1. Zahnärztinnen- - Zahnärztekammer Niedersachsen
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Studie: Stillen beeinflusst das Gewicht von<br />
Müttern noch Jahrzehnte später<br />
Diese Unterschiede im<br />
Körpergewicht seien bei<br />
über 50-Jährigen noch<br />
deutlich messbar. Sie<br />
seien zudem unabhängig<br />
von anderen risikofaktoren, berichten<br />
die Forscher im Fachmagazin<br />
»International Journal of obesity«.<br />
Das zeige, dass die reproduktionsgeschichte<br />
von Frauen einen langfristigen<br />
Effekt auf ihr Körpergewicht<br />
habe.<br />
Die wissenschaftler stellten fest,<br />
dass Geburtenzahl und Stillen das<br />
Körpergewicht der Frauen auf einander<br />
entgegengesetzte weise beeinflussen.<br />
Mit jedem Kind stieg der<br />
BMI der Studienteilnehmerinnen<br />
leicht an. Frauen, die vier oder mehr<br />
Kinder geboren hatten, hatten nach<br />
den wechseljahren einen im Durchschnitt<br />
um 1,7 Punkt höheren BMI<br />
als kinderlose Frauen. Bei den Studienteilnehmerinnen,<br />
die insgesamt<br />
mindestens sechs Monate lang gestillt<br />
hatten, lag der Body-Mass-<br />
Index nach den wechseljahren um<br />
rund 0,22 Punkte niedriger als bei<br />
nicht stillenden Frauen, berichten<br />
Kirsty Bobrow von der University of<br />
oxford und ihre Kollegen. Bei einem<br />
durchschnittlichen BMI der Studienteilnehmerinnen<br />
von 26,2 entspreche<br />
dies knapp einem Prozent.<br />
Hatten die Frauen insgesamt zehn<br />
Monate gestillt, erhöhte sich der<br />
Spareffekt beim BMI sogar auf 0,5<br />
Punkte.<br />
Eine reduktion des BMI um ein<br />
Prozent allein durch das Stillen klinge<br />
zunächst nicht viel. »Aber wenn<br />
der durchschnittliche Body-Mass-<br />
Index in der westlichen welt nur ein<br />
Prozent geringer wäre, könnte dies<br />
Foto: CFw-ArCHIV / INGKUNF<br />
die Häufigkeit der durch Übergewicht<br />
ausgelösten Krankheiten deutlich<br />
reduzieren«, schreiben Bobrow und<br />
ihre Kollegen.<br />
Die Effekte von Stillen und Geburten<br />
seien voneinander unabhängig<br />
und auch nicht durch andere Faktoren<br />
wie Ernährung, rauchen oder<br />
soziales Umfeld beeinflusst, schreiben<br />
die wissenschaftler. Frauen mit<br />
höherem Einkommen hatten zwar<br />
im Durchschnitt einen niedrigeren<br />
BMI als Frauen aus weniger guten<br />
Verhältnissen. Dennoch sei der Einfluss<br />
der Geburten und des Stillens<br />
bei beiden Gruppen klar erkennbar<br />
und vergleichbar hoch. »Unsere Ergebnisse<br />
zeigen, dass diese beiden<br />
Faktoren das Körpergewicht langfristig<br />
ähnlich stark beeinflussen wie<br />
die sozioökonomische Gruppe, das<br />
rauchen oder andere bekannte risi-<br />
Studie<br />
Schwangerschaften und Stillen wirken sich noch Jahrzehnte später auf das Körpergewicht einer Frau aus. Das zeigt eine Studie<br />
britischer Wissenschaftler mit fast 750.000 Teilnehmerinnen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Body-Mass-Index (BMI)<br />
von Frauen nach den Wechseljahren mit jedem Kind steigt, das sie zuvor geboren haben. Jedes halbe Jahr des Stillens reduziere<br />
den BMI dagegen langfristig um ein Prozent<br />
kofaktoren«, erklären Bobrow und<br />
ihre Kollegen.<br />
Für ihre Studie hatten die wissenschaftler<br />
Daten der sogenannten<br />
Million-women-Study ausgewertet.<br />
Dafür hatte der britische National<br />
Health Service in den Jahren 1996<br />
bis 2001 rund eine Million Frauen<br />
zwischen 50 und 64 Jahren befragt<br />
und untersucht. Sie wurden dabei<br />
unter anderem nach der Zahl ihrer<br />
Geburten und ihren Stillgewohnheiten<br />
gefragt, aber auch nach Ernährungsgewohnheiten,<br />
Einkommen,<br />
Bildung, tabakkonsum und anderen<br />
gesundheitlich wichtigen Faktoren.<br />
Alle teilnehmerinnen wurden zudem<br />
gewogen und medizinisch untersucht.<br />
Die Daten von 740.628 Frauen<br />
gingen in die Studie von Bobrow und<br />
ihren Kollegen ein.<br />
www.FACHArZt.DE, 1<strong>1.</strong>7.2012<br />
Die Wissenschaftler<br />
stellten fest, dass Geburtenzahl<br />
und Stillen<br />
das Körpergewicht der<br />
Frauen auf einander<br />
entgegengesetzte<br />
Weise beeinflussen<br />
8 | 2012 · ZKN SPECIAL 3