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3.3 Grundlagen der klinischen Ionisationsdosimetrie 3.3.1 ...

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<strong>3.3</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>klinischen</strong> <strong>Ionisationsdosimetrie</strong><br />

che For<strong>der</strong>ung nach δ-Elektronengleichgewicht bedeutet an<strong>der</strong>erseits, daß das Sondenvolumen von<br />

einer luftäquivalenten Wandung umgeben sein muß, <strong>der</strong>en Massenbelegung größer als die Massen-<br />

reichweite <strong>der</strong> δ-Elektronen ist. δ-Elektronen können so nicht vom umgebenden Medium in die<br />

Sonde gelangen und damit keinen Beitrag zur Energieübertragung liefern. Hohlraumsonden zur<br />

Verwendung unter BRAGG-GRAY-Bedingungen sind deshalb dünnwandige, kleinvolumige Ioni-<br />

sationskammern, <strong>der</strong>en Meßvolumen von luft- o<strong>der</strong> umgebungsäquivalentem Wandmaterial umge-<br />

ben ist, sogenannte "Luftwändekammern".<br />

In <strong>der</strong> praktischen Dosimetrie sind die beiden Strahlungsfeldbedingungen des Sekundärelektronen-<br />

gleichgewichts o<strong>der</strong> <strong>der</strong> BRAGG-GRAY-Bedingungen bis auf wenige Ausnahmen nur näherungs-<br />

weise zu erfüllen. In <strong>der</strong> Absolutdosimetrie müssen deshalb Korrekturen angewendet werden, die<br />

diesen Abweichungen Rechnung tragen. Werden kalibrierte Dosimeter verwendet, so werden diese<br />

Korrekturen bereits bei <strong>der</strong> Kalibrierung berücksichtigt. Unter Dosimetriebedingungen, die von de-<br />

nen bei <strong>der</strong> Kalibrierung abweichen (an<strong>der</strong>es Umgebungsmaterial, an<strong>der</strong>e Strahlungsqualität, unter-<br />

schiedliches Energiespektrum des untersuchten Strahlungsfeldes, an<strong>der</strong>e Meßtiefe im Phantom)<br />

müssen allerdings wie<strong>der</strong> Korrekturen durchgeführt werden. Ionisationskammern können wegen<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Reichweiten <strong>der</strong> dosisbestimmenden Sekundär- o<strong>der</strong> Primärstrahlung je nach<br />

Strahlungsart, Strahlungsqualität und Meßanordnung einmal als Gleichgewichtssonden unter Elekt-<br />

ronengleichgewicht, das an<strong>der</strong>e Mal als Hohlraumsonden unter BRAGG-GRAY-Bedingungen ver-<br />

wendet werden, sofern ihre Abmessungen und Bauformen dies zulassen und die Kammern in ge-<br />

eigneter Weise kalibriert sind.<br />

Wegen <strong>der</strong> Unsicherheiten bei <strong>der</strong> Bestimmung bzw. Festlegung von Korrekturfaktoren unter den<br />

konkreten Bedingungen <strong>der</strong> praktischen <strong>klinischen</strong> Dosimetrie sollten die verwendeten Ionisations-<br />

dosimeter, wenn irgend möglich, sowohl bezüglich <strong>der</strong> Strahlungsqualität und -art als auch bezüg-<br />

lich <strong>der</strong> zu messenden Dosisgröße in <strong>der</strong> "richtigen Weise" kalibriert sein. Direkte Kalibrierungen<br />

<strong>der</strong> Ionisationskammern in <strong>der</strong> gewünschten Dosisgröße und Strahlungsqualität sind immer mit<br />

kleineren Fehlern behaftet als "indirekte Anschlüsse". So empfiehlt sich beispielsweise die unmit-<br />

telbare Wasserenergiedosis-Kalibrierung klinischer Dosimeter für ultraharte Photonen- o<strong>der</strong> schnel-<br />

le Elektronenstrahlung in <strong>der</strong> Strahlentherapie. Für den Bereich <strong>der</strong> Röntgendiagnostik o<strong>der</strong> After-<br />

loadingdosimetrie ist dagegen die Verwendung von "Luftkermasonden" vorzuziehen.<br />

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