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3.3 Grundlagen der klinischen Ionisationsdosimetrie 3.3.1 ...

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Wasserkerma gemessen in Luft: (Kw)a<br />

Wasserkerma gemessen in Wasser: (Kw)w,<br />

<strong>3.3</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>klinischen</strong> <strong>Ionisationsdosimetrie</strong><br />

wobei <strong>der</strong> jeweils außerhalb <strong>der</strong> Klammerung stehende Index das Umgebungsmaterial, <strong>der</strong> Index<br />

innerhalb das Meß- bzw. Bezugsmedium angibt. Die Verwendung <strong>der</strong> Kerma ohne sorgfältige Be-<br />

achtung dieser terminologischen Regeln kann leicht zu Fehlern in <strong>der</strong> <strong>klinischen</strong> Dosimetrie führen.<br />

Die Luftkerma in Luft kann nach <strong>der</strong> unmittelbar einleuchtenden Formel (Gl. 3.16) aus <strong>der</strong> Stan-<br />

dardionendosis berechnet werden:<br />

229<br />

(Ka)a= W/e0 ⋅ 1/(1-Ga)⋅Js (3.16)<br />

W/e0 heißt Ionisierungskonstante für Luft. Sie ist die mittlere Energie, die zur Erzeugung eines Io-<br />

nenpaares in trockener Luft unter Normalbedingungen benötigt wird, dividiert durch die Elementar-<br />

ladung e0. Ihr Wert wurde 1985 international neu festgelegt [CCEMRI].<br />

W/e0 = 33.97 (J/C) = 33.97 (V) (3.17)<br />

Dieser Wert ist etwa doppelt so groß wie die mittlere Ionisierungsenergie eines Luftmoleküls (ca.<br />

15 eV), da etwa die Hälfte <strong>der</strong> bei Stößen <strong>der</strong> geladenen Teilchen mit den Luftmolekülen übertra-<br />

genen Bewegungsenergie für nichtionisierende Anregungen <strong>der</strong> Absorberatome bzw. -moleküle<br />

verloren geht. Die Korrektur (1-Ga) soll den Bremsstrahlungsverlust <strong>der</strong> dosisbestimmenden Se-<br />

kundärelektronen in Luft berücksichtigen. Die Größe Ga (Index "a" vom englischen Wort für Luft<br />

"air") stellt also den relativen Anteil <strong>der</strong> Anfangsenergie <strong>der</strong> Sekundärelektronen dar, <strong>der</strong> in Luft in<br />

das Meßvolumen verlassende Bremsstrahlung umgewandelt wird. Bei <strong>der</strong> Bestimmung des Brems-<br />

strahlungsverlustes ist zu beachten, daß sich die Photonenenergie und die mittlere Sekundärelektro-<br />

nenenergie am Meßort je nach den im Absorber dominierenden Photonen-Wechselwirkungen deut-<br />

lich unterscheiden (vgl. dazu die Bemerkungen in Kap. (3.2) und die Ordnungszahl- und Energie-<br />

abhängigkeiten <strong>der</strong> Photonenwechselwirkungen in [Krieger Bd1], Kap. 4).<br />

Da im allgemeinen die mittlere Anfangsenergie <strong>der</strong> Sekundärelektronen nicht bekannt ist, können<br />

G-Werte nicht einfach aus Tabellen für die Bremsstrahlungsausbeute entnommen werden. Sie müs-<br />

sen statt dessen entwe<strong>der</strong> experimentell bestimmt o<strong>der</strong> durch aufwendige theoretische Verfahren für<br />

jede Photonen-Strahlungsqualität berechnet werden. Allerdings kann die Größenordnung <strong>der</strong><br />

Bremsstrahlungsverluste aus Tabellen für die Ausbeuten monoenergetischer Elektronen grob abge-<br />

schätzt werden (s. [Krieger Bd1], Tab, 13.8). Der Bremsstrahlungsverlust beträgt für die Photonen-<br />

strahlung des 60 Co jedoch nur etwa 0.3% [Roos/Großwendt]. Für Röntgenstrahlungen bis 400 kV<br />

Röhrenspannung ist er für die praktische Dosimetrie völlig zu vernachlässigen, da die Fehler dann

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