Paraplegiker 4/2009
Paraplegiker 4/2009
Paraplegiker 4/2009
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
q – querschnitt spezial<br />
36<br />
Ehrung für Christian Joachimi<br />
„Hut ab!“<br />
Christian Joachimi (Mitte)<br />
mit Jörg Brökel und Angelika Gemkow.<br />
Er setzte sich schon zu<br />
Studienzeiten für die<br />
Rechte behinderter Menschen<br />
ein und gehörte<br />
1981 zu den Mitbegründern<br />
der Fördergemeinschaft.<br />
Christian Joachimi,<br />
lange Jahre und auch<br />
aktuell stellvertretender<br />
FGQ-Vorsitzender, wurde<br />
jetzt von der Behindertenbeauftragten<br />
der NRW-<br />
Landesregierung Angelika<br />
Gemkow für „besonderes<br />
bürgerschaftliches Engagement<br />
zugunsten<br />
behinderter Menschen“<br />
ausgezeichnet.<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
An diesem letzten Freitag im Oktober werden<br />
sieben Menschen aus der Selbsthilfe des Bundeslandes<br />
im Oberhausener Industriemuseum geehrt.<br />
Es ist eine Kulisse wie bei einer kommunalen Kulturveranstaltung,<br />
durch das Programm führt mit Jörg<br />
Brökel ein professioneller Moderator. Zu Beginn<br />
singt ein integrativer Kinderchor „es ist normal verschieden<br />
zu sein“. Die einzelnen Ehrungen bestehen<br />
aus einer Art Kurzbiographie, vorgetragen von der<br />
Behindertenbeauftragten und der Überreichung<br />
der Urkunde. Zwischendurch gibt es außer dem<br />
Chor auch noch verschiedene Tanzvorführungen<br />
mit einer Kindergruppe und einem leistungsstarken<br />
Rollstuhltanzpaar.<br />
Die Ansprache von Angelika Gemkow ist durchaus<br />
bemerkenswert. Ihre Eingangsbemerkung, dass ehrenamtliche<br />
Arbeit das „wichtigste soziale Kapital“<br />
sei, ist angesichts von Sozialkürzungen durchaus<br />
mehrdeutig. Dass „Menschen verkümmern, wenn<br />
sich keiner um sie kümmert“ wirkt authentisch engagiert.<br />
Und ihre Medienkritik, nur eine „Glasfassade“<br />
werde gezeigt, die echten sozialen Probleme<br />
fielen unter den Tisch, stößt auf breite Zustimmung.<br />
Gemkow schließt ihre Ansprache mit einer Aufzählung<br />
der Fakten, z.B. 1,7 Mio. behinderte Menschen<br />
allein in NRW, die meisten davon von Angehörigen<br />
gepflegt.<br />
Natürlich kann die Vita eines Mannes wie Christian<br />
Joachimi in einem solchen Rahmen nur angerissen<br />
werden, dabei entsteht ein etwas ungenaues<br />
Bild, weil die Prävention sehr in den Vordergrund<br />
gestellt wird. In Wirklichkeit hat er seine Behinderung,<br />
verursacht durch einen Badeunfall 1967 kurz<br />
nach dem Abitur, seit Jahrzehnten nicht nur bewältigt,<br />
sondern in ein engagiertes Leben umgesetzt.<br />
Das kommentiert er selbst auf der Veranstaltung<br />
lakonisch: „Studium, Beruf, Heirat.“ Wichtig sei ihm<br />
gewesen, „etwas zurückzugeben, was man bekommen<br />
hat.“ Aber auch: „etwas voranbringen auf dem<br />
mühsamen Weg der Veränderung“. Es sei allerdings<br />
schwieriger geworden, junge Leute zu motivieren<br />
sich zu engagieren.<br />
Christian Joachimi selbst hatte sich während seines<br />
Jura-Studiums in Marburg dafür eingesetzt, dass<br />
Studentenwohnheime nicht nur mit Behinderten,<br />
sondern gemischt belegt werden sollten. Nach<br />
seinen Examen arbeitete er mehr als zehn Jahre<br />
für das Landesarbeitsamt. 1981 gründete er die<br />
FGQ mit, später auch die Deutsche Stiftung Querschnittlähmung.<br />
Seine vorzeitige Pensionierung<br />
aus gesundheitlichen Gründen ermöglichte ihm<br />
die jahrelange ehrenamtliche Geschäftsführertätigkeit<br />
für die Fördergemeinschaft von Bonn aus. Die<br />
Struktur des bundesweiten Vereins für die Querschnittgelähmten<br />
basiert bis heute in großen Teilen<br />
auf seinen Konzepten. Aus privaten Gründen folgte<br />
ein Auslandsaufenthalt. Seit der Rückkehr 2002 ist<br />
er wieder in der FGQ aktiv und inzwischen auch<br />
Vorsitzender der Behindertengemeinschaft, die in<br />
Bonn die Funktion einer Behindertenbeauftragten<br />
wahrnimmt.<br />
Die Ehrung in Oberhausen hinterlässt immerhin<br />
den Eindruck, dass das ehrenamtliche soziale und<br />
politische Engagement von Menschen wie Christian<br />
Joachimi auch von staatlicher Seite nicht nur<br />
bemerkt sondern auch gewürdigt wird.<br />
Text & Foto: Peter Mand
Für wen eignet sich<br />
THERA-Bewegungstraining?<br />
Beinderte Menschen mögen sich fragen: Eignet sich das Training an einem<br />
THERA-Trainer für mich? Wie kann ich davon profitieren?<br />
Grundsätzlich eignet sich das THERA-Bewegungstraining<br />
für jeden Menschen. Denn das tägliche<br />
Training fördert Kraft und Ausdauer, stärkt Restmuskelkräfte,<br />
hält den Körper gelenkig und beweglich,<br />
steigert die Leistungsfähigkeit von Herz und Kreislauf<br />
und mobilisiert den gesamten Stoffwechsel.<br />
Von diesen Vorteilen kann wirklich jeder profitieren,<br />
denn sie fördern die Gesundheit und das Wohlbefinden.<br />
Gedacht und konzipiert sind THERA-Bewegungstrainer<br />
jedoch für Menschen mit Bewegungseinschränkungen,<br />
die durch Unfälle, Krankheiten<br />
oder Behinderungen entstanden sind.<br />
rehaoptimal – die Adresse<br />
von Manuel Onken<br />
Die Firma Reha & Hilfsmittelvertrieb<br />
Onken wurde 2003 als reiner Rehavertrieb<br />
von Inhaber Manuel Onken gegründet.<br />
Zur Zeit sind dort sieben Mitarbeiter<br />
beschäftigt, vier von ihnen<br />
aktiv im Rollstuhlsport.<br />
Nicht zuletzt deshalb liegt der Tätigkeitsschwerpunkt<br />
im Rollstuhlsport, vornehmlich im Sonderbau,<br />
dem Rehasport und dem Handbikesport, doch<br />
auch in allen anderen Fragen der Rehatechnik finden<br />
sich kompetente Ansprechpartner. Die langjährigen<br />
Kunden schätzen besonders den guten<br />
Rundum-Service. Das zertifizierte Unternehmen<br />
bietet alle hochwertigen Hilfsmittel auf dem Markt.<br />
Inhaber Manuel Onken, unterschenkelamputiert,<br />
ist ein erfolgreicher Rollstuhlbasketballer, der u.a.<br />
2002 in die Deutsche Rollstuhlbasketball Nationalmannschaft<br />
berufen wurde. Pia Lingnau (Abt.<br />
Handbike-/Rollstuhlsport) Querschnittlähmung, ist<br />
eine erfolgreiche Handbikerin. In der NHC-Wertung<br />
belegte sie 2007 und 2008 den zweiten Platz. Holger<br />
So hilft tägliches THERA-Training bei der Reduktion<br />
von Spasmen, Kontrakturen zu verringern, beim<br />
Ausgleich von Rechts-Links-Defiziten, bei der Reduktion<br />
von Schmerzsymptomen und die Verdauung<br />
und Harnabfuhr anzuregen. Kurz gesagt: Regelmäßiges<br />
THERA-Training erleichtert eine Vielzahl<br />
von Aufgaben des täglichen Lebens.<br />
Wer die THERA-Bewegungstrainer durch einen kostenlosen<br />
Test kennen lernen möchte, kann sich an<br />
die kostenfreie Rufnummer 08000-633 422 wenden.<br />
Weitere Infos unter www.thera-trainer.de.<br />
Nikelis (Internetshop),<br />
querschnittgelähmt,<br />
ist seit 1997 professionellerRollstuhl-Tischtennisspieler,<br />
gewann<br />
u.a. 2004 gewann bei<br />
den Paralympics die<br />
Goldmedaille. Frank<br />
Stöhr, ebenfalls querschnittgelähmt,aktiver<br />
Handbiker und<br />
Rollstuhlbasketballer<br />
ist Ingenieur und für Beispiel für „rehaoptimal“-Sonderbau.<br />
den Sonderbau zuständig.<br />
Thomas Hinzmann, ursprünglich aus<br />
dem Zweirad-Bereich, ist die gute Seele der<br />
hauseigenen Werkstatt. Christiane Schulte ist<br />
für die Buchhaltung zuständig. Helmut Glinka<br />
ist der Mann-für-alles.<br />
www.rehaoptimal.de<br />
tel 0 29 32-89 99 98 (Mo-Fr, 8-17 h)<br />
Foto: P. Mand<br />
markt<br />
PARAPLEGIKER 4/09 37
q – querschnitt spezial<br />
Matthias M. (Name geändert) biegt mit seinem<br />
Handbike vom neu erbauten Fahrradweg entlang der Bundesstraße<br />
in die Zubringerstraße zur Klinik ein. 300 Meter Strecke durch ein<br />
herrliches Waldstück liegen vor ihm, danach hat er die Klinik mit den<br />
terrakottafarbenen Gebäudekomplexen wieder erreicht. Eine Tour von<br />
etwa 10 km liegt hinter ihm, welche ihn über sanfte Hügel entlang des<br />
Seeufers, durch schattige Wälder und durch die idyllische Stadt am See<br />
mit Altstadt, Yachthafen und neu erbauter Uferpromenade führte.<br />
Der Kernbereich<br />
jeder Rehabilitationsbehandlung<br />
ist jedoch die<br />
Therapie.<br />
38<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Matthias M. absolviert seine dritte stationäre<br />
Reha-Behandlung innerhalb von sechs Jahren im<br />
MediClin Reha-Zentrum Plau am See. Seit einem<br />
Autounfall 1996 ist er komplett unterhalb Th 9 (9.<br />
Brustwirbel) querschnittgelähmt.<br />
Das MediClin Reha-Zentrum Plau am See behandelt<br />
seit 1994 Patienten mit neurologischen und<br />
orthopädischen Erkrankungen. Die Besonderheit<br />
der Klinik besteht darin, dass Rehabilitationsmedizin<br />
eng mit der Akutmedizin im Krankenhausbereich<br />
des Klinikkomplexes kooperiert, wo die<br />
Schwerpunkte Neurochirurgie, Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie sowie Akutneurologie mit Stroke<br />
Unit eine umfassende Versorgung der Patienten<br />
aus einer Hand ermöglichen.<br />
Seit 1997 werden verstärkt auch Patienten zur<br />
Querschnittrehabilitation aufgenommen. Die<br />
räumlichen Voraussetzungen hierfür sind optimal.<br />
Die Klinik wurde 1994 eröffnet und ist konsequent<br />
auf die Belange von Patienten mit Mobilitätsstörungen<br />
ausgerichtet. Die Unterbringung erfolgt<br />
ausschließlich in Einzelzimmern mit eigener Nasszelle,<br />
die Zimmerausstattung ist für Rollstuhlfahrer<br />
optimiert. Zusätzlich sind individuelle Lösungen<br />
möglich, z.B. die zeitweilige Montage von speziellen<br />
Haltegriffen.<br />
Therapien<br />
Der Kernbereich jeder Rehabilitationsbehandlung<br />
ist jedoch die Therapie. Durch die interdisziplinäre<br />
Rehabilitation an der<br />
Mecklenburgischen<br />
Seenplatte<br />
Plau<br />
am<br />
See<br />
Zusammenarbeit von Neurologen und Orthopäden<br />
können die häufigen Überlastungsbeschwerden<br />
z.B. im Schulter-Nacken-Bereich<br />
oder an Ellenbogen und Handgelenken optimal<br />
behandelt werden. Die Physiotherapeuten<br />
setzen nach Erfordernis am Patienten verschiedene<br />
Behandlungstechniken auf neurophysiologischer<br />
Grundlage ein, zudem werden modernste<br />
Therapiegeräte wie z.B. das Giger MD<br />
eingesetzt. Hierbei können noch vorhandene<br />
motorische Möglichkeiten optimal aktiviert<br />
werden. In diesem Rahmen kommt auch die<br />
Laufbandtherapie mit dynamischer Gewichtsentlastung<br />
zum Einsatz. Zur symptomatischen<br />
Behandlung der Beschwerden am Bewegungsapparat<br />
stehen vielfältige balneophysikalische<br />
(Wasser-) und elektrotherapeutische Verfahren<br />
zur Verfügung. Spezielle Angebote für Querschnittgelähmte<br />
bestehen aus Bogenschießen,<br />
Kanutraining zunächst im Klinik- Schwimmbad<br />
und dann oft auch direkt im Plauer See sowie<br />
in der Möglichkeit Handbikes zu erproben und<br />
ggf. auch auszuleihen.<br />
Wer weitere Ambitionen für Wassersport hat<br />
kann Kontakt mit dem Verein „Hai live“ aufnehmen.<br />
Dieser verfügt über Segelboote für<br />
Querschnittsgelähmte, welche ausschließlich<br />
in allen Funktionen von Hand bedient werden<br />
können. Bei Interesse können Segel- Schnupperkurse<br />
am Wochenende vereinbart werden.
Wochenendausflüge<br />
Neben Wassersport und Biking ist der Reitsport<br />
eine weitere Option, welche sich aus der idyllischen<br />
ländlichen Lage der Klinik ergibt. In Kooperation<br />
mit einem Reiterhof führen ausgebildete Hippotherapeuten<br />
Schnupperkurse für Reittherapie<br />
durch, falls die medizinischen Voraussetzungen<br />
dies zulassen.<br />
Matthias M. muss sich beeilen, dass er nicht zu spät<br />
zum Samstagabend-Buffet kommt. Seine Rundfahrt<br />
am Samstagnachmittag hat ihm neben vielen<br />
Anzeige<br />
q – querschnitt spezial<br />
Eindrücken aus der abwechslungsreichen Landschaft<br />
am Plauer See auch einen gehörigen Appetit<br />
verliehen. Am Sonntag möchte er eine Exkursion<br />
auf den Fahrradwegen und wenig befahrenen<br />
asphaltierten Nebenstraßen auch in das Hinterland<br />
des Plauer Sees wagen. Ab Montag wird ihm der<br />
volle Therapieplan bis zum nächsten Wochenende<br />
keine Zeit für größere Ausflüge lassen.<br />
Text: Dr. med. Günther Freier<br />
Chefarzt Neurologie<br />
Foto: MediClin Reha-Zentrum Plau am See
ericht<br />
„Ich habe mein Leben zurück!“<br />
Filmschauspieler und<br />
andere Prominente<br />
arbeiten mit ihm.<br />
Aber wie kommt eine<br />
junge Frau mit Körperbehinderung<br />
auf<br />
die Idee, mit einem<br />
„Personal Trainer“ zu<br />
arbeiten?<br />
40<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Personal Trainer statt Therapie:<br />
Anke Kreuselberg will ihr Leben auch vom Rollstuhl<br />
aus selbst in die Hand nehmen. Die wichtigste<br />
Voraussetzung dafür ist für sie, dass sie über ihr<br />
persönliches Budget verfügt, also Assistentinnen<br />
einstellen kann. Am zweitwichtigsten ist Patrick<br />
Schreiber, ihr Personal Trainer.<br />
Der junge Mann könnte das Titelbild einer Fitness-<br />
Zeitschrift zieren: Er hat einen durchtrainierten<br />
Körper, sieht einfach gut aus und kann strahlend<br />
lächeln. Aber er kann noch mehr: trainieren und<br />
motivieren nämlich.<br />
Der ausgebildetePhysiotherapeut<br />
und Heilpraktiker<br />
hat sich<br />
als Personal Trainer<br />
selbstständig<br />
gemacht. Seine<br />
Berliner Kunden<br />
sind in erster Linie<br />
Menschen mit<br />
Geld, Manager<br />
oder Schauspieler<br />
beispielsweise, die<br />
abspecken oder<br />
aus dem Schwabbelbauch<br />
einen gestählten<br />
Sixpack<br />
machen wollen.<br />
Anke Kreuselberg<br />
hat andere Probleme.<br />
Sie leidet<br />
unter einer Form<br />
von Muskeldystrophie<br />
und ist stolz,<br />
dass sie ihren<br />
rechten Arm inzwischen<br />
auf den<br />
Ellenbogen aufstützen<br />
und halten kann, ohne dass er sofort kraftlos<br />
wieder umfällt. „Vor ein paar Monaten ging das<br />
noch nicht“, lautet ihr optimistischer Kommentar.<br />
Training bedeutet für sie nicht Joggen oder das<br />
Stemmen von Hanteln, sondern in erster Linie das<br />
Wiederentdecken des Körpergefühls, das Setzen<br />
von Reizen und eine damit verbundene langsame<br />
Kräftigung. „Mein Körper kehrt zu mir zurück“, beschreibt<br />
sie ihre Situation.<br />
Aktiv leben<br />
Diese Art von Training wurde ihr in Krankengymnastik-Praxen<br />
nicht angeboten. „Die hatten nicht<br />
das Ziel, dass ich mich bewege“, sagt sie, „die wollten<br />
nur meine Gelenke beweglich halten“. Konsequent<br />
hat sie keine Krankengymnastik-Termine<br />
mehr beantragt und verhandelt stattdessen mit<br />
ihrer Krankenkasse über eine Kostenübernahme<br />
für das Personal Training. Anke Kreuselberg<br />
spricht nicht viel über ihre Erfahrungen mit Physiotherapeuten.<br />
Wenn sie es aber tut, dann wird<br />
sie wütend. Sie will nicht von oben herab physiotherapeutisch<br />
betreut werden, sondern sie will<br />
selbst mit ihrer Krankheit zurechtzukommen, mit<br />
ihren Einschränkungen aktiv leben und über ihre<br />
Grenzen hinweggehen. Das gilt im Privaten wie<br />
im Beruflichen, für den Sport genauso wie für die<br />
Ernährung. Ihr Personal Trainer nimmt sie ernst<br />
und unterstützt diesen Wunsch – und ist wohl<br />
vor allem aus diesem Grund der richtige Trainer<br />
für die aktive Frau. „Ich brauchte jemanden, der<br />
sich traut, mit mir meinen Weg zu gehen“, erklärt<br />
sie und schränkt ein: „und der mir auch die Stirn<br />
bietet, wenn ich mal zu weit gehe“. Dafür gibt sie<br />
richtig Geld aus, eine Stunde kostet nämlich 110 €.<br />
Das Geld spendet ein sehr guter Freund, der ihre<br />
Entscheidung richtig findet.<br />
Anke Kreuselberg weiß, was ihr gut tut. Sie verreist<br />
gerne, meistens mit Freundinnen. Sie hat ihre<br />
Wohnung liebevoll eingerichtet und genießt es,<br />
abends wegzugehen. Vor ein paar Jahren wäre<br />
das so nicht möglich gewesen. Damals war sie aus<br />
Nordrhein-Westfalen von ihrer Familie fort ins Havelland<br />
gezogen. „Aus privaten Gründen“, lächelt<br />
sie. In der neuen Beziehung geriet sie in eine Sackgasse,<br />
es ging ihr gesundheitlich schlechter und<br />
sie kam in ein Betreutes Wohnen. Dort lag sie viel<br />
im Bett und wurde versorgt wie eine willenlose<br />
Sache. Aufstehen, essen und schlafen nach Plan,<br />
kein Raum für Kreativität oder Unternehmungen
– eine unerträgliche Situation für sie. Wo andere<br />
Menschen vielleicht kraftlos verzweifeln, nahm<br />
sie ihre Kraft zusammen, organisierte einen Umzug<br />
nach Berlin und beantragte ihr persönliches<br />
Budget. Heute hat sie ihre eigene kleine Firma, wie<br />
sie schmunzelnd erzählt, vier Angestellte nämlich,<br />
die rund um die Uhr für sie arbeiten. Sogar Pressekonferenzen<br />
hat sie zum Thema Behinderung und<br />
Persönliches Budget schon gegeben. Sie hat ihr<br />
Leben wieder in den Griff bekommen.<br />
Mehr Motivation<br />
Patrick Schreiber hilft ihr dabei. Bei allen Kunden<br />
geht es ihm darum, das Lebensgefühl zu verbessern<br />
und die Genussfähigkeit zu erhöhen. Insofern<br />
unterscheidet sich Anke Kreuselberg kaum<br />
vom Manager mit Bauchansatz. Auch sie musste<br />
erst wieder lernen, den Augenblick zu genießen<br />
und ihren Körper neu zu erfahren. Folglich gehört<br />
zum Personal Training nicht nur Muskeltraining,<br />
sondern auch Motivationsarbeit und Gewichtsreduktion.<br />
Eine gesunde Einstellung zum Leben will<br />
der Trainer vermitteln. Seine Arbeit zeigt Wirkung.<br />
Anke Kreuselberg hat ihre Ernährung auf Low-<br />
Carb-Diät umgestellt, eine kohlenhydratarme Ernährung<br />
also: viel Obst, jede Menge Gemüse, dazu<br />
fettarmes Fleisch.<br />
Auch die Motivation kann wohl kaum besser sein.<br />
Sie bewegt sich mehr, greift mehr selbst zu, lässt<br />
sich nicht alles aus der Hand nehmen, unternimmt<br />
mehr und beschreibt sich als insgesamt wacher.<br />
Noch wacher ist irgendwie auch kaum vorstellbar.<br />
Mittlerweile arbeitet sie in zwei Beratungsstellen.<br />
Anzeige<br />
Seit über zwei Jahren ist sie ehrenamtlich tätig<br />
im BZSL (Berliner Zentrum für Selbstbestimmtes<br />
Leben behinderter Menschen e.V.). In der ASL<br />
(Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben<br />
schwerstbehinderter Menschen e.V.) wird sie<br />
gerade in den Bereich Finanzen und Organisation<br />
eingearbeitet. Aus diesem Arbeitsplatz versuchen<br />
ASL und sie zurzeit, einen sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsplatz zu machen, der über ein<br />
vier Jahre laufendes Projekt finanziert wird. Außerdem<br />
organisiert sie behindertentaugliche Feste<br />
auf dem Flugplatz Bienenfarm in der Nähe von<br />
Berlin. „Nächstes Jahr“, verrät sie mit leuchtenden<br />
Augen, „will ich selbst einen Tandem-Fallschirmsprung<br />
machen“.<br />
„Ich habe mir mein Leben zurückgeholt“, sagt<br />
sie überzeugt. „Ich brauche zwar für viele Sachen<br />
länger als andere Menschen, aber ich kann<br />
mein Leben leben“. All das ist möglich, weil sie<br />
eine 24-Stunden-Assistenz hat. Und einen Personal<br />
Trainer.<br />
Text & Fotos:<br />
Ruth Auschra<br />
Infos:<br />
Mehr über Patrick Schreiber unter<br />
www.pt-ps.de und www.ps-sportagentur.com<br />
Mehr zum Thema Personal Training unter<br />
www.personalfitness.de<br />
Mehr zum politischen Engagement für Persönliche<br />
Assistenz unter<br />
www.myvideo.de/watch/6899424/Persoenliche_<br />
Assistenz_Demo<br />
bericht<br />
„Nächstes<br />
Jahr“, verrät<br />
sie mit leuchtenden<br />
Augen,<br />
„will ich selbst<br />
einen Tandem-<br />
Fallschirmsprungmachen“.
ericht<br />
Für herausragende<br />
Arbeiten im Bereich<br />
der neurologischen<br />
Rehabilitation zeichnete<br />
die Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />
Dr. Susanne Trauzettel-Klosinski,Professorin<br />
am Universitätsklinikum<br />
Tübingen,<br />
und Dr. Gereon R.<br />
Fink, Universitätsprofessor<br />
an der Uniklinik<br />
Köln, mit ihrem<br />
Forschungspreis zum<br />
Thema „Nachklinische<br />
Rehabilitation<br />
von Menschen mit<br />
Hirnschädigungen“<br />
aus. Der mit 30 000 €<br />
dotierte Preis ist der<br />
weltweit erste Preis,<br />
der sich der neurologischenRehabilitation<br />
widmet.<br />
42<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Donnersmarck-Stiftung<br />
verleiht Forschungspreis<br />
Jeder Preisträger erhält je 15 000 € für seine wissenschaftliche<br />
Arbeit. Weitere sechs Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler erhielten eine Belobigung<br />
für ihre überzeugenden Arbeiten.<br />
Jährlich erleiden bundesweit rund 270 000 Menschen<br />
schwere Schädel-Hirn-Verletzungen auf<br />
Grund von Unfällen, Infarkten und Schlaganfällen.<br />
Zunehmend sind auch junge Menschen ab<br />
dem 30. Lebensjahr betroffen. Schlaganfälle sind<br />
eine der häufigsten Ursachen von Berufs- und<br />
Erwerbsunfähigkeit. Damit die Betroffenen wieder<br />
ein möglichst selbstständiges Leben führen<br />
können, hat die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu<br />
Berlin den Forschungspreis ausgelobt.<br />
Das Kuratorium der Stiftung, vertreten durch den<br />
Vorsitzenden Guidotto Fürst von Donnersmarck,<br />
sowie den Jury-Vorsitzenden Prof. Dr. Dr. Paul<br />
Walter Schönle und Jury-Mitglied Prof. Dr. Karl<br />
Wegscheider, ehrten bei dem Festakt die beiden<br />
Wissenschaftler. Prof. Dr. med. Susanne Trauzettel-Klosinski<br />
hat sich intensiv mit der Post-Akuten<br />
Neurorehabilitation für Menschen mit Halbseitenblindheit<br />
nach erworbener Hirnschädigung<br />
auseinander gesetzt. Trautzettel-Klosinskis Arbeit<br />
zeigt, dass bei Betroffenen, die an einem halbseitigen<br />
Gesichtsfeldausfall beider Augen und<br />
dadurch unter starken Orientierungsstörungen<br />
und eingeschränkter Mobilität leiden, durch kompensatorisches,<br />
die raschen Augenbewegungen<br />
begünstigendes Training eine erhebliche Verbes-<br />
serung des Sichtfeldes zu messen ist. Die Ergebnisse<br />
sollen zur Etablierung einer solchen Therapie<br />
beitragen.<br />
Univ.-Prof. Gereon Fink erforscht die Modulation<br />
von neuralen Netzwerken zur Funktionsverbesserung<br />
schlaganfallbedingter Defizite wie<br />
Halbseitenlähmungen durch transkranielle Magnetstimulation<br />
(TMS) oder transkranielle Gleichstromstimulation<br />
(TDCS). Mithilfe starker Magnetfelder<br />
können Bereiche des Gehirns sowohl<br />
stimuliert als auch gehemmt werden. Dies führt<br />
im Gehirn zur Auslösung von Aktionspotenzialen.<br />
Fink zeigt, dass diese Art der Stimulation zu<br />
einer Funktionsverbesserung bei den Betroffenen<br />
führt.<br />
Aktuelle Forschungsergebnisse fließen in die Arbeit<br />
des P.A.N. Zentrums für Post-Akute Neurorehabilitation<br />
im Fürst Donnersmarck-Haus ein. Hier<br />
finden Menschen mit erworbenen Schädel-Hirn-<br />
Verletzungen seit rund einem Jahr die besten Bedingungen<br />
auf ihrem Weg zurück in den Alltag.<br />
Ziel und Zweck der 1916 gegründeten Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />
ist die Rehabilitation von Menschen<br />
mit Körper- und Mehrfachbehinderungen.<br />
In der Stiftung und ihren Tochtergesellschaften arbeiten<br />
600 Mitarbeiter. Die Stiftung versteht sich<br />
als Partner von Menschen mit Behinderung in deren<br />
Bestreben um gesellschaftliche Teilhabe.<br />
www.fdst.de<br />
Fürst von Donnersmarck<br />
(ganz rechts) mit den<br />
Preisträgern, Prof.<br />
Susanne Trauzettel-Klosinski<br />
(2. v. li.), und Prof.<br />
Gereon R. Fink (2. v. re.)<br />
und den Jurymitgliedern<br />
Prof. Schönle (ganz li.)<br />
und Prof. Wegscheider<br />
(Mitte).
markt<br />
Folgeerscheinungen<br />
bzw. Folgeerkrankungen<br />
von Querschnittlähmungen<br />
stellen oft ein<br />
großes Problem dar. Tägliche<br />
ergo- und physiotherapeutischeMaßnahmen<br />
sind meist aus Zeit-,<br />
Personal- und Kostengründen<br />
nicht möglich.<br />
Vor einem Jahr hatten<br />
wir schon einmal über<br />
die Lederummantelung<br />
für Rollstuhlgreifreifen<br />
berichtet. Inzwischen hat<br />
Peter Wohlschlögel seine<br />
Idee weiterentwickelt.<br />
44<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Bewegungstherapiegeräte<br />
von RECK<br />
Die motorbetrieben Bewegungstherapiegeräte<br />
MOTOmed der Firma RECK sind als ergänzende<br />
und unterstützende Maßnahme aus der Rehabilitation<br />
bei Verletzungen des Rückenmarks nicht<br />
mehr wegzudenken. Einerseits können die Arme<br />
oder Beine rein passiv zur Kontraktur- und Thromboseprophylaxe<br />
durchbewegt werden. Zudem<br />
kann vermieden werden, dass sich die Muskulatur<br />
verkürzt und sich Fehlstellungen bilden. Andererseits<br />
lassen sich noch vorhandene Restmuskelkräfte<br />
bei inkompletten Querschnittsläsionen<br />
im assistiven Modus erhalten und ausbauen.<br />
Sofern ein Teil der Nervenzellen intakt ist, können<br />
auch gelähmte Muskeln neue Bewegungen<br />
erlernen. Spezielle Funktionen<br />
wie der BewegungsSchutz und das<br />
SpastikLockerungsprogramm verhindern<br />
Überlastungen<br />
Greifringleder<br />
mit noch mehr Griff<br />
Es gibt jetzt mehrere Variationen, unter anderem<br />
in verschiedenen Farben oder mit Leuchtdioden.<br />
Abgebildet ist eine Version mit weicherem Leder,<br />
die zu einer deutlich verbesserten Griffigkeit führt.<br />
Diese Ausführung ist für Menschen mit eingeschränkter<br />
Greiffunktion besonders empfehlenswert.<br />
Allen gemeinsam sind die Vorteile: Autoeinstiege,<br />
Möbel und Türen bleiben kratzerfrei. Gerade<br />
im Winter bleiben die Finger wärmer als bei Berührung<br />
von kaltem Metall. Das Gefühl beim Hautkontakt<br />
ist sehr angenehm. Steigungen sind spürbar<br />
leichter zu bewältigen. Der Bezug, von Modellmacher<br />
und Feintäschner Peter Wohlschlögel auf der<br />
Basis von Kfz-Lenkrad-Belederungen entwickelt,<br />
kostet je nach Ausführung ab ca. 250 € pro Paar,<br />
in Einzelfällen haben sich schon Kostenträger zur<br />
Übernahme bereit erklärt.<br />
und wirken gerade auch bei spastischen Patienten<br />
entspannend auf die Muskulatur.<br />
Einen neuen Therapieansatz bietet das bereits erfolgreich<br />
eingesetzte Bewegungstraining in Kombination<br />
mit funktioneller Elektrostimulation (FES).<br />
Hierbei wird die gelähmte Muskulatur durch äußere<br />
Impulse über ein Steuergerät (RehaStim, Fa. Hasomed)<br />
mittels aufklebbarer Elektroden stimuliert,<br />
so dass trotz der kompletten oder inkompletten<br />
Lähmung eine aktive funktionelle Bewegung (Radfahrbewegung)<br />
zustande kommt. Bei einer Querschnittsläsion<br />
kann durch den Einsatz dieser neuen<br />
Therapieform die Muskulatur erhalten oder sogar<br />
aufgebaut werden. Durchblutung und Stoffwechsel<br />
werden angeregt, wodurch Dekubitus vorgebeugt<br />
werden kann.<br />
Das MOTOmed ist als Hilfsmittel anerkannt und die<br />
Kosten können bei Querschnittsläsionen von der<br />
Krankenkasse übernommen werden. Es besteht die<br />
Möglichkeit einer kostenlosen bis zu vierwöchigen<br />
Erprobung.<br />
Kontakt: RECK-Technik GmbH & Co. KG, Reckstraße<br />
1-5, 88422 Betzenweiler, tel 0 73 74-18 84 oder<br />
kostenlos 0800-668 66 33. Nähere Infos auch unter<br />
www.MOTOmed.de.<br />
Die Frage nach der Haltbarkeit ist nur individuell zu<br />
beantworten, einzelne Nutzer berichten von jahrelanger<br />
Gebrauchstüchtigkeit. Harte Gegenstände<br />
oder Mauerkanten hinterlassen natürlich Spuren,<br />
die Dank der gepolsterten Unterlage des Leders allerdings<br />
in der Regel reparabel sind. Reinigung mit<br />
warmem Wasser und Lufttrocknung, Lederpflege<br />
tut gute Dienste.<br />
Kontakt:<br />
Peter Wohlschlögel<br />
Prof. Dr. Dölger Str. 8, 63834 Sulzbach<br />
tel 0 60 28-52 44<br />
eMail kontakt@greifring.de<br />
www.derlederpeter.de<br />
Text & Foto: Peter Mand
Ferngelenkte Modelle (4)<br />
Das Heli-Fliegen wird gemeinhin als die „Königsklasse des Modellsports“<br />
bezeichnet. Eine sinnvolle Fernsteueranlage für den Helikopter kostet ab<br />
500 € aufwärts. Der für den Außenbetrieb taugliche Heli wird abflugfertig<br />
ausgerüstet nochmals minimal 500 € verschlingen. Spezialwerkzeug<br />
zur Trimmung ist unentbehrlich. Zusammen mit zahlreichen<br />
weiteren Kleinposten ergibt sich in der Summe ein weiterer dreistelliger<br />
Betrag. Helifliegen ist zudem die trainingsintensivste<br />
und wohl absturzreichste<br />
Modellflugdisziplin.<br />
Hubschrauber<br />
W<br />
eit verbreitet ist die Meinung, einen Heli zu<br />
steuern sei wie ein Auto zu fahren. Nur mit<br />
der hinzugekommenen Funktion „rauf und runter“.<br />
Wer glaubt, einen Heli einfach so in der Luft abstellen<br />
zu können, der irrt jedoch gewaltig! Vielmehr gilt es,<br />
ein nicht von selbst stabil in der Luft liegendes Gerät<br />
über zwei Steuerknüppel, die vielfach verschränkt<br />
letztlich fünf Funktionen bedienen, ständig gegen<br />
Störungen von innen wie von außen neu auszubalancieren.<br />
Jeder Eingriff macht eine zeitgleiche angepasste<br />
Korrektur aller anderer Funktionen nötig.<br />
Das alles wird gelernt sein.<br />
Weit verbreitet sind unzählige Bauformen von Indoor-Helis,<br />
die von der Größe einer Walnuss bis hin<br />
zu der einer Faust reichen. Von allen Spielzeugen<br />
würde ich abraten. Auch der Indoor-Heli sollte die<br />
Funktionen Nick (Kippen nach vorne und hinten),<br />
Roll (Kippen nach rechts und links), Gier (Drehung<br />
um die Hochachse) und Gas / Pitch (Steigen / Sinken)<br />
mitbringen. Mit solchen Geräten in der Preisklasse<br />
von 100-200 € kann man ins Helifliegen einsteigen.<br />
Beherrscht man den Indoor-Heli, ist man dennoch<br />
vom echten Modell-Heli-Fliegen immer noch einige<br />
Wochen intensiven Trainings entfernt.<br />
Für den Außenbetrieb hält der Markt ebenfalls ein<br />
breites Spektrum bereit. Elektrifizierte Modelle bewegen<br />
sich bevorzugt im Bereich 700-1500 mm Hauptrotorkreisdurchmesser.<br />
Unterschieden wird dabei<br />
zwischen Geräten für den Normalflug, kunstflugtauglichen<br />
und 3D-Flug-tauglichen Helis (als 3D-Flug wird<br />
eine noch extremere Form des Kunstfluges bezeichnet).<br />
Die Größe des Helis ist eine Preisfrage, hat aber<br />
ebenso gravierende Auswirkungen auf die Flugeigenschaften<br />
und Einsatzmöglichkeiten. Große Helis<br />
sind träger, nicht so spritzig, liegen damit aber auch<br />
stabiler in der Luft und erweisen sich als resistenter<br />
etwa gegenüber Windböen. Dann kann man auch<br />
noch wählen zwischen vorbildgetreuem (Scale-) oder<br />
Zweck-Modell.<br />
hobby<br />
PARAPLEGIKER 4/09 45
hobby<br />
46<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Ein eingeflogener RTF-Indoor-Heli („Ready-to-Fly“)<br />
mag eine schöne Sache sein. Nur verleitet diese Bequemlichkeit<br />
zum Heli-Fliegen mit „Null-Ahnung“.<br />
Aber von der weit verbreiteten Aussage, nur wer seinen<br />
Heli von Grund auf selbst gebaut habe, kann ihn<br />
wirklich fliegen, halte ich auch wenig. Denn: Bauen<br />
und Fliegen sind zwei völlig verschiedene Welten.<br />
Doch wird gerade der Heli des Flugneulings weitaus<br />
öfters die Wiesen mähen, als in der Luft schweben.<br />
Nach jedem außerplanmäßigen Bodenkontakt fallen<br />
umfangreiche Reparaturen an, müssen verschiedenste<br />
Grundeinstellungen neu vorgenommen werden.<br />
Die Wartung des Helis nach jedem Flug ist ein Muss!<br />
Dazu muss ich wissen, wann ein Teil als verschlissen<br />
oder defekt zu bewerten ist. Daneben sind zahlreiche<br />
Kenntnisse zur Steuerung eines Helis nötig.<br />
Wählt man nicht ein Einsteiger-Set, muss man vor dem<br />
ersten Flug die Fernsteuerung auf den Heli programmieren.<br />
Dazu müssen 100 bis 200 Seiten Anleitung<br />
gepaukt werden. Zu deren Verständnis wiederum<br />
müssen mir sämtliche Fachbegriffe des Heli-Fluges<br />
und alle Funktionen des Helis, sowie die Namen seiner<br />
wichtigster Funktionsgruppen vertraut sein.<br />
Trainingsstrategien<br />
Das theoretische Wissen um die Funktionsweise des<br />
Helis muss zu seiner Lenkung in reaktionsschnelle<br />
und sehr feinfühlige Bewegungsabläufe der Hände<br />
umgesetzt werden. Dieses motorische Lernen geht<br />
nicht ohne Trainingskonzept und erfordert zahllose<br />
Wochen der Übung. Die Theorie, wie man einen Heli<br />
lenkt, kann man sich im Gespräch oder über Literatur<br />
aneignen. Zu ersten Flugversuchen eignet sich der<br />
Indoor-Heli. Bis man diesen sicher beherrscht werden<br />
einige Tage vergehen.<br />
Parallel dazu wäre Simulatortraining am PC sinnvoll.<br />
Ein gutes Programm bietet fotorealistische Hintergründe,<br />
zahlreiche käufliche Heli-Modelle zur<br />
Auswahl und eine Steuerung mit dem Sender, der<br />
auch das künftige Modell lenken wird. Die Flugeigenschaften<br />
des Helis entsprechen weitestgehend<br />
denen des realen Modells. Simulatortraining schleift<br />
die zur Steuerung nötige Motorik ein. Bei langen witterungsbedingten<br />
Flugausfällen lässt sich der Verlust<br />
an Flugpraxis eindämmen. Man kann ohne finanzielle<br />
Risiken buchstäblich üben bis zum Absturz. Der Sim<br />
kann dem Modellpiloten allerdings nicht die Anspannung<br />
ersparen, die entsteht, wenn man das erste Mal<br />
einen teuren, mehrere Kilo schweren Heli unter Realbedingungen<br />
in die Luft hebt. Wenn beim Absturz ein<br />
Totalschaden droht, bei Kollisionen mit dem Lenker<br />
Amputation – und solche üblichen Flugfehler nicht<br />
mehr mit dem Drücken der Neustarttaste behoben<br />
werden können.<br />
Alternativ böte sich die Lehrer-Schüler-Schulung an.<br />
Man fliegt von Beginn an das eigene Modell in real.<br />
Der Lehrer greift umgehend ein, wenn der Schüler die<br />
Kontrolle über seinen Heli zu verlieren droht. Eine solche<br />
Schulung muss auf einige Wochen gestreckt werden,<br />
womit man einige hundert € los ist. Vergleicht<br />
man dies mit der Anschaffung eines Simulators, liegt<br />
man in den Unkosten darüber. Vergleicht man sie<br />
mit planlosen Eigenexperimenten und den resultierenden<br />
Totalschäden ohne Ende fährt man damit<br />
deutlich billiger.<br />
Wer jetzt denkt, sich einfach mit viel Üben aber ohne<br />
Konzept zum Helipiloten schulen zu können, täuscht<br />
sich. Ein durchdachter Aufbau der Flugübungen ist<br />
notwendig. Solche Strategien sind kein Geheimnis,<br />
man kann sie mittlerweile bei jedem Fachhändler erfragen.<br />
Pilotenkollegen oder der Fluglehrer kennen<br />
Tipps und Kniffe. Wohlgemerkt, bei alledem geht es<br />
noch gar nicht um die Ausbildung zum Kunstflugpiloten,<br />
sondern allein darum, den Heli unfallfrei vom<br />
Boden heben zu können, vielleicht ein paar Runden<br />
über die Wiese zu drehen. Hat man es erst einmal bis<br />
zum Schwebflug gebracht, kann man autodidaktisch<br />
weiter üben, sich an einfache Kunstflugfiguren herantasten.
Heli & Rollstuhl<br />
Es ist eine präzise Feinmotorik der Finger zur Steuerung nötig.<br />
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass bereits diabetesbedingte<br />
leichte Unterzuckerungen die Umsetzung von<br />
Sicht auf Motorik so weit beeinträchtigen, die Entscheidungsfindung<br />
so weit verlangsamen, dass der Heli nicht mehr sicher<br />
in der Luft gehalten werden kann. Kein gesundheitlicher Defekt<br />
darf den Piloten während des Fluges ablenken.<br />
Selbst wenn sich das Können des Piloten auf Rundflüge beschränkt,<br />
sind mit dem Heli Punktlandungen auf wenige Zentimeter<br />
genau möglich. Ein großer Vorteil für den Rollifahrer,<br />
dessen Fortbewegung auf dem Flugfeld auf ein Minimum beschränkt<br />
werden kann. Ein defekter, steuerloser oder fehlgesteuerter<br />
Heli kommt nicht weit. Da man die Lage eines Helis in<br />
der Luft stets exakt einschätzen können muss, fliegt man nicht<br />
auf Distanz. Ein Umkreis von 50 m ist realistisch. Womit der Heli<br />
in beinahe allen denkbaren Fällen, auch als Häufchen Schrott im<br />
Feld, mit dem Rolli gut erreichbar bleibt.<br />
Man muss einen Heli nicht mit laufendem Motor unmittelbar<br />
vom Körper aus abwerfen wie ein Flugzeug ohne Landepiste.<br />
Man stellt das Gerät in drei Metern Entfernung ab, fährt den Motor<br />
aus Distanz zum Modell hoch. Da der Heli nicht über langsamen<br />
Steigflug Höhe gewinnt, sondern senkrecht starten kann,<br />
benötigt man keine weite, freie Fläche. Der Helipilot kommt mit<br />
weniger Flugraum aus als der Lenker des Flächenmodells und<br />
kann den zur Verfügung stehenden Raum bis an seine Grenzen<br />
nutzen. Der Heli ist zudem kompakter als ein Flächenmodell.<br />
Die Rotorblätter lassen sich einklappen. Damit ist er einfacher<br />
zu transportieren.<br />
Heliflug muss als ausfüllendes Hobby betrieben werden. Trainingsausfälle<br />
müssen in der Halle oder am Simulator kompensiert<br />
werden. Das war mir persönlich für ein Hobby zu viel. Ich<br />
möchte mit dem Modellflug aber Spiel und Spaß und keine<br />
zusätzliche Verpflichtung in mein Leben einbauen. Alle Modellsparten<br />
haben ihren Reiz, ihre Einsatzmöglichkeiten und ihre<br />
Einsatzzeit. Auch ich habe nach einigen Jahren mein Eckchen<br />
gefunden und fliege Heli zufrieden im Normalflug, kreise mit<br />
diversen Motorseglern von ein bis zwei Metern Spannweite mit<br />
unseren Greifvögeln in der Thermik des Sommermorgens. Geht<br />
in der Luft mal gar nichts, kommen der ferngelenkte Geländewagen<br />
zum Einsatz oder das Rennboot ins Wasser. Das soll alles<br />
ein Hobby bleiben, das bei allem Ehrgeiz nicht zur zusätzlichen<br />
Stressquelle ausarten sollte. Ferngelenktes Spielzeug - ein fesselndes<br />
Hobby, das zum Dabeibleiben anhält.<br />
Text & Fotos:<br />
Alexander Epp<br />
Anzeige<br />
Faltbar. Funktionell.<br />
Compact.<br />
Seien Sie gespannt auf den<br />
neuen küschall ® Compact.<br />
Vertrieb in Deutschland durch:<br />
INVACARE ® AQUATEC GmbH<br />
Alemannenstraße 10<br />
88316 Isny / Deutschland<br />
Telefon +49 (0) 75 62 / 7 00-0<br />
E-Mail info@invacare-aquatec.com<br />
Web www.invacare-aquatec.de<br />
küschall ® ist ein registrierter Markenname.<br />
Copyright© <strong>2009</strong>, Küschall AG, Schweiz - Alle Rechte vorbehalten.
technik<br />
Die Abwrackprämie,<br />
deren offizieller Name<br />
„Umweltprämie“ von<br />
einem wirklich hartgesottenen<br />
Zyniker<br />
stammen muss, brachte<br />
auch so manchen<br />
behinderten Autobesitzer<br />
ins Grübeln.<br />
48<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Sportwagen statt Abwracken:<br />
D<br />
as Wegwerfen intakter Dinge ist immer<br />
Sauerei. Davon ab: Wenn ein Auto<br />
das Band verlässt, hat es schon genau so viel<br />
Energie verbraucht, wie es im Laufe seiner<br />
Lebenswartung an Sprit verfeuern wird. Also:<br />
Nur ein Auto lange fahren ist möglichst wenig<br />
umweltschädlich!<br />
Trotzdem: 2 500 € für eine alte Karre sind<br />
schon verlockend. Mein „Alter“ war allerdings<br />
ein Porsche, ein 924 mit vielen VW-Teilen, darunter<br />
auch der Motor. Trotzdem zu schade<br />
zum Wegschmeißen. Und ich habe jemand<br />
gefunden, der es zu schätzen wusste, wie gut<br />
ich ihn behandelt hatte, u.a. mit Teillackierung,<br />
Motor- und Getriebeüberholung. Das<br />
hat schon ein paar Tausender gekostet, aber<br />
ein neuer Kompaktwagen wäre mich in acht<br />
Jahren Gebrauch viel teurer gekommen. Wertverlust<br />
war nicht, 3 250 € habe ich noch für<br />
den alten bekommen, umgerechnet 2 400 €<br />
hat er mal gekostet…<br />
Mein „Neuer“ ist von 1982, also ein „Youngtimer“.<br />
Er ist ein 944, auch von Porsche, ach,<br />
hatte ich das noch nicht erwähnt? Und er hat<br />
„944“<br />
mich nur 4 000 € mehr gekostet als ich für<br />
den 924 bekommen habe. Und man glaubt<br />
es kaum, ist aber so: Er ist in super Zustand,<br />
technisch fit, keine 90 000 km runter (belegt)<br />
und sieht fast aus wie ein Jahreswagen. Er hat<br />
einen nachgerüsteten Kat, eine grüne Plakette<br />
und Kfz-Steuer muss ein Rollstuhlfahrer ja<br />
auch nicht zahlen.<br />
Was wäre die Alternative gewesen? Ein sportlicher<br />
Kompakter in mehr oder weniger sportlichem<br />
Aufzug – und mindestens 30 000 € teuer,<br />
wenn er genauso stark wie der 944 (163 PS, 215<br />
km/h, 2,5 Liter Motor, Automatik) sein soll. Klar,<br />
der moderne Sportler hat dann ABS, ESP, Klima,<br />
Servolenkung, hat der Porsche alles nicht. Dafür<br />
hat der Flair, klingt wunderbar und ist nach Ausbau<br />
der Rückbanklehne durchaus in der Lage<br />
neben dem Rolli noch Urlaubsgepäck oder Einkauf<br />
zu schlucken. Und leicht genug zu lenken<br />
ist er auch, nachdem die beim Kauf montierten<br />
Breitreifen einer moderaten 195 er Bereifung<br />
gewichen sind.<br />
Doch genug von den Alltagsanforderungen.<br />
Der 944 ist eine Schönheit, diese Linien… Klar,
Platz genug für Rolli und Gepäck.<br />
Handbedienung „System HAAG“,<br />
Sportlenkrad, Uhrensammlung.<br />
Geschmacksache, aber dass er mir gefällt ist<br />
doch wohl die Hauptsache. Die Fuchsfelgen<br />
waren mal richtig teuer, ich wollte schon immer<br />
welche – die waren dran, so ein Glück. Wie ich<br />
ihn gefunden habe? Zuerst eine Kleinanzeige in<br />
einer Oldtimerzeitschrift. Angerufen, niemand<br />
ging dran. Dann dasselbe Auto im Internet. Wieder<br />
angerufen, wieder nichts. Dann entgegen<br />
meiner Gewohnheit ein Versuch am Sonntag, da<br />
war der Mann aus dem Urlaub zurück. Der war<br />
seriös, stellte sich raus. Ich war kurzentschlossen<br />
– und zack!<br />
Anzeige<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Technik: Der Motor ist so etwas<br />
wie die Hälfte vom dicken Porsche<br />
928-Treibsatz und gilt bei guter Pflege<br />
als haltbar. Die Automatik hat nur drei<br />
Gänge, bei Autobahnrichtgeschwindigkeit<br />
und ca. 3 400 Touren kommt<br />
man allen Ernstes mit ca. 9 Litern auf<br />
100 km aus, ehrlich. (Es gibt sogar eine<br />
aktuelle Verbrauchsanzeige.) Tempomat<br />
und Gas-/Bremshandbedienung<br />
baute Pankow-Rehatechnik aus Krefeld<br />
von meinem alten Sportler in den<br />
aktuellen. Hätte neu (ohne Tempomat)<br />
ca. 2 140 € gekostet, so natürlich<br />
wesentlich weniger. Und funktioniert<br />
wunderbar, stabiler Hebel, nach vorn<br />
bremst, nach hinten beschleunigt das<br />
Auto. Zeitgemäß und ansehbar.<br />
Reparaturen werden nicht ausbleiben,<br />
klar. Aber das Auto ist gut, das habe ich<br />
seit Anfang des Jahres erfahren. Und<br />
wenn ich weiter so wie in den letzen<br />
Jahrzehnten unfallfrei unterwegs bin, kann<br />
ich doch mit diesem schönen Auto zusammen<br />
alt werden – warum gibt es eigentlich<br />
kein H-Kennzeichen für in die Jahre gekommene<br />
Rollstuhlfahrer?<br />
www.Pankow-Rehatechnik.de<br />
Text: Peter Mand<br />
Fotos: P. Mand / I. Besold<br />
<br />
technik
technik<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Grundsätzlich kein Problem:<br />
Mobilität ist gerade für Menschen mit Behinderungen ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität.<br />
Während bei den meisten der Autokäufer Spritverbrauch, PS oder Komfort Entscheidungskriterien<br />
sind, stehen bei Autofahrern mit Mobilitätseinschränkungen ganz andere<br />
Fragen im Vordergrund. So unterschiedlich wie die Wünsche und Vorstellungen dieser Autokäufer<br />
sind oftmals die körperlichen Beeinträchtigungen. Für die technische Umsetzung der<br />
individuellen Umrüstlösungen arbeiten einige Autohäuser mit Spezialfirmen wie „Paravan“<br />
zusammen. Ford forciert Spezialfahrzeug-Verkäufe. Starke Wettbewerber auf dem Markt sind<br />
auch Opel, Volkswagen, Fiat und der französische Konzern PSA (Citroen, Peugeot).<br />
Auch Opel bietet Umrüstungen an<br />
50<br />
E<br />
Autofahren trotz<br />
rik Stelzer, Arnold Schnelle, Michael Süfke,<br />
Erich Mundolf, Nedjet Muran, Siegmund<br />
Neumann und Sven Markgraf kämen niemals<br />
auf die Idee, sich der Spezialeinbauten zu schämen,<br />
die in die Papiere eingetragen wurden. Sie<br />
haben ihre Behinderung angenommen und genießen<br />
in ihrem speziellen Auto die Freiheit der<br />
Mobilität.<br />
Erik fährt einen Zafira Nivo 1.9 CDTI, der als<br />
Absenkauto konzipiert ist: Über die hinteren<br />
Stoßdämpfer kann der 110 kW/150 PS starke<br />
Kompaktvan abgesenkt und eine Rampe ausgeklappt<br />
werden. Der sehr flache Steigungswinkel<br />
ermöglicht eine bequeme Einfahrt mit dem<br />
Rollstuhl ins Fahrzeug. Arnold fährt einen Ford<br />
C-Max mit Joystick Lenkung und einem „Blibber“<br />
(Knopf für den linken Fuß, mit dem er Blinken,<br />
Aufblenden und Scheibenwischen kann). Ohne<br />
fremde Hilfe kann er aus dem Fahrersitz in den<br />
Rollstuhl wechseln. Erich bedient sich in seinem<br />
C-Max des Rollstuhlverladesystems durch eine<br />
Schwenktür, welche die normale Hintertür auf<br />
der Fahrerseite ersetzt. Ohne Hilfe kann er aus<br />
dem Fahrersitz in den Rollstuhl wechseln. Nedjet<br />
schwört auf seinen Focus Turnier mit Handbedienung<br />
für Gas und Bremse, Drehknopf für die<br />
Lenkung und einem orthopädischen Recaro-Fahrersitz.<br />
Michael fährt einen Mondeo-Diesel mit Handgas<br />
und -bremse sowie Lenkdrehknopf und verfügt<br />
über einen Lifter, der den Rollstuhl auf dem<br />
Dach verstaut. Siegmund steuert einen Tourneo<br />
Connect, der über eine Auffahrtsrampe mit Bodenverankerung<br />
für seinen Rollstuhl verfügt und<br />
Sven freut sich über seinen Ford Fusion, bei dem<br />
er mit der Hand Gas, Bremse und Lenkung bedienen<br />
kann. Er nutzt von der Fahrertür aus eine Verladehilfe,<br />
die den Rollstuhl vollautomatisch hinter<br />
dem Fahrersitz verstaut.<br />
Experten informieren<br />
Ford beschränkte sich im behindertengerechten<br />
Tagungszentrum Pforzheim-Hohenwart nicht<br />
nur auf die Präsentation von bei Ford gebauten<br />
behindertengerechten Fahrzeugen, sondern lieferte<br />
auch Beratung, was die Finanzierung eines<br />
solchen Autos angeht. „Die Bundesagentur und<br />
Rentenversicherung unterstützen Behinderte bei<br />
der Anschaffung und dem Umbau eines Fahrzeugs“,<br />
so Günter Sührer, Leiter des Technischen<br />
Beratungsdienstes von der Bundesagentur für Arbeit.<br />
Jeglicher Zuschuss zum Kauf oder zum Umbau<br />
eines Autos für einen Behinderten muss nach<br />
den Vorschriften der KfzHV (Kraftfahrzeughilfeordnung)<br />
vor der Anschaffung beantragt werden,<br />
da es sonst kein Geld gibt. Folgende Voraussetzungen<br />
müssen für die Unterstützung erfüllt sein:
Handikap<br />
Der Behinderte darf nicht nur vorübergehend auf<br />
die Benutzung seines Fahrzeugs angewiesen<br />
sein. Der Antragsteller benötigt das Fahrzeug,<br />
um zu seinem Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz zu<br />
kommen.<br />
Auch für Nichtberufstätige ist es möglich, durch<br />
einen entsprechenden Antrag finanzielle Unterstützung<br />
beim Kauf eines Autos zu bekommen.<br />
(Allerdings handelt es sich um „Kann-Bestimmungen“,<br />
angesichts leerer Kassen steht eine Bewilligung<br />
eher in den Sternen; Anm.d.Red.) Voraussetzung<br />
ist dabei immer, dass der Betroffene<br />
durch Art und Schwere des Handikaps zwingend<br />
auf ein Auto angewiesen ist, um überhaupt am<br />
öffentlichen und kulturellen Leben teilnehmen<br />
zu können. Außerdem muss gewährleistet sein,<br />
dass der behinderte Mensch entweder selbst<br />
führen kann, oder dass jemand anders als Fahrer<br />
fungiert. Der Kaufpreis des Autos (ohne behindertengerechte<br />
Ausstattung) wird mit maximal 9 500<br />
€ bezuschusst, wobei das Einkommen berücksichtigt<br />
wird. Die behindertengerechte Ausstattung<br />
wird in voller Höhe übernommen. Finanzielle<br />
Unterstützung gibt es auch zum Erreichen der<br />
Anzeige<br />
Kurpromenade 23/1<br />
76332 Bad Herrenalb<br />
Schwarzwald<br />
Informationen & Zimmerreservierung<br />
Telefon: 07083 / 5002-0<br />
Telefax: 07083 / 5002-299<br />
info@hotelak.de | www.hotelak.de<br />
Fahrerlaubnis. Der Antrag auf Kostenbeteiligung<br />
und zur Erlangung der Fahrerlaubnis muss vorher<br />
gestellt werden. Eine mögliche Steuerbefreiung<br />
beziehungsweise die Höhe einer Steuerermäßigung<br />
für das persönlich genutzte Fahrzeug richtet<br />
sich nach dem Vermerk im Schwerbehindertenausweis.<br />
Auch wer noch keinen Führerschein hat, kann<br />
ihn trotz körperlicher Einschränkungen in Angriff<br />
nehmen. Durch den „Antrag auf Fahrerlaubnis“<br />
wird geprüft, wer unter welchen Bedingungen<br />
am Straßenverkehr teilnehmen darf. Ratsam ist<br />
aber, diese Aufgabe der Fahrschule zu übergeben,<br />
da sie über das nötige Hintergrundwissen verfügt<br />
und schon im Vorfeld klären kann, ob bestimmte<br />
Gutachten und Tests notwendig sind.<br />
Ausführliche Informationen zur Rechtslage, Führerscheinerwerb,<br />
Voraussetzungen der Kostenübernahme<br />
sowie nötigen Gutachten finden sich<br />
auch in der Opel-Broschüre „Mehr Mobilität. Mehr<br />
Möglichkeiten.“ Diese und weitere Infobroschüren<br />
liegen bei den Opel-Handelspartnern für alle<br />
Interessierten bereit.<br />
Barrierefreiheit zum Wohlfühlen<br />
für Gäste mit und ohne Behinderung<br />
Zentral und in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zum Kurpark liegt das barrierefreie<br />
Hotel am Kurpark. Ohne nennenswerte<br />
Steigungen erreichen Sie Cafés, Geschäfte<br />
und erleben kulturelle Highlights im Kurhaus.<br />
Entspannen Sie und freuen Sie sich<br />
auf die vielfältigen Freizeitaktivitäten und<br />
Kurangebote in der Siebentäler Therme.<br />
61 Zimmer, davon 34 Appartements, alle<br />
rollstuhlgerecht und mit Notrufsystem,<br />
auf Wunsch mit Pflegebett ausgestattet<br />
Internetcorner<br />
Service: Bei Bedarf kann der im Haus<br />
ansässige Pflegedienst beauftragt werden.<br />
Sauna, Wellness-Wanne und Pflegebad<br />
Restaurant / Wintergarten<br />
technik
technik<br />
52<br />
Ford C-Max,<br />
u.a. mit<br />
Joystick Lenkung<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Für jede Anforderung das<br />
passende Fahrzeug<br />
Mobil heißt weit mehr als bloße Ortsveränderung<br />
von A nach B. Es bedeutet, aktiv am Leben teilnehmen<br />
zu können, einen Beruf auszuüben, soziale<br />
Kontakte zu pflegen, etwas mit der Familie<br />
zu unternehmen und kulturelle Kontakte zu pflegen.<br />
Mobilität bedeutet nicht zuletzt Selbstständigkeit<br />
und Unabhängigkeit. Ein Instrument für<br />
diese Verwirklichungen ist das Auto.<br />
Die Gruppe der Autofahrer mit Mobilitätseinschränkungen<br />
umfasst in Deutschland ca. 1,6<br />
Mio. Aufgrund umfangreicher Forschungsaktivitäten,<br />
beispielsweise zur Ergonomie, ist Fords<br />
Modellfamilie nach eigenen Angaben bestmöglich<br />
auf die Bedürfnisse dieses Personenkreises<br />
zugeschnitten. Alle Modelle sollen sich für behindertengerechte<br />
Umbauten eignen, für die das<br />
Unternehmen einige Partner anbietet. Interessenten<br />
kaufen bei Ford ihr Fahrzeug und lassen<br />
es dann umbauen. 2008 hat das Unternehmen 4<br />
700 Behindertenfahrzeuge verkauft und will diese<br />
Menge im Jahre <strong>2009</strong> auf 5 400 erhöhen. Dabei<br />
erfreut sich der Focus der größten Beliebtheit.<br />
Mit einem großen Produktangebot und individuellen<br />
Umbaumöglichkeiten für alle gängigen<br />
Fahrzeugmodelle sämtlicher Hersteller bietet der<br />
Spezialist REHA Group Automotive Menschen<br />
mit Bewegungseinschränkungen jeglicher Art<br />
kompetente Hilfe an. Die Kooperation mit Opel<br />
macht es dem Betroffenen noch einfacher, sein<br />
Wunschfahrzeug bedarfsgerecht auszustatten.<br />
Ob Pkw oder Nutzfahrzeug – das Hildener Unternehmen<br />
realisiert Umbauten für die gesamte<br />
Opel Modellpalette.<br />
Neben der bereits intensiven Beratung zu Umbaumöglichkeiten<br />
der Fahrzeuge und den allgemeinen<br />
rechtlichen Bestimmungen und Voraussetzungen<br />
haben die REHA-Experten einen<br />
speziellen Kfz-Schutzbrief für behinderte Menschen<br />
entwickelt, der für eine erweiterte Mobilität<br />
sorgt. Sowohl das Auto als auch der Kunde selbst<br />
werden direkt zum jeweiligen Spezialumbauer<br />
gebracht – unabhängig von dessen Standort<br />
– und nicht nur zum nächstgelegenen Händler.<br />
Zudem wird eine Fahrzeug-Versicherung angeboten,<br />
die eine kostenfreie Mitversicherung des<br />
Fahrzeugumbaus bis zu 150 000 € einschließt. Bei<br />
weitergehenden Rechtsfragen konnte der Verein<br />
„Mobil durchs Leben“ gewonnen werden. Fachkundige<br />
Anwälte bieten damit für Behinderte<br />
eine Interessenvertretung. Durch diese Bausteine<br />
erhält der Kunde bei der REHA-Group Automotive<br />
sein individuelles Produkt sowie Dienstleistungen<br />
aus einer Hand.<br />
Das schwäbische Unternehmen Paravan baut<br />
Fahrzeuge so um, dass man seinen genau auf die<br />
eigene Behinderung abgestimmten, „Maßanzug“<br />
auf Rädern bekommt. Welches Fahrzeug gewählt<br />
wird, ist nur eine Frage des Geschmacks und des<br />
Geldbeutels. Den Löwenanteil des Umsatzes<br />
erzielt das Unternehmen damit, dass Vans auseinandergesägt<br />
und mit einem besonderen Unterbau<br />
bestückt werden, so dass Rollstuhlfahrer<br />
über eine Rampe ins Fahrzeug gelangen. Auch<br />
können Querschnittgelähmte, Einarmige, Menschen<br />
ohne Beine oder Kleinwüchsige, mit einem<br />
Joystick ihre individuelle elektronische Steuerung<br />
für das Auto bekommen. Diese Technologie<br />
kommt aus dem Flugzeugbau. Paravan hat sie<br />
sich unter dem Namen „Space Drive“ patentieren<br />
lassen. Tobias Schönleber, Leiter für Marketing<br />
und Öffentlichkeitsarbeit bei Paravan: „Wer damit<br />
fahren will, muss ziemlich umdenken, aber Paravan<br />
bietet auch einen Verkehrsübungsplatz zum<br />
Austesten an.“<br />
Text: Heike Stüvel<br />
Fotos: Hersteller
Hotel am Kurpark in Bad Herrenalb<br />
Schon beim Betreten des Hauses<br />
spürt man: hier haben sich Menschen<br />
mit Gespür und Harmonie<br />
und mit viel Sinn für Farben darum<br />
gekümmert, dass sich Gäste<br />
hier wohlfühlen.<br />
Bad Herrenalb, ein heilklimatischer Kurort mit<br />
Mineralheilbad, liegt im Nordschwarzwald zwischen<br />
Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim, in<br />
der Nähe von Straßburg. Durch die zentrale Lage<br />
des Pflegekurhotels im Ort sind gemütlich Cafés,<br />
kleine Boutiquen und Geschäfte ohne nennenswerte<br />
Steigungen schnell zu erreichen. Der Kurpark<br />
ist direkt gegenüber und für Rollstuhlfahrer<br />
gut zu erreichen.<br />
Nun sind wir da, freundlich empfangen an der<br />
hellen, großzügigen Rezeption, die 24 Stunden<br />
besetzt ist. Vorbei an lichtdurchfluteten Gemeinschaftsräumen<br />
mit zahlreichen Büchern in jeder<br />
Etage werden wir zu unserem Zimmer gebracht.<br />
Helligkeit im Zusammenspiel mit harmonisch aufeinander<br />
abgestimmten Farben und immer wieder<br />
mit dem Blick auf die alten Bäume des Kurparks tut<br />
einfach gut. Im Zimmer fällt positiv auf, dass das<br />
Pflegebett der Höhe des normalen Doppelbettes<br />
angepasst ist. Alle Türen sind natürlich mindestens<br />
90 cm breit. Das Haus scheint um Rollstühle herum<br />
konzipiert zu sein, z.B. sind die Kleiderhaken niedriger<br />
als normal angebracht, alle Räume sind an<br />
eine Notrufanlage angeschlossen, die Haltegriffe<br />
im großen Badezimmer mit bodengleicher Dusche<br />
und einem fahrbaren Waschbecken verheißen<br />
Sicherheit. Die Ausleihe weiterer Hilfsmittel<br />
organisiert der gute Geist an der Rezeption. Auch<br />
ein Pflegedienst kann nach vorheriger Anmeldung<br />
in Anspruch genommen werden kann.<br />
Im April 2008 wurde dieses neu erbaute, modern<br />
und 100 % barrierefreie Hotel eröffnet . Damals<br />
wurden auch die gemütlichen Aufenthaltsräume<br />
eingerichtet, ein Restaurant mit Wintergarten,<br />
eine Cafe-Terrasse und eine Internet-Ecke. Für Tagungen,<br />
Seminare und Themenwochenenden<br />
stehen ein barrierefreier Tagungsraum mit 105<br />
qm und weitere Gruppenräume zur Verfügung,<br />
ausgerüstet mit moderner Medientechnik. 61 Hotelzimmer<br />
– davon 34 Appartements – sind für die<br />
Gäste des Hauses vorgesehen.<br />
Gäste mit Interesse an der Umgebung und an<br />
kulturellen Ereignissen, wie z.B. Konzerte, Theater-<br />
Aufführungen oder Kunstausstellungen werden<br />
auf Anfrage von einem örtlichen Busunternehmen<br />
mit rollstuhlgerechten Fahrzeugen transportiert<br />
– Baden-Baden liegt ja „vor der Haustür“.<br />
Aber auch im Haus gibt es entsprechende Angebote:<br />
literarische Abende werden u.a. mit Goethe<br />
als Schwerpunkt veranstaltet. Wer nun lieber „zu<br />
Haus“ bleibt, kann sich nach einem reichhaltigen<br />
Schwarzwälder Frühstücksbufett auch mittags<br />
und abends mit Menüs verwöhnen lassen. Gut<br />
ausgebildete Köche sorgen dafür, dass jede Diät<br />
eingehalten werden kann, auch Vegetarier und<br />
Veganer werden begeistert sein.<br />
Ein absolutes Highlight ist übrigens eine Hubwanne<br />
(samt Einstiegshilfe) mit Licht und Klang. Und<br />
auch sonst ist alles hier darauf eingerichtet Ruhe zu<br />
finden und sich in absoluter Wohlfühlatmosphäre<br />
zu entspannen.<br />
Text: Almuth von Wietersheim<br />
Fotos: Gisela Werner<br />
markt<br />
PARAPLEGIKER 4/09 53
technik<br />
Udo Späker (ganz links)<br />
erklärt Udo Münchow und<br />
Tamara Schloemer<br />
Pkw-Umbau-Möglichkeiten.<br />
54<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Experten-Bericht von der RehaCare Düsseldorf:<br />
Gutes Neues<br />
Die Ergo-Therapeutin Tamara Schloemer und der Physio-Therapeut Udo<br />
Münchow aus Bad Wildungen waren mit dem Autor dieses Berichtes am<br />
14. Oktober auf der REHACARE in Düsseldorf. Sie haben Produkte von<br />
zwei Anbietern kritisch betrachtet und aus ihrer Sicht beurteilt.<br />
U<br />
nter dem Firmen-Namen Kadomo hat ein<br />
junges Experten-Team in Monheim bei<br />
Düsseldorf ein Unternehmen für „Behindertengerechte<br />
Fahrzeuge“ gegründet. Udo Späker<br />
– selbst Tetra und ausgewiesener Experte<br />
für Umbauten – ist bei Kadomo verantwortlich<br />
für den Verkauf. Er betont, dass man besonders<br />
großen Wert auf individuelle Beratung legt.<br />
An Test-Fahrzeugen besteht die Möglichkeit<br />
der Technik-Erprobung ebenso wie man seine<br />
Fahreignung an einer in Schweden entwickelten<br />
„Driver-Test-Station“ erproben kann. Auf<br />
dieser Basis können dann Gutachten erstellt<br />
werden.<br />
Bei Kadomo kann man Umbauten für jede Form<br />
einer Behinderung realisieren, so beispielsweise<br />
– neben Angeboten für „Rollis“ – auch für<br />
Schlaganfall-Patienten/innen, Kleinwüchsige<br />
oder Contergan-Geschädigte. Man hat auch<br />
kein Problem damit, auf Wunsch spezielle Bedienungen<br />
von Wettbewerbern einzubauen.<br />
Die „Umsetzhilfe-Aufrichthilfe“…<br />
… ist geeignet für Menschen, die nicht mehr<br />
in der Lage sind, von einer tiefen Sitzfläche<br />
aufzustehen. Oder die Probleme mit der Überwindung<br />
der Differenz zwischen Rollstuhl und<br />
Fahrersitz haben. Die Bedienung wird mittels<br />
Fernbedienung erleichtert. Für Vielfahrer, die<br />
häufig ein- und aussteigen müssen, ist dieser<br />
erleichterte Transfer ohne Rutschbrett besonders<br />
praktisch.<br />
Dazu kommen:<br />
• Erleichtertes Aufstehen durch Aufrichtfunktion,<br />
verminderte Sturzgefahr.<br />
• Rollstuhlsicherung gegen das Wegrutschen<br />
des Rollstuhls beim Transfer.<br />
• Fest montierte und klappbare Sitzfläche.<br />
Beim Selbstversuch wurde festgestellt: Es ist<br />
eine praktikable Lösung. Die recht kleine Sitzfläche<br />
hat den Vorteil des erleichterten Einstiegs<br />
für die Beine. Fazit: Eine gute Idee für<br />
Menschen, die auf den selbstständigen Transfer<br />
ins Fahrzeug angewiesen sind, dies aber<br />
ohne Hilfsmittel nicht schaffen.<br />
Die erfahrenen Experten von Kadomo beraten<br />
Berufstätige, die ein Fahrzeug benötigen,<br />
über Finanzierungs-Möglichkeiten von Krankenkassen,<br />
Berufsgenossenschaften und Ar-
eitsagenturen. Weitere Informationen bei:<br />
www.kadomo.de.<br />
Bei Otto Bock ist der erste Eindruck, dass es<br />
hier zahlreiche Angebote für individuelle Versorgung<br />
mit Hilfsmitteln gibt, von Orthesen<br />
über Rollstühle bis hin zu innovativen Sportgeräten.<br />
Wolfgang Raabe, Leiter „Marktmanagement<br />
Mobility Solutions“ bei Otto Bock,<br />
gab kompetente Antworten auf viele Fragen<br />
bezüglich der kleinen Auswahl von drei Hilfsmitteln<br />
aus dem sehr großen Angebot von<br />
Otto Bock:<br />
Der Elektrorollstuhl „Xeno“<br />
Dieses Gerät ist mit einer Stehfunktion ausgestattet,<br />
mit der man auch fahren kann. Als<br />
Zusatzausstattungen sind Seitenpelotten und<br />
Thoraxpelotten ebenso erhältlich wie eine<br />
verstellbare Tischplatte, Stoßstange und Beleuchtung.<br />
Folgende Vorteile sind aus Therapeuten-Sicht<br />
zu sehen:<br />
• Im Stand ist eine bessere Erreichbarkeit von<br />
Gegenständen und Einrichtungen möglich.<br />
• Sitz und Stand können schnell variiert werden.<br />
Das fördert die Selbstständigkeit.<br />
• Betroffene können mit Fußgängern/innen<br />
auf Augenhöhe kommunizieren.<br />
• Die Gelenke werden durch Dehnung der<br />
Muskulatur in den Beinen mobilisiert.<br />
• Die Knochendichte bleibt durch die Stehfunktion<br />
erhalten.<br />
• Durch Stehen wird die Gelenkstabilität gefördert<br />
und die Wirbelsäule entlastet.<br />
• Einfache Einstellung aller Funktionen.<br />
Selbstversuch: Die Handhabung ist einfach, es<br />
gibt ein angenehmes und sicheres Gefühl von<br />
Halt durch die gut sitzenden Gurte. Das ergonomische<br />
Sitzpolster ist angenehm weich,<br />
die Rückenlehnen-Verstellung ist angenehm.<br />
Wichtig ist das Gefühl von Autonomie durch<br />
selbstständige Steuerung der Funktionen.<br />
Fazit: Der Xeno bietet selbstständige Bedienbarkeit<br />
und einfache Mobilisation in den<br />
Stand. Leider wird der hohe Preis von etwa<br />
10 000 € vermutlich nur in Ausnahmefällen<br />
von Kostenträgern übernommen.<br />
Der „Paragolfer“<br />
Das dreirädige Elektro-Mobil ist ein geländegängiges<br />
Sportgerät für <strong>Paraplegiker</strong>, mit Aufstehhilfe<br />
für den anspruchsvollen Golfer.<br />
Selbstversuch: Mit der gut zu bedienenden<br />
Steuerung ist spielend leichtes und sehr präzises<br />
Fahren möglich, was allerdings nur auf<br />
ebener Fläche erprobt werden konnte. Das<br />
Aufrichten und Stehen ist sicher, wobei die<br />
Bewegungsfreiheit des Oberkörpers und der<br />
Arme für die Ausübung der Schläge voll erhalten<br />
bleiben.<br />
Fazit: Der Paragolfer ist ein weiterer Beitrag<br />
zur Erhöhung der Lebensqualität von <strong>Paraplegiker</strong>n.<br />
Dies dank innovativer Forschung<br />
und Technik, unterstützt von erfahrenen Rolli-Golfern/innen.<br />
Die hohen Anschaffungskosten<br />
wird bei diesem Gerät wohl kaum ein<br />
Kostenträger übernehmen.<br />
Anzeige<br />
technik
technik<br />
Anzeige<br />
„OmoNeurexa“<br />
Diese Schulterorthese ist für Menschen mit<br />
neurologischen Schäden entwickelt worden.<br />
Besonders hilft sie bei Schulterschmerzen und<br />
Lähmungen in der die Schulter umgebenden<br />
Muskulatur. Die Orthese wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem Berliner Professor Dr. med. Stefan<br />
Hesse entwickelt. Die Schmerzminderung<br />
wird durch die zentrierte Positionierung des<br />
Humeruskopfes in der Gelenkpfanne erreicht.<br />
Somit wird schmerzhaftem Überdehnen und<br />
Reizen der Gelenkkapsel, der Sehnen, Bänder<br />
und Nerven entgegen gewirkt. Durch die Entlastung<br />
und die Unterstützung einer günstigen<br />
Armhaltung können auch die Körperhaltung<br />
und das Gangbild positiv beeinflusst<br />
werden. Optional können auch Muskelpads<br />
zur Stimmulation abgeschwächter Muskeln<br />
angebracht werden.<br />
Vorteil: Wenn von Therapeuten die geeignete<br />
Größe und die richtige Passform gefunden<br />
Tamara Schloemer testet den Paragolfer.<br />
Im Hintergrund diskutieren Udo Münchow<br />
und Wolfgang Raabe (von links).<br />
wird, bietet OmoNeurexa gute Möglichkeiten<br />
zum Schutz und zur Stabilisation des Schultergelenks.<br />
Nachteil: beim Anlegen der Orthese<br />
ist in der Regel Fremdhilfe erforderlich.<br />
Festzustellen bleibt, dass bei Otto Bock mit<br />
großem Erfolg daran gearbeitet wird, Form<br />
und Funktion von Hilfsmitteln so zu gestalten,<br />
dass Nutzer den optimalen Effekt damit erzielen.<br />
Weitere Informationen bei:<br />
www.ottobock.de.<br />
Text: Tamara Schloemer &<br />
Hermann Sonderhüsken<br />
Fotos: Hermann Sonderhüsken
Neues bei Otto Bock:<br />
Sport-Rolli-Programm<br />
Otto Bock ist auch als Anbieter von Sportrollstühlen aktiv geworden.<br />
Dabei wollte man das Rad nicht neu erfinden, sondern hat mit der<br />
Unterstützung von Spitzen-Sportlern nach einem wirklich qualifizierten<br />
Hersteller gesucht.<br />
N<br />
ach umfassender Prüfung vieler Produkte und der Möglichkeit<br />
von Kooperationen ist die Wahl auf den dänischen<br />
Rollstuhl-Hersteller Wolturnus gefallen. Die Firmen-Philosophie<br />
dieses Unternehmens und seines Designers und Entwicklers Per<br />
Bisgaard passt ideal zu Otto Bock: Die Produkte müssen qualitativ<br />
hochwertig sein, zum vorgesehenen Einsatz passen und dazu<br />
noch hohen ästhetischen Ansprüchen genügen.<br />
Im neuen Wolturnus-Programm werden neben Modellen für<br />
den Amateursport auch Basketball-, Rugby- und Liegebike-Modelle<br />
auf höchstem Niveau angeboten. Diese Spitzenprodukte<br />
genügen sämtlich paralympischen Ansprüchen. Das passt gut,<br />
denn Otto Bock ist offizieller Partner des International Paralympic<br />
Committee (IPC) und des National Paralympic Committee (NPC)<br />
Deutschland.<br />
Natürlich erfolgt die Anpassung aller Wolturnus-Modelle individuell<br />
nach den speziellen Vorstellungen und Bedürfnissen der<br />
Sportler/innen. Die Produkte werden dann in Handarbeit von<br />
Wolturnus-Experten aus besten Materialien hergestellt. „Wir produzieren<br />
leichte und stabile Rollstühle von exzellenter Qualität<br />
für Menschen, die ein individuelles Produkt mit höchstem Leistungsgrad<br />
benötigen.“ So die Firmenphilosophie von Wolturnus.<br />
Die Rollstühle und Bikes werden mit extrem dünnen und stabilen<br />
Nähten handgeschweißt. Das verwendete, mit Zink und Magnesium<br />
legierte Aluminium, hat eine um 20 Prozent höhere Härte<br />
als das üblicherweise für den Rollstuhlbau verwendete Aluminium.<br />
Die Sportrollstühle von Wolturnus entsprechen internationalen<br />
Standards. Das Bike überzeugt dadurch, dass Leichtbau und<br />
große Steifigkeit kombiniert sind, wodurch zu erwarten ist, dass<br />
der Krafteinsatz effektiv in Vortrieb umgesetzt wird. Zudem ist dadurch<br />
mit einer guten Straßenlage zu rechnen.<br />
Auf der „Reha“ im Oktober in Düsseldorf konnte man sich bei Otto<br />
Bock davon überzeugen, dass die neuen Produkte wirklich höchsten<br />
Ansprüchen genügen. Die Beratung erfolgte durch bekannte<br />
Rolli-Sportler, so beispielsweise vom Spitzen-Biker Torsten Purschke:<br />
„Natürlich werden wir im Otto-Bock-Bike-Team jetzt die individuell<br />
angepassten Wolturnus-Bikes fahren. Auf den ersten Renn-<br />
Einsatz bin ich gespannt, und natürlich auch total optimistisch.“<br />
Weitere Informationen bei: www.ottobock.de<br />
Text & Foto: Hermann Sonderhüsken<br />
Anzeige<br />
Lifta in Ihrer Nähe:<br />
Kiel<br />
Hamburg<br />
Berlin<br />
Dresden<br />
Gera<br />
Leipzig<br />
Bremen<br />
Hannover<br />
Gelsenkirchen<br />
Frankfurt<br />
Mannheim<br />
Stuttgart<br />
Freiburg<br />
Ulm<br />
Nürnberg<br />
München<br />
… sowie in 80 weiteren Städten<br />
<br />
technik<br />
Wolfgang Raabe,<br />
„Marktmanagement<br />
Mobility Solutions“-<br />
Leiter bei Otto-Bock<br />
zeigt sich hier stolz im<br />
Basketball-Rollstuhl<br />
von Wolturnus.<br />
der meistgekaufte Treppenlift<br />
Zuhause mobil bleiben<br />
Sicher Treppenfahren<br />
Selbständigkeit erhalten<br />
Über 70.000 verkaufte Liftas<br />
Neu: Treppenlift-Finanzierung<br />
(8,9 % eff. Jahreszins)<br />
GUTSCHEIN<br />
Ja, schicken Sie mir meinen Prospekt –<br />
kostenlos und unverbindlich.<br />
Lifta GmbH, Abt. PA 25, Horbeller Straße 33, 50858 Köln
kleinanzeigen<br />
58<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Wanted – PARA 2/83<br />
Für die elektronische Dokumentation der kompletten<br />
Reihe aller jemals erschienen (!!!) Ausgaben dieser<br />
Zeitschrift wird obige Ausgabe gesucht.<br />
Bitte an: Harry Baus, Sozial- u. Behindertenberatung,<br />
Universitätsstr. 150, 44801 Bochum,<br />
eMail: Harry.Baus@akafoe.de<br />
tel 02 34-32 115 30.<br />
Stellenanzeige<br />
Wir, ein innovatives Unternehmen im Reha Bereich,<br />
suchen für die Vergrößerung unseres Teams einen<br />
erfahrenen und hochmotivierten Berater für Reha-Technik<br />
zur Vollanstellung. Tätigkeitsfeld: Kundenberatung,<br />
kfm. Aufgaben wie Erstell. von Kostenvoranschlägen.<br />
Fremdsprachen erforderlich.<br />
Erstkontakt: heike.roessel@schmicking.de<br />
Informationen gesucht<br />
Für meinen nationalen Zugänglichkeitskatalog http://<br />
rokodat-katalog.de.ki suche ich ständig ausführliche<br />
Informationen über barrierefreie öffentlich zugängliche<br />
Einrichtungen. Der Katalog enthält ein komfortables<br />
Meldeformular.<br />
RoKoDat Zentrum für Behinderteninformation, Jürgen<br />
Wecke, eMail: rokodat@gmx.de, tel 07 21-4 99 99 01.<br />
Aktivfaltrollstuhl<br />
MEYRA X1 3.350 (BJ 4/<strong>2009</strong>), schwarz, Fußbrett hochklappbar<br />
und schwenkbar, Supergripgreifreifen mit<br />
Tetra-Verriegelung, SB 38, ST 43, SH 43. Nie gefahren.<br />
Neupreis 2 700 €, für 1 200 € zu verkaufen.<br />
tel 0160-1507975<br />
eMail: ramb@onlinehome.de.<br />
Rollstuhlzuggerät<br />
Verkaufe gebrauchten, guterhaltenen MINITRAC, ca. 12<br />
Jahre alt, sehr gut gepflegt und in sehr gutem Zustand,<br />
die Batterien wurden vor einem Jahr ersetzt. MINITRAC<br />
incl. Ankupplungsvorrichtung für Rollstuhl und Ladegerät<br />
für 400 € zzgl. Frachtkosten abzugeben.<br />
tel 0 77 65-84 33<br />
Lincoln Continental MK V Coupe<br />
„Bill Blass Edition“, Original Cartier Instrumente, Lederausstattung,<br />
EZ 4/78, TÜV 9/2010, 34 533 km. Schauobjekt,<br />
US-Nummernschildrahmen, vergoldete Landau-<br />
Bars, viel Chrom, hochwertige Musikanlage. Rostfreies<br />
Fahrzeug, für Rollstuhlfahrer umgebaut, viele Neuteile,<br />
nicht alle Schrauben original, Unikat. VB 14 000 €.<br />
Fax/tel 0 42 41-14 38<br />
VW T4 Bus.<br />
VW T4 Caravelle II, behindertengerecht, Aktiv/Passivfahrer,<br />
112 000Km, EZ 1997, 116PS, 24661ccm, Benzin,<br />
Automatik, rot, TÜV/AU neu, ABS, AIRBAG für Fahrer<br />
und Beifahrer, ZV, Standheizung, elektr. Fensterheber,<br />
5 Sitze, Tempomat, Nebelscheinwerfer, Winterreifen<br />
auf Felge, Heckflügeltüren, (Bremsen, Auspuff, Katalysator,<br />
Wasserpumpe, Standheizung, Zahnriemen neu)<br />
Rollstuhl gerechter Spezialumbau, elektr. Seitentür mit<br />
FB, elektr. Sitzkonsole, Pilotensitze mit Armlehnen vorn,<br />
Schwenklift(E-Stuhl geeignet) mit FB, Handgas/Bremse,<br />
elektr. Feststellbremse, Lenkraddrehknauf, Servolenkung<br />
mit Kraftverstärker-Bremskraftverstärker(geeignet<br />
für MS Erkrankte), internes 220V Ladegerät VB 11 500 €.<br />
tel 01 78-7 86 19 99<br />
eMail: lumpi.rockz@web.de.<br />
AUDI A6<br />
1,9 TDI EZ 03/2005 105 000 km, Automatik, Handgasgerät<br />
rechts Zug-Schiebefunktion, silber, Leder schwarz,<br />
Navi, elektr. höhenverstellbare Sitze, Parktronic etc.<br />
Vollaustattung<br />
VHB 15 500 €.<br />
tel 0 52 41-7 41 27 57<br />
Ergometer für Rollstuhlfahrer<br />
moto-med viva1 (gebraucht) mit Sprunggelenksteuerung<br />
für VB € 2 500 abzugeben.<br />
tel. 01 71-2 88 55 95<br />
eMail: jossy.osw@t-online.de.<br />
FEWO auf Norderney<br />
Bj 2003, exklusive ETW, feine Ausstattung, barrierefrei,<br />
große Terrasse, Fahrstuhl, Sauna, Strandnähe.<br />
KP € 249 000 €.<br />
tel 01 62-3 12 20 26
Vermiete Wohnwagen<br />
Tabbert Comtesse Panorama 540, mit 80 cm breiter<br />
Tür und Hublift, zul. Gesamtgewicht 1 400 kg für max.<br />
4 Personen, evtl. auch mit Strandrollstuhl (J.O.B. von<br />
Neatech) zu vermieten. Fotos unter: www.mich-kannstdu-mieten.de,<br />
tel 0 80 26-42 98<br />
eMail info@eur.o-pair.de oder uwe@buschold.de.<br />
Kanaren<br />
Rollstuhlgerechtes Privathaus auf der grünsten der kanarischen<br />
Inseln für 2 - 6 Pers. zu vermieten, herrlicher Blick<br />
auf Meer und Berge, tolle Natur, schöner Garten, Wintergarten,<br />
Heizung, 2 Bäder, Auto mit Handgas ab Flughafen<br />
möglich. Hilfe beim Buchen der Flüge – kein Problem.<br />
Info: www.lapalmahaus.de oder tel 0 75 24-79 11<br />
Sri Lanka<br />
Rollstuhlgerechte Ferienanlage in Negombo zu vermieten<br />
(keine Tzunamiregion); Wolf Odebralski.<br />
tel 0 23 51-6 61 53 64; eMail: wolf.odebralski@lycos.de;<br />
www.srilanka-rosegarden.de.<br />
Indien<br />
Im Winter sommerliche Temperaturen genießen, von<br />
der eigenen Köchin verwöhnt werden, ein exotisches<br />
Land kennenlernen und vieles mehr – ohne Stress und<br />
Anzeige<br />
zu erschwinglichen Preisen in stufenlosem privatem Ferienhaus.<br />
Wo? Im südindischen Kerala. Bei der Buchung<br />
von Flügen sind wir gerne behilflich.<br />
Infos unter www.mykerala.de oder tel 0 75 24-79 11.<br />
Zwischen Heide und Nordsee<br />
Rollifahrer vermietet 3 komf. FeWo auf seinem Bauernhof.<br />
Gemütlich, ebenerdig. DU u. WC befahrbar,<br />
Waschmasch., EBK mit Spülmasch., Terrasse, ideal für<br />
Handbiker, 50/ 90 qm, 30 / 40 € am Tag. Hausprospekt.<br />
Tel.: 0 42 87-2 12; fax 9 50 33.<br />
Ferienhaus am Kanal<br />
Erleben Sie den Nord-Ostseekanal mit den Traumschiffen<br />
und die schöne Umgebung. Ein komplett eingerichtetes<br />
Rollstuhl- und Allergiker gerechtes Ferienhaus<br />
wartet auf Sie. Käthe Meyer, Oeverdiek 4, 25557 Gokels,<br />
tel 0 48 72-29 81, www.Haus-Gretchen.de.<br />
Bedingungen: Private Kleinanzeigen und Stellenanzeigen<br />
für Behinderte sind kostenlos (Geschäftsanzeigen auf<br />
Anfrage), bitte als eMail an Peter.Mand@t-online.de, bitte<br />
nur wenn nicht anders möglich als (lesbares!)<br />
Fax 0 21 54-95 08 65, Annahme vorbehalten, ohne<br />
Gewähr. Wir weisen darauf hin, dass beim Verkauf von<br />
Hilfsmitteln der Verkäufer auch der Eigentümer sein muss.<br />
kleinanzeigen<br />
Night-active<br />
MARATHON PLUS EVOLUTION. Mach´ Dich sichtbar. Der<br />
Reflexstreifen auf der Seitenwand des Reifens leuchtet im<br />
Scheinwerferlicht hell auf. So bist Du auch in der schwärzesten<br />
Nacht eine strahlende Erscheinung. www.schwalbe.com
markt<br />
Anzeige<br />
Bauen – Wohnen – Renovieren:<br />
Viele Verbesserungen<br />
Wer neu baut, hat es einfacher: Barrierefreiheit von Anfang an ist<br />
im Neubau häufig mit relativ geringem technischen und finanziellen<br />
Aufwand machbar. Die meisten von uns aber leben im Bestand.<br />
Auch hierfür gibt es Lösungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten<br />
Problemstellungen. Im Folgenden haben wir ein paar Neuheiten<br />
dieses Jahres aufgelistet.<br />
Ein umfassendes Programm an Sicherheits-<br />
Halte- und Stützgriffen hat Hersteller AMS<br />
(www.ams-reha.de) im Angebot. Die Griffe<br />
sind durchweg aus pflegeleichtem Chromnickelstahl<br />
gefertigt, was sie resistent gegen<br />
herkömmliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />
macht. Alle Griffe werden durch ein<br />
spezielles Verfahren gefertigt und in einem<br />
Stück produziert. Anschließend werden die<br />
Teile elektropoliert, damit die Materialoberfläche<br />
dauerhaft geschlossen bleibt. Dies hat den<br />
Vorteil, dass der Griff immer hygienisch sauber<br />
bleibt und seinen besonderen Glanz behält.<br />
Die praxisnahe Zusammenarbeit mit Anwendern<br />
und Fachleuten im Reha-Bereich ermöglicht<br />
von Anfang an die optimale Konstruktion<br />
von Neuentwicklungen. So können auch<br />
individuelle Planungswünsche und Lösungen<br />
für spezielle Anforderungen realisiert werden.<br />
Auch Haltegriffe in Farbe stellen für AMS kein<br />
Problem dar. AMS stellt als einziger Anbieter<br />
einen Klappgriff her, der sich mühelos nach<br />
oben und unten bewegen lässt, ohne dass die<br />
Technik in den Vordergrund tritt.<br />
Die CAMA Treppenlift GmbH präsentiert Treppe<br />
und Liftsystem in einem: Auf diese patentierte<br />
Lösungsmöglichkeit haben Planer und<br />
Architekten, denen die meisten bislang am<br />
Markt erhältlichen Hubsysteme aus optischen<br />
Gründen sehr oft ein Dorn im Auge waren,<br />
schon lange gewartet. Das bestechende an der<br />
Lifttreppe FlexStepTM (www.cama.de) ist, dass<br />
ein Fußgänger sie als normale Treppe nutzen<br />
kann. Bei Bedarf wird aus der Treppe innerhalb<br />
weniger Sekunden auf Knopfdruck eine<br />
Hebevorrichtung, mit der Höhenunterschiede<br />
bis 1,25 Meter spielend einfach zu überwinden
sind. Ein patentiertes Antriebssystem senkt die<br />
Treppenstufen geräuschlos ab und ehe man<br />
sich versieht, verwandelt sich die Treppe in eine<br />
Hubplattform. Wie von Geisterhand schweben<br />
die Treppenstufen nach unten und unter der<br />
ersten Stufe taucht eine Auffahrklappe auf und<br />
legt sich auf den Fußboden, um dem Nutzer,<br />
ungeachtet ob Rollstuhlfahrer oder Mutter mit<br />
Kinderwagen das leichte Befahren der nun aus<br />
der Treppe entstandenen Hubplattform zu erleichtern.<br />
Bei der LiftTec GmbH steht die technische und<br />
optische Überarbeitung des „BA 4000“ ab sofort<br />
zur Verfügung. Der Behindertenaufzug<br />
wird von LiftTec für unterschiedlichste Gebäude<br />
konstruiert und hergestellt. Aufgrund der<br />
eigenen Herstellung können individuelle Gebäudeanforderungen<br />
bereits bei der Planung<br />
berücksichtigt werden. Der neue BA 4000<br />
eignet sich für Innenräume und außerhalb an<br />
Gebäuden. Der Aufzug benötigt ein Schachtgerüst<br />
mit den Außenmaßen 1,50 x 1,50 m<br />
mm und hat eine Plattform mit den Maßen 1 x<br />
1,40 m. Die Förderhöhe beträgt max. 11 m und<br />
nutzt bis zu sechs Haltestellen. Nach der technischen<br />
Optimierung verläuft die Fahrt mit<br />
dem BA 4000 nun noch sanfter und geräuscharmer.<br />
Gleichzeitig ist der Aufzug um ein Drittel<br />
schneller als früher (www.lifttec.de).<br />
Die MONTAFON Dusch-WCs des österreichischen<br />
Hersteller SPANNRING haben in den letzten Jahren<br />
dem Produkt nicht nur zu einer höheren Bekanntheit<br />
verholfen, sondern auch einen Beitrag<br />
zum Umdenken hinsichtlich der Intimhygiene<br />
geleistet. Denn mittlerweile wissen es nicht nur<br />
Mediziner und Wellness-Experten: Wasser reinigt<br />
gründlicher und schonender als Papier. Seit<br />
Frühjahr <strong>2009</strong> bietet das Unternehmen nun die<br />
eigene WC-Keramik an und macht damit aus<br />
dem Dusch-WC als Aufsatzgerät ein INTEGRAL.<br />
Im Markt der Aufsatzgeräte werden häufig zwei<br />
Größen angeboten: die Standardgröße – nachrüstbar<br />
auf (fast) jede vorhandene WC-Keramik<br />
- und der Langsitz. Dieser bietet mehr Sitzkomfort<br />
und einen größeren Ausschnitt und wird<br />
daher von vielen Menschen bevorzugt. Nur leider<br />
sind die europäischen Keramiken meistens<br />
zu klein. Dieser Herausforderung hat sich der<br />
Anzeige<br />
Planungsbüro Peters<br />
Planen, Bauen und Wohnen ganz ohne Barrieren<br />
Wir stehen Ihnen zur Seite, wenn Sie Ihren Wohnraum<br />
barrierefrei gestalten möchten oder einen Neubau planen.<br />
Schwellenlose Bäder, rollstuhlgerechte Eingänge und<br />
behindertengerechte Aufzüge - wir erarbeiten speziell für Ihr<br />
Handicap die richtigen Lösungen.<br />
Wir besichtigen Ihre Wohnung und entwickeln in Abstimmung<br />
mit Ihnen ein individuelles Wohnkonzept, das Ihre<br />
Selbständigkeit in den eigenen vier Wänden dauerhaft<br />
verbessert. Wir planen Ihren barrierefreien Lebensraum<br />
und begleiten Sie von der ersten Idee bis zum Einzug in Ihr<br />
neues Heim.<br />
Gemeinsam wird es uns gelingen, Ihre Wohn- und Lebens-<br />
situation deutlich zu verbessern und Ihr Lebensumfeld<br />
barrierefrei zu gestalten. Vertrauen Sie unserer langjährigen<br />
Erfahrung!<br />
Wir stehen an Ihrer Seite!<br />
Planungsbüro Peters<br />
Zum Rohland 8 | 59872 Meschede<br />
Fon +49 (0) 291 908 749 - 0 | Fax +49 (0) 291 908 749 - 29<br />
kontakt@planungsbueropeters.com | www.planungsbueropeters.com<br />
markt
markt<br />
62<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Lieferant Spannring in Österreich angenommen<br />
und eine eigene, passgenaue Keramik entwerfen<br />
lassen, die auch optisch punkten kann, da<br />
Wasser- und Stromanschluss verborgen liegen.<br />
Die bekannten und bewährten Funktionen<br />
des Dusch-WCs bleiben natürlich erhalten, wie:<br />
temperierbare Dusche, beheizbare Sitzbrille, angenehmer<br />
Warmluftföhn, Geruchsabsaugung<br />
und zahlreiche Zusatzfunktionen (www.duschwc.de).<br />
Neuen Herausforderungen stellte sich NORMBAU<br />
Beschläge und Ausstattungs GmbH mit der Entwicklung<br />
neuer Serien barrierefreier und sanitärer<br />
Ausstattungsprodukte. Mit der Serie „Antibacterial“<br />
bietet NORMBAU als weltweit erster Hersteller<br />
Ausstattungen mit dauerhaft antibakterieller<br />
Schutzwirkung an. Die Produkte mit dem antibakteriellen<br />
Microban® Wirkstoff eröffnen eine neue<br />
Dimension hinsichtlich der funktionalen und hygienischen<br />
Anforderungen des Gesundheitswesens<br />
(www.normbau.de).<br />
Die ROTH GmbH hat als Neuheit einen mobilen<br />
Spritz- und Sichtschutz im Programm seiner Badausstattungen.<br />
Dieser kann sowohl nach oben<br />
oder seitlich abschwenkt werden. Befestigt wird<br />
der mobile Spritz- und Sichtschutz, wie das ganze<br />
ROTH MOBELI Programm, ohne Bohren und<br />
Schrauben durch das Umlegen von Kipphebeln,<br />
durch welche die anschmiegsamen Saugteller an<br />
jeder porendichten, glatten Fläche angebracht<br />
und wieder schnell entfernt werden können.<br />
Um jeder Situation gewachsen zu sein und um<br />
unterschiedliche Fliesengrößen auszugleichen<br />
gibt es die bewährten und TÜV-geprüften mobilen<br />
Haltegriffe von ROTH neuerdings auch mit<br />
Teleskopen in unterschiedlichen Längen. Diese<br />
sind ohne Werkzeug zerlegbar. Damit können die<br />
Griffe überall hin mitgenommen werden (z.B. bei<br />
Verwandtenbesuchen oder bei Urlaubsreisen).<br />
Die teleskopierbaren Griffe sind mit einer Zughaltekraft<br />
von 60 kg vom TÜV als Medizinprodukt<br />
zugelassen. Es gibt aber auch einen Haltegriff mit<br />
vier Saugern, der für 120 kg zugelassen ist. Besonders<br />
für kurzzeitige Benutzungen wie z.B. einen<br />
Beinbruch oder nach einem Krankenhausaufenthalt<br />
kann zur sicheren Bewegung im Bad so ein<br />
sicherer Haltgriff angebracht werden, ohne die<br />
Fliesen zu beschädigen (www.MOBELI.de).<br />
AMS Sanitär- und Rehatechnik GmbH<br />
Industriestraße 43, 74193 Schwaigern<br />
tel 0 71 38-9 41 11 0<br />
CAMA Treppenlift GmbH<br />
Wallauer Weg 19, 65205 Wiesbaden<br />
tel 0 61 22-7 64 70<br />
LiftTec GmbH<br />
Raiffeisenstraße 11, 78166 Donaueschingen<br />
tel 07 71-92 03 90<br />
Montafon Dusch-WC<br />
Liebigstraße 3a, 59757 Arnsberg<br />
tel 0 29 32-45 76<br />
NORMBAU Beschläge u. Ausstattungs GmbH<br />
Schwarzwaldstraße 15, 77871 Renchen<br />
tel 0 78 43-70 40<br />
ROTH GmbH<br />
Kohlbergstraße 5, 72213 Altensteig<br />
tel 0 74 53-9 38 10<br />
Text: Raimund Artinger<br />
Fotos: Marie Artinger
Wer ist zuständig nach einem Wegeunfall-<br />
Haftpfl ichtversicherung<br />
oder Berufsgenossenschaft?<br />
Bei Arbeitsunfällen zahlt die Berufsgenossenschaft die Heilbehandlung, sowie – bei Dauerschäden<br />
– eine Rente, die Pflege, den Umbau und vieles mehr. Damit hat es normalerweise<br />
aber auch sein Bewenden, da in vielen Fällen aufgrund von § 105 SGB VII jedwede Haftung<br />
des betriebsangehörigen Schädigers ausgeschlossen ist, es sei denn der Schaden wurde<br />
vorsätzlich zugefügt. Eine Ausnahme hierfür gibt es nur, wenn sich der Unfall auf dem Weg<br />
zur Arbeit ereignet hat oder ein Dritter, betriebsfremder, den Schaden verursacht hat. In<br />
diesen Fällen haftet neben der BG noch ein Haftpflichtversicherer, was regelmäßig zu Zuständigkeitsstreitigkeiten<br />
führt.<br />
K<br />
lar ist der Fall noch beim Schmerzensgeld. Die Berufsgenossenschaft<br />
als solche ist selbstverständlich<br />
nicht verpflichtet, immateriellen Schaden (Schmerzensgeld)<br />
zu bezahlen; dieser Teil obliegt allein der Versicherung<br />
des Schädigers.<br />
Wie sieht es aber mit materiellen Positionen aus? Nehmen<br />
wir einmal folgenden fiktiven Fall: Mann, 35 Jahre,<br />
2 500,00 € Nettoverdienst als Angestellter, Familie<br />
mit zwei minderjährigen Kindern, verunfallt aufgrund<br />
Fremdverschulden auf dem Nachhauseweg von der<br />
Arbeit schwer. Er überlebt den Unfall knapp, zieht sich<br />
eine Tetraplegie (C5/C6) zu und benötigt seither Rund<br />
um die Uhr Versorgung. Arbeitsfähigkeit besteht nicht<br />
mehr.<br />
Nunmehr besteht zunächst die Eintrittspflicht von Berufsgenossenschaft<br />
und Haftpflichtversicherer parallel.<br />
Hierbei ist zu beachten, dass die Berufsgenossenschaft<br />
hier vorrangig leistungspflichtig ist, die Ansprüche des<br />
Geschädigten, die dieser gegen den Schädiger hat gehen<br />
nach § 116 SGB X auf den Versicherungsträger, hier<br />
die Berufsgenossenschaft über.<br />
Anzeige<br />
Das bedeutet aber nicht, dass über das Schmerzensgeld<br />
hinaus weitere Ansprüche gegen den Schädiger direkt<br />
nicht bestehen. Tatsächlich ist es so, dass Ansprüche<br />
nur insofern auf den Versicherungsträger übergehen,<br />
„soweit dieser auf Grund des Schadensereignisses Sozialleistungen<br />
zu erbringen hat.“ Aus dem Wort „soweit“<br />
erschließt sich dem Juristen ganz klar, dass es weitere<br />
Ansprüche geben muss, das Wort „Sozialleistungen“<br />
bedeutet, dass hier seitens der BG Sozialleistungen erbracht<br />
werden, keinesfalls aber der Schaden wieder gut<br />
gemacht wird. Die BG erbringt also sozialstaatliche Leistungen,<br />
die sich zwar an einem wechselnden pauschalierten<br />
Bedarf des Betroffenen orientieren, niemals aber<br />
den Schaden auf Heller und Pfennig ausgleichen.<br />
Dieser Schadenausgleich ist dem Sozialrecht fremd,<br />
andererseits aber eine Grundsäule des Schadensersatzrechts.<br />
Und hier kommt die Versicherung ins Spiel. Alle<br />
die Schäden, die die BG nicht bezahlt, da es in ihrem<br />
Leistungskatalog nicht vorgesehen ist (oder zwar vorgesehen<br />
aber nach oben hin gedeckelt ist), hat der Haftpflichtversicherer<br />
(im Fall des Mitverschuldens quotiert)<br />
zu bezahlen.<br />
recht recht
echt recht<br />
64<br />
PARAPLEGIKER 4/09<br />
Haftpflichtversicherung muss für<br />
Pflege zahlen<br />
Kommen wir nun zurück zu unserem Fall. Unser Geschädigter<br />
kann sich nun wegen der Pflege an die BG<br />
wenden. Diese wird ihm nach § 44 SGB VII anbieten,<br />
ein Pflegegeld zu bezahlen, eine Pflegekraft zu stellen<br />
oder Heimpflege zu gewähren. Heimpflege scheidet in<br />
den meisten Fällen aus, da die Heimunterbringung die<br />
räumliche Trennung von Familie und Freunden bedeutet.<br />
Auch ist es nicht jedermanns Sache sich von einem<br />
Pflegedienst pflegen zu lassen, da dies oft bedeutet,<br />
dass wechselndes fremdes Personal sich dauerhaft im<br />
Wohnumfeld aufhält. Also wählt der Betroffene das Pflegegeld,<br />
welches zwar<br />
von BG zu BG verschie-<br />
Es liegt auf der Hand,<br />
dass die Familie und<br />
gelegentlich einspringende<br />
Freunde<br />
die Rund-um-die-Uhr<br />
Versorgung des Betroffenen<br />
nicht für<br />
diesen Satz sicher<br />
stellen können. Hier<br />
ist dann die Haftpflichtversicherung<br />
eintrittspflichtig.<br />
den hoch ist, die Maximalsätze<br />
liegen jedoch<br />
hier um die 1 200 € /<br />
Monat.<br />
Es liegt auf der Hand,<br />
dass die Familie und<br />
gelegentlich einspringende<br />
Freunde die<br />
Rund-um-die-Uhr Versorgung<br />
des Betroffenen<br />
nicht für diesen<br />
Satz sicher stellen können.<br />
Hier ist dann die<br />
Haftpflichtversicherung<br />
eintrittspflichtig.<br />
Gelingt dem Betroffenen<br />
der Nachweis, dass<br />
seine Pflege (durch ein<br />
Arbeitgebermodell) für<br />
9 000 € sichergestellt<br />
ist, so muss die Haftpflichtversichrung diese 9 000 €<br />
abzüglich des Pflegegeldes bezahlen.<br />
Objektiv betrachtet spart die Versicherung gegebenenfalls<br />
sogar noch etwas. Nehmen wir einmal an, die Ehefrau<br />
und die Bekannten des Betroffenen sind (nachdem<br />
man dieses drei Monate lang versucht hat) nicht in der<br />
Lage, die notwendige Pflege für 1 200 € zu erbringen. In<br />
diesem Fall wird sich der Betroffene relativ schnell von<br />
der BG einen (an sich unerwünschten) Pflegedienst<br />
schicken lassen. Ein professioneller Pflegedienst wiederum<br />
kostet in derartigen Fällen rund 15 000 €. Diese<br />
15 000 € zahlt zwar zunächst die BG, nimmt dann aber<br />
sehr schnell die Haftpflichtversicherung in Regress. Im<br />
Endeffekt würde der Pflegedienst also den Haftpflicht-<br />
versicherer 15 000 € kosten, das avisierte Arbeitgebermodell<br />
nur 9 000 €. Dass wird ein Haftpflichtversicherer<br />
natürlich von sich aus niemals zugeben, es liegt also am<br />
Betroffenen und dessen Anwalt dem Haftpflichtversicherer<br />
die Zusammenhänge zu verdeutlichen.<br />
Nur nichts überstürzen<br />
Gleiches gilt natürlich auch für alle weiteren Schadenspositionen,<br />
sei es das behindertengerechte Auto, die<br />
behindertengerechte Wohnung, die Haushaltsführung<br />
und auch den Verdienstausfall.<br />
Oft empfiehlt es sich auch, die BG und die gegnerische<br />
Haftpflichtversicherung gemeinsam an einen Verhandlungstisch<br />
zu bringen, um Missverständnisse zu vermeiden<br />
und ein Konzept auszuarbeiten.<br />
In einigen Fällen kann es sogar ratsam sein, komplett<br />
mit der gegnerischen Haftpflichtversicherung zu verhandeln<br />
und dann – im Gegenzug – gegebenenfalls<br />
im Vergleichswege auf Ansprüche gegenüber der BG<br />
zu verzichten. Dies bietet sich an, wenn zum Beispiel<br />
wegen eines geplanten Umzugs ins Ausland eine Einmalzahlung<br />
statt einer Rente gewünscht ist. Die Berufsgenossenschaften<br />
dürfen derartige Einmalzahlungen<br />
nicht leisten, die Haftpflichtversicherer schon. Hier gilt<br />
aber wie bei allen Abfindungen – nur nichts überstürzen,<br />
die Höhe der Zahlung in Ruhe prüfen und auch eine<br />
mögliche Verschlimmerung der eigenen Verletzung ins<br />
Kalkül ziehen.<br />
Anmerkung zum Autor: Der Rechtanwalt und Fachanwalt<br />
für Verkehrsrecht Oliver Negele, Mitarbeiter der<br />
AG-Recht der FGQ, bearbeitet derzeit ca. 30 Fälle aus<br />
dem Bereich Großpersonenschaden im Jahr.<br />
Kontakt:<br />
RA Oliver Negele<br />
Bgm.-Fischer-Str. 12<br />
86150 Augsburg<br />
tel 08 21-32 79 88 10<br />
eMail: kontakt@arge-recht.de
Arbeitsgemeinschaften (AG)<br />
Ambulante Dienste<br />
Milan Kadlec<br />
Bornberg 94<br />
42109 Wuppertal<br />
tel 02 02-45-02 71, Fax: -39 42<br />
eMail: info@isb-ggmbh.de<br />
Bauen & Umwelt<br />
Dipl. Ing. Dirk Michalski<br />
Im Hohnsiefen 1<br />
53819 Neunkirchen-Seelscheid<br />
tel 0 22 47-60 70<br />
eMail: DirkMichalski@t-online.de<br />
Internet: www.DirkMichalski.de<br />
Frank Opper, Architekt<br />
Auf der Wiese 20<br />
41564 Kaarst<br />
tel 0 21 31-51 17 09<br />
eMail: frank@opper-architekten.de<br />
FGQ-Rechtsbeistand im Sozialrecht<br />
Herbert Müller<br />
Freiherr-vom-Stein-Straße 47<br />
56566 Neuwied-Engers<br />
tel 0 26 22-88 96-32; Fax -36<br />
eMail: h.mueller@engers.de<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Peter Mand<br />
Karlstraße 6<br />
47877 Willich<br />
tel 0 21 54-95 08 41<br />
eMail: peter.mand@t-online.de<br />
Recht / Schadensersatzrecht<br />
Gottfried Weller<br />
Oliver Negele<br />
Dr. Loeffelladstr. 127<br />
86609 Donauwörth<br />
tel 09 06-83 34; Fax: 99 99 715<br />
eMail: gottfriedweller@arcor.de<br />
Schmerz bei Querschnittlähmung<br />
Neue Ansprechpartner gesucht!<br />
Anfragen bitte an<br />
eMail: FGQ-Moelsheim@t-online.de<br />
Schule & Studium<br />
Karen Fischer<br />
Auf der Kuhweide 1<br />
44269 Dortmund<br />
tel 02 31-75 97 55<br />
Urlaub<br />
Johann Kreiter<br />
Laubeweg 1<br />
70565 Stuttgart<br />
tel 07 11 - 7 15 64 90<br />
eMail: jnkreiter@aol.com<br />
Ich spende meinen Jahres- Mitgliedsbeitrag in Höhe<br />
von Euro<br />
(mindestens 30 Euro)<br />
Querschnittgelähmte 15 Euro, je Familienmitglied 15 Euro<br />
Ich zahle per: Abbuchung Rechnung<br />
Buchen Sie von folgendem Konto ab:<br />
Bank<br />
Bankleitzahl Konto-Nr.<br />
Datum Unterschrift<br />
Ich kann diese Anmeldung innerhalb von 10 Tagen bei der Fördergemeinschaft der<br />
Querschnittgelähmten in Deutschland e.V., Silcherstraße 15, 67591 Mölsheim schriftlich<br />
widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.<br />
Datum Unterschrift<br />
PARAPLEGIKER – Zeitschrift für Menschen<br />
mit Körperbehinderung<br />
Das offizielle Nachrichtenmagazin der Fördergemeinschaft<br />
der Querschnittgelähmten erscheint jetzt im<br />
vereinseigenen HUMANIS Verlag. Menschen mit Körperbehinderung<br />
haben viele gemeinsame Interessen,<br />
deshalb sollte der Blick auch über den Zaun der eigenen<br />
Betroffenheit hinausgehen. Der „Para“ bietet einen<br />
Mix aus Information, Kultur, Politik und Unterhaltung.<br />
Ständige Themen<br />
Werden Sie Mitglied!<br />
Bitte ausschneiden und in einem ausreichend frankierten Umschlag senden an:<br />
Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten<br />
in Deutschland e.V.<br />
Silcherstraße 15<br />
67591 Mölsheim<br />
Hilfsmittel Rollstuhl & Co – Test the Best<br />
Pflege Organisation, Finanzierung und Hilfsmittel<br />
Urlaub In Nah und Fern<br />
Auto Solange es rollt – Vom kleinen Flitzer<br />
bis zum großen Van<br />
Recht Tipps vom Anwalt<br />
Menschen Portraits, Sport und Spiel, Beruf<br />
Planen und<br />
Bauen Barrierefrei und alltagstauglich<br />
Zu unserem Programm gehören auch<br />
»B-kids« für behinderte junge Menschen<br />
»K« - Journal Mensch und Krebs<br />
»FGQ-Info« Informationsbroschüren der<br />
Fördergemeinschaft für Querschnittgelähmte<br />
in Deutschland.<br />
Bei Interesse fordern Sie bitte ein Probeheft an<br />
oder informieren sich telefonisch beim Verlag.<br />
Bestellcoupon rückseitig<br />
27. Jahrgang<br />
Humanis Verlag für Gesundheit GmbH • Silcherstrasse 15 • D-67591 Mölsheim • Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt • ZKZ D 05475 • ISSN 0723-5070 4/<strong>2009</strong><br />
Rückseite beachten!<br />
Jetzt<br />
vereint<br />
mit<br />
Diesen Abschnitt bitte ausfüllen,<br />
ausschneiden, in einen ausreichend<br />
frankierten Umschlag<br />
geben und einsenden an:<br />
Humanis<br />
Verlag für Gesundheit GmbH<br />
Silcher Straße 15<br />
67591 Mölsheim<br />
oder faxen an:<br />
0 62 43 - 90 35 69<br />
Abotelefon:<br />
0 62 43 - 90 07 04
PARAPLEGIKER PARAPLEGIKER PARAPLEGIKER<br />
JA!<br />
Ich möchte »PARAPLEGIKER«, die Zeitschrift für Menschen mit<br />
Körperbehinderung abonnieren,<br />
4 Ausgaben jährlich für 15 € (Ausland 20 €) inkl. Porto & Versand.<br />
Vorname:<br />
Name:<br />
Straße / Hausnummer:<br />
PLZ / Ort:<br />
bargeldlos durch Bankeinzug<br />
Konto-Nr.:<br />
BLZ:<br />
94<br />
Ja!<br />
Name und Sitz der Bank:<br />
gegen Rechnung (bitte Rechnung abwarten)<br />
Unterschrift<br />
94<br />
Ich möchte Mitglied im Freundeskreis der<br />
Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten<br />
in Deutschland e.V. werden.<br />
Ich erhalte 1/4 jährlich eine Informationsschrift, die mich unter anderem auch über alle<br />
laufenden Aktivitäten der Fördergemeinschaft informiert. Falls ich durch einen Unfall<br />
eine Querschnittlähmung erleide, erhalte ich als Soforthilfe 50.000 € mit entsprechender<br />
Abstufung bei Teilinvalidität.<br />
Name, Vorname<br />
Geb.-Datum<br />
Straße<br />
PLZ / Wohnort<br />
Folgende Familienangehörige melde ich für 15 Euro an:<br />
Name, Vorname Straße / Wohnort<br />
Geb.-Datum<br />
Name, Vorname Straße / Wohnort<br />
Geb.-Datum<br />
Ich bin querschnittgelähmt ja nein<br />
Andere Behinderung:<br />
Werden Sie Mitglied!<br />
Spendenkonto 0 179 200, Deutsche Bank Ludwigshafen, BLZ 545 700 94<br />
Ihr Rücktrittsrecht: Diese Bestellung kann innerhalb von 8 Tagen (Poststempel) schriftlich widerufen<br />
werden. Diesen Hinweis habe ich zur Kenntnis genommen und bestätige dies durch meine<br />
2. Unterschrift.<br />
Unterschrift.<br />
Gewünschte Zahlungsweise (bitte ankreuzen)<br />
Beantworten Sie bitte noch diese zwei Fragen bevor Sie die Abo-Karte ausgefüllt<br />
an uns senden:<br />
Wo haben Sie den »<strong>Paraplegiker</strong>« kennengelernt?<br />
Welche Ausgabe des »<strong>Paraplegiker</strong>« liegt Ihnen vor?<br />
Rückseite beachten<br />
Rückseite beachten<br />
I M P R E S S U M<br />
PARAPLEGIKER – Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung<br />
HUMANIS Verlag GmbH<br />
Silcherstraße 15 · D-67591 Mölsheim<br />
Telefon: 0 62 43-900 704<br />
Telefax: 0 62 43-903 569<br />
info@humanis-verlag.de<br />
www.humanis-verlag.de<br />
ISSN 0723-5070<br />
HERAUSGEBER<br />
Fördergemeinschaft<br />
der Querschnittgelähmten<br />
in Deutschland e.V.<br />
Eingetragen ins Vereinsregister Mannheim Nr. 11844<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Roger Kniel<br />
MARKETINGLEITUNG<br />
Gisela Werner<br />
ANZEIGENBETREUUNG<br />
POINT63 Media- und Verlagsservice<br />
Andreas Stoßberg<br />
Telefon: 02 12-2 33 52 65<br />
Telefax: 02 12-2 33 52 66<br />
a.stossberg@arcor.de<br />
ABOBETREUUNG<br />
Probeheft<br />
Telefon: 0 62 43-900 704<br />
REDAKTIONSLEITUNG<br />
(v.i.S.d.P.) Peter Mand<br />
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />
Johann Kreiter, Reinhard Wylegalla, Ralf Kirchhoff , Barbara Früchtel,<br />
Herbert Müller, Arndt Krödel, Dr. med. Günther Freier, Ruth Auschra,<br />
Alexander Epp, Heike Stüvel, Almuth von Wietersheim, Hermann<br />
Sonderhüsken, Raimund Artinger, RA Oliver Negele.<br />
LAYOUT<br />
Eickhoff – Grafi k & Design - Speyer<br />
DRUCK<br />
NINO Druck GmbH<br />
Im Altenschemel 21<br />
67435 Neustadt/Weinstraße<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
vierteljährlich<br />
ANZEIGENSCHLUSS<br />
3 Wochen vor Erscheinen. Anzeigen erscheinen unter Verantwortung<br />
der Auftraggeber.<br />
Es gelten die Mediadaten Nr.9 ab 1. Dezember 2008<br />
BEZUGSBEDINGUNGEN<br />
Inland 15 EURO jährlich, Ausland 20 EURO jährlich, Einzelheft:<br />
Deutschland 4 EURO (jeweils inkl. Versand und Mwst.); Ausland 4<br />
EURO (+Versandkosten). Das Abonnement wird im voraus in Rechnung<br />
gestellt, Bezugszeitraum ist das Kalenderjahr. Das Abonnement<br />
verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn es nicht mindestens 8<br />
Wochen vor Ablauf beim Verlag schriftlich gekündigt wurde.<br />
Der gesamte Inhalt der Zeitschrift ist urheberrechtlich geschützt, jede<br />
unzulässige Verwertung ohne Einwilligung des Verlages wird verfolgt.<br />
Die Autoren erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung ihrer<br />
Beiträge einverstanden. Haftung für zugesandte Texte oder Bilder<br />
wird ausgeschlossen.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge stimmen nicht zwangsläufi g<br />
mit Meinung des Verlages und der Redaktion überein.