Der inszenierte Abschied - hülswitt druck und medien
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1 Das Grabmal des Kapitäns Diederich Roeloff <strong>und</strong> seiner Frau Kerrin, geborene Lorenzen, mit der er einen Sohn<br />
hatte. Er starb 80-jährig im Jahr 1834 als wohlhabender Händler für Gewürze, Getreide <strong>und</strong> Textilien in Süderende<br />
sowie als Geldverleiher auf Amrum <strong>und</strong> Föhr<br />
Wenn Steine Geschichten erzählen...<br />
eternity februar 2012 Impressionen<br />
Besonders große Aufmerksamkeit genießt die Stele von Matthias Petersen, der als der „Glückliche Matthias“ in die Föhrer Geschichte einging. Warum?<br />
Das erzählt sein Grabstein:<br />
„Matthias Petersen<br />
Nat: Oldsumi D: 24 Dec: 1632<br />
Denat: D: 16 Sept: 1706, Rei<br />
Nauticae, in Gronlandiam peritissimus, ubi icredibilli successu 373 Balenas cepit, ut inde omnium suffragio nomen Felicis Adeptus sit; et coniux Inge<br />
Matthiessen<br />
Nat: D: 7 Oct: 1641<br />
Den: D: 5 April 1727<br />
Securus morte est, qui scit se morte renasci mors ea non dici, sed nova vita potest.“<br />
Übersetzt: „Matthias Petersen, geboren in Oldsum am 24. Dezember 1632, gestorben am 16. September 1706. Er war in der Schifffahrt nach Grönland<br />
sehr k<strong>und</strong>ig, wo er mit unglaublichem Erfolg 373 Wale gefangen hat, so dass er von da an mit der Zustimmung aller den Namen „<strong>Der</strong> Glückliche“<br />
annahm; <strong>und</strong> dessen Frau Inge Matthiessen, geboren am 7. Oktober 1641, gestorben am 5. April 1727. Ruhig im Tode ist der, welcher weiß, dass er aus<br />
dem Tode wieder auferstehen wird; Tod kann das nicht genannt werden, sondern ein neues Leben.“ Matthias Petersen, eigentlich Matz Peters, war der<br />
erfolgreichste Walfänger Westerland-Föhrs. Zur Namensänderung kam es, weil die meisten friesischen Seefahrer im Dienst niederländischer oder dänischer<br />
Reedereien standen <strong>und</strong> die neuen Namen einfacher im Gebrauch waren. Schon mit 20 Jahren vertraute man Petersen die Führung eines Walfangschiffes<br />
an, insgesamt fuhr er als Kommandeur 50 Jahre zur See. Seine letzte Fahrt unternahm er 1702. Das ungeheure Fangergebnis von 373 Walen kam nur deshalb<br />
zustande, weil damals noch die Baienfischerei möglich war, die 1660 abrupt endete. Dabei stießen die Walfänger in Buchten (Baien) auf große Walverbände,<br />
die noch vor Ort in kurzer Zeit erlegt <strong>und</strong> verarbeitet werden konnten. Nach wenigen Jahrzehnten des Raubfangs waren die Buchten leer<br />
gefischt. Fortan musste weit weniger erfolgreich <strong>und</strong> sehr mühsam im offenen Meer gejagt werden. Von seiner Zeit als erfolgreicher Walfänger kündet<br />
auch das Walrelief am unteren Teil der Stele.<br />
21<br />
1 Auf dem Grabstein von Schullehrer Oluf Braren<br />
(1787 bis 1839) <strong>und</strong> seiner Frau Meete, geborene<br />
Wilhelms, ist der Familienbaum zu sehen, rechts die<br />
Sternblume der Frau, links die Tulpe des verstorbenen<br />
Lehrers