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Abschlußbericht zum Forschungsprojekt ST121 - Technische ...

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Zusammenfassung<br />

basische Milieu der Ah-Horizonte auszuwurzeln, führen zu einem irreversiblen<br />

physiologischen Streß. Wegen der ungenügenden Nachlieferung von Nährelementen aus dem<br />

Boden werden diese im Baum <strong>zum</strong> Großteil aus dem erst gering ausgebildeten<br />

Speicherparenchym (v.a. aus alten Nadeln) in die jährlich neu gebildete Biomasse verlagert.<br />

Nach dem Verpflanzen auf die Sanierungsfläche nimmt der Zuwachs zunächst kontinuierlich<br />

ab, wobei nach meist 3-4 Jahren, bei dann weitgehend erschöpftem, internem<br />

Nährelementdepot (es sind nur noch 2-3 Nadeljahrgänge erhalten), die Wuchsstockung<br />

einsetzt. Mit den nur noch geringen Zuwächsen, ihrer Kleinnadeligkeit und dem damit<br />

insgesamt geringen Nährelementbedarf sichern sich diese kniehohen Pflanzen im<br />

“Hungerstadium” dann für mehrere Jahre das Überleben unter den extremen<br />

Umweltbedingungen, ohne sich positiv entwickeln zu können. Selbst im Schutz von<br />

Verbauungen oder durch Düngemaßnahmen ist eine Erholung kaum möglich. Abgesehen von<br />

wenigen Kleinstandorten ist daher die Klimaxbaumart Fichte auf den flachgründigen, gering<br />

bis unbestockten Schutzwaldsanierungsflächen im Hauptdolomitgebiet mit Mull-Rendzinen<br />

nicht mehr standortsgemäß. Um wieder den Klimaxwald mit Fichte zu erhalten, sind längere,<br />

sekundäre Sukzessionsstadien mit Pionierbaumarten, Humusaufbau und Regeneration<br />

angepaßter Mykorrhizen notwendig.<br />

Für die Forstpraxis wird daher empfohlen auf degradierten Sanierungsflächen mit Mull-<br />

Rendzinen in Zukunft auf die Fichte weitgehend zu verzichten und diese statt dessen durch<br />

Pionierbaumarten (Kiefer, Lärche und Latsche) zu ersetzen. Für einen schnellen<br />

Auflagehumusaufbau sollten diese Vorwälder möglichst dicht begründet werden.<br />

Kleinstandorte zur künstlichen Verjüngung der Fichte beschränken sich auf humusreiche<br />

Partien (Heidelbeere als Zeigerpflanze) um alte Stöcke. Die Düngung (NPK-Kopfdüngung)<br />

ist am wirkungsvollsten an vitalen Fichten bei naturnahen Humusformen. Dagegen ist diese<br />

wenig sinnvoll bei Fichten auf Mull-Rendzinen mit Wuchsstockungen, insbesondere dann,<br />

wenn kein Bestandesschluß zu erwarten ist. Absterbende, rd. 50-100 jährige Fichtenbestände<br />

sollten ebenso mit Pionieren umgebaut werden. Altbestände auf flachgründigen Rendzinen<br />

mit intakten Humusformen und daher noch günstigen Voraussetzungen für die Verjüngung<br />

der Fichte sollten möglichst in Verjüngung genommen werden. Dies gilt v.a. für die sehr<br />

labilen Fichtenreinbestände. Für eine standortstypische Mykorrhizierung und zur Vermeidung<br />

von Nährstoffverlusten sollten Kalamitätsflächen möglichst schnell und flächig bestockt und<br />

die vorhandene Naturverjüngung geschont werden.

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