in</strong>igen Getreuen, aber auch<br />
mit „Schmetterl<strong>in</strong>gen“, die kamen und g<strong>in</strong>gen. Als „große“ Themen <strong>in</strong> den ersten 20<br />
Jahren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung geblieben: „Ist die Bergpredigt praktikabel?“ (Pfr. Püschel),<br />
„Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen“ (D. Sölle) und „Die Veränderbarkeit<br />
des Menschen als theologisches Problem“ (Pfr. R. Schulz), alles Themen, über die ich<br />
auch heute gerne noch e<strong>in</strong>mal diskutieren würde. Die „Brot-Themen“ waren z.B. Predigtvorbereitungen<br />
und Buch-Referate, aber auch Darstellungen der eigenen Berufsproblematik.<br />
E<strong>in</strong>es Tages - es mag gegen Ende der 80er Jahre gewesen se<strong>in</strong> - saßen<br />
me<strong>in</strong>e Frau und ich mit zwei Gästen am monatlichen Hauskreisabend beisammen- wie<br />
wenige abgesagt hatten, weiß ich nicht mehr. Wir beschlossen, e<strong>in</strong>fach „mal Pause zu<br />
machen“ und abzuwarten, ob das den bisher E<strong>in</strong>geladenen auffallen würde. Nach e<strong>in</strong>iger<br />
Zeit meldete sich der E<strong>in</strong>e oder die Andere, aber da waren wir beiden Hauskreis-<br />
Gründer schon im Aufbruch zu neuen Ufern: Wir trafen uns mit sechs bis sieben<br />
befreundeten Leuten vom Stamm-Personal und stellten uns die Grundfragen: Wollen<br />
wir überhaupt noch etwas und, wenn ja, was wollen wir eigentlich? Wir gebaren e<strong>in</strong><br />
neues Konzept: E<strong>in</strong> fester Kreis mit abgesprochenen Term<strong>in</strong>en, abwechselnd <strong>in</strong> den<br />
Wohnungen der TeilnehmerInnen, <strong>in</strong> aller Regel mit Themene<strong>in</strong>führungen aus den<br />
eigenen Reihen. Und irgendwann haben wir dann auch das allgeme<strong>in</strong>e „Du“ vere<strong>in</strong>bart.<br />
Und wir waren bemüht, immer e<strong>in</strong>en theologisch gebildeten Menschen unter<br />
uns zu haben. (Gerne er<strong>in</strong>nern wir uns z. B. daran, dass wir geme<strong>in</strong>sam die Bücher<br />
von Hans Küng „Existiert Gott?“ und „Ewiges Leben?“ durchgearbeitet haben).<br />
Zwischendurch haben wir uns immer mal wieder gefragt, ob wir noch auf dem rich-<br />
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