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Paraplegiker 4/2009

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q – querschnitt spezial<br />

36<br />

Ehrung für Christian Joachimi<br />

„Hut ab!“<br />

Christian Joachimi (Mitte)<br />

mit Jörg Brökel und Angelika Gemkow.<br />

Er setzte sich schon zu<br />

Studienzeiten für die<br />

Rechte behinderter Menschen<br />

ein und gehörte<br />

1981 zu den Mitbegründern<br />

der Fördergemeinschaft.<br />

Christian Joachimi,<br />

lange Jahre und auch<br />

aktuell stellvertretender<br />

FGQ-Vorsitzender, wurde<br />

jetzt von der Behindertenbeauftragten<br />

der NRW-<br />

Landesregierung Angelika<br />

Gemkow für „besonderes<br />

bürgerschaftliches Engagement<br />

zugunsten<br />

behinderter Menschen“<br />

ausgezeichnet.<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

An diesem letzten Freitag im Oktober werden<br />

sieben Menschen aus der Selbsthilfe des Bundeslandes<br />

im Oberhausener Industriemuseum geehrt.<br />

Es ist eine Kulisse wie bei einer kommunalen Kulturveranstaltung,<br />

durch das Programm führt mit Jörg<br />

Brökel ein professioneller Moderator. Zu Beginn<br />

singt ein integrativer Kinderchor „es ist normal verschieden<br />

zu sein“. Die einzelnen Ehrungen bestehen<br />

aus einer Art Kurzbiographie, vorgetragen von der<br />

Behindertenbeauftragten und der Überreichung<br />

der Urkunde. Zwischendurch gibt es außer dem<br />

Chor auch noch verschiedene Tanzvorführungen<br />

mit einer Kindergruppe und einem leistungsstarken<br />

Rollstuhltanzpaar.<br />

Die Ansprache von Angelika Gemkow ist durchaus<br />

bemerkenswert. Ihre Eingangsbemerkung, dass ehrenamtliche<br />

Arbeit das „wichtigste soziale Kapital“<br />

sei, ist angesichts von Sozialkürzungen durchaus<br />

mehrdeutig. Dass „Menschen verkümmern, wenn<br />

sich keiner um sie kümmert“ wirkt authentisch engagiert.<br />

Und ihre Medienkritik, nur eine „Glasfassade“<br />

werde gezeigt, die echten sozialen Probleme<br />

fielen unter den Tisch, stößt auf breite Zustimmung.<br />

Gemkow schließt ihre Ansprache mit einer Aufzählung<br />

der Fakten, z.B. 1,7 Mio. behinderte Menschen<br />

allein in NRW, die meisten davon von Angehörigen<br />

gepflegt.<br />

Natürlich kann die Vita eines Mannes wie Christian<br />

Joachimi in einem solchen Rahmen nur angerissen<br />

werden, dabei entsteht ein etwas ungenaues<br />

Bild, weil die Prävention sehr in den Vordergrund<br />

gestellt wird. In Wirklichkeit hat er seine Behinderung,<br />

verursacht durch einen Badeunfall 1967 kurz<br />

nach dem Abitur, seit Jahrzehnten nicht nur bewältigt,<br />

sondern in ein engagiertes Leben umgesetzt.<br />

Das kommentiert er selbst auf der Veranstaltung<br />

lakonisch: „Studium, Beruf, Heirat.“ Wichtig sei ihm<br />

gewesen, „etwas zurückzugeben, was man bekommen<br />

hat.“ Aber auch: „etwas voranbringen auf dem<br />

mühsamen Weg der Veränderung“. Es sei allerdings<br />

schwieriger geworden, junge Leute zu motivieren<br />

sich zu engagieren.<br />

Christian Joachimi selbst hatte sich während seines<br />

Jura-Studiums in Marburg dafür eingesetzt, dass<br />

Studentenwohnheime nicht nur mit Behinderten,<br />

sondern gemischt belegt werden sollten. Nach<br />

seinen Examen arbeitete er mehr als zehn Jahre<br />

für das Landesarbeitsamt. 1981 gründete er die<br />

FGQ mit, später auch die Deutsche Stiftung Querschnittlähmung.<br />

Seine vorzeitige Pensionierung<br />

aus gesundheitlichen Gründen ermöglichte ihm<br />

die jahrelange ehrenamtliche Geschäftsführertätigkeit<br />

für die Fördergemeinschaft von Bonn aus. Die<br />

Struktur des bundesweiten Vereins für die Querschnittgelähmten<br />

basiert bis heute in großen Teilen<br />

auf seinen Konzepten. Aus privaten Gründen folgte<br />

ein Auslandsaufenthalt. Seit der Rückkehr 2002 ist<br />

er wieder in der FGQ aktiv und inzwischen auch<br />

Vorsitzender der Behindertengemeinschaft, die in<br />

Bonn die Funktion einer Behindertenbeauftragten<br />

wahrnimmt.<br />

Die Ehrung in Oberhausen hinterlässt immerhin<br />

den Eindruck, dass das ehrenamtliche soziale und<br />

politische Engagement von Menschen wie Christian<br />

Joachimi auch von staatlicher Seite nicht nur<br />

bemerkt sondern auch gewürdigt wird.<br />

Text & Foto: Peter Mand


Für wen eignet sich<br />

THERA-Bewegungstraining?<br />

Beinderte Menschen mögen sich fragen: Eignet sich das Training an einem<br />

THERA-Trainer für mich? Wie kann ich davon profitieren?<br />

Grundsätzlich eignet sich das THERA-Bewegungstraining<br />

für jeden Menschen. Denn das tägliche<br />

Training fördert Kraft und Ausdauer, stärkt Restmuskelkräfte,<br />

hält den Körper gelenkig und beweglich,<br />

steigert die Leistungsfähigkeit von Herz und Kreislauf<br />

und mobilisiert den gesamten Stoffwechsel.<br />

Von diesen Vorteilen kann wirklich jeder profitieren,<br />

denn sie fördern die Gesundheit und das Wohlbefinden.<br />

Gedacht und konzipiert sind THERA-Bewegungstrainer<br />

jedoch für Menschen mit Bewegungseinschränkungen,<br />

die durch Unfälle, Krankheiten<br />

oder Behinderungen entstanden sind.<br />

rehaoptimal – die Adresse<br />

von Manuel Onken<br />

Die Firma Reha & Hilfsmittelvertrieb<br />

Onken wurde 2003 als reiner Rehavertrieb<br />

von Inhaber Manuel Onken gegründet.<br />

Zur Zeit sind dort sieben Mitarbeiter<br />

beschäftigt, vier von ihnen<br />

aktiv im Rollstuhlsport.<br />

Nicht zuletzt deshalb liegt der Tätigkeitsschwerpunkt<br />

im Rollstuhlsport, vornehmlich im Sonderbau,<br />

dem Rehasport und dem Handbikesport, doch<br />

auch in allen anderen Fragen der Rehatechnik finden<br />

sich kompetente Ansprechpartner. Die langjährigen<br />

Kunden schätzen besonders den guten<br />

Rundum-Service. Das zertifizierte Unternehmen<br />

bietet alle hochwertigen Hilfsmittel auf dem Markt.<br />

Inhaber Manuel Onken, unterschenkelamputiert,<br />

ist ein erfolgreicher Rollstuhlbasketballer, der u.a.<br />

2002 in die Deutsche Rollstuhlbasketball Nationalmannschaft<br />

berufen wurde. Pia Lingnau (Abt.<br />

Handbike-/Rollstuhlsport) Querschnittlähmung, ist<br />

eine erfolgreiche Handbikerin. In der NHC-Wertung<br />

belegte sie 2007 und 2008 den zweiten Platz. Holger<br />

So hilft tägliches THERA-Training bei der Reduktion<br />

von Spasmen, Kontrakturen zu verringern, beim<br />

Ausgleich von Rechts-Links-Defiziten, bei der Reduktion<br />

von Schmerzsymptomen und die Verdauung<br />

und Harnabfuhr anzuregen. Kurz gesagt: Regelmäßiges<br />

THERA-Training erleichtert eine Vielzahl<br />

von Aufgaben des täglichen Lebens.<br />

Wer die THERA-Bewegungstrainer durch einen kostenlosen<br />

Test kennen lernen möchte, kann sich an<br />

die kostenfreie Rufnummer 08000-633 422 wenden.<br />

Weitere Infos unter www.thera-trainer.de.<br />

Nikelis (Internetshop),<br />

querschnittgelähmt,<br />

ist seit 1997 professionellerRollstuhl-Tischtennisspieler,<br />

gewann<br />

u.a. 2004 gewann bei<br />

den Paralympics die<br />

Goldmedaille. Frank<br />

Stöhr, ebenfalls querschnittgelähmt,aktiver<br />

Handbiker und<br />

Rollstuhlbasketballer<br />

ist Ingenieur und für Beispiel für „rehaoptimal“-Sonderbau.<br />

den Sonderbau zuständig.<br />

Thomas Hinzmann, ursprünglich aus<br />

dem Zweirad-Bereich, ist die gute Seele der<br />

hauseigenen Werkstatt. Christiane Schulte ist<br />

für die Buchhaltung zuständig. Helmut Glinka<br />

ist der Mann-für-alles.<br />

www.rehaoptimal.de<br />

tel 0 29 32-89 99 98 (Mo-Fr, 8-17 h)<br />

Foto: P. Mand<br />

markt<br />

PARAPLEGIKER 4/09 37


q – querschnitt spezial<br />

Matthias M. (Name geändert) biegt mit seinem<br />

Handbike vom neu erbauten Fahrradweg entlang der Bundesstraße<br />

in die Zubringerstraße zur Klinik ein. 300 Meter Strecke durch ein<br />

herrliches Waldstück liegen vor ihm, danach hat er die Klinik mit den<br />

terrakottafarbenen Gebäudekomplexen wieder erreicht. Eine Tour von<br />

etwa 10 km liegt hinter ihm, welche ihn über sanfte Hügel entlang des<br />

Seeufers, durch schattige Wälder und durch die idyllische Stadt am See<br />

mit Altstadt, Yachthafen und neu erbauter Uferpromenade führte.<br />

Der Kernbereich<br />

jeder Rehabilitationsbehandlung<br />

ist jedoch die<br />

Therapie.<br />

38<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Matthias M. absolviert seine dritte stationäre<br />

Reha-Behandlung innerhalb von sechs Jahren im<br />

MediClin Reha-Zentrum Plau am See. Seit einem<br />

Autounfall 1996 ist er komplett unterhalb Th 9 (9.<br />

Brustwirbel) querschnittgelähmt.<br />

Das MediClin Reha-Zentrum Plau am See behandelt<br />

seit 1994 Patienten mit neurologischen und<br />

orthopädischen Erkrankungen. Die Besonderheit<br />

der Klinik besteht darin, dass Rehabilitationsmedizin<br />

eng mit der Akutmedizin im Krankenhausbereich<br />

des Klinikkomplexes kooperiert, wo die<br />

Schwerpunkte Neurochirurgie, Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie sowie Akutneurologie mit Stroke<br />

Unit eine umfassende Versorgung der Patienten<br />

aus einer Hand ermöglichen.<br />

Seit 1997 werden verstärkt auch Patienten zur<br />

Querschnittrehabilitation aufgenommen. Die<br />

räumlichen Voraussetzungen hierfür sind optimal.<br />

Die Klinik wurde 1994 eröffnet und ist konsequent<br />

auf die Belange von Patienten mit Mobilitätsstörungen<br />

ausgerichtet. Die Unterbringung erfolgt<br />

ausschließlich in Einzelzimmern mit eigener Nasszelle,<br />

die Zimmerausstattung ist für Rollstuhlfahrer<br />

optimiert. Zusätzlich sind individuelle Lösungen<br />

möglich, z.B. die zeitweilige Montage von speziellen<br />

Haltegriffen.<br />

Therapien<br />

Der Kernbereich jeder Rehabilitationsbehandlung<br />

ist jedoch die Therapie. Durch die interdisziplinäre<br />

Rehabilitation an der<br />

Mecklenburgischen<br />

Seenplatte<br />

Plau<br />

am<br />

See<br />

Zusammenarbeit von Neurologen und Orthopäden<br />

können die häufigen Überlastungsbeschwerden<br />

z.B. im Schulter-Nacken-Bereich<br />

oder an Ellenbogen und Handgelenken optimal<br />

behandelt werden. Die Physiotherapeuten<br />

setzen nach Erfordernis am Patienten verschiedene<br />

Behandlungstechniken auf neurophysiologischer<br />

Grundlage ein, zudem werden modernste<br />

Therapiegeräte wie z.B. das Giger MD<br />

eingesetzt. Hierbei können noch vorhandene<br />

motorische Möglichkeiten optimal aktiviert<br />

werden. In diesem Rahmen kommt auch die<br />

Laufbandtherapie mit dynamischer Gewichtsentlastung<br />

zum Einsatz. Zur symptomatischen<br />

Behandlung der Beschwerden am Bewegungsapparat<br />

stehen vielfältige balneophysikalische<br />

(Wasser-) und elektrotherapeutische Verfahren<br />

zur Verfügung. Spezielle Angebote für Querschnittgelähmte<br />

bestehen aus Bogenschießen,<br />

Kanutraining zunächst im Klinik- Schwimmbad<br />

und dann oft auch direkt im Plauer See sowie<br />

in der Möglichkeit Handbikes zu erproben und<br />

ggf. auch auszuleihen.<br />

Wer weitere Ambitionen für Wassersport hat<br />

kann Kontakt mit dem Verein „Hai live“ aufnehmen.<br />

Dieser verfügt über Segelboote für<br />

Querschnittsgelähmte, welche ausschließlich<br />

in allen Funktionen von Hand bedient werden<br />

können. Bei Interesse können Segel- Schnupperkurse<br />

am Wochenende vereinbart werden.


Wochenendausflüge<br />

Neben Wassersport und Biking ist der Reitsport<br />

eine weitere Option, welche sich aus der idyllischen<br />

ländlichen Lage der Klinik ergibt. In Kooperation<br />

mit einem Reiterhof führen ausgebildete Hippotherapeuten<br />

Schnupperkurse für Reittherapie<br />

durch, falls die medizinischen Voraussetzungen<br />

dies zulassen.<br />

Matthias M. muss sich beeilen, dass er nicht zu spät<br />

zum Samstagabend-Buffet kommt. Seine Rundfahrt<br />

am Samstagnachmittag hat ihm neben vielen<br />

Anzeige<br />

q – querschnitt spezial<br />

Eindrücken aus der abwechslungsreichen Landschaft<br />

am Plauer See auch einen gehörigen Appetit<br />

verliehen. Am Sonntag möchte er eine Exkursion<br />

auf den Fahrradwegen und wenig befahrenen<br />

asphaltierten Nebenstraßen auch in das Hinterland<br />

des Plauer Sees wagen. Ab Montag wird ihm der<br />

volle Therapieplan bis zum nächsten Wochenende<br />

keine Zeit für größere Ausflüge lassen.<br />

Text: Dr. med. Günther Freier<br />

Chefarzt Neurologie<br />

Foto: MediClin Reha-Zentrum Plau am See


ericht<br />

„Ich habe mein Leben zurück!“<br />

Filmschauspieler und<br />

andere Prominente<br />

arbeiten mit ihm.<br />

Aber wie kommt eine<br />

junge Frau mit Körperbehinderung<br />

auf<br />

die Idee, mit einem<br />

„Personal Trainer“ zu<br />

arbeiten?<br />

40<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Personal Trainer statt Therapie:<br />

Anke Kreuselberg will ihr Leben auch vom Rollstuhl<br />

aus selbst in die Hand nehmen. Die wichtigste<br />

Voraussetzung dafür ist für sie, dass sie über ihr<br />

persönliches Budget verfügt, also Assistentinnen<br />

einstellen kann. Am zweitwichtigsten ist Patrick<br />

Schreiber, ihr Personal Trainer.<br />

Der junge Mann könnte das Titelbild einer Fitness-<br />

Zeitschrift zieren: Er hat einen durchtrainierten<br />

Körper, sieht einfach gut aus und kann strahlend<br />

lächeln. Aber er kann noch mehr: trainieren und<br />

motivieren nämlich.<br />

Der ausgebildetePhysiotherapeut<br />

und Heilpraktiker<br />

hat sich<br />

als Personal Trainer<br />

selbstständig<br />

gemacht. Seine<br />

Berliner Kunden<br />

sind in erster Linie<br />

Menschen mit<br />

Geld, Manager<br />

oder Schauspieler<br />

beispielsweise, die<br />

abspecken oder<br />

aus dem Schwabbelbauch<br />

einen gestählten<br />

Sixpack<br />

machen wollen.<br />

Anke Kreuselberg<br />

hat andere Probleme.<br />

Sie leidet<br />

unter einer Form<br />

von Muskeldystrophie<br />

und ist stolz,<br />

dass sie ihren<br />

rechten Arm inzwischen<br />

auf den<br />

Ellenbogen aufstützen<br />

und halten kann, ohne dass er sofort kraftlos<br />

wieder umfällt. „Vor ein paar Monaten ging das<br />

noch nicht“, lautet ihr optimistischer Kommentar.<br />

Training bedeutet für sie nicht Joggen oder das<br />

Stemmen von Hanteln, sondern in erster Linie das<br />

Wiederentdecken des Körpergefühls, das Setzen<br />

von Reizen und eine damit verbundene langsame<br />

Kräftigung. „Mein Körper kehrt zu mir zurück“, beschreibt<br />

sie ihre Situation.<br />

Aktiv leben<br />

Diese Art von Training wurde ihr in Krankengymnastik-Praxen<br />

nicht angeboten. „Die hatten nicht<br />

das Ziel, dass ich mich bewege“, sagt sie, „die wollten<br />

nur meine Gelenke beweglich halten“. Konsequent<br />

hat sie keine Krankengymnastik-Termine<br />

mehr beantragt und verhandelt stattdessen mit<br />

ihrer Krankenkasse über eine Kostenübernahme<br />

für das Personal Training. Anke Kreuselberg<br />

spricht nicht viel über ihre Erfahrungen mit Physiotherapeuten.<br />

Wenn sie es aber tut, dann wird<br />

sie wütend. Sie will nicht von oben herab physiotherapeutisch<br />

betreut werden, sondern sie will<br />

selbst mit ihrer Krankheit zurechtzukommen, mit<br />

ihren Einschränkungen aktiv leben und über ihre<br />

Grenzen hinweggehen. Das gilt im Privaten wie<br />

im Beruflichen, für den Sport genauso wie für die<br />

Ernährung. Ihr Personal Trainer nimmt sie ernst<br />

und unterstützt diesen Wunsch – und ist wohl<br />

vor allem aus diesem Grund der richtige Trainer<br />

für die aktive Frau. „Ich brauchte jemanden, der<br />

sich traut, mit mir meinen Weg zu gehen“, erklärt<br />

sie und schränkt ein: „und der mir auch die Stirn<br />

bietet, wenn ich mal zu weit gehe“. Dafür gibt sie<br />

richtig Geld aus, eine Stunde kostet nämlich 110 €.<br />

Das Geld spendet ein sehr guter Freund, der ihre<br />

Entscheidung richtig findet.<br />

Anke Kreuselberg weiß, was ihr gut tut. Sie verreist<br />

gerne, meistens mit Freundinnen. Sie hat ihre<br />

Wohnung liebevoll eingerichtet und genießt es,<br />

abends wegzugehen. Vor ein paar Jahren wäre<br />

das so nicht möglich gewesen. Damals war sie aus<br />

Nordrhein-Westfalen von ihrer Familie fort ins Havelland<br />

gezogen. „Aus privaten Gründen“, lächelt<br />

sie. In der neuen Beziehung geriet sie in eine Sackgasse,<br />

es ging ihr gesundheitlich schlechter und<br />

sie kam in ein Betreutes Wohnen. Dort lag sie viel<br />

im Bett und wurde versorgt wie eine willenlose<br />

Sache. Aufstehen, essen und schlafen nach Plan,<br />

kein Raum für Kreativität oder Unternehmungen


– eine unerträgliche Situation für sie. Wo andere<br />

Menschen vielleicht kraftlos verzweifeln, nahm<br />

sie ihre Kraft zusammen, organisierte einen Umzug<br />

nach Berlin und beantragte ihr persönliches<br />

Budget. Heute hat sie ihre eigene kleine Firma, wie<br />

sie schmunzelnd erzählt, vier Angestellte nämlich,<br />

die rund um die Uhr für sie arbeiten. Sogar Pressekonferenzen<br />

hat sie zum Thema Behinderung und<br />

Persönliches Budget schon gegeben. Sie hat ihr<br />

Leben wieder in den Griff bekommen.<br />

Mehr Motivation<br />

Patrick Schreiber hilft ihr dabei. Bei allen Kunden<br />

geht es ihm darum, das Lebensgefühl zu verbessern<br />

und die Genussfähigkeit zu erhöhen. Insofern<br />

unterscheidet sich Anke Kreuselberg kaum<br />

vom Manager mit Bauchansatz. Auch sie musste<br />

erst wieder lernen, den Augenblick zu genießen<br />

und ihren Körper neu zu erfahren. Folglich gehört<br />

zum Personal Training nicht nur Muskeltraining,<br />

sondern auch Motivationsarbeit und Gewichtsreduktion.<br />

Eine gesunde Einstellung zum Leben will<br />

der Trainer vermitteln. Seine Arbeit zeigt Wirkung.<br />

Anke Kreuselberg hat ihre Ernährung auf Low-<br />

Carb-Diät umgestellt, eine kohlenhydratarme Ernährung<br />

also: viel Obst, jede Menge Gemüse, dazu<br />

fettarmes Fleisch.<br />

Auch die Motivation kann wohl kaum besser sein.<br />

Sie bewegt sich mehr, greift mehr selbst zu, lässt<br />

sich nicht alles aus der Hand nehmen, unternimmt<br />

mehr und beschreibt sich als insgesamt wacher.<br />

Noch wacher ist irgendwie auch kaum vorstellbar.<br />

Mittlerweile arbeitet sie in zwei Beratungsstellen.<br />

Anzeige<br />

Seit über zwei Jahren ist sie ehrenamtlich tätig<br />

im BZSL (Berliner Zentrum für Selbstbestimmtes<br />

Leben behinderter Menschen e.V.). In der ASL<br />

(Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben<br />

schwerstbehinderter Menschen e.V.) wird sie<br />

gerade in den Bereich Finanzen und Organisation<br />

eingearbeitet. Aus diesem Arbeitsplatz versuchen<br />

ASL und sie zurzeit, einen sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsplatz zu machen, der über ein<br />

vier Jahre laufendes Projekt finanziert wird. Außerdem<br />

organisiert sie behindertentaugliche Feste<br />

auf dem Flugplatz Bienenfarm in der Nähe von<br />

Berlin. „Nächstes Jahr“, verrät sie mit leuchtenden<br />

Augen, „will ich selbst einen Tandem-Fallschirmsprung<br />

machen“.<br />

„Ich habe mir mein Leben zurückgeholt“, sagt<br />

sie überzeugt. „Ich brauche zwar für viele Sachen<br />

länger als andere Menschen, aber ich kann<br />

mein Leben leben“. All das ist möglich, weil sie<br />

eine 24-Stunden-Assistenz hat. Und einen Personal<br />

Trainer.<br />

Text & Fotos:<br />

Ruth Auschra<br />

Infos:<br />

Mehr über Patrick Schreiber unter<br />

www.pt-ps.de und www.ps-sportagentur.com<br />

Mehr zum Thema Personal Training unter<br />

www.personalfitness.de<br />

Mehr zum politischen Engagement für Persönliche<br />

Assistenz unter<br />

www.myvideo.de/watch/6899424/Persoenliche_<br />

Assistenz_Demo<br />

bericht<br />

„Nächstes<br />

Jahr“, verrät<br />

sie mit leuchtenden<br />

Augen,<br />

„will ich selbst<br />

einen Tandem-<br />

Fallschirmsprungmachen“.


ericht<br />

Für herausragende<br />

Arbeiten im Bereich<br />

der neurologischen<br />

Rehabilitation zeichnete<br />

die Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />

Dr. Susanne Trauzettel-Klosinski,Professorin<br />

am Universitätsklinikum<br />

Tübingen,<br />

und Dr. Gereon R.<br />

Fink, Universitätsprofessor<br />

an der Uniklinik<br />

Köln, mit ihrem<br />

Forschungspreis zum<br />

Thema „Nachklinische<br />

Rehabilitation<br />

von Menschen mit<br />

Hirnschädigungen“<br />

aus. Der mit 30 000 €<br />

dotierte Preis ist der<br />

weltweit erste Preis,<br />

der sich der neurologischenRehabilitation<br />

widmet.<br />

42<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Donnersmarck-Stiftung<br />

verleiht Forschungspreis<br />

Jeder Preisträger erhält je 15 000 € für seine wissenschaftliche<br />

Arbeit. Weitere sechs Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler erhielten eine Belobigung<br />

für ihre überzeugenden Arbeiten.<br />

Jährlich erleiden bundesweit rund 270 000 Menschen<br />

schwere Schädel-Hirn-Verletzungen auf<br />

Grund von Unfällen, Infarkten und Schlaganfällen.<br />

Zunehmend sind auch junge Menschen ab<br />

dem 30. Lebensjahr betroffen. Schlaganfälle sind<br />

eine der häufigsten Ursachen von Berufs- und<br />

Erwerbsunfähigkeit. Damit die Betroffenen wieder<br />

ein möglichst selbstständiges Leben führen<br />

können, hat die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu<br />

Berlin den Forschungspreis ausgelobt.<br />

Das Kuratorium der Stiftung, vertreten durch den<br />

Vorsitzenden Guidotto Fürst von Donnersmarck,<br />

sowie den Jury-Vorsitzenden Prof. Dr. Dr. Paul<br />

Walter Schönle und Jury-Mitglied Prof. Dr. Karl<br />

Wegscheider, ehrten bei dem Festakt die beiden<br />

Wissenschaftler. Prof. Dr. med. Susanne Trauzettel-Klosinski<br />

hat sich intensiv mit der Post-Akuten<br />

Neurorehabilitation für Menschen mit Halbseitenblindheit<br />

nach erworbener Hirnschädigung<br />

auseinander gesetzt. Trautzettel-Klosinskis Arbeit<br />

zeigt, dass bei Betroffenen, die an einem halbseitigen<br />

Gesichtsfeldausfall beider Augen und<br />

dadurch unter starken Orientierungsstörungen<br />

und eingeschränkter Mobilität leiden, durch kompensatorisches,<br />

die raschen Augenbewegungen<br />

begünstigendes Training eine erhebliche Verbes-<br />

serung des Sichtfeldes zu messen ist. Die Ergebnisse<br />

sollen zur Etablierung einer solchen Therapie<br />

beitragen.<br />

Univ.-Prof. Gereon Fink erforscht die Modulation<br />

von neuralen Netzwerken zur Funktionsverbesserung<br />

schlaganfallbedingter Defizite wie<br />

Halbseitenlähmungen durch transkranielle Magnetstimulation<br />

(TMS) oder transkranielle Gleichstromstimulation<br />

(TDCS). Mithilfe starker Magnetfelder<br />

können Bereiche des Gehirns sowohl<br />

stimuliert als auch gehemmt werden. Dies führt<br />

im Gehirn zur Auslösung von Aktionspotenzialen.<br />

Fink zeigt, dass diese Art der Stimulation zu<br />

einer Funktionsverbesserung bei den Betroffenen<br />

führt.<br />

Aktuelle Forschungsergebnisse fließen in die Arbeit<br />

des P.A.N. Zentrums für Post-Akute Neurorehabilitation<br />

im Fürst Donnersmarck-Haus ein. Hier<br />

finden Menschen mit erworbenen Schädel-Hirn-<br />

Verletzungen seit rund einem Jahr die besten Bedingungen<br />

auf ihrem Weg zurück in den Alltag.<br />

Ziel und Zweck der 1916 gegründeten Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />

ist die Rehabilitation von Menschen<br />

mit Körper- und Mehrfachbehinderungen.<br />

In der Stiftung und ihren Tochtergesellschaften arbeiten<br />

600 Mitarbeiter. Die Stiftung versteht sich<br />

als Partner von Menschen mit Behinderung in deren<br />

Bestreben um gesellschaftliche Teilhabe.<br />

www.fdst.de<br />

Fürst von Donnersmarck<br />

(ganz rechts) mit den<br />

Preisträgern, Prof.<br />

Susanne Trauzettel-Klosinski<br />

(2. v. li.), und Prof.<br />

Gereon R. Fink (2. v. re.)<br />

und den Jurymitgliedern<br />

Prof. Schönle (ganz li.)<br />

und Prof. Wegscheider<br />

(Mitte).


markt<br />

Folgeerscheinungen<br />

bzw. Folgeerkrankungen<br />

von Querschnittlähmungen<br />

stellen oft ein<br />

großes Problem dar. Tägliche<br />

ergo- und physiotherapeutischeMaßnahmen<br />

sind meist aus Zeit-,<br />

Personal- und Kostengründen<br />

nicht möglich.<br />

Vor einem Jahr hatten<br />

wir schon einmal über<br />

die Lederummantelung<br />

für Rollstuhlgreifreifen<br />

berichtet. Inzwischen hat<br />

Peter Wohlschlögel seine<br />

Idee weiterentwickelt.<br />

44<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Bewegungstherapiegeräte<br />

von RECK<br />

Die motorbetrieben Bewegungstherapiegeräte<br />

MOTOmed der Firma RECK sind als ergänzende<br />

und unterstützende Maßnahme aus der Rehabilitation<br />

bei Verletzungen des Rückenmarks nicht<br />

mehr wegzudenken. Einerseits können die Arme<br />

oder Beine rein passiv zur Kontraktur- und Thromboseprophylaxe<br />

durchbewegt werden. Zudem<br />

kann vermieden werden, dass sich die Muskulatur<br />

verkürzt und sich Fehlstellungen bilden. Andererseits<br />

lassen sich noch vorhandene Restmuskelkräfte<br />

bei inkompletten Querschnittsläsionen<br />

im assistiven Modus erhalten und ausbauen.<br />

Sofern ein Teil der Nervenzellen intakt ist, können<br />

auch gelähmte Muskeln neue Bewegungen<br />

erlernen. Spezielle Funktionen<br />

wie der BewegungsSchutz und das<br />

SpastikLockerungsprogramm verhindern<br />

Überlastungen<br />

Greifringleder<br />

mit noch mehr Griff<br />

Es gibt jetzt mehrere Variationen, unter anderem<br />

in verschiedenen Farben oder mit Leuchtdioden.<br />

Abgebildet ist eine Version mit weicherem Leder,<br />

die zu einer deutlich verbesserten Griffigkeit führt.<br />

Diese Ausführung ist für Menschen mit eingeschränkter<br />

Greiffunktion besonders empfehlenswert.<br />

Allen gemeinsam sind die Vorteile: Autoeinstiege,<br />

Möbel und Türen bleiben kratzerfrei. Gerade<br />

im Winter bleiben die Finger wärmer als bei Berührung<br />

von kaltem Metall. Das Gefühl beim Hautkontakt<br />

ist sehr angenehm. Steigungen sind spürbar<br />

leichter zu bewältigen. Der Bezug, von Modellmacher<br />

und Feintäschner Peter Wohlschlögel auf der<br />

Basis von Kfz-Lenkrad-Belederungen entwickelt,<br />

kostet je nach Ausführung ab ca. 250 € pro Paar,<br />

in Einzelfällen haben sich schon Kostenträger zur<br />

Übernahme bereit erklärt.<br />

und wirken gerade auch bei spastischen Patienten<br />

entspannend auf die Muskulatur.<br />

Einen neuen Therapieansatz bietet das bereits erfolgreich<br />

eingesetzte Bewegungstraining in Kombination<br />

mit funktioneller Elektrostimulation (FES).<br />

Hierbei wird die gelähmte Muskulatur durch äußere<br />

Impulse über ein Steuergerät (RehaStim, Fa. Hasomed)<br />

mittels aufklebbarer Elektroden stimuliert,<br />

so dass trotz der kompletten oder inkompletten<br />

Lähmung eine aktive funktionelle Bewegung (Radfahrbewegung)<br />

zustande kommt. Bei einer Querschnittsläsion<br />

kann durch den Einsatz dieser neuen<br />

Therapieform die Muskulatur erhalten oder sogar<br />

aufgebaut werden. Durchblutung und Stoffwechsel<br />

werden angeregt, wodurch Dekubitus vorgebeugt<br />

werden kann.<br />

Das MOTOmed ist als Hilfsmittel anerkannt und die<br />

Kosten können bei Querschnittsläsionen von der<br />

Krankenkasse übernommen werden. Es besteht die<br />

Möglichkeit einer kostenlosen bis zu vierwöchigen<br />

Erprobung.<br />

Kontakt: RECK-Technik GmbH & Co. KG, Reckstraße<br />

1-5, 88422 Betzenweiler, tel 0 73 74-18 84 oder<br />

kostenlos 0800-668 66 33. Nähere Infos auch unter<br />

www.MOTOmed.de.<br />

Die Frage nach der Haltbarkeit ist nur individuell zu<br />

beantworten, einzelne Nutzer berichten von jahrelanger<br />

Gebrauchstüchtigkeit. Harte Gegenstände<br />

oder Mauerkanten hinterlassen natürlich Spuren,<br />

die Dank der gepolsterten Unterlage des Leders allerdings<br />

in der Regel reparabel sind. Reinigung mit<br />

warmem Wasser und Lufttrocknung, Lederpflege<br />

tut gute Dienste.<br />

Kontakt:<br />

Peter Wohlschlögel<br />

Prof. Dr. Dölger Str. 8, 63834 Sulzbach<br />

tel 0 60 28-52 44<br />

eMail kontakt@greifring.de<br />

www.derlederpeter.de<br />

Text & Foto: Peter Mand


Ferngelenkte Modelle (4)<br />

Das Heli-Fliegen wird gemeinhin als die „Königsklasse des Modellsports“<br />

bezeichnet. Eine sinnvolle Fernsteueranlage für den Helikopter kostet ab<br />

500 € aufwärts. Der für den Außenbetrieb taugliche Heli wird abflugfertig<br />

ausgerüstet nochmals minimal 500 € verschlingen. Spezialwerkzeug<br />

zur Trimmung ist unentbehrlich. Zusammen mit zahlreichen<br />

weiteren Kleinposten ergibt sich in der Summe ein weiterer dreistelliger<br />

Betrag. Helifliegen ist zudem die trainingsintensivste<br />

und wohl absturzreichste<br />

Modellflugdisziplin.<br />

Hubschrauber<br />

W<br />

eit verbreitet ist die Meinung, einen Heli zu<br />

steuern sei wie ein Auto zu fahren. Nur mit<br />

der hinzugekommenen Funktion „rauf und runter“.<br />

Wer glaubt, einen Heli einfach so in der Luft abstellen<br />

zu können, der irrt jedoch gewaltig! Vielmehr gilt es,<br />

ein nicht von selbst stabil in der Luft liegendes Gerät<br />

über zwei Steuerknüppel, die vielfach verschränkt<br />

letztlich fünf Funktionen bedienen, ständig gegen<br />

Störungen von innen wie von außen neu auszubalancieren.<br />

Jeder Eingriff macht eine zeitgleiche angepasste<br />

Korrektur aller anderer Funktionen nötig.<br />

Das alles wird gelernt sein.<br />

Weit verbreitet sind unzählige Bauformen von Indoor-Helis,<br />

die von der Größe einer Walnuss bis hin<br />

zu der einer Faust reichen. Von allen Spielzeugen<br />

würde ich abraten. Auch der Indoor-Heli sollte die<br />

Funktionen Nick (Kippen nach vorne und hinten),<br />

Roll (Kippen nach rechts und links), Gier (Drehung<br />

um die Hochachse) und Gas / Pitch (Steigen / Sinken)<br />

mitbringen. Mit solchen Geräten in der Preisklasse<br />

von 100-200 € kann man ins Helifliegen einsteigen.<br />

Beherrscht man den Indoor-Heli, ist man dennoch<br />

vom echten Modell-Heli-Fliegen immer noch einige<br />

Wochen intensiven Trainings entfernt.<br />

Für den Außenbetrieb hält der Markt ebenfalls ein<br />

breites Spektrum bereit. Elektrifizierte Modelle bewegen<br />

sich bevorzugt im Bereich 700-1500 mm Hauptrotorkreisdurchmesser.<br />

Unterschieden wird dabei<br />

zwischen Geräten für den Normalflug, kunstflugtauglichen<br />

und 3D-Flug-tauglichen Helis (als 3D-Flug wird<br />

eine noch extremere Form des Kunstfluges bezeichnet).<br />

Die Größe des Helis ist eine Preisfrage, hat aber<br />

ebenso gravierende Auswirkungen auf die Flugeigenschaften<br />

und Einsatzmöglichkeiten. Große Helis<br />

sind träger, nicht so spritzig, liegen damit aber auch<br />

stabiler in der Luft und erweisen sich als resistenter<br />

etwa gegenüber Windböen. Dann kann man auch<br />

noch wählen zwischen vorbildgetreuem (Scale-) oder<br />

Zweck-Modell.<br />

hobby<br />

PARAPLEGIKER 4/09 45


hobby<br />

46<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Ein eingeflogener RTF-Indoor-Heli („Ready-to-Fly“)<br />

mag eine schöne Sache sein. Nur verleitet diese Bequemlichkeit<br />

zum Heli-Fliegen mit „Null-Ahnung“.<br />

Aber von der weit verbreiteten Aussage, nur wer seinen<br />

Heli von Grund auf selbst gebaut habe, kann ihn<br />

wirklich fliegen, halte ich auch wenig. Denn: Bauen<br />

und Fliegen sind zwei völlig verschiedene Welten.<br />

Doch wird gerade der Heli des Flugneulings weitaus<br />

öfters die Wiesen mähen, als in der Luft schweben.<br />

Nach jedem außerplanmäßigen Bodenkontakt fallen<br />

umfangreiche Reparaturen an, müssen verschiedenste<br />

Grundeinstellungen neu vorgenommen werden.<br />

Die Wartung des Helis nach jedem Flug ist ein Muss!<br />

Dazu muss ich wissen, wann ein Teil als verschlissen<br />

oder defekt zu bewerten ist. Daneben sind zahlreiche<br />

Kenntnisse zur Steuerung eines Helis nötig.<br />

Wählt man nicht ein Einsteiger-Set, muss man vor dem<br />

ersten Flug die Fernsteuerung auf den Heli programmieren.<br />

Dazu müssen 100 bis 200 Seiten Anleitung<br />

gepaukt werden. Zu deren Verständnis wiederum<br />

müssen mir sämtliche Fachbegriffe des Heli-Fluges<br />

und alle Funktionen des Helis, sowie die Namen seiner<br />

wichtigster Funktionsgruppen vertraut sein.<br />

Trainingsstrategien<br />

Das theoretische Wissen um die Funktionsweise des<br />

Helis muss zu seiner Lenkung in reaktionsschnelle<br />

und sehr feinfühlige Bewegungsabläufe der Hände<br />

umgesetzt werden. Dieses motorische Lernen geht<br />

nicht ohne Trainingskonzept und erfordert zahllose<br />

Wochen der Übung. Die Theorie, wie man einen Heli<br />

lenkt, kann man sich im Gespräch oder über Literatur<br />

aneignen. Zu ersten Flugversuchen eignet sich der<br />

Indoor-Heli. Bis man diesen sicher beherrscht werden<br />

einige Tage vergehen.<br />

Parallel dazu wäre Simulatortraining am PC sinnvoll.<br />

Ein gutes Programm bietet fotorealistische Hintergründe,<br />

zahlreiche käufliche Heli-Modelle zur<br />

Auswahl und eine Steuerung mit dem Sender, der<br />

auch das künftige Modell lenken wird. Die Flugeigenschaften<br />

des Helis entsprechen weitestgehend<br />

denen des realen Modells. Simulatortraining schleift<br />

die zur Steuerung nötige Motorik ein. Bei langen witterungsbedingten<br />

Flugausfällen lässt sich der Verlust<br />

an Flugpraxis eindämmen. Man kann ohne finanzielle<br />

Risiken buchstäblich üben bis zum Absturz. Der Sim<br />

kann dem Modellpiloten allerdings nicht die Anspannung<br />

ersparen, die entsteht, wenn man das erste Mal<br />

einen teuren, mehrere Kilo schweren Heli unter Realbedingungen<br />

in die Luft hebt. Wenn beim Absturz ein<br />

Totalschaden droht, bei Kollisionen mit dem Lenker<br />

Amputation – und solche üblichen Flugfehler nicht<br />

mehr mit dem Drücken der Neustarttaste behoben<br />

werden können.<br />

Alternativ böte sich die Lehrer-Schüler-Schulung an.<br />

Man fliegt von Beginn an das eigene Modell in real.<br />

Der Lehrer greift umgehend ein, wenn der Schüler die<br />

Kontrolle über seinen Heli zu verlieren droht. Eine solche<br />

Schulung muss auf einige Wochen gestreckt werden,<br />

womit man einige hundert € los ist. Vergleicht<br />

man dies mit der Anschaffung eines Simulators, liegt<br />

man in den Unkosten darüber. Vergleicht man sie<br />

mit planlosen Eigenexperimenten und den resultierenden<br />

Totalschäden ohne Ende fährt man damit<br />

deutlich billiger.<br />

Wer jetzt denkt, sich einfach mit viel Üben aber ohne<br />

Konzept zum Helipiloten schulen zu können, täuscht<br />

sich. Ein durchdachter Aufbau der Flugübungen ist<br />

notwendig. Solche Strategien sind kein Geheimnis,<br />

man kann sie mittlerweile bei jedem Fachhändler erfragen.<br />

Pilotenkollegen oder der Fluglehrer kennen<br />

Tipps und Kniffe. Wohlgemerkt, bei alledem geht es<br />

noch gar nicht um die Ausbildung zum Kunstflugpiloten,<br />

sondern allein darum, den Heli unfallfrei vom<br />

Boden heben zu können, vielleicht ein paar Runden<br />

über die Wiese zu drehen. Hat man es erst einmal bis<br />

zum Schwebflug gebracht, kann man autodidaktisch<br />

weiter üben, sich an einfache Kunstflugfiguren herantasten.


Heli & Rollstuhl<br />

Es ist eine präzise Feinmotorik der Finger zur Steuerung nötig.<br />

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass bereits diabetesbedingte<br />

leichte Unterzuckerungen die Umsetzung von<br />

Sicht auf Motorik so weit beeinträchtigen, die Entscheidungsfindung<br />

so weit verlangsamen, dass der Heli nicht mehr sicher<br />

in der Luft gehalten werden kann. Kein gesundheitlicher Defekt<br />

darf den Piloten während des Fluges ablenken.<br />

Selbst wenn sich das Können des Piloten auf Rundflüge beschränkt,<br />

sind mit dem Heli Punktlandungen auf wenige Zentimeter<br />

genau möglich. Ein großer Vorteil für den Rollifahrer,<br />

dessen Fortbewegung auf dem Flugfeld auf ein Minimum beschränkt<br />

werden kann. Ein defekter, steuerloser oder fehlgesteuerter<br />

Heli kommt nicht weit. Da man die Lage eines Helis in<br />

der Luft stets exakt einschätzen können muss, fliegt man nicht<br />

auf Distanz. Ein Umkreis von 50 m ist realistisch. Womit der Heli<br />

in beinahe allen denkbaren Fällen, auch als Häufchen Schrott im<br />

Feld, mit dem Rolli gut erreichbar bleibt.<br />

Man muss einen Heli nicht mit laufendem Motor unmittelbar<br />

vom Körper aus abwerfen wie ein Flugzeug ohne Landepiste.<br />

Man stellt das Gerät in drei Metern Entfernung ab, fährt den Motor<br />

aus Distanz zum Modell hoch. Da der Heli nicht über langsamen<br />

Steigflug Höhe gewinnt, sondern senkrecht starten kann,<br />

benötigt man keine weite, freie Fläche. Der Helipilot kommt mit<br />

weniger Flugraum aus als der Lenker des Flächenmodells und<br />

kann den zur Verfügung stehenden Raum bis an seine Grenzen<br />

nutzen. Der Heli ist zudem kompakter als ein Flächenmodell.<br />

Die Rotorblätter lassen sich einklappen. Damit ist er einfacher<br />

zu transportieren.<br />

Heliflug muss als ausfüllendes Hobby betrieben werden. Trainingsausfälle<br />

müssen in der Halle oder am Simulator kompensiert<br />

werden. Das war mir persönlich für ein Hobby zu viel. Ich<br />

möchte mit dem Modellflug aber Spiel und Spaß und keine<br />

zusätzliche Verpflichtung in mein Leben einbauen. Alle Modellsparten<br />

haben ihren Reiz, ihre Einsatzmöglichkeiten und ihre<br />

Einsatzzeit. Auch ich habe nach einigen Jahren mein Eckchen<br />

gefunden und fliege Heli zufrieden im Normalflug, kreise mit<br />

diversen Motorseglern von ein bis zwei Metern Spannweite mit<br />

unseren Greifvögeln in der Thermik des Sommermorgens. Geht<br />

in der Luft mal gar nichts, kommen der ferngelenkte Geländewagen<br />

zum Einsatz oder das Rennboot ins Wasser. Das soll alles<br />

ein Hobby bleiben, das bei allem Ehrgeiz nicht zur zusätzlichen<br />

Stressquelle ausarten sollte. Ferngelenktes Spielzeug - ein fesselndes<br />

Hobby, das zum Dabeibleiben anhält.<br />

Text & Fotos:<br />

Alexander Epp<br />

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Compact.<br />

Seien Sie gespannt auf den<br />

neuen küschall ® Compact.<br />

Vertrieb in Deutschland durch:<br />

INVACARE ® AQUATEC GmbH<br />

Alemannenstraße 10<br />

88316 Isny / Deutschland<br />

Telefon +49 (0) 75 62 / 7 00-0<br />

E-Mail info@invacare-aquatec.com<br />

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küschall ® ist ein registrierter Markenname.<br />

Copyright© <strong>2009</strong>, Küschall AG, Schweiz - Alle Rechte vorbehalten.


technik<br />

Die Abwrackprämie,<br />

deren offizieller Name<br />

„Umweltprämie“ von<br />

einem wirklich hartgesottenen<br />

Zyniker<br />

stammen muss, brachte<br />

auch so manchen<br />

behinderten Autobesitzer<br />

ins Grübeln.<br />

48<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Sportwagen statt Abwracken:<br />

D<br />

as Wegwerfen intakter Dinge ist immer<br />

Sauerei. Davon ab: Wenn ein Auto<br />

das Band verlässt, hat es schon genau so viel<br />

Energie verbraucht, wie es im Laufe seiner<br />

Lebenswartung an Sprit verfeuern wird. Also:<br />

Nur ein Auto lange fahren ist möglichst wenig<br />

umweltschädlich!<br />

Trotzdem: 2 500 € für eine alte Karre sind<br />

schon verlockend. Mein „Alter“ war allerdings<br />

ein Porsche, ein 924 mit vielen VW-Teilen, darunter<br />

auch der Motor. Trotzdem zu schade<br />

zum Wegschmeißen. Und ich habe jemand<br />

gefunden, der es zu schätzen wusste, wie gut<br />

ich ihn behandelt hatte, u.a. mit Teillackierung,<br />

Motor- und Getriebeüberholung. Das<br />

hat schon ein paar Tausender gekostet, aber<br />

ein neuer Kompaktwagen wäre mich in acht<br />

Jahren Gebrauch viel teurer gekommen. Wertverlust<br />

war nicht, 3 250 € habe ich noch für<br />

den alten bekommen, umgerechnet 2 400 €<br />

hat er mal gekostet…<br />

Mein „Neuer“ ist von 1982, also ein „Youngtimer“.<br />

Er ist ein 944, auch von Porsche, ach,<br />

hatte ich das noch nicht erwähnt? Und er hat<br />

„944“<br />

mich nur 4 000 € mehr gekostet als ich für<br />

den 924 bekommen habe. Und man glaubt<br />

es kaum, ist aber so: Er ist in super Zustand,<br />

technisch fit, keine 90 000 km runter (belegt)<br />

und sieht fast aus wie ein Jahreswagen. Er hat<br />

einen nachgerüsteten Kat, eine grüne Plakette<br />

und Kfz-Steuer muss ein Rollstuhlfahrer ja<br />

auch nicht zahlen.<br />

Was wäre die Alternative gewesen? Ein sportlicher<br />

Kompakter in mehr oder weniger sportlichem<br />

Aufzug – und mindestens 30 000 € teuer,<br />

wenn er genauso stark wie der 944 (163 PS, 215<br />

km/h, 2,5 Liter Motor, Automatik) sein soll. Klar,<br />

der moderne Sportler hat dann ABS, ESP, Klima,<br />

Servolenkung, hat der Porsche alles nicht. Dafür<br />

hat der Flair, klingt wunderbar und ist nach Ausbau<br />

der Rückbanklehne durchaus in der Lage<br />

neben dem Rolli noch Urlaubsgepäck oder Einkauf<br />

zu schlucken. Und leicht genug zu lenken<br />

ist er auch, nachdem die beim Kauf montierten<br />

Breitreifen einer moderaten 195 er Bereifung<br />

gewichen sind.<br />

Doch genug von den Alltagsanforderungen.<br />

Der 944 ist eine Schönheit, diese Linien… Klar,


Platz genug für Rolli und Gepäck.<br />

Handbedienung „System HAAG“,<br />

Sportlenkrad, Uhrensammlung.<br />

Geschmacksache, aber dass er mir gefällt ist<br />

doch wohl die Hauptsache. Die Fuchsfelgen<br />

waren mal richtig teuer, ich wollte schon immer<br />

welche – die waren dran, so ein Glück. Wie ich<br />

ihn gefunden habe? Zuerst eine Kleinanzeige in<br />

einer Oldtimerzeitschrift. Angerufen, niemand<br />

ging dran. Dann dasselbe Auto im Internet. Wieder<br />

angerufen, wieder nichts. Dann entgegen<br />

meiner Gewohnheit ein Versuch am Sonntag, da<br />

war der Mann aus dem Urlaub zurück. Der war<br />

seriös, stellte sich raus. Ich war kurzentschlossen<br />

– und zack!<br />

Anzeige<br />

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<br />

Die Technik: Der Motor ist so etwas<br />

wie die Hälfte vom dicken Porsche<br />

928-Treibsatz und gilt bei guter Pflege<br />

als haltbar. Die Automatik hat nur drei<br />

Gänge, bei Autobahnrichtgeschwindigkeit<br />

und ca. 3 400 Touren kommt<br />

man allen Ernstes mit ca. 9 Litern auf<br />

100 km aus, ehrlich. (Es gibt sogar eine<br />

aktuelle Verbrauchsanzeige.) Tempomat<br />

und Gas-/Bremshandbedienung<br />

baute Pankow-Rehatechnik aus Krefeld<br />

von meinem alten Sportler in den<br />

aktuellen. Hätte neu (ohne Tempomat)<br />

ca. 2 140 € gekostet, so natürlich<br />

wesentlich weniger. Und funktioniert<br />

wunderbar, stabiler Hebel, nach vorn<br />

bremst, nach hinten beschleunigt das<br />

Auto. Zeitgemäß und ansehbar.<br />

Reparaturen werden nicht ausbleiben,<br />

klar. Aber das Auto ist gut, das habe ich<br />

seit Anfang des Jahres erfahren. Und<br />

wenn ich weiter so wie in den letzen<br />

Jahrzehnten unfallfrei unterwegs bin, kann<br />

ich doch mit diesem schönen Auto zusammen<br />

alt werden – warum gibt es eigentlich<br />

kein H-Kennzeichen für in die Jahre gekommene<br />

Rollstuhlfahrer?<br />

www.Pankow-Rehatechnik.de<br />

Text: Peter Mand<br />

Fotos: P. Mand / I. Besold<br />

<br />

technik


technik<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Grundsätzlich kein Problem:<br />

Mobilität ist gerade für Menschen mit Behinderungen ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität.<br />

Während bei den meisten der Autokäufer Spritverbrauch, PS oder Komfort Entscheidungskriterien<br />

sind, stehen bei Autofahrern mit Mobilitätseinschränkungen ganz andere<br />

Fragen im Vordergrund. So unterschiedlich wie die Wünsche und Vorstellungen dieser Autokäufer<br />

sind oftmals die körperlichen Beeinträchtigungen. Für die technische Umsetzung der<br />

individuellen Umrüstlösungen arbeiten einige Autohäuser mit Spezialfirmen wie „Paravan“<br />

zusammen. Ford forciert Spezialfahrzeug-Verkäufe. Starke Wettbewerber auf dem Markt sind<br />

auch Opel, Volkswagen, Fiat und der französische Konzern PSA (Citroen, Peugeot).<br />

Auch Opel bietet Umrüstungen an<br />

50<br />

E<br />

Autofahren trotz<br />

rik Stelzer, Arnold Schnelle, Michael Süfke,<br />

Erich Mundolf, Nedjet Muran, Siegmund<br />

Neumann und Sven Markgraf kämen niemals<br />

auf die Idee, sich der Spezialeinbauten zu schämen,<br />

die in die Papiere eingetragen wurden. Sie<br />

haben ihre Behinderung angenommen und genießen<br />

in ihrem speziellen Auto die Freiheit der<br />

Mobilität.<br />

Erik fährt einen Zafira Nivo 1.9 CDTI, der als<br />

Absenkauto konzipiert ist: Über die hinteren<br />

Stoßdämpfer kann der 110 kW/150 PS starke<br />

Kompaktvan abgesenkt und eine Rampe ausgeklappt<br />

werden. Der sehr flache Steigungswinkel<br />

ermöglicht eine bequeme Einfahrt mit dem<br />

Rollstuhl ins Fahrzeug. Arnold fährt einen Ford<br />

C-Max mit Joystick Lenkung und einem „Blibber“<br />

(Knopf für den linken Fuß, mit dem er Blinken,<br />

Aufblenden und Scheibenwischen kann). Ohne<br />

fremde Hilfe kann er aus dem Fahrersitz in den<br />

Rollstuhl wechseln. Erich bedient sich in seinem<br />

C-Max des Rollstuhlverladesystems durch eine<br />

Schwenktür, welche die normale Hintertür auf<br />

der Fahrerseite ersetzt. Ohne Hilfe kann er aus<br />

dem Fahrersitz in den Rollstuhl wechseln. Nedjet<br />

schwört auf seinen Focus Turnier mit Handbedienung<br />

für Gas und Bremse, Drehknopf für die<br />

Lenkung und einem orthopädischen Recaro-Fahrersitz.<br />

Michael fährt einen Mondeo-Diesel mit Handgas<br />

und -bremse sowie Lenkdrehknopf und verfügt<br />

über einen Lifter, der den Rollstuhl auf dem<br />

Dach verstaut. Siegmund steuert einen Tourneo<br />

Connect, der über eine Auffahrtsrampe mit Bodenverankerung<br />

für seinen Rollstuhl verfügt und<br />

Sven freut sich über seinen Ford Fusion, bei dem<br />

er mit der Hand Gas, Bremse und Lenkung bedienen<br />

kann. Er nutzt von der Fahrertür aus eine Verladehilfe,<br />

die den Rollstuhl vollautomatisch hinter<br />

dem Fahrersitz verstaut.<br />

Experten informieren<br />

Ford beschränkte sich im behindertengerechten<br />

Tagungszentrum Pforzheim-Hohenwart nicht<br />

nur auf die Präsentation von bei Ford gebauten<br />

behindertengerechten Fahrzeugen, sondern lieferte<br />

auch Beratung, was die Finanzierung eines<br />

solchen Autos angeht. „Die Bundesagentur und<br />

Rentenversicherung unterstützen Behinderte bei<br />

der Anschaffung und dem Umbau eines Fahrzeugs“,<br />

so Günter Sührer, Leiter des Technischen<br />

Beratungsdienstes von der Bundesagentur für Arbeit.<br />

Jeglicher Zuschuss zum Kauf oder zum Umbau<br />

eines Autos für einen Behinderten muss nach<br />

den Vorschriften der KfzHV (Kraftfahrzeughilfeordnung)<br />

vor der Anschaffung beantragt werden,<br />

da es sonst kein Geld gibt. Folgende Voraussetzungen<br />

müssen für die Unterstützung erfüllt sein:


Handikap<br />

Der Behinderte darf nicht nur vorübergehend auf<br />

die Benutzung seines Fahrzeugs angewiesen<br />

sein. Der Antragsteller benötigt das Fahrzeug,<br />

um zu seinem Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz zu<br />

kommen.<br />

Auch für Nichtberufstätige ist es möglich, durch<br />

einen entsprechenden Antrag finanzielle Unterstützung<br />

beim Kauf eines Autos zu bekommen.<br />

(Allerdings handelt es sich um „Kann-Bestimmungen“,<br />

angesichts leerer Kassen steht eine Bewilligung<br />

eher in den Sternen; Anm.d.Red.) Voraussetzung<br />

ist dabei immer, dass der Betroffene<br />

durch Art und Schwere des Handikaps zwingend<br />

auf ein Auto angewiesen ist, um überhaupt am<br />

öffentlichen und kulturellen Leben teilnehmen<br />

zu können. Außerdem muss gewährleistet sein,<br />

dass der behinderte Mensch entweder selbst<br />

führen kann, oder dass jemand anders als Fahrer<br />

fungiert. Der Kaufpreis des Autos (ohne behindertengerechte<br />

Ausstattung) wird mit maximal 9 500<br />

€ bezuschusst, wobei das Einkommen berücksichtigt<br />

wird. Die behindertengerechte Ausstattung<br />

wird in voller Höhe übernommen. Finanzielle<br />

Unterstützung gibt es auch zum Erreichen der<br />

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Kurpromenade 23/1<br />

76332 Bad Herrenalb<br />

Schwarzwald<br />

Informationen & Zimmerreservierung<br />

Telefon: 07083 / 5002-0<br />

Telefax: 07083 / 5002-299<br />

info@hotelak.de | www.hotelak.de<br />

Fahrerlaubnis. Der Antrag auf Kostenbeteiligung<br />

und zur Erlangung der Fahrerlaubnis muss vorher<br />

gestellt werden. Eine mögliche Steuerbefreiung<br />

beziehungsweise die Höhe einer Steuerermäßigung<br />

für das persönlich genutzte Fahrzeug richtet<br />

sich nach dem Vermerk im Schwerbehindertenausweis.<br />

Auch wer noch keinen Führerschein hat, kann<br />

ihn trotz körperlicher Einschränkungen in Angriff<br />

nehmen. Durch den „Antrag auf Fahrerlaubnis“<br />

wird geprüft, wer unter welchen Bedingungen<br />

am Straßenverkehr teilnehmen darf. Ratsam ist<br />

aber, diese Aufgabe der Fahrschule zu übergeben,<br />

da sie über das nötige Hintergrundwissen verfügt<br />

und schon im Vorfeld klären kann, ob bestimmte<br />

Gutachten und Tests notwendig sind.<br />

Ausführliche Informationen zur Rechtslage, Führerscheinerwerb,<br />

Voraussetzungen der Kostenübernahme<br />

sowie nötigen Gutachten finden sich<br />

auch in der Opel-Broschüre „Mehr Mobilität. Mehr<br />

Möglichkeiten.“ Diese und weitere Infobroschüren<br />

liegen bei den Opel-Handelspartnern für alle<br />

Interessierten bereit.<br />

Barrierefreiheit zum Wohlfühlen<br />

für Gäste mit und ohne Behinderung<br />

Zentral und in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zum Kurpark liegt das barrierefreie<br />

Hotel am Kurpark. Ohne nennenswerte<br />

Steigungen erreichen Sie Cafés, Geschäfte<br />

und erleben kulturelle Highlights im Kurhaus.<br />

Entspannen Sie und freuen Sie sich<br />

auf die vielfältigen Freizeitaktivitäten und<br />

Kurangebote in der Siebentäler Therme.<br />

61 Zimmer, davon 34 Appartements, alle<br />

rollstuhlgerecht und mit Notrufsystem,<br />

auf Wunsch mit Pflegebett ausgestattet<br />

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Service: Bei Bedarf kann der im Haus<br />

ansässige Pflegedienst beauftragt werden.<br />

Sauna, Wellness-Wanne und Pflegebad<br />

Restaurant / Wintergarten<br />

technik


technik<br />

52<br />

Ford C-Max,<br />

u.a. mit<br />

Joystick Lenkung<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Für jede Anforderung das<br />

passende Fahrzeug<br />

Mobil heißt weit mehr als bloße Ortsveränderung<br />

von A nach B. Es bedeutet, aktiv am Leben teilnehmen<br />

zu können, einen Beruf auszuüben, soziale<br />

Kontakte zu pflegen, etwas mit der Familie<br />

zu unternehmen und kulturelle Kontakte zu pflegen.<br />

Mobilität bedeutet nicht zuletzt Selbstständigkeit<br />

und Unabhängigkeit. Ein Instrument für<br />

diese Verwirklichungen ist das Auto.<br />

Die Gruppe der Autofahrer mit Mobilitätseinschränkungen<br />

umfasst in Deutschland ca. 1,6<br />

Mio. Aufgrund umfangreicher Forschungsaktivitäten,<br />

beispielsweise zur Ergonomie, ist Fords<br />

Modellfamilie nach eigenen Angaben bestmöglich<br />

auf die Bedürfnisse dieses Personenkreises<br />

zugeschnitten. Alle Modelle sollen sich für behindertengerechte<br />

Umbauten eignen, für die das<br />

Unternehmen einige Partner anbietet. Interessenten<br />

kaufen bei Ford ihr Fahrzeug und lassen<br />

es dann umbauen. 2008 hat das Unternehmen 4<br />

700 Behindertenfahrzeuge verkauft und will diese<br />

Menge im Jahre <strong>2009</strong> auf 5 400 erhöhen. Dabei<br />

erfreut sich der Focus der größten Beliebtheit.<br />

Mit einem großen Produktangebot und individuellen<br />

Umbaumöglichkeiten für alle gängigen<br />

Fahrzeugmodelle sämtlicher Hersteller bietet der<br />

Spezialist REHA Group Automotive Menschen<br />

mit Bewegungseinschränkungen jeglicher Art<br />

kompetente Hilfe an. Die Kooperation mit Opel<br />

macht es dem Betroffenen noch einfacher, sein<br />

Wunschfahrzeug bedarfsgerecht auszustatten.<br />

Ob Pkw oder Nutzfahrzeug – das Hildener Unternehmen<br />

realisiert Umbauten für die gesamte<br />

Opel Modellpalette.<br />

Neben der bereits intensiven Beratung zu Umbaumöglichkeiten<br />

der Fahrzeuge und den allgemeinen<br />

rechtlichen Bestimmungen und Voraussetzungen<br />

haben die REHA-Experten einen<br />

speziellen Kfz-Schutzbrief für behinderte Menschen<br />

entwickelt, der für eine erweiterte Mobilität<br />

sorgt. Sowohl das Auto als auch der Kunde selbst<br />

werden direkt zum jeweiligen Spezialumbauer<br />

gebracht – unabhängig von dessen Standort<br />

– und nicht nur zum nächstgelegenen Händler.<br />

Zudem wird eine Fahrzeug-Versicherung angeboten,<br />

die eine kostenfreie Mitversicherung des<br />

Fahrzeugumbaus bis zu 150 000 € einschließt. Bei<br />

weitergehenden Rechtsfragen konnte der Verein<br />

„Mobil durchs Leben“ gewonnen werden. Fachkundige<br />

Anwälte bieten damit für Behinderte<br />

eine Interessenvertretung. Durch diese Bausteine<br />

erhält der Kunde bei der REHA-Group Automotive<br />

sein individuelles Produkt sowie Dienstleistungen<br />

aus einer Hand.<br />

Das schwäbische Unternehmen Paravan baut<br />

Fahrzeuge so um, dass man seinen genau auf die<br />

eigene Behinderung abgestimmten, „Maßanzug“<br />

auf Rädern bekommt. Welches Fahrzeug gewählt<br />

wird, ist nur eine Frage des Geschmacks und des<br />

Geldbeutels. Den Löwenanteil des Umsatzes<br />

erzielt das Unternehmen damit, dass Vans auseinandergesägt<br />

und mit einem besonderen Unterbau<br />

bestückt werden, so dass Rollstuhlfahrer<br />

über eine Rampe ins Fahrzeug gelangen. Auch<br />

können Querschnittgelähmte, Einarmige, Menschen<br />

ohne Beine oder Kleinwüchsige, mit einem<br />

Joystick ihre individuelle elektronische Steuerung<br />

für das Auto bekommen. Diese Technologie<br />

kommt aus dem Flugzeugbau. Paravan hat sie<br />

sich unter dem Namen „Space Drive“ patentieren<br />

lassen. Tobias Schönleber, Leiter für Marketing<br />

und Öffentlichkeitsarbeit bei Paravan: „Wer damit<br />

fahren will, muss ziemlich umdenken, aber Paravan<br />

bietet auch einen Verkehrsübungsplatz zum<br />

Austesten an.“<br />

Text: Heike Stüvel<br />

Fotos: Hersteller


Hotel am Kurpark in Bad Herrenalb<br />

Schon beim Betreten des Hauses<br />

spürt man: hier haben sich Menschen<br />

mit Gespür und Harmonie<br />

und mit viel Sinn für Farben darum<br />

gekümmert, dass sich Gäste<br />

hier wohlfühlen.<br />

Bad Herrenalb, ein heilklimatischer Kurort mit<br />

Mineralheilbad, liegt im Nordschwarzwald zwischen<br />

Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim, in<br />

der Nähe von Straßburg. Durch die zentrale Lage<br />

des Pflegekurhotels im Ort sind gemütlich Cafés,<br />

kleine Boutiquen und Geschäfte ohne nennenswerte<br />

Steigungen schnell zu erreichen. Der Kurpark<br />

ist direkt gegenüber und für Rollstuhlfahrer<br />

gut zu erreichen.<br />

Nun sind wir da, freundlich empfangen an der<br />

hellen, großzügigen Rezeption, die 24 Stunden<br />

besetzt ist. Vorbei an lichtdurchfluteten Gemeinschaftsräumen<br />

mit zahlreichen Büchern in jeder<br />

Etage werden wir zu unserem Zimmer gebracht.<br />

Helligkeit im Zusammenspiel mit harmonisch aufeinander<br />

abgestimmten Farben und immer wieder<br />

mit dem Blick auf die alten Bäume des Kurparks tut<br />

einfach gut. Im Zimmer fällt positiv auf, dass das<br />

Pflegebett der Höhe des normalen Doppelbettes<br />

angepasst ist. Alle Türen sind natürlich mindestens<br />

90 cm breit. Das Haus scheint um Rollstühle herum<br />

konzipiert zu sein, z.B. sind die Kleiderhaken niedriger<br />

als normal angebracht, alle Räume sind an<br />

eine Notrufanlage angeschlossen, die Haltegriffe<br />

im großen Badezimmer mit bodengleicher Dusche<br />

und einem fahrbaren Waschbecken verheißen<br />

Sicherheit. Die Ausleihe weiterer Hilfsmittel<br />

organisiert der gute Geist an der Rezeption. Auch<br />

ein Pflegedienst kann nach vorheriger Anmeldung<br />

in Anspruch genommen werden kann.<br />

Im April 2008 wurde dieses neu erbaute, modern<br />

und 100 % barrierefreie Hotel eröffnet . Damals<br />

wurden auch die gemütlichen Aufenthaltsräume<br />

eingerichtet, ein Restaurant mit Wintergarten,<br />

eine Cafe-Terrasse und eine Internet-Ecke. Für Tagungen,<br />

Seminare und Themenwochenenden<br />

stehen ein barrierefreier Tagungsraum mit 105<br />

qm und weitere Gruppenräume zur Verfügung,<br />

ausgerüstet mit moderner Medientechnik. 61 Hotelzimmer<br />

– davon 34 Appartements – sind für die<br />

Gäste des Hauses vorgesehen.<br />

Gäste mit Interesse an der Umgebung und an<br />

kulturellen Ereignissen, wie z.B. Konzerte, Theater-<br />

Aufführungen oder Kunstausstellungen werden<br />

auf Anfrage von einem örtlichen Busunternehmen<br />

mit rollstuhlgerechten Fahrzeugen transportiert<br />

– Baden-Baden liegt ja „vor der Haustür“.<br />

Aber auch im Haus gibt es entsprechende Angebote:<br />

literarische Abende werden u.a. mit Goethe<br />

als Schwerpunkt veranstaltet. Wer nun lieber „zu<br />

Haus“ bleibt, kann sich nach einem reichhaltigen<br />

Schwarzwälder Frühstücksbufett auch mittags<br />

und abends mit Menüs verwöhnen lassen. Gut<br />

ausgebildete Köche sorgen dafür, dass jede Diät<br />

eingehalten werden kann, auch Vegetarier und<br />

Veganer werden begeistert sein.<br />

Ein absolutes Highlight ist übrigens eine Hubwanne<br />

(samt Einstiegshilfe) mit Licht und Klang. Und<br />

auch sonst ist alles hier darauf eingerichtet Ruhe zu<br />

finden und sich in absoluter Wohlfühlatmosphäre<br />

zu entspannen.<br />

Text: Almuth von Wietersheim<br />

Fotos: Gisela Werner<br />

markt<br />

PARAPLEGIKER 4/09 53


technik<br />

Udo Späker (ganz links)<br />

erklärt Udo Münchow und<br />

Tamara Schloemer<br />

Pkw-Umbau-Möglichkeiten.<br />

54<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Experten-Bericht von der RehaCare Düsseldorf:<br />

Gutes Neues<br />

Die Ergo-Therapeutin Tamara Schloemer und der Physio-Therapeut Udo<br />

Münchow aus Bad Wildungen waren mit dem Autor dieses Berichtes am<br />

14. Oktober auf der REHACARE in Düsseldorf. Sie haben Produkte von<br />

zwei Anbietern kritisch betrachtet und aus ihrer Sicht beurteilt.<br />

U<br />

nter dem Firmen-Namen Kadomo hat ein<br />

junges Experten-Team in Monheim bei<br />

Düsseldorf ein Unternehmen für „Behindertengerechte<br />

Fahrzeuge“ gegründet. Udo Späker<br />

– selbst Tetra und ausgewiesener Experte<br />

für Umbauten – ist bei Kadomo verantwortlich<br />

für den Verkauf. Er betont, dass man besonders<br />

großen Wert auf individuelle Beratung legt.<br />

An Test-Fahrzeugen besteht die Möglichkeit<br />

der Technik-Erprobung ebenso wie man seine<br />

Fahreignung an einer in Schweden entwickelten<br />

„Driver-Test-Station“ erproben kann. Auf<br />

dieser Basis können dann Gutachten erstellt<br />

werden.<br />

Bei Kadomo kann man Umbauten für jede Form<br />

einer Behinderung realisieren, so beispielsweise<br />

– neben Angeboten für „Rollis“ – auch für<br />

Schlaganfall-Patienten/innen, Kleinwüchsige<br />

oder Contergan-Geschädigte. Man hat auch<br />

kein Problem damit, auf Wunsch spezielle Bedienungen<br />

von Wettbewerbern einzubauen.<br />

Die „Umsetzhilfe-Aufrichthilfe“…<br />

… ist geeignet für Menschen, die nicht mehr<br />

in der Lage sind, von einer tiefen Sitzfläche<br />

aufzustehen. Oder die Probleme mit der Überwindung<br />

der Differenz zwischen Rollstuhl und<br />

Fahrersitz haben. Die Bedienung wird mittels<br />

Fernbedienung erleichtert. Für Vielfahrer, die<br />

häufig ein- und aussteigen müssen, ist dieser<br />

erleichterte Transfer ohne Rutschbrett besonders<br />

praktisch.<br />

Dazu kommen:<br />

• Erleichtertes Aufstehen durch Aufrichtfunktion,<br />

verminderte Sturzgefahr.<br />

• Rollstuhlsicherung gegen das Wegrutschen<br />

des Rollstuhls beim Transfer.<br />

• Fest montierte und klappbare Sitzfläche.<br />

Beim Selbstversuch wurde festgestellt: Es ist<br />

eine praktikable Lösung. Die recht kleine Sitzfläche<br />

hat den Vorteil des erleichterten Einstiegs<br />

für die Beine. Fazit: Eine gute Idee für<br />

Menschen, die auf den selbstständigen Transfer<br />

ins Fahrzeug angewiesen sind, dies aber<br />

ohne Hilfsmittel nicht schaffen.<br />

Die erfahrenen Experten von Kadomo beraten<br />

Berufstätige, die ein Fahrzeug benötigen,<br />

über Finanzierungs-Möglichkeiten von Krankenkassen,<br />

Berufsgenossenschaften und Ar-


eitsagenturen. Weitere Informationen bei:<br />

www.kadomo.de.<br />

Bei Otto Bock ist der erste Eindruck, dass es<br />

hier zahlreiche Angebote für individuelle Versorgung<br />

mit Hilfsmitteln gibt, von Orthesen<br />

über Rollstühle bis hin zu innovativen Sportgeräten.<br />

Wolfgang Raabe, Leiter „Marktmanagement<br />

Mobility Solutions“ bei Otto Bock,<br />

gab kompetente Antworten auf viele Fragen<br />

bezüglich der kleinen Auswahl von drei Hilfsmitteln<br />

aus dem sehr großen Angebot von<br />

Otto Bock:<br />

Der Elektrorollstuhl „Xeno“<br />

Dieses Gerät ist mit einer Stehfunktion ausgestattet,<br />

mit der man auch fahren kann. Als<br />

Zusatzausstattungen sind Seitenpelotten und<br />

Thoraxpelotten ebenso erhältlich wie eine<br />

verstellbare Tischplatte, Stoßstange und Beleuchtung.<br />

Folgende Vorteile sind aus Therapeuten-Sicht<br />

zu sehen:<br />

• Im Stand ist eine bessere Erreichbarkeit von<br />

Gegenständen und Einrichtungen möglich.<br />

• Sitz und Stand können schnell variiert werden.<br />

Das fördert die Selbstständigkeit.<br />

• Betroffene können mit Fußgängern/innen<br />

auf Augenhöhe kommunizieren.<br />

• Die Gelenke werden durch Dehnung der<br />

Muskulatur in den Beinen mobilisiert.<br />

• Die Knochendichte bleibt durch die Stehfunktion<br />

erhalten.<br />

• Durch Stehen wird die Gelenkstabilität gefördert<br />

und die Wirbelsäule entlastet.<br />

• Einfache Einstellung aller Funktionen.<br />

Selbstversuch: Die Handhabung ist einfach, es<br />

gibt ein angenehmes und sicheres Gefühl von<br />

Halt durch die gut sitzenden Gurte. Das ergonomische<br />

Sitzpolster ist angenehm weich,<br />

die Rückenlehnen-Verstellung ist angenehm.<br />

Wichtig ist das Gefühl von Autonomie durch<br />

selbstständige Steuerung der Funktionen.<br />

Fazit: Der Xeno bietet selbstständige Bedienbarkeit<br />

und einfache Mobilisation in den<br />

Stand. Leider wird der hohe Preis von etwa<br />

10 000 € vermutlich nur in Ausnahmefällen<br />

von Kostenträgern übernommen.<br />

Der „Paragolfer“<br />

Das dreirädige Elektro-Mobil ist ein geländegängiges<br />

Sportgerät für <strong>Paraplegiker</strong>, mit Aufstehhilfe<br />

für den anspruchsvollen Golfer.<br />

Selbstversuch: Mit der gut zu bedienenden<br />

Steuerung ist spielend leichtes und sehr präzises<br />

Fahren möglich, was allerdings nur auf<br />

ebener Fläche erprobt werden konnte. Das<br />

Aufrichten und Stehen ist sicher, wobei die<br />

Bewegungsfreiheit des Oberkörpers und der<br />

Arme für die Ausübung der Schläge voll erhalten<br />

bleiben.<br />

Fazit: Der Paragolfer ist ein weiterer Beitrag<br />

zur Erhöhung der Lebensqualität von <strong>Paraplegiker</strong>n.<br />

Dies dank innovativer Forschung<br />

und Technik, unterstützt von erfahrenen Rolli-Golfern/innen.<br />

Die hohen Anschaffungskosten<br />

wird bei diesem Gerät wohl kaum ein<br />

Kostenträger übernehmen.<br />

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technik


technik<br />

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„OmoNeurexa“<br />

Diese Schulterorthese ist für Menschen mit<br />

neurologischen Schäden entwickelt worden.<br />

Besonders hilft sie bei Schulterschmerzen und<br />

Lähmungen in der die Schulter umgebenden<br />

Muskulatur. Die Orthese wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Berliner Professor Dr. med. Stefan<br />

Hesse entwickelt. Die Schmerzminderung<br />

wird durch die zentrierte Positionierung des<br />

Humeruskopfes in der Gelenkpfanne erreicht.<br />

Somit wird schmerzhaftem Überdehnen und<br />

Reizen der Gelenkkapsel, der Sehnen, Bänder<br />

und Nerven entgegen gewirkt. Durch die Entlastung<br />

und die Unterstützung einer günstigen<br />

Armhaltung können auch die Körperhaltung<br />

und das Gangbild positiv beeinflusst<br />

werden. Optional können auch Muskelpads<br />

zur Stimmulation abgeschwächter Muskeln<br />

angebracht werden.<br />

Vorteil: Wenn von Therapeuten die geeignete<br />

Größe und die richtige Passform gefunden<br />

Tamara Schloemer testet den Paragolfer.<br />

Im Hintergrund diskutieren Udo Münchow<br />

und Wolfgang Raabe (von links).<br />

wird, bietet OmoNeurexa gute Möglichkeiten<br />

zum Schutz und zur Stabilisation des Schultergelenks.<br />

Nachteil: beim Anlegen der Orthese<br />

ist in der Regel Fremdhilfe erforderlich.<br />

Festzustellen bleibt, dass bei Otto Bock mit<br />

großem Erfolg daran gearbeitet wird, Form<br />

und Funktion von Hilfsmitteln so zu gestalten,<br />

dass Nutzer den optimalen Effekt damit erzielen.<br />

Weitere Informationen bei:<br />

www.ottobock.de.<br />

Text: Tamara Schloemer &<br />

Hermann Sonderhüsken<br />

Fotos: Hermann Sonderhüsken


Neues bei Otto Bock:<br />

Sport-Rolli-Programm<br />

Otto Bock ist auch als Anbieter von Sportrollstühlen aktiv geworden.<br />

Dabei wollte man das Rad nicht neu erfinden, sondern hat mit der<br />

Unterstützung von Spitzen-Sportlern nach einem wirklich qualifizierten<br />

Hersteller gesucht.<br />

N<br />

ach umfassender Prüfung vieler Produkte und der Möglichkeit<br />

von Kooperationen ist die Wahl auf den dänischen<br />

Rollstuhl-Hersteller Wolturnus gefallen. Die Firmen-Philosophie<br />

dieses Unternehmens und seines Designers und Entwicklers Per<br />

Bisgaard passt ideal zu Otto Bock: Die Produkte müssen qualitativ<br />

hochwertig sein, zum vorgesehenen Einsatz passen und dazu<br />

noch hohen ästhetischen Ansprüchen genügen.<br />

Im neuen Wolturnus-Programm werden neben Modellen für<br />

den Amateursport auch Basketball-, Rugby- und Liegebike-Modelle<br />

auf höchstem Niveau angeboten. Diese Spitzenprodukte<br />

genügen sämtlich paralympischen Ansprüchen. Das passt gut,<br />

denn Otto Bock ist offizieller Partner des International Paralympic<br />

Committee (IPC) und des National Paralympic Committee (NPC)<br />

Deutschland.<br />

Natürlich erfolgt die Anpassung aller Wolturnus-Modelle individuell<br />

nach den speziellen Vorstellungen und Bedürfnissen der<br />

Sportler/innen. Die Produkte werden dann in Handarbeit von<br />

Wolturnus-Experten aus besten Materialien hergestellt. „Wir produzieren<br />

leichte und stabile Rollstühle von exzellenter Qualität<br />

für Menschen, die ein individuelles Produkt mit höchstem Leistungsgrad<br />

benötigen.“ So die Firmenphilosophie von Wolturnus.<br />

Die Rollstühle und Bikes werden mit extrem dünnen und stabilen<br />

Nähten handgeschweißt. Das verwendete, mit Zink und Magnesium<br />

legierte Aluminium, hat eine um 20 Prozent höhere Härte<br />

als das üblicherweise für den Rollstuhlbau verwendete Aluminium.<br />

Die Sportrollstühle von Wolturnus entsprechen internationalen<br />

Standards. Das Bike überzeugt dadurch, dass Leichtbau und<br />

große Steifigkeit kombiniert sind, wodurch zu erwarten ist, dass<br />

der Krafteinsatz effektiv in Vortrieb umgesetzt wird. Zudem ist dadurch<br />

mit einer guten Straßenlage zu rechnen.<br />

Auf der „Reha“ im Oktober in Düsseldorf konnte man sich bei Otto<br />

Bock davon überzeugen, dass die neuen Produkte wirklich höchsten<br />

Ansprüchen genügen. Die Beratung erfolgte durch bekannte<br />

Rolli-Sportler, so beispielsweise vom Spitzen-Biker Torsten Purschke:<br />

„Natürlich werden wir im Otto-Bock-Bike-Team jetzt die individuell<br />

angepassten Wolturnus-Bikes fahren. Auf den ersten Renn-<br />

Einsatz bin ich gespannt, und natürlich auch total optimistisch.“<br />

Weitere Informationen bei: www.ottobock.de<br />

Text & Foto: Hermann Sonderhüsken<br />

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Hamburg<br />

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Dresden<br />

Gera<br />

Leipzig<br />

Bremen<br />

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Frankfurt<br />

Mannheim<br />

Stuttgart<br />

Freiburg<br />

Ulm<br />

Nürnberg<br />

München<br />

… sowie in 80 weiteren Städten<br />

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technik<br />

Wolfgang Raabe,<br />

„Marktmanagement<br />

Mobility Solutions“-<br />

Leiter bei Otto-Bock<br />

zeigt sich hier stolz im<br />

Basketball-Rollstuhl<br />

von Wolturnus.<br />

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58<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Wanted – PARA 2/83<br />

Für die elektronische Dokumentation der kompletten<br />

Reihe aller jemals erschienen (!!!) Ausgaben dieser<br />

Zeitschrift wird obige Ausgabe gesucht.<br />

Bitte an: Harry Baus, Sozial- u. Behindertenberatung,<br />

Universitätsstr. 150, 44801 Bochum,<br />

eMail: Harry.Baus@akafoe.de<br />

tel 02 34-32 115 30.<br />

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Bauen – Wohnen – Renovieren:<br />

Viele Verbesserungen<br />

Wer neu baut, hat es einfacher: Barrierefreiheit von Anfang an ist<br />

im Neubau häufig mit relativ geringem technischen und finanziellen<br />

Aufwand machbar. Die meisten von uns aber leben im Bestand.<br />

Auch hierfür gibt es Lösungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten<br />

Problemstellungen. Im Folgenden haben wir ein paar Neuheiten<br />

dieses Jahres aufgelistet.<br />

Ein umfassendes Programm an Sicherheits-<br />

Halte- und Stützgriffen hat Hersteller AMS<br />

(www.ams-reha.de) im Angebot. Die Griffe<br />

sind durchweg aus pflegeleichtem Chromnickelstahl<br />

gefertigt, was sie resistent gegen<br />

herkömmliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />

macht. Alle Griffe werden durch ein<br />

spezielles Verfahren gefertigt und in einem<br />

Stück produziert. Anschließend werden die<br />

Teile elektropoliert, damit die Materialoberfläche<br />

dauerhaft geschlossen bleibt. Dies hat den<br />

Vorteil, dass der Griff immer hygienisch sauber<br />

bleibt und seinen besonderen Glanz behält.<br />

Die praxisnahe Zusammenarbeit mit Anwendern<br />

und Fachleuten im Reha-Bereich ermöglicht<br />

von Anfang an die optimale Konstruktion<br />

von Neuentwicklungen. So können auch<br />

individuelle Planungswünsche und Lösungen<br />

für spezielle Anforderungen realisiert werden.<br />

Auch Haltegriffe in Farbe stellen für AMS kein<br />

Problem dar. AMS stellt als einziger Anbieter<br />

einen Klappgriff her, der sich mühelos nach<br />

oben und unten bewegen lässt, ohne dass die<br />

Technik in den Vordergrund tritt.<br />

Die CAMA Treppenlift GmbH präsentiert Treppe<br />

und Liftsystem in einem: Auf diese patentierte<br />

Lösungsmöglichkeit haben Planer und<br />

Architekten, denen die meisten bislang am<br />

Markt erhältlichen Hubsysteme aus optischen<br />

Gründen sehr oft ein Dorn im Auge waren,<br />

schon lange gewartet. Das bestechende an der<br />

Lifttreppe FlexStepTM (www.cama.de) ist, dass<br />

ein Fußgänger sie als normale Treppe nutzen<br />

kann. Bei Bedarf wird aus der Treppe innerhalb<br />

weniger Sekunden auf Knopfdruck eine<br />

Hebevorrichtung, mit der Höhenunterschiede<br />

bis 1,25 Meter spielend einfach zu überwinden


sind. Ein patentiertes Antriebssystem senkt die<br />

Treppenstufen geräuschlos ab und ehe man<br />

sich versieht, verwandelt sich die Treppe in eine<br />

Hubplattform. Wie von Geisterhand schweben<br />

die Treppenstufen nach unten und unter der<br />

ersten Stufe taucht eine Auffahrklappe auf und<br />

legt sich auf den Fußboden, um dem Nutzer,<br />

ungeachtet ob Rollstuhlfahrer oder Mutter mit<br />

Kinderwagen das leichte Befahren der nun aus<br />

der Treppe entstandenen Hubplattform zu erleichtern.<br />

Bei der LiftTec GmbH steht die technische und<br />

optische Überarbeitung des „BA 4000“ ab sofort<br />

zur Verfügung. Der Behindertenaufzug<br />

wird von LiftTec für unterschiedlichste Gebäude<br />

konstruiert und hergestellt. Aufgrund der<br />

eigenen Herstellung können individuelle Gebäudeanforderungen<br />

bereits bei der Planung<br />

berücksichtigt werden. Der neue BA 4000<br />

eignet sich für Innenräume und außerhalb an<br />

Gebäuden. Der Aufzug benötigt ein Schachtgerüst<br />

mit den Außenmaßen 1,50 x 1,50 m<br />

mm und hat eine Plattform mit den Maßen 1 x<br />

1,40 m. Die Förderhöhe beträgt max. 11 m und<br />

nutzt bis zu sechs Haltestellen. Nach der technischen<br />

Optimierung verläuft die Fahrt mit<br />

dem BA 4000 nun noch sanfter und geräuscharmer.<br />

Gleichzeitig ist der Aufzug um ein Drittel<br />

schneller als früher (www.lifttec.de).<br />

Die MONTAFON Dusch-WCs des österreichischen<br />

Hersteller SPANNRING haben in den letzten Jahren<br />

dem Produkt nicht nur zu einer höheren Bekanntheit<br />

verholfen, sondern auch einen Beitrag<br />

zum Umdenken hinsichtlich der Intimhygiene<br />

geleistet. Denn mittlerweile wissen es nicht nur<br />

Mediziner und Wellness-Experten: Wasser reinigt<br />

gründlicher und schonender als Papier. Seit<br />

Frühjahr <strong>2009</strong> bietet das Unternehmen nun die<br />

eigene WC-Keramik an und macht damit aus<br />

dem Dusch-WC als Aufsatzgerät ein INTEGRAL.<br />

Im Markt der Aufsatzgeräte werden häufig zwei<br />

Größen angeboten: die Standardgröße – nachrüstbar<br />

auf (fast) jede vorhandene WC-Keramik<br />

- und der Langsitz. Dieser bietet mehr Sitzkomfort<br />

und einen größeren Ausschnitt und wird<br />

daher von vielen Menschen bevorzugt. Nur leider<br />

sind die europäischen Keramiken meistens<br />

zu klein. Dieser Herausforderung hat sich der<br />

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Planungsbüro Peters<br />

Planen, Bauen und Wohnen ganz ohne Barrieren<br />

Wir stehen Ihnen zur Seite, wenn Sie Ihren Wohnraum<br />

barrierefrei gestalten möchten oder einen Neubau planen.<br />

Schwellenlose Bäder, rollstuhlgerechte Eingänge und<br />

behindertengerechte Aufzüge - wir erarbeiten speziell für Ihr<br />

Handicap die richtigen Lösungen.<br />

Wir besichtigen Ihre Wohnung und entwickeln in Abstimmung<br />

mit Ihnen ein individuelles Wohnkonzept, das Ihre<br />

Selbständigkeit in den eigenen vier Wänden dauerhaft<br />

verbessert. Wir planen Ihren barrierefreien Lebensraum<br />

und begleiten Sie von der ersten Idee bis zum Einzug in Ihr<br />

neues Heim.<br />

Gemeinsam wird es uns gelingen, Ihre Wohn- und Lebens-<br />

situation deutlich zu verbessern und Ihr Lebensumfeld<br />

barrierefrei zu gestalten. Vertrauen Sie unserer langjährigen<br />

Erfahrung!<br />

Wir stehen an Ihrer Seite!<br />

Planungsbüro Peters<br />

Zum Rohland 8 | 59872 Meschede<br />

Fon +49 (0) 291 908 749 - 0 | Fax +49 (0) 291 908 749 - 29<br />

kontakt@planungsbueropeters.com | www.planungsbueropeters.com<br />

markt


markt<br />

62<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Lieferant Spannring in Österreich angenommen<br />

und eine eigene, passgenaue Keramik entwerfen<br />

lassen, die auch optisch punkten kann, da<br />

Wasser- und Stromanschluss verborgen liegen.<br />

Die bekannten und bewährten Funktionen<br />

des Dusch-WCs bleiben natürlich erhalten, wie:<br />

temperierbare Dusche, beheizbare Sitzbrille, angenehmer<br />

Warmluftföhn, Geruchsabsaugung<br />

und zahlreiche Zusatzfunktionen (www.duschwc.de).<br />

Neuen Herausforderungen stellte sich NORMBAU<br />

Beschläge und Ausstattungs GmbH mit der Entwicklung<br />

neuer Serien barrierefreier und sanitärer<br />

Ausstattungsprodukte. Mit der Serie „Antibacterial“<br />

bietet NORMBAU als weltweit erster Hersteller<br />

Ausstattungen mit dauerhaft antibakterieller<br />

Schutzwirkung an. Die Produkte mit dem antibakteriellen<br />

Microban® Wirkstoff eröffnen eine neue<br />

Dimension hinsichtlich der funktionalen und hygienischen<br />

Anforderungen des Gesundheitswesens<br />

(www.normbau.de).<br />

Die ROTH GmbH hat als Neuheit einen mobilen<br />

Spritz- und Sichtschutz im Programm seiner Badausstattungen.<br />

Dieser kann sowohl nach oben<br />

oder seitlich abschwenkt werden. Befestigt wird<br />

der mobile Spritz- und Sichtschutz, wie das ganze<br />

ROTH MOBELI Programm, ohne Bohren und<br />

Schrauben durch das Umlegen von Kipphebeln,<br />

durch welche die anschmiegsamen Saugteller an<br />

jeder porendichten, glatten Fläche angebracht<br />

und wieder schnell entfernt werden können.<br />

Um jeder Situation gewachsen zu sein und um<br />

unterschiedliche Fliesengrößen auszugleichen<br />

gibt es die bewährten und TÜV-geprüften mobilen<br />

Haltegriffe von ROTH neuerdings auch mit<br />

Teleskopen in unterschiedlichen Längen. Diese<br />

sind ohne Werkzeug zerlegbar. Damit können die<br />

Griffe überall hin mitgenommen werden (z.B. bei<br />

Verwandtenbesuchen oder bei Urlaubsreisen).<br />

Die teleskopierbaren Griffe sind mit einer Zughaltekraft<br />

von 60 kg vom TÜV als Medizinprodukt<br />

zugelassen. Es gibt aber auch einen Haltegriff mit<br />

vier Saugern, der für 120 kg zugelassen ist. Besonders<br />

für kurzzeitige Benutzungen wie z.B. einen<br />

Beinbruch oder nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

kann zur sicheren Bewegung im Bad so ein<br />

sicherer Haltgriff angebracht werden, ohne die<br />

Fliesen zu beschädigen (www.MOBELI.de).<br />

AMS Sanitär- und Rehatechnik GmbH<br />

Industriestraße 43, 74193 Schwaigern<br />

tel 0 71 38-9 41 11 0<br />

CAMA Treppenlift GmbH<br />

Wallauer Weg 19, 65205 Wiesbaden<br />

tel 0 61 22-7 64 70<br />

LiftTec GmbH<br />

Raiffeisenstraße 11, 78166 Donaueschingen<br />

tel 07 71-92 03 90<br />

Montafon Dusch-WC<br />

Liebigstraße 3a, 59757 Arnsberg<br />

tel 0 29 32-45 76<br />

NORMBAU Beschläge u. Ausstattungs GmbH<br />

Schwarzwaldstraße 15, 77871 Renchen<br />

tel 0 78 43-70 40<br />

ROTH GmbH<br />

Kohlbergstraße 5, 72213 Altensteig<br />

tel 0 74 53-9 38 10<br />

Text: Raimund Artinger<br />

Fotos: Marie Artinger


Wer ist zuständig nach einem Wegeunfall-<br />

Haftpfl ichtversicherung<br />

oder Berufsgenossenschaft?<br />

Bei Arbeitsunfällen zahlt die Berufsgenossenschaft die Heilbehandlung, sowie – bei Dauerschäden<br />

– eine Rente, die Pflege, den Umbau und vieles mehr. Damit hat es normalerweise<br />

aber auch sein Bewenden, da in vielen Fällen aufgrund von § 105 SGB VII jedwede Haftung<br />

des betriebsangehörigen Schädigers ausgeschlossen ist, es sei denn der Schaden wurde<br />

vorsätzlich zugefügt. Eine Ausnahme hierfür gibt es nur, wenn sich der Unfall auf dem Weg<br />

zur Arbeit ereignet hat oder ein Dritter, betriebsfremder, den Schaden verursacht hat. In<br />

diesen Fällen haftet neben der BG noch ein Haftpflichtversicherer, was regelmäßig zu Zuständigkeitsstreitigkeiten<br />

führt.<br />

K<br />

lar ist der Fall noch beim Schmerzensgeld. Die Berufsgenossenschaft<br />

als solche ist selbstverständlich<br />

nicht verpflichtet, immateriellen Schaden (Schmerzensgeld)<br />

zu bezahlen; dieser Teil obliegt allein der Versicherung<br />

des Schädigers.<br />

Wie sieht es aber mit materiellen Positionen aus? Nehmen<br />

wir einmal folgenden fiktiven Fall: Mann, 35 Jahre,<br />

2 500,00 € Nettoverdienst als Angestellter, Familie<br />

mit zwei minderjährigen Kindern, verunfallt aufgrund<br />

Fremdverschulden auf dem Nachhauseweg von der<br />

Arbeit schwer. Er überlebt den Unfall knapp, zieht sich<br />

eine Tetraplegie (C5/C6) zu und benötigt seither Rund<br />

um die Uhr Versorgung. Arbeitsfähigkeit besteht nicht<br />

mehr.<br />

Nunmehr besteht zunächst die Eintrittspflicht von Berufsgenossenschaft<br />

und Haftpflichtversicherer parallel.<br />

Hierbei ist zu beachten, dass die Berufsgenossenschaft<br />

hier vorrangig leistungspflichtig ist, die Ansprüche des<br />

Geschädigten, die dieser gegen den Schädiger hat gehen<br />

nach § 116 SGB X auf den Versicherungsträger, hier<br />

die Berufsgenossenschaft über.<br />

Anzeige<br />

Das bedeutet aber nicht, dass über das Schmerzensgeld<br />

hinaus weitere Ansprüche gegen den Schädiger direkt<br />

nicht bestehen. Tatsächlich ist es so, dass Ansprüche<br />

nur insofern auf den Versicherungsträger übergehen,<br />

„soweit dieser auf Grund des Schadensereignisses Sozialleistungen<br />

zu erbringen hat.“ Aus dem Wort „soweit“<br />

erschließt sich dem Juristen ganz klar, dass es weitere<br />

Ansprüche geben muss, das Wort „Sozialleistungen“<br />

bedeutet, dass hier seitens der BG Sozialleistungen erbracht<br />

werden, keinesfalls aber der Schaden wieder gut<br />

gemacht wird. Die BG erbringt also sozialstaatliche Leistungen,<br />

die sich zwar an einem wechselnden pauschalierten<br />

Bedarf des Betroffenen orientieren, niemals aber<br />

den Schaden auf Heller und Pfennig ausgleichen.<br />

Dieser Schadenausgleich ist dem Sozialrecht fremd,<br />

andererseits aber eine Grundsäule des Schadensersatzrechts.<br />

Und hier kommt die Versicherung ins Spiel. Alle<br />

die Schäden, die die BG nicht bezahlt, da es in ihrem<br />

Leistungskatalog nicht vorgesehen ist (oder zwar vorgesehen<br />

aber nach oben hin gedeckelt ist), hat der Haftpflichtversicherer<br />

(im Fall des Mitverschuldens quotiert)<br />

zu bezahlen.<br />

recht recht


echt recht<br />

64<br />

PARAPLEGIKER 4/09<br />

Haftpflichtversicherung muss für<br />

Pflege zahlen<br />

Kommen wir nun zurück zu unserem Fall. Unser Geschädigter<br />

kann sich nun wegen der Pflege an die BG<br />

wenden. Diese wird ihm nach § 44 SGB VII anbieten,<br />

ein Pflegegeld zu bezahlen, eine Pflegekraft zu stellen<br />

oder Heimpflege zu gewähren. Heimpflege scheidet in<br />

den meisten Fällen aus, da die Heimunterbringung die<br />

räumliche Trennung von Familie und Freunden bedeutet.<br />

Auch ist es nicht jedermanns Sache sich von einem<br />

Pflegedienst pflegen zu lassen, da dies oft bedeutet,<br />

dass wechselndes fremdes Personal sich dauerhaft im<br />

Wohnumfeld aufhält. Also wählt der Betroffene das Pflegegeld,<br />

welches zwar<br />

von BG zu BG verschie-<br />

Es liegt auf der Hand,<br />

dass die Familie und<br />

gelegentlich einspringende<br />

Freunde<br />

die Rund-um-die-Uhr<br />

Versorgung des Betroffenen<br />

nicht für<br />

diesen Satz sicher<br />

stellen können. Hier<br />

ist dann die Haftpflichtversicherung<br />

eintrittspflichtig.<br />

den hoch ist, die Maximalsätze<br />

liegen jedoch<br />

hier um die 1 200 € /<br />

Monat.<br />

Es liegt auf der Hand,<br />

dass die Familie und<br />

gelegentlich einspringende<br />

Freunde die<br />

Rund-um-die-Uhr Versorgung<br />

des Betroffenen<br />

nicht für diesen<br />

Satz sicher stellen können.<br />

Hier ist dann die<br />

Haftpflichtversicherung<br />

eintrittspflichtig.<br />

Gelingt dem Betroffenen<br />

der Nachweis, dass<br />

seine Pflege (durch ein<br />

Arbeitgebermodell) für<br />

9 000 € sichergestellt<br />

ist, so muss die Haftpflichtversichrung diese 9 000 €<br />

abzüglich des Pflegegeldes bezahlen.<br />

Objektiv betrachtet spart die Versicherung gegebenenfalls<br />

sogar noch etwas. Nehmen wir einmal an, die Ehefrau<br />

und die Bekannten des Betroffenen sind (nachdem<br />

man dieses drei Monate lang versucht hat) nicht in der<br />

Lage, die notwendige Pflege für 1 200 € zu erbringen. In<br />

diesem Fall wird sich der Betroffene relativ schnell von<br />

der BG einen (an sich unerwünschten) Pflegedienst<br />

schicken lassen. Ein professioneller Pflegedienst wiederum<br />

kostet in derartigen Fällen rund 15 000 €. Diese<br />

15 000 € zahlt zwar zunächst die BG, nimmt dann aber<br />

sehr schnell die Haftpflichtversicherung in Regress. Im<br />

Endeffekt würde der Pflegedienst also den Haftpflicht-<br />

versicherer 15 000 € kosten, das avisierte Arbeitgebermodell<br />

nur 9 000 €. Dass wird ein Haftpflichtversicherer<br />

natürlich von sich aus niemals zugeben, es liegt also am<br />

Betroffenen und dessen Anwalt dem Haftpflichtversicherer<br />

die Zusammenhänge zu verdeutlichen.<br />

Nur nichts überstürzen<br />

Gleiches gilt natürlich auch für alle weiteren Schadenspositionen,<br />

sei es das behindertengerechte Auto, die<br />

behindertengerechte Wohnung, die Haushaltsführung<br />

und auch den Verdienstausfall.<br />

Oft empfiehlt es sich auch, die BG und die gegnerische<br />

Haftpflichtversicherung gemeinsam an einen Verhandlungstisch<br />

zu bringen, um Missverständnisse zu vermeiden<br />

und ein Konzept auszuarbeiten.<br />

In einigen Fällen kann es sogar ratsam sein, komplett<br />

mit der gegnerischen Haftpflichtversicherung zu verhandeln<br />

und dann – im Gegenzug – gegebenenfalls<br />

im Vergleichswege auf Ansprüche gegenüber der BG<br />

zu verzichten. Dies bietet sich an, wenn zum Beispiel<br />

wegen eines geplanten Umzugs ins Ausland eine Einmalzahlung<br />

statt einer Rente gewünscht ist. Die Berufsgenossenschaften<br />

dürfen derartige Einmalzahlungen<br />

nicht leisten, die Haftpflichtversicherer schon. Hier gilt<br />

aber wie bei allen Abfindungen – nur nichts überstürzen,<br />

die Höhe der Zahlung in Ruhe prüfen und auch eine<br />

mögliche Verschlimmerung der eigenen Verletzung ins<br />

Kalkül ziehen.<br />

Anmerkung zum Autor: Der Rechtanwalt und Fachanwalt<br />

für Verkehrsrecht Oliver Negele, Mitarbeiter der<br />

AG-Recht der FGQ, bearbeitet derzeit ca. 30 Fälle aus<br />

dem Bereich Großpersonenschaden im Jahr.<br />

Kontakt:<br />

RA Oliver Negele<br />

Bgm.-Fischer-Str. 12<br />

86150 Augsburg<br />

tel 08 21-32 79 88 10<br />

eMail: kontakt@arge-recht.de


Arbeitsgemeinschaften (AG)<br />

Ambulante Dienste<br />

Milan Kadlec<br />

Bornberg 94<br />

42109 Wuppertal<br />

tel 02 02-45-02 71, Fax: -39 42<br />

eMail: info@isb-ggmbh.de<br />

Bauen & Umwelt<br />

Dipl. Ing. Dirk Michalski<br />

Im Hohnsiefen 1<br />

53819 Neunkirchen-Seelscheid<br />

tel 0 22 47-60 70<br />

eMail: DirkMichalski@t-online.de<br />

Internet: www.DirkMichalski.de<br />

Frank Opper, Architekt<br />

Auf der Wiese 20<br />

41564 Kaarst<br />

tel 0 21 31-51 17 09<br />

eMail: frank@opper-architekten.de<br />

FGQ-Rechtsbeistand im Sozialrecht<br />

Herbert Müller<br />

Freiherr-vom-Stein-Straße 47<br />

56566 Neuwied-Engers<br />

tel 0 26 22-88 96-32; Fax -36<br />

eMail: h.mueller@engers.de<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Peter Mand<br />

Karlstraße 6<br />

47877 Willich<br />

tel 0 21 54-95 08 41<br />

eMail: peter.mand@t-online.de<br />

Recht / Schadensersatzrecht<br />

Gottfried Weller<br />

Oliver Negele<br />

Dr. Loeffelladstr. 127<br />

86609 Donauwörth<br />

tel 09 06-83 34; Fax: 99 99 715<br />

eMail: gottfriedweller@arcor.de<br />

Schmerz bei Querschnittlähmung<br />

Neue Ansprechpartner gesucht!<br />

Anfragen bitte an<br />

eMail: FGQ-Moelsheim@t-online.de<br />

Schule & Studium<br />

Karen Fischer<br />

Auf der Kuhweide 1<br />

44269 Dortmund<br />

tel 02 31-75 97 55<br />

Urlaub<br />

Johann Kreiter<br />

Laubeweg 1<br />

70565 Stuttgart<br />

tel 07 11 - 7 15 64 90<br />

eMail: jnkreiter@aol.com<br />

Ich spende meinen Jahres- Mitgliedsbeitrag in Höhe<br />

von Euro<br />

(mindestens 30 Euro)<br />

Querschnittgelähmte 15 Euro, je Familienmitglied 15 Euro<br />

Ich zahle per: Abbuchung Rechnung<br />

Buchen Sie von folgendem Konto ab:<br />

Bank<br />

Bankleitzahl Konto-Nr.<br />

Datum Unterschrift<br />

Ich kann diese Anmeldung innerhalb von 10 Tagen bei der Fördergemeinschaft der<br />

Querschnittgelähmten in Deutschland e.V., Silcherstraße 15, 67591 Mölsheim schriftlich<br />

widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.<br />

Datum Unterschrift<br />

PARAPLEGIKER – Zeitschrift für Menschen<br />

mit Körperbehinderung<br />

Das offizielle Nachrichtenmagazin der Fördergemeinschaft<br />

der Querschnittgelähmten erscheint jetzt im<br />

vereinseigenen HUMANIS Verlag. Menschen mit Körperbehinderung<br />

haben viele gemeinsame Interessen,<br />

deshalb sollte der Blick auch über den Zaun der eigenen<br />

Betroffenheit hinausgehen. Der „Para“ bietet einen<br />

Mix aus Information, Kultur, Politik und Unterhaltung.<br />

Ständige Themen<br />

Werden Sie Mitglied!<br />

Bitte ausschneiden und in einem ausreichend frankierten Umschlag senden an:<br />

Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten<br />

in Deutschland e.V.<br />

Silcherstraße 15<br />

67591 Mölsheim<br />

Hilfsmittel Rollstuhl & Co – Test the Best<br />

Pflege Organisation, Finanzierung und Hilfsmittel<br />

Urlaub In Nah und Fern<br />

Auto Solange es rollt – Vom kleinen Flitzer<br />

bis zum großen Van<br />

Recht Tipps vom Anwalt<br />

Menschen Portraits, Sport und Spiel, Beruf<br />

Planen und<br />

Bauen Barrierefrei und alltagstauglich<br />

Zu unserem Programm gehören auch<br />

»B-kids« für behinderte junge Menschen<br />

»K« - Journal Mensch und Krebs<br />

»FGQ-Info« Informationsbroschüren der<br />

Fördergemeinschaft für Querschnittgelähmte<br />

in Deutschland.<br />

Bei Interesse fordern Sie bitte ein Probeheft an<br />

oder informieren sich telefonisch beim Verlag.<br />

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27. Jahrgang<br />

Humanis Verlag für Gesundheit GmbH • Silcherstrasse 15 • D-67591 Mölsheim • Deutsche Post AG • Entgelt bezahlt • ZKZ D 05475 • ISSN 0723-5070 4/<strong>2009</strong><br />

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Silcher Straße 15<br />

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0 62 43 - 90 35 69<br />

Abotelefon:<br />

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Ich möchte »PARAPLEGIKER«, die Zeitschrift für Menschen mit<br />

Körperbehinderung abonnieren,<br />

4 Ausgaben jährlich für 15 € (Ausland 20 €) inkl. Porto & Versand.<br />

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gegen Rechnung (bitte Rechnung abwarten)<br />

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Ich möchte Mitglied im Freundeskreis der<br />

Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten<br />

in Deutschland e.V. werden.<br />

Ich erhalte 1/4 jährlich eine Informationsschrift, die mich unter anderem auch über alle<br />

laufenden Aktivitäten der Fördergemeinschaft informiert. Falls ich durch einen Unfall<br />

eine Querschnittlähmung erleide, erhalte ich als Soforthilfe 50.000 € mit entsprechender<br />

Abstufung bei Teilinvalidität.<br />

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Folgende Familienangehörige melde ich für 15 Euro an:<br />

Name, Vorname Straße / Wohnort<br />

Geb.-Datum<br />

Name, Vorname Straße / Wohnort<br />

Geb.-Datum<br />

Ich bin querschnittgelähmt ja nein<br />

Andere Behinderung:<br />

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Spendenkonto 0 179 200, Deutsche Bank Ludwigshafen, BLZ 545 700 94<br />

Ihr Rücktrittsrecht: Diese Bestellung kann innerhalb von 8 Tagen (Poststempel) schriftlich widerufen<br />

werden. Diesen Hinweis habe ich zur Kenntnis genommen und bestätige dies durch meine<br />

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Beantworten Sie bitte noch diese zwei Fragen bevor Sie die Abo-Karte ausgefüllt<br />

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PARAPLEGIKER – Zeitschrift für Menschen mit Körperbehinderung<br />

HUMANIS Verlag GmbH<br />

Silcherstraße 15 · D-67591 Mölsheim<br />

Telefon: 0 62 43-900 704<br />

Telefax: 0 62 43-903 569<br />

info@humanis-verlag.de<br />

www.humanis-verlag.de<br />

ISSN 0723-5070<br />

HERAUSGEBER<br />

Fördergemeinschaft<br />

der Querschnittgelähmten<br />

in Deutschland e.V.<br />

Eingetragen ins Vereinsregister Mannheim Nr. 11844<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Roger Kniel<br />

MARKETINGLEITUNG<br />

Gisela Werner<br />

ANZEIGENBETREUUNG<br />

POINT63 Media- und Verlagsservice<br />

Andreas Stoßberg<br />

Telefon: 02 12-2 33 52 65<br />

Telefax: 02 12-2 33 52 66<br />

a.stossberg@arcor.de<br />

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Telefon: 0 62 43-900 704<br />

REDAKTIONSLEITUNG<br />

(v.i.S.d.P.) Peter Mand<br />

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />

Johann Kreiter, Reinhard Wylegalla, Ralf Kirchhoff , Barbara Früchtel,<br />

Herbert Müller, Arndt Krödel, Dr. med. Günther Freier, Ruth Auschra,<br />

Alexander Epp, Heike Stüvel, Almuth von Wietersheim, Hermann<br />

Sonderhüsken, Raimund Artinger, RA Oliver Negele.<br />

LAYOUT<br />

Eickhoff – Grafi k & Design - Speyer<br />

DRUCK<br />

NINO Druck GmbH<br />

Im Altenschemel 21<br />

67435 Neustadt/Weinstraße<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

vierteljährlich<br />

ANZEIGENSCHLUSS<br />

3 Wochen vor Erscheinen. Anzeigen erscheinen unter Verantwortung<br />

der Auftraggeber.<br />

Es gelten die Mediadaten Nr.9 ab 1. Dezember 2008<br />

BEZUGSBEDINGUNGEN<br />

Inland 15 EURO jährlich, Ausland 20 EURO jährlich, Einzelheft:<br />

Deutschland 4 EURO (jeweils inkl. Versand und Mwst.); Ausland 4<br />

EURO (+Versandkosten). Das Abonnement wird im voraus in Rechnung<br />

gestellt, Bezugszeitraum ist das Kalenderjahr. Das Abonnement<br />

verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn es nicht mindestens 8<br />

Wochen vor Ablauf beim Verlag schriftlich gekündigt wurde.<br />

Der gesamte Inhalt der Zeitschrift ist urheberrechtlich geschützt, jede<br />

unzulässige Verwertung ohne Einwilligung des Verlages wird verfolgt.<br />

Die Autoren erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung ihrer<br />

Beiträge einverstanden. Haftung für zugesandte Texte oder Bilder<br />

wird ausgeschlossen.<br />

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