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Riemannsche Geometrie FS 07 - Lehrstuhl für Mathematik III

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4.4. DIE EXPONENTIALABBILDUNG 51<br />

Definition 4.12. Ein stetig differenzierbarer Weg heißt Segiment, wenn die Länge des<br />

Weges mit dem Abstand zwischen Anfangspunkt und Endpunkt übereinstimmt und er<br />

durch die Bogenlänge parametrisiert ist.<br />

4.4 Die Exponentialabbildung<br />

Definition 4.13. Sei (M, g) eine <strong>Riemannsche</strong> Mannigfaltigkeit. Dann sei <strong>für</strong> jedes<br />

p ∈ M Op die Menge aller Tangentialvektoren v ∈ TpM, <strong>für</strong> die die Geodäte mit<br />

γ(0) = p und ˙γ(0) = v auf dem Intervall [0, 1] existiert. Die Vereinigung aller dieser<br />

Mengen 0 = ∪p∈MOp bildet eine Teilmenge von T M. Dann ist die Exponentialabbildung<br />

im Punkt p ∈ M definiert als expp : Op → M, mit expp(v) = γv(1), wobei γv die<br />

maximale Geodäte mit γv(0) = p und ˙γv(0) = v ist.<br />

Satz 4.14. (i) Die Vereinigung 0 = ∪p∈MOp der Definitionsbereiche der Exponentialabbildung<br />

ist eine offene Teilmenge von T M, die den Nullschnitt enthält.<br />

(ii) Sei E die Abbildung<br />

Dann ist E eine glatte Abbildung.<br />

E : 0 → M × M, v ↦→ (π(v), exp(v))<br />

(iii) Für jedes p ∈ M gibt es eine offene Umgebung der 0 ∈ TpM in Op, so dass<br />

die Einschränkung von expp auf diese Umgebung ein Diffeomorphismus auf eine<br />

offene Umgebung von p ist.<br />

(iv) Es gibt eine offene Umgebung des Nullschnittes von T M in 0, so dass die Einschränkung<br />

von E auf diese offene Umgebung ein Diffeomorphismus auf eine<br />

offene Umgebung der Diagonalen in M × M ist.<br />

Beweis: Wenn γ : (−ɛ, ɛ) → M eine Geodäte in M ist mit γ(0) = p und ˙γ(0) = v,<br />

dann ist <strong>für</strong> alle λ > 0 die Kurve<br />

γλ : (− ɛ<br />

) → M, t ↦→ γ(λt)<br />

λ<br />

eine Geodäte mit γ(0) = p und ˙γ(0) = λv. Deshalb folgt aus der lokalen Existenz und<br />

Eindeutigkeit von Geodäten, dass die expp <strong>für</strong> alle p ∈ M auf einer Umgebung von<br />

0 ∈ TpM definiert ist. Und es folgt auch, dass <strong>für</strong> alle p ∈ M Op eine offene Teilmenge<br />

von TpM ist. Für eine gwöhnliche Differentialgleichung mit glatten Koeffizientenfunktionen<br />

hängen die eindeutigen Lösungen der entsprechenden Anfangswertprobleme

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