1. Zahnärztinnen- - Zahnärztekammer Niedersachsen
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ßer Landes geschafft haben. Dabei soll<br />
er die Stiftung Eurotransplant darüber<br />
im Unklaren gelassen haben, dass sich<br />
der Empfänger nicht bei ihm auf der<br />
Station befand, sondern in Jordanien.<br />
Der Fall zog damals keine Konsequenzen<br />
nach sich. Stattdessen wurde er im<br />
Herbst 2008 Leiter der Transplantationschirurgie<br />
in Göttingen. Dort habe<br />
niemand etwas von irgendwelchen<br />
Unregelmäßigkeiten gewusst, sagte<br />
UMGSprecher Stefan Weller. Wäre damals<br />
etwas darüber bekannt gewesen,<br />
wäre der Chirurg nicht eingestellt worden.<br />
»Erschüttert und fassungslos«, zeigte<br />
sich der Präsident der Deutschen<br />
Transplantationsgesellschaft, Professor<br />
Wolf Bechstein, im Gespräch mit der<br />
»Ärzte Zeitung« über die Nachrichten<br />
aus Göttingen. Er gehe aber davon aus,<br />
dass es sich um einen Einzelfall handele<br />
und nicht um ein verbreitetes System,<br />
sagte der Leiter der Klinik für Allgemein<br />
und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum<br />
Frankfurt am Main.<br />
Der erste Hinweis auf die Manipula<br />
Montgomery kritisiert Klinikführung<br />
Prophylaxe-wettbewerb<br />
Doppelkarten-System mit überragenden ergebnissen<br />
im rahmen des vorsorgeprogramms des arbeits-<br />
kreises mundhygiene Diepholz e.v. zur zahnme-<br />
dizinischen gruppenprophylaxe wurden zu be-<br />
ginn des Schuljahres im vergangenen herbst<br />
wieder Doppelkarten an die Schüler der klassen<br />
eins bis sechs verteilt. obwohl bereits in den vergan-<br />
genen Jahren eine herausragende akzeptanz dieser<br />
aktion zu verzeichnen war, konnte die beteiligung der<br />
Schüler noch einmal gesteigert werden. von den 175<br />
teilnehmenden Schulklassen schafften 84 ein er-<br />
gebnis von 100 %. insgesamt konnten über 86 % der<br />
kinder eine vorsorgeuntersuchung bei ihrem haus-<br />
zahnarzt nachweisen (siehe Seite 675).<br />
mit hilfe der Doppelkarte werden alle Schüler bis<br />
zum 12. lebensjahr einmal jährlich aufgefordert ih-<br />
ren hauszahnarzt aufzusuchen. Der arbeitskreis hat-<br />
tionen, die Patienten auf der Warteliste<br />
schneller zu einem Spenderorgan<br />
verholfen haben könnten, sei anonym<br />
bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation<br />
eingegangen. Er habe<br />
erst auf dem Internationalen Trans<br />
Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, nimmt im OrganspendeSkandal<br />
die Auswahl des Führungspersonals ins Visier. »Es muss geklärt werden,<br />
ob bei der Auswahl von Führungspersonal für die Transplantationsmedizin wirklich<br />
gewissenhaft gearbeitet wird. Da stehen die Klinikträger in besonderer Verantwortung«,<br />
sagte Montgomery der »Passauer Neuen Presse« (28.7.2012).<br />
»Dass in Göttingen von den Regensburger Vorfällen überhaupt nichts bekannt gewesen<br />
sein soll, ist schon ein starkes Stück. Der Fall in Regensburg war schließlich dokumentiert«,<br />
kritisiert der BÄKChef. Es müsse gefragt werden, »ob die Selbstkontrolle in den Kliniken ausreichend<br />
funktioniert«. Straftaten in der Transplantationsmedizin müssten konsequent geahndet<br />
werden. www.facharzt.de, 28.7.2012 l<br />
Gesundheitsministerium verlangt Aufklärung<br />
des Organspendeskandals<br />
Das Bundesgesundheitsministerium fordert eine »lückenlose Aufklärung« des Göttinger<br />
Organspendeskandals. Die Vorgänge an der Universitätsklinik seien erschütternd<br />
und »ethisch verwerflich«, sagte ein Sprecherin von Ressortchef Daniel Bahr (FDP) am<br />
27.7.2012 in Berlin.<br />
Es sei gerade bei diesem sehr sensiblen Thema wichtig, dass »sorgfältig aufgeklärt wird«.<br />
Sie zeigte sich besorgt, dass der Skandal die Bereitschaft zur Organspende beeinträchtigen<br />
könnte. Die Sprecherin betonte, über rechtliche oder organisatorische Konsequenzen aus den<br />
Ereignissen in Göttingen werde erst diskutiert, wenn alle Fakten bekannt seien. Es gebe aber<br />
schon erste Verbesserungsvorschläge für das Verfahren zur Organspende.<br />
Inzwischen hat sich der Skandal ausgeweitet. So wurde nun auch der Leiter der Abteilung<br />
Gastroenterologie »bis auf Weiteres« freigestellt. www.facharzt.de, 27.7.2012 l<br />
te 1989 diese prophylaxemaßnahme erstmals einge-<br />
führt und konnte mit der vergabe von geldprämien<br />
an die erfolgreichsten Schulklassen die teilnahme<br />
von Jahr zu Jahr steigern. Der wettbewerb und die in<br />
aussicht gestellte belohnung sowie der Druck der<br />
mitschüler sorgen für eine hohe beteiligung.<br />
Die von dem Gesundheitsministerium ange-<br />
dachte ausweitung der reihenuntersuchungen<br />
durch schulzahnärzte hat mit zahnmedizini-<br />
scher Vorsorge nichts zu tun, da keine Maßnah-<br />
men ergriffen werden die Kariesentwicklung<br />
zu stoppen. Unter fraglichen hygienischen Umstän-<br />
den können nur bereits größere Zahnschäden festge-<br />
stellt aber nicht versorgt werden, ebensowenig wie<br />
prophylaktische maßnahmen durchgeführt werden<br />
können. Dr. Volker Jelen, <strong>1.</strong> Vorsitzender l<br />
plantationskongress in Berlin erfahren,<br />
dass die Vorwürfe gegen besagten Arzt<br />
viel weiter gingen, als bis dato bekannt.<br />
Wenn der Arzt sich persönliche Vorteile<br />
verschafft habe, werde alles noch<br />
viel schlimmer. Die Staatsanwaltschaft<br />
ermittelt wegen Bestechlichkeit. Seiner<br />
Kenntnis nach seien die Ermittlungen<br />
der Ständigen Kommission Organspende<br />
gegen den ehemaligen Oberarzt<br />
am Universitätsklinikum Göttingen<br />
noch nicht abgeschlossen, sagte<br />
Bechstein. Dessen Mitgliedschaft in<br />
der Deutschen Transplantationsgesellschaft<br />
ruhe.<br />
Erste Schritte, die Zuteilung von<br />
Spenderorganen durch Eurotransplant<br />
korruptionssicher zu machen, sind gegangen.<br />
Inzwischen müsse ein Dialysearzt<br />
bestätigen, dass ein Patient tatsächlich<br />
die Blutwäsche benötige, sagte<br />
Bechstein. Er trete zusätzlich für das<br />
VieraugenPrinzip bei der Übermittlung<br />
von Laborwerten an Eurotransplant<br />
ein. Es sei Aufgabe der bei der<br />
Bundesärztekammer angesiedelten<br />
Ständigen Kommission, die Sicherheit<br />
zu verbessern. In der Kommission sei<br />
der Sachverstand von Bund, Ländern,<br />
Kassen und Klinikvertretern sowie<br />
von Ärzten und Juristen versammelt.<br />
»Da müssen sich neue Wege finden lassen«,<br />
sagte Bechstein der »Ärzte Zeitung«.<br />
FVDZ Newsletter, 23.7.2012 l<br />
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