20.07.2013 Aufrufe

abrufen - Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium

abrufen - Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium

abrufen - Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ASGD Am Grillopark 24, 47169 Duisburg<br />

Offener Brief<br />

an die politischen Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter<br />

der Stadt Duisburg im Landtag NRW<br />

an die Fraktionen aller Parteien im Rat der<br />

Stadt Duisburg<br />

sowie an die lokalen Duisburger Pressestellen<br />

Schulfahrten, Schulwanderungen, Reisekostenerstattung<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

Arbeitskreis Schulpflegschaften<br />

der Gymnasien in Duisburg<br />

Zusammenschluss der Schulpflegschaften<br />

aller städtischen Gymnasien in Duisburg<br />

Albert-Einstein-<strong>Gymnasium</strong><br />

Elly-Heuss-Knapp-<strong>Gymnasium</strong><br />

Franz-Haniel-<strong>Gymnasium</strong><br />

Kopernikus-<strong>Gymnasium</strong><br />

Krupp-<strong>Gymnasium</strong><br />

Landfermann-<strong>Gymnasium</strong><br />

<strong>Max</strong>-Planck-<strong>Gymnasium</strong><br />

Reinh. <strong>und</strong> <strong>Max</strong> <strong>Mannesmann</strong>-<strong>Gymnasium</strong><br />

Mercator-<strong>Gymnasium</strong><br />

Steinbart-<strong>Gymnasium</strong><br />

Am Grillopark 24<br />

47169 Duisburg<br />

SchulpflegschaftDuisburgerGymnasien@gmx.de<br />

Sprecher: Burkhard Klein<br />

26. Februar 2013<br />

wie der Presse zu entnehmen war, dürfen Klassenfahrten zukünftig nur noch stattfinden,<br />

wenn den begleitenden Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern die entstehenden Reisekosten voll<br />

erstattet werden. Diese Entscheidung des Schulministeriums wurde aufgr<strong>und</strong> eines Urteils<br />

des OVG Münster getroffen. Sie wird eine dramatische Veränderung in allen Schulen<br />

Nordrhein-Westfalens nach sich ziehen.<br />

In der Vergangenheit wurden Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern, die Klassen- <strong>und</strong> Studienfahrten<br />

betreut haben, die entstehenden Kosten gar nicht oder nur geringfügig erstattet. Dem<br />

pädagogisch verantwortungsbewussten Verhalten der Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer war bisher<br />

zu verdanken, dass diese Fahrten überhaupt stattfanden, indem die Begleiterinnen <strong>und</strong><br />

Begleiter auf die Kostenerstattung ganz oder zum großen Teil verzichteten. Das Land NRW<br />

konnte hierdurch bis heute Ausgaben in mehrstelliger Millionenhöhe einsparen.<br />

Der derzeitige Landeshaushalt ist jedoch nicht auf die nun neue Situation eingestellt. Die<br />

Mittel, die nun erforderlich wären, um die bisherigen Fahrten in vollem Umfang zu<br />

ermöglichen, sind nicht in entsprechender Höhe veranschlagt. Auch die von der<br />

Landesregierung signalisierte Erhöhung des Ansatzes von derzeit 6 auf zukünftig 8<br />

Millionen Euro reicht dazu in keiner Weise aus. Der aktuell den Schulen zugewiesene<br />

Reisekostenetat beträgt je nach Größe der Schule 1.500 bis 2.500 EUR pro Jahr. Dieses<br />

Budget reicht in vielen Schulen bei einer Vollfinanzierung der Reisekosten zukünftig nur<br />

noch für Fahrten in einer Jahrgangsstufe. Bisher wurden aber jeweils Fahrten in den<br />

verschiedenen schulischen Entwicklungsphasen durchgeführt, nämlich in der Regel in der<br />

Erprobungsstufe der Mittelstufe <strong>und</strong> innerhalb der Sek<strong>und</strong>arstufe II. Die Schulen in<br />

Duisburg gehen hiermit sehr verantwortungsvoll <strong>und</strong> bewusst um. So wird zum Beispiel<br />

sehr darauf geachtet, die Fahrten so günstig wie möglich zu organisieren, indem zum<br />

Beispiel - je nach Klasse/Stufe – Veranstaltungsorte auch in die nähere Umgebung von<br />

Duisburg gelegt werden.<br />

In einer R<strong>und</strong>mail vom 25.02.2013 sichert Frau Schulministerin Löhrmann allen öffentlichen<br />

Schulen in NRW zu, dass Fahrten, die 2013 geplant aber noch nicht genehmigt worden


Offener Brief Reisekostenerstattung 26.02.2013<br />

sind, stattfinden können <strong>und</strong> nicht storniert werden müssen. Gleichzeitig weist Sie aber<br />

auch darauf hin, dass für das Jahr 2014 keine rechtlichen Verpflichtungen eingegangen<br />

werden können <strong>und</strong> kündigt eine bevorstehende Aktualisierung der so genannten<br />

Wanderrichtlinien an. In wieweit hier eine solide Gr<strong>und</strong>lage für den Erhalt von Fahrten ab<br />

2014 im bisherigen Umfang geschaffen wird, bleibt abzuwarten.<br />

Das Schulgesetz verpflichtet die Schulen zur Vermittlung kultureller Bildung. Dabei ist<br />

formuliert, dass Schulfahrten, Aufenthalte in Schullandheimen, Studienfahrten <strong>und</strong> die<br />

daraus resultierenden internationalen Begegnungen, Bestandteile der Bildungs- <strong>und</strong><br />

Erziehungsarbeit der Schulen sind. Ihr pädagogischer Wert ist unbestritten. Unsere<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler reifen über diese Ereignisse im Laufe ihrer eigenen Entwicklung<br />

in besonderem Maße. Dieser Prozess wirkt sich in jeder Hinsicht positiv auf das Lernklima<br />

in den Klassen- <strong>und</strong> Stufenverbänden aus. Zudem werden bei den Fahrten <strong>und</strong><br />

Exkursionen wichtige schulische Inhalte vermittelt, wie etwa bei Fahrten in europäische<br />

Hauptstädte, dem Besuch von Partnerschulen, oder Fahrten zu Gedenkstätten gegen den<br />

Nationalsozialismus.<br />

Das OVG hat einen Rechtsanspruch bekräftigt, der schon lange überfällig war. Die<br />

Landesregierung hat mit Ihrer jüngsten Entscheidung richtig entschieden <strong>und</strong> Schlimmstes<br />

vorerst verhindert. Die Planungen für 2014 sind aber bereits jetzt schon ein wichtiges<br />

Thema in den Schulen.<br />

Es darf <strong>und</strong> kann nun nicht sein, dass junge Menschen, die gerade in den<br />

strukturschwachen Regionen unseres Landes immer mehr Einschränkungen zu spüren<br />

bekommen, auch hier wieder die Folgen eines guten Urteils schultern müssen.<br />

Die Stadt Duisburg leidet besonders unter einer desolaten kommunalen Finanzlage. Dabei<br />

betonte Herr Oberbürgermeister Link anlässlich eines kürzlich erfolgten Besuchs an einem<br />

Duisburger <strong>Gymnasium</strong>, dass wir gerade deswegen dafür sorgen müssen, dass die Bildung<br />

unserer Kinder einen besonders hohen Stellenwert haben muss. Aber wie so häufig wird<br />

mit der aktuellen Situation eine wichtige pädagogische Maßnahme wieder unter die<br />

Prämisse eines Landesfinanzhaushalts gestellt.<br />

Der Arbeitskreis der Stadtschulpflegschaft Duisburger Gymnasien bittet die Vertreterinnen<br />

<strong>und</strong> Vertreter aller politischen Gremien innerhalb der Stadt aber auch innerhalb des<br />

Landes, einen überparteilichen Konsens herbeizuführen, bei dem unseren Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern im Rahmen des bisherigen Umfangs Schul-, Klassen- <strong>und</strong> Studienfahrten<br />

auch über 2013 hinaus zum Angebot stehen.<br />

Zeigen Sie Verantwortung bei der Umsetzung eines Rechtsanspruchs. Lassen Sie nicht zu,<br />

dass "Recht haben" immer nur dann spürbar wird, wenn es unmittelbar an die Anforderung<br />

"Geld haben" geknüpft ist.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

B. Klein, Sprecher ASGD

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!