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Abschlußbericht zum Forschungsprojekt ST121 - Technische ...

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30<br />

Grundlagen<br />

hohen Schalenwildverbiß ausgeschlossen - Lücken und vergraste Bereiche in den genannten<br />

Bergmischwäldern bzw. Buntreitgras-Kiefernwäldern über z.T. sehr lange andauernde<br />

sekundäre Sukzessionstadien natürlich wiederbewalden. Neben der Latsche dürften hierbei<br />

auch Laubbaumpionierarten, allen voran Mehlbeere und Bergahorn, eine bedeutende Rolle<br />

spielen.<br />

Historische Nutzungseinflüsse wie z.B. Kahlschlag, Beweidung, Streurechen und<br />

auch Wildverbiß führten in den verschiedenen Besitzarten zu einer erheblichen<br />

Verschlechterung der von naturaus armen Standorte und zu einem Wandel der<br />

Waldvegetation. Biomasseentzug, Totholzabnahme und Humusschwund<br />

bewirken einen erheblichen Verlust an Nährstoffgesamtvorräten und an<br />

Wasserspeicherfähigkeit. Gerade der Auflagehumus ist ein sehr fragiles Gut der<br />

Bergmischwälder. Dessen Mineralisation kann im Gegensatz <strong>zum</strong> langwierigen<br />

Aufbau in bislang ungestörten Ökosystemen sehr schnell ablaufen. Da gerade auf<br />

den flachgründigen Standorten mit z.T. anstehendem Fels auch hohe<br />

Auflagehumusvorräte vorkommen, sind diese besonders gefährdet zu<br />

degradieren.<br />

2.8. Verjüngungsökologie und künstliche Verjüngung der Fichte<br />

2.8.1. Naturverjüngung<br />

Im Hinblick auf verjüngungsökologische Fragen unterscheiden sich die montane und<br />

subalpine Höhenstufe deutlich. Beide werden jedoch häufig <strong>zum</strong> „Bayerischen Hochgebirge“<br />

zusammengefasst. Dagegen bildet der Montanbereich definitionsgemäß die<br />

Bergmischwaldzone oder „Bergstufe“, die in den Bayerischen Alpen durch das Vorkommen<br />

der Buche definiert ist und bis 1400 m ü.NN, bzw. bei Südexposition bis 1500 m ü.NN reicht<br />

(Ewald 1997). Erst ab dem Subalpin spricht man vom Gebirgswald oder der „Gebirgsstufe“<br />

(Ott et al. 1997, Leibundgut 1986). Diese liegt zwischen der Buchenstufe und der potentiellen<br />

Waldobergrenze bei 1900-2000 m ü.NN. Die subalpinen Fichtenwälder sind lückig, die<br />

säulenförmig wachsenden Bäume zu Trupps aggregiert und dadurch an große Schneemengen<br />

angepaßt. Diese Waldstruktur ist daher für die Bayerischen Alpen ebenfalls ein gutes<br />

Kriterium, um den Montanbereich von der subalpinen Stufe zu trennen. Im Gegensatz zur<br />

veränderten Baumartenzusammensetzung und Bestandesstruktur fällt die floristische

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