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3.3 Grundlagen der klinischen Ionisationsdosimetrie 3.3.1 ...

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<strong>3.3</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>klinischen</strong> <strong>Ionisationsdosimetrie</strong><br />

zeige benutzt werden, so müssen rechnerische Korrekturen direkt nach dem Gasgesetz durchgeführt<br />

werden. Der Korrekturfaktor lautet in Anlehnung an die allgemeine Gasgleichung:<br />

k , k k = ⋅ = ⋅<br />

p0<br />

p<br />

pT p T<br />

T<br />

T<br />

0<br />

243<br />

(<strong>3.3</strong>7)<br />

Dabei bedeuten p und T Luftdruck und absolute Temperatur bei <strong>der</strong> Messung, p0 und T0 diejenigen<br />

während <strong>der</strong> Kalibrierung, die in <strong>der</strong> Regel unter dosimetrischen Normalbedingungen durchgeführt<br />

o<strong>der</strong> für diese Bedingungen berechnet wird (T0 = 293.15 K, p0 = 1013 hPa, rel. Luftfeuchte 50%).<br />

Beispiel 10: Die Kenndosisleistung eines Kobaltbestrahlungsanlage wird bei 23° Celsius und bei einem<br />

Luftdruck von 1003 hPa (mbar) gemessen. Normalbedingungen für die Kalibrierung waren 20° Celsius und<br />

1013 hPa. Der Korrekturfaktor für die Temperatur beträgt kT = (273.15+23)/(273.15+20) = 296.15/293.15 =<br />

1.010. Der Korrekturfaktor für den Luftdruck ist kp = 1013/1003 = 1.010. Zusammen ergibt das eine Korrektur<br />

von 2% und folgende Faustregeln für offene Ionisationskammern:<br />

Drei Grad Celsius zuwenig o<strong>der</strong> 10 mbar (hPa) Druck zuviel erhöhen die Dosimeteranzeige<br />

um 1 Prozent. Drei Grad Celsius zuviel o<strong>der</strong> 10 hPa Druck zuwenig vermin<strong>der</strong>n<br />

die Dosimeteranzeige dagegen um 1 Prozent.<br />

Luftfeuchtekorrektur: Wegen <strong>der</strong> unterschiedlichen Werte <strong>der</strong> Ionisierungskonstanten von Luft<br />

und Wasserdampf (Wwasserdampf/Wa ≈ 0.9) und wegen <strong>der</strong> zusätzlich mit den Wasserdampfeinlage-<br />

rungen verän<strong>der</strong>ten Dichte im Meßvolumen sollte die Dosimeteranzeige bei Präzisionsmessungen<br />

auch auf Luftfeuchte korrigiert werden. Fehler durch fehlende Luftfeuchtekorrekturen sind unter<br />

typischen <strong>klinischen</strong> Verhältnissen wegen <strong>der</strong> geringen Wasserdampfbeimischungen allerdings so<br />

gering, daß sie in <strong>der</strong> Regel vernachlässigt werden können. Der Feuchtekorrekturfaktor unter übli-<br />

chen klimatischen Bedingungen beträgt nach [DIN 6814-3] maximal kfeuchte, max = 0.997. Allerdings<br />

müssen extrem feuchte Klimabedingungen berücksichtigt werden (s. [DIN 6817], [DIN 6814-3],<br />

dortige Anmerkung 5). Klimakorrekturen an geschlossenen Systemen sind nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Polaritätskorrektur: Das Ansprechvermögen von Ionisationskammern än<strong>der</strong>t sich bei den meis-<br />

ten Kammern mit <strong>der</strong> Polarität <strong>der</strong> Kammerspannung. Die Gründe dafür sind unterschiedliche Bi-<br />

lanzen für primäre und sekundäre Elektronen, die aus dem Sondenmaterial in das Meßvolumen ein-<br />

und austreten. Es wird vermutet, daß lokale elektrostatische Aufladungen von isolierenden Teilen<br />

<strong>der</strong> Ionisationssonde die elektischen Fel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kammer in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Kammerpolari-<br />

tät verzerren. Der Polaritätseffekt hängt neben <strong>der</strong> Kammerbauart auch von den Strahlungsfeldbe-<br />

dingungen ab. Er än<strong>der</strong>t sich also unter sonst gleichen Bedingungen auch mit <strong>der</strong> Meßtiefe. Im Auf-<br />

baubereich und hinter dem Dosismaximum kann <strong>der</strong> Polaritätseffekt nicht nur seine Größe son<strong>der</strong>n

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