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3.3 Grundlagen der klinischen Ionisationsdosimetrie 3.3.1 ...

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<strong>3.3</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>klinischen</strong> <strong>Ionisationsdosimetrie</strong><br />

unbekannt. Spektrale Verteilungen ultraharter Röntgenstrahlungen können mit den vergleichsweise<br />

einfachen Mitteln <strong>der</strong> <strong>klinischen</strong> Dosimetrie auch nicht experimentell bestimmt werden. Die Anga-<br />

be <strong>der</strong> nominellen Beschleunigungsspannung reicht zur Kennzeichnung <strong>der</strong> Strahlungsqualität nicht<br />

aus, da in dieser Angabe we<strong>der</strong> die spektrale Verteilung <strong>der</strong> primären Elektronen vor <strong>der</strong> Konversi-<br />

on zu Röntgenstrahlung im Bremstarget, noch <strong>der</strong> Einfluß von Targetdicke und Ausgleichskörper<br />

enthalten sind. Wie früher schon ausführlich begründet, hängt die spektrale Verteilung <strong>der</strong> ultrahar-<br />

ten Photonen aus Beschleunigern empfindlich von <strong>der</strong> Zusammensetzung und Form <strong>der</strong> Aus-<br />

gleichskörper und <strong>der</strong> Abstrahlrichtung ab.<br />

Ähnlich wie bei Photonenstrahlung aus Röntgenröhren wird auch bei ultraharter Photonenstrahlung<br />

die Strahlungsqualität deshalb am besten dosimetrisch definiert. Dazu können entwe<strong>der</strong> die Anga-<br />

ben <strong>der</strong> Halbwertschichtdicken (HWSD) o<strong>der</strong> sonstige beliebige dosimetrische Meßgrößen ver-<br />

wendet werden. Eine Möglichkeit ist die Kennzeichnung <strong>der</strong> Strahlungsqualität durch das Verhält-<br />

nis <strong>der</strong> Meßanzeigen einer Ionisationssonde in 100 und 200 mm Wassertiefe J100/J200 für ultraharte<br />

Photonenstrahlung aus Elektronenlinearbeschleunigern (vgl. Tabelle 10.4 im Anhang, Spalte 2 <strong>der</strong><br />

Tabelle). Diese Art <strong>der</strong> Kennzeichnung hängt jedoch von <strong>der</strong> jeweiligen Meßgeometrie (Fokusab-<br />

stand, Feldgröße, Strahldivergenz) ab, und kann deshalb unter Umständen zu Zweideutigkeiten füh-<br />

ren. Heute ist man daher international übereingekommen, die Strahlungsqualität ultraharter Photo-<br />

nen über das Verhältnis <strong>der</strong> Meßanzeigen einer Ionisationskammer in Wasser für Vorschaltschich-<br />

ten von 20 bzw. 10 cm Wasser bei festem Kammerort in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Drehachse des Beschleuni-<br />

gers (dem Isozentrum) vorzunehmen. Die Feldgröße am Sondenort soll 10x10 cm 2 betragen<br />

([AAPM 21], [DIN 6800-2]). Das experimentelle Verhältnis <strong>der</strong> Meßanzeigen wird als Strahlungs-<br />

qualitätsindex M20/M10 bezeichnet (Spalte 3 <strong>der</strong> Tabelle 10.4 im Anhang, Tab. 4.1 in Kap. 4.2). Der<br />

Strahlungsqualitätsindex entspricht exakt dem Verhältnis <strong>der</strong> Gewebe-Maximum-Verhältnisse in<br />

Wasser (vgl. dazu Abschnitt 4.2.1.4) und ist deshalb unter den dort gemachten Voraussetzungen<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Fokus-Sonden-Entfernung. Er ist also zur eindeutigen Kennzeichnung <strong>der</strong><br />

Strahlungsqualität ultraharter Photonenstrahlung und zur Entnahme <strong>der</strong> Stoßbremsverhältnisse aus<br />

Tabellen gut geeignet. Die Angaben <strong>der</strong> nominellen Beschleunigungsspannung (Grenzenergie) in<br />

Tabelle (10.4) im Anhang dienen wegen ihrer geringen Aussagekraft nur zur groben Orientierung.<br />

Die Cλ-Methode für Photonenstrahlung: Dieses Verfahren, das auch als "Luftdosiskonzept<br />

unter Hohlraumbedingungen" bezeichnet wird, wurde angewendet, wenn die zur Messung <strong>der</strong> Pho-<br />

tonenenergiedosis unter BRAGG-GRAY-Bedingungen eingesetzte Meßkammer unter Gleichge-<br />

wichtsbedingungen in Luft, beispielsweise in Standardionendosis, kalibriert war. Wird dazu wie<br />

üblich die 60 Co-Gamma-Strahlung verwendet, so muß die Kammer bei <strong>der</strong> Kalibrierung mit einer<br />

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