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3.3 Grundlagen der klinischen Ionisationsdosimetrie 3.3.1 ...

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<strong>3.3</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>klinischen</strong> <strong>Ionisationsdosimetrie</strong><br />

von material- und sondenspezifischen Umrechnungsfaktoren rechnerisch bestimmt. Die zweite Me-<br />

thode ist die sogenannte Sondenmethode. Bei dieser wird in das zu untersuchende Medium eine<br />

Sonde gebracht, in <strong>der</strong>en Material ersatzweise für das umgebende Medium eine Sondenenergiedosis<br />

erzeugt wird. Die Anzeige des Dosimeters muß mit Hilfe von Korrekturen in die Energiedosis im<br />

umgebenden Material, die ohne Anwesenheit dieser Sonde entstehen würde, umgerechnet werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Sondenmethode darf das zu untersuchende Strahlungsfeld im Idealfall<br />

nicht durch die Sonde selbst verän<strong>der</strong>t werden, da sonst einfache und von <strong>der</strong> Sondengeometrie un-<br />

abhängige Umrechnungen <strong>der</strong> Sondendosis in die Gewebedosis nicht mehr möglich sind. Zum Ver-<br />

ständnis <strong>der</strong> dabei einzuhaltenden Meßbedingungen bei Photonenstrahlung verwendet man am bes-<br />

ten eine von Har<strong>der</strong> [Har<strong>der</strong> 1966b] aufgestellte Energiebilanz (Gl. 3.12). Danach gilt für die Ent-<br />

stehung <strong>der</strong> mittleren Energiedosis im Material <strong>der</strong> Sonde die anschauliche Beziehung (vgl. auch<br />

Fig. <strong>3.3</strong>a):<br />

D<br />

1 γ γ γ, e e e e,<br />

δ δ δ<br />

= ⋅( E −E − E + Ein −Eex − Eex + Ein −Eex)<br />

dm<br />

s in ex ex<br />

223<br />

(3.12)<br />

Die Indizes "in" und "ex" bedeuten Energiezufuhr in das Massenelement dm bzw. Energie-<br />

Abtransport. "γ" steht für Photonen, "e" für Sekundärelektronen und "δ" für Deltaelektronen. "γ,e"<br />

kennzeichnet den Energieabtransport durch Elektronen, denen von Photonen innerhalb des Massen-<br />

elementes dm Energie übertragen wurde, "e,δ" denjenigen von Deltateilchen, die ihre Energie von<br />

Sekundärelektronen erhalten haben. Anhand dieser Energiebilanz können zwei wichtige, idealisier-<br />

te Grenzbedingungen für das Strahlungsfeld bei <strong>der</strong> <strong>Ionisationsdosimetrie</strong> definiert werden, das Se-<br />

kundärelektronengleichgewicht und die BRAGG-GRAY-Bedingungen. Ionisationskammern,<br />

die näherungsweise unter solchen Bedingungen verwendet werden, werden dementsprechend als<br />

Gleichgewichts- o<strong>der</strong> Photonensonden bzw. als Hohlraum- o<strong>der</strong> Elektronensonden bezeichnet.<br />

Sekundärelektronengleichgewicht bei Photonenstrahlungsfel<strong>der</strong>n: Wenn Gleichgewicht<br />

zwischen <strong>der</strong> durch jede Art von Elektronen in das empfindliche Sondenvolumen hineintranspor-<br />

tierten und <strong>der</strong> durch Elektronen aus dem Sondenvolumen abtransportierten Bewegungsenergie be-<br />

steht, bestimmen offensichtlich ausschließlich die Photonen die Sondendosis 1 . Für diesen Fall sind<br />

zur Berechnung <strong>der</strong> verschiedenen Dosisgrößen <strong>der</strong> den Photonenwechselwirkungen entsprechende<br />

Massenenergieumwandlungskoeffizient (µtr/ρ) und <strong>der</strong> Massenenergieabsorptionskoeffizient (µen/ρ)<br />

zu verwenden. Wegen <strong>der</strong> ausgeglichenen Bilanz für die Elektronenenergien bezeichnet man diese<br />

1 Um Mißverständnissen vorzubeugen: Da Photonen zur indirekt ionisierenden Strahlung zählen, ist die vom Absorber<br />

unter den verschiedenen Gleichgewichtsbedingungen absorbierte Energie selbstverständlich Elektronenbewegungsenergie.<br />

Die Gleichungen beschreiben lediglich die Energiebilanzen.

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