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1. Zahnärztinnen- - Zahnärztekammer Niedersachsen

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Wissenschaft<br />

Krebs-Gedächtnis dank trifunktionaler Antikörper<br />

Trifunktionale Antikörper zerstören Krebszellen, tragen<br />

aber auch dazu bei, dass sich T-Zellen an Krebszellen erinnern<br />

können. Der Effekt der Therapie hält also wie bei einer<br />

Damit habe die Immuntherapie<br />

einen entscheidenden<br />

Vorteil gegenüber<br />

dem Einsatz von bifunktionalen<br />

Antikörpern, die<br />

nur an zwei Stellen binden können.<br />

Mithilfe von trifunktionalen Antikörpern<br />

kann der Körper ein Krebs­Gedächtnis<br />

bilden – und Tumorzellen immer<br />

wieder gezielt bekämpfen, ähnlich<br />

einer Impfung. Den Langzeitnutzen<br />

der bereits im klinischen Einsatz befindlichen<br />

Immuntherapie untersuchten<br />

Prof. Dr. Ralph Mocikat und Dr. Nina<br />

Eißler vom Institut für Molekulare<br />

Immunologie des Helmholtz Zentrums<br />

Ultraschall macht Bestrahlung<br />

gegen Tumoren wirksamer<br />

Kanadische Wissenschaftler haben eine neuartige Ultraschallbehandlung gegen<br />

Krebstumore entwickelt. Wird sie mit herkömmlicher Strahlentherapie kombiniert,<br />

sterben zehn Mal mehr Krebszellen ab als ohne den Ultraschall. Das zeigen<br />

erste Tests mit krebskranken Mäusen<br />

Bei dem Verfahren werden zunächst<br />

winzige Gasbläschen<br />

in den Blutkreislauf gebracht.<br />

Mit dem Blut gelangen sie<br />

bis in die feinen Gefäße des<br />

Tumors. Durch Ultraschall beginnen<br />

die Bläschen zu schwingen und platzen<br />

schließlich. Das zerstöre die Tumorgefäße<br />

und lasse die umliegenden Krebszellen<br />

absterben, berichten die Wissenschaftler<br />

im Fachmagazin »Proceedings<br />

of the National Academy of Sciences«.<br />

Kombiniere man diese<br />

Ultraschallbehandlung mit herkömmlicher<br />

Bestrahlung, addiere sich die<br />

Wirkung beider.<br />

»Die für die Bekämpfung eines Tumors<br />

nötige Strahlendosis kann durch<br />

die Ultraschallbehandlung deutlich gesenkt<br />

werden«, schreiben Gregory<br />

Czarnota von der University of Toronto<br />

666 · ZKN MitteiluNgeN 8 | 2012<br />

München zusammen mit Dr. Horst<br />

Lindhofer und Dr. Peter Ruf von der Trion<br />

Research GmbH. Dafür behandelten<br />

sie Mäuse mit Hautkrebs sowohl mit<br />

bifunktionalen als auch trifunktionalen<br />

Antikörpern.<br />

Ergebnis: »Trifunktionale Antikörper<br />

eliminieren Tumorzellen nicht nur<br />

direkt, sondern induzieren ein langandauerndes,<br />

immunologisches Gedächtnis<br />

gegen den Tumor«, erklärt<br />

Mocikat. Die so geprägten T­Zellen ließen<br />

sich außerdem aus den Mäusen<br />

isolieren und zeigten auch in anderen<br />

Mäusen ihre schützende Wirkung –<br />

und das nicht nur gegen die ursprüng­<br />

und seine Kollegen. Das reduziere auch<br />

die Nebenwirkungen bei dieser Form<br />

der Therapie. Bei den Mäusen seien die<br />

Krebstumore selbst bei normalerweise<br />

unwirksamen Dosierungen geschrumpft,<br />

wenn diese zusätzlich mit<br />

Ultraschall behandelt wurden. Von<br />

den Tieren, die diese Kombinationstherapie<br />

erhielten, hätten zudem deutlich<br />

mehr überlebt als bei den nur mit<br />

Strahlung behandelten Mäusen, sagen<br />

die Wissenschaftler.<br />

Die Wissenschaftler haben ihre Methode<br />

bisher nur mit Mäusen getestet,<br />

denen menschliche Prostata­Tumoren<br />

eingepflanzt worden waren. Sie gehen<br />

aber davon aus, dass die neuartige<br />

Therapie auch bei anderen Krebsarten<br />

und beim Menschen funktioniert. Das<br />

Ultraschallverfahren erzeuge vor allem<br />

mechanische Schäden in den<br />

klassischen Vakzinierung an, selbst wenn der Antikörper<br />

wieder abgebaut ist – das haben Wissenschaftler des Helmholtz<br />

Zentrums München am Mausmodell gezeigt<br />

lich anvisierten Antigene der Krebszellen.<br />

»Nachdem der Körper die Tumoren<br />

erfolgreich abgebaut hatte, waren die<br />

Immunzellen in der Lage, mehrere<br />

Strukturen der Tumorzellen zu erkennen<br />

und gezielt zu bekämpfen«, sagt<br />

Mocikat. Jetzt wollen die Wissenschaftler<br />

versuchen, den »Impf«­Effekt der<br />

trifunktionalen Antikörper durch genauere<br />

Untersuchung der Anwendungszyklen<br />

und Kombination mit anderen<br />

Komponenten der Immuntherapie<br />

weiter für eine Anwendung beim<br />

Menschen zu optimieren.<br />

www.facharzt.de, 10.7.2012 l<br />

Krebsgeschwulsten und sei daher relativ<br />

unspezifisch. Es könne lediglich sein,<br />

dass man die Menge der Bläschen oder<br />

die Stärke des Ultraschalls anpassen<br />

müsse, schreiben die Wissenschaftler.<br />

Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler<br />

einem Teil ihrer Versuchsmäuse<br />

eine Injektion mit einem bläschenhaltigen<br />

Kontrastmittel verabreicht.<br />

Drei bis zwölf Stunden später erhielten<br />

diese Mäuse in einem<br />

Wasserbad eine fünf Minuten dauernde<br />

Ultraschallbehandlung. Dabei richteten<br />

die Wissenschaftler die Schallwellen<br />

gezielt nur auf die Tumoren. Direkt<br />

anschließend wurden die Krebsgeschwulste<br />

bestrahlt. Die Mäuse<br />

erhielten dabei jeweils unterschiedliche<br />

Strahlendosen. Eine weitere Gruppe<br />

von Mäusen wurde zur Kontrolle<br />

nur der Ultraschallbehandlung unterzogen,<br />

eine andere nur der Bestrahlung.<br />

Das neuartige Ultraschallverfahren<br />

setzt an den Mikrogefäßen im Tumor<br />

an. Sie durchziehen die Geschwulst in

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