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Coach meiner Mutter wurde. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass mein Vater der Erste war, der als aktiver Handballspieler und später als Trainer Weltmeister wurde. Mir ist das wichtig, weil normalerweise der aktuelle Handball- Bundestrainer der Männer, Heiner Brand, der auch unheimlich viel für den Handball geleistet hat, als derjenige gewürdigt wird, dem das als Erster gelang. Mein Vater Peter Kretzschmar mit mir 1973 Meine Mutter ist Jahrgang 1948, sie ist 16 Jahre jünger als mein Vater und hat drei Geschwister, dementsprechend groß ist ihre Familie. Im Gegensatz zu der Familie väterlicherseits. An die Eltern meines Vaters habe ich keine Erinnerung, mein Opa starb bereits 1964. Meine Oma erlebte mich noch sehr kurz, sie starb aber ein Jahr nach meiner Geburt. Meine Großeltern mütterlicherseits haben den ganzen Laden zusammengehalten. Bis auf uns lebten alle anderen in 14
Dams dorf oder im Nachbarort und waren in der Landwirtschaft tätig. Mein Opa war Vorsitzender der ortsansässigen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Im Arbeiter- und Bauernstaat DDR ging es der ganzen Großfamilie ziemlich gut. Mein Onkel zum Beispiel, der produzierte Gurkensamen. Das ist wohl eine nicht ganz einfache Angelegenheit, jedenfalls hatte er den Kniff raus – und verdiente damit ein Vermögen. Später, nach der Wende, konnten viele Leute aus dem Westen nicht begreifen, dass alle meine Verwandten in abbezahlten Häusern lebten und fast mehr verdient hatten als meine Eltern mit ihrem Leistungssport. Aber wer wie viel besaß, das war zu dieser Zeit nicht wichtig. Das Einzige, was zählte, waren unsere Zusammenkünfte. Es war wie in der Berentzen-Werbung: Es gab eine lange Tafel, an der die Erwachsenen saßen, wir Kinder spielten unter dem Tisch oder draußen. Meine Eltern erzählten mir später, dass ich bei den Familienfeiern gern den Alleinunterhalter gegeben habe. Erst zierte ich mich wohl immer etwas, aber sobald ich das Mikrofon bekam, hätte ich stundenlang Witze erzählen können. Meine Mutter behauptet, dass ich mich gern produziert habe und schon damals das Publikum brauchte. Vermutlich hat sie recht. Ich kann mich an meine ersten Ausfl üge ins Entertainment indes nicht mehr erinnern – oder vielmehr will ich es auch gar nicht, weil es mir im Nachhinein doch zu peinlich ist. Weihnachten feierten wir logischerweise auch bei meinen Großeltern, da kam dann irgendwann der Weihnachtsmann herein – der, leicht zu erkennen, meine Oma war. Wir trafen uns aber auch oft im Sommer, die meisten Mitglieder meiner Großfamilie haben im Juli oder August Geburtstag. So oft wie möglich und zu jedem Anlass sind wir nach Damsdorf gefahren. Nach der Wende war das schlagartig vorbei. Das fand ich 15
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