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Abschlußbericht zum Forschungsprojekt ST121 - Technische ...

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4<br />

Grundlagen<br />

2. Ökologische Grundlagen und derzeitiger Kenntnisstand zur Fichtenverjüngung<br />

auf Schutzwaldstandorten<br />

2.1. Schutzwaldsanierung in den Bayerischen Kalkalpen<br />

Im Bayerischen Alpenraum sind bei einer Gesamtwaldfläche von ca. 250.000 ha derzeit rd.<br />

147.000 ha als Schutzwälder ausgewiesen. Davon wurden im Rahmen des<br />

Schutzwaldsanierungsprogrammes seit 1987 ca. 13.000 ha Sanierungsflächen ausgeschieden.<br />

Dies sind Flächen, auf denen der Schutzwald seine Schutzfunktionen heute nicht mehr<br />

erfüllen kann und aktive Maßnahmen erforderlich sind (Funktionsstelle Schutzwaldsanierung<br />

2001). Geplant sind hierbei Pflanzungen auf einer reduzierten Fläche von rd. 2.800 ha und<br />

Verbauungen auf 450 ha, welche innerhalb eines kalkulierten Zeitraumes von etwa 50 Jahren<br />

durchgeführt werden sollen. Bis heute wurden auf etwa 50% der Sanierungsflächen<br />

Maßnahmen begonnen und Erstmaßnahmen auf 22% der Fläche abgeschlossen.<br />

Demgegenüber stehen die negativen Ergebnisse einer Erfolgskontrolle der 1987 begonnenen<br />

Pflanzmaßnahmen: Eine im Jahr 2000 durchgeführte Stichprobeninventur auf 36<br />

Dauerbeobachtungsflächen ergab, dass von diesen Flächen nur rund 6% das Sanierungsziel<br />

voll erreichten, 25% zufriedenstellend waren, aber 69% als nur mäßig bis schlecht eingestuft<br />

werden mußten. Eine in dem selben Jahr zusätzlich durchgeführte Kontrolle durch die<br />

zuständigen Revierleiter erfasste rd. 500 Flächen. Hier war das Gesamtbild günstiger, doch<br />

auch diese Selbstkontrolle ergab, dass auf 38% der Sanierungsflächen das Sanierungsziel nur<br />

mäßig bis schlecht erreicht wurde (Funktionsstelle Schutzwaldsanierung 2001). Als besonders<br />

ungünstig erwies sich dabei die Entwicklung der Baumart Fichte auf den in den Mittleren<br />

Bayerischen Kalkalpen weit verbreiteten Hauptdolomitstandorten (siehe auch Kap. 2.8.2.).<br />

Neben dem hohen Verbißdruck erschweren die extremen Umweltbedingungen den<br />

Aufforstungserfolg. 85% der Sanierungsflächen liegen im Montanbereich mit Schwerpunkt<br />

im Mittel- und Hochmontan in (ehemals) Bergmischwald-, Fichten-Laubbaum-, sowie auch in<br />

kiefernreichen Altbeständen (Funktionsstelle Schutzwaldsanierung 2001). Mit 58% der<br />

Fläche dominieren sonnseitige Ober- bis Mittelhänge bei einer Hangneigung von 30°-40°<br />

(BStELF 1997). Hauptbodentyp ist die Rendzina mit der Humusform Mull. Der<br />

Beschirmungsgrad ist niedrig (5% unbeschirmt; 7% bis 0,2; 27% von 0,2-0,4 und 49% von<br />

0,4-0,6), bei einem hohen Durchschnittsalter des Altbestandes von 112 Jahren (BStELF<br />

1997). An 65% der Bäume des verbliebenen Altbestandes wurden zudem Vitalitätsschäden<br />

angesprochen. Die bedeutendsten Erosionsformen sind nach Laatsch und Grottenthaler (1973)

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