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Heft 2/2003 - Lemmens Medien GmbH

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Im Juli 2002 wurde im Rahmen des neu verabschiedeten Universitätsorganisationsgesetztes<br />

auch gesetzlich verankert, dass österreichische Hochschulen zukünftig Wissensbilanzen zu erstellen<br />

haben: Sie sollen über ihr Intellektuelles Kapital (Human-, Beziehungs-, und Strukturkapital),<br />

über ihre gesellschaftlichen und selbst definierten Ziele, über Strategien sowie ihre Outputgrößen<br />

berichten. Zur konkreten Ausgestaltung wurden keine Vorgaben gemacht, es wurde jedoch<br />

ein funktionales Modell vorgestellt, das ähnlich wie das ARC-Modell ebenfalls einer<br />

Prozesslogik folgt (Abbildung 2).<br />

Rahmenbedingungen<br />

Politik<br />

Strategie<br />

Leitbild<br />

Ziele<br />

Intellektuelles<br />

Vermögen<br />

Humankapital<br />

Strukturkapital<br />

Beziehungskapital<br />

INPUT<br />

Wissensbilanzen sind zukünftig für die gesamte Hochschule zu erstellen. Längerfristig wird es<br />

aber zweckmäßig sein, diese auch auf Institutsebene einzuführen, um damit den Prozess der<br />

Zielbildung zu unterstützen. Die hier vorgestellte Differenzierung der Leistungsprozesse umfasst<br />

die wichtigsten Aufgaben der Hochschulen, beginnend mit Forschung und Lehre, die die<br />

primären Leistungsprozesse jeder Hochschule darstellen. Im Rahmen der Entwicklung haben<br />

Hochschulen entsprechend der selbst definierten und vom Eigentümer festgelegten Ziele<br />

Schwerpunkte zu formulieren und geeignete spezifische Indikatoren zu definieren. Vom Ministerium<br />

werden hierfür einige für alle verpflichtende Indikatoren vorgegeben – ein Teil davon wird<br />

schon heute erhoben –, der Rest kann individuell definiert werden.<br />

Als Steuerungs- und Kommunikationsinstrument unterscheidet sich die Wissensbilanz von anderen<br />

ähnlichen Instrumenten wie Leistungsrechnung, Hochschulcontrolling oder Evaluierung<br />

dadurch, dass sie explizit auf das intellektuelle Kapital, die Leistungsprozesse und Wirkungen<br />

eingeht und versucht, diese innerhalb eines Systems zu erfassen und zu bewerten (Ein Vergleich<br />

dieser Instrumente findet sich bei Leitner 2002.).<br />

Neben der bereits weit fortgeschrittenen Entwicklung in Österreich haben auch in anderen Ländern<br />

Forschergruppen und Hochschulverwaltungen begonnen, Entwicklungsprojekte durchzuführen.<br />

Überdies hat die European Association for Research Management und Administration<br />

(EARMA) und die European Society for Strategic Management of Universities (ESMU) begonnen,<br />

das Thema zu diskutieren, und einen Arbeitskreis zur Bewertung von immateriellen Vermögenswerten<br />

eingerichtet.<br />

Leitner – Wissensbilanzierung management 23<br />

Forschung<br />

Lehre<br />

Weiterbildung<br />

Kommerzialisierung von Forschungs-<br />

ergebnissen/Beteiligungen<br />

Vernetzung, Wissenstransfer für Öffentlichkeit<br />

Dienstleistungen für Dritte<br />

Infrastrukturleistungen für Dritte<br />

Abb. 2: Modell der Wissensbilanzierung für österreichische Hochschulen (Quelle: Leitner u.a. 2001)<br />

Leistungsprozesse<br />

Themenbereich Wirkung<br />

OUTPUT<br />

Stakeholder:<br />

Ministerium (bm: bwk)<br />

Studenten<br />

Industrie<br />

Öffentlichkeit<br />

Science<br />

Community<br />

etc.<br />

IMPACT<br />

keywords<br />

intellectual capital report<br />

knowledge management<br />

performance reporting<br />

research management<br />

intangible assets<br />

wissenschaftsmanagement 2 • märz/april • <strong>2003</strong>

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